Am Morgen so irgend um 7 stehen wir auf. Die Sonne scheint schon seit 1er Stunde. Edith rumort in der Küche und macht Frühstück. Patrick rumort im Schiff, schaut nach dem Strom, steckt den Tiefkühler wieder an die Hauptbatterien.
Wir essen Frühstück und geniessen die Aussicht auf das offene Meer. Wir sind in einer westlich gelegenen Bucht auf Erromango. Nach dem Frühstück noch den Abwasch. Vorspühlen mit Meerwasser, Abwasch mit Süsswasser. So sparen wir Süsswasser.
Nach dem Abwasch macht sich Patrick daran das Grossegel zu reparieren. Während der Überfahrt gerieten wir in eine Flaute mit groben Wellen. Resultat, 2 ausgerissene Segellatten vom Schlagen der Segel. Die Reparatur dauert etwa 3 Stunden, benötigt werden 47 Flüche bis auch die letzte Schraube sitzt. Jetzt können wir wieder weiter segeln. Aber das kommt erst in ein paar Tagen.
Edith ist am Kuchen backen, denn auf 12 Uhr haben wir einen Gast, ein Amerikaner der in diesem Dorf für 2 Jahre lebt. Ich reinige das Unterwasserschiff von Muscheln und Algen. Gleichzeitig bewundere ich das saubere Wasser. Ich kann den Anker, der 50m weit weg eingebuddelt ist kontrollieren ob er hält. Fische sehe ich kaum. Der Chief in diesem Dorf hat ein Verbot ausgesprochen, es darf nicht mehr gefischt werden bis Weihnachten. Das soll den Fischbestand retten. Jawoll es hat keine Fische mehr weil die Bewohner hier einfach zu viel gefischt haben.
Um 12 holen wir unseren Gast. Er erzählt was er hier macht und wie das Leben hier so ist. Wir lernen sehr viel über die Bewohner und die Lebensgemeinschaft hier in Erromango, Unpongkor. Er schult die Einwohner betreffend Wasser, sanitäre Einrichtungen und gesunde Ernährung. Obwohl die Leute hier viel schlanker sind als auf den Polynesischen Inseln leiden sie auch hier unter Diabetes. Russel freut sich über ein gutes kaltes Bier und über die Köstlichkeiten die wir auftischen, Brot, Käse, geräucherten Fisch und Schinken. Er lebt wirklich in der Dorfgemeinschaft und entsprechen ernährt er sich auch. Er spricht übrigens fliessen Bislam.
14:30, wir haben mit Dave abgemacht. Dave ist der Besitzer des hiesigen Jachtklubs. Er führt uns mit unserem Dinghi in die übernächste Bucht um dort 2 Höhlen zu besuchen. Hier werden die Gebeine seiner Vorfahren gelagert. Die Höhlen, es sind eher kleine Einschnitte in Felsen, dienen als Lagerstätte für die Gebeine. Der Besuch kostet uns je 500 Vatu, also je 5 Stutz für uns zwei. Es ist sozusagen eine gute Tat unsererseits. Und ja so ein Tabu Ort zu besuchen ist auch etwas Besonderes, wenn es denn nicht einfach eine Touristenfalle ist.
Kurz nach der Rückkehr gehen wir nochmals zu Dave, er bringt uns ins Dorf. Dort wird Essen verkauft um Geld für die Kirche zu sammeln. Wir bekommen Reis, und ein undefinierbares Fleischgericht mit Spurenelementen von Fleisch. Kostet uns 100 Vatu pro Person, Patrick bezahlt das Doppelte für uns 3. Dave ist natürlich unser Gast. So kostet uns der heutige Tag 1600 Vatu, Ausflug und Essen.
Nach unserem Nachtessen gehen wir zurück in den Jachtklub um einen Film aus der Schweiz zu zeigen. Es kommen noch einige Gäste und so sind es etwa 10 Nasen die etwas über die Schweiz lernen. Wir meinen, dass es allen gefällt.
Die Nacht ist ja schon lange angebrochen und wir verabschieden uns bei Taschenlampenlicht. Am Strand eine angenehme Überraschung, unser Dinghi schwimmt schon. Zum Glück ist es mit unserer Ankerleine um einen Baumstamm festgebunden. Aber komisch, es schwimmt weg und kommt dann doch wieder. Wo sind denn Leine und Anker? Tatsächlich weg, geklaut. Und nur durch Glück ist das Dinghi noch da, nicht einfach abgetrieben. Dave fragt herum aber niemand weiss etwas. Morgen sehen wir uns wieder und wir sagen ihm, dass wir hoffen unsere Leine und unser Dinghi-Anker wieder zurückzubekommen. Im Dinghi sprechen wir nochmals davon was für ein Glück wir haben, dass unser Dinghi nicht einfach abgetrieben ist. Wir lernen Vanuatu von einer anderen Seite kennen. Es ist das erste Mal auf unserer Reise durch die Pazifischen Inseln, dass uns etwas abhanden kommt. Wir sind im Allgemeinen etwas vorsichtig, aber nicht übervorsichtig. Das wird sich jetzt wohl ändern.