Vanuatu, Erromango, von West nach Ost.

Wie abgemacht sind wir um 7:30 bei David um den Kulturaustausch zu vollenden. Wir bekommen 2 Brötchen und die Bitte, doch den Bruder von Chief Jasson, Dick nach Port Narvin mitzunehmen. OK das ist soweit kein Problem. Dick ist noch nicht bereit, also verzögert sich das Ablegen.

Um 8:30 heisst es Anker auf, eben mit Dick an Bord. Dick entpuppt sich als guten Kommunikator. Wir essen zu dritt Frühstück, wir unterhalten uns über Erromango und die Vanuatu-Gesellschaft und wir segeln gemütlichst. Es hat kaum Wind und das auch von vorne. Aber wir haben auch kaum Wellen.

Und wir lernen viel über die Gesellschaft in Erromango. Ob das für ganz Vanuatu gilt? Dörfer bestehen meistens aus Familienangehörigen. Also jeder ist mit jedem Verwandt. Es gibt selten neues Blut in einem Dorf. Der Chief ist mächtig hat aber Konkurrenz. Von Zeit zu Zeit löst sich eine Familienmitglied vom Dorf, gründet ein neues Dorf mit seiner Frau und wird somit Chief. Erromango soll zum Touristencenter entwickelt werden. Er hat uns dann erklärt, was alles kontrolliert wird oder andersrum was alles Geld kosten soll. Wir haben ihm erklärt, dass Segler nicht einfach nur bezahlten und da war er erstaunt. Er wollte nicht begreifen, dass wir nicht unendlich viel Geld hätten.

Wir lernten auch, dass vielleicht 1x im Jahr eine Superyacht vorbeikommt und dann einfach Essen, Kleider und Haushaltsachen Kistenweise auf der Insel lassen. Solche Geschichten machen dann auf den Inseln die Runde. Und werden wohl noch ausgeschmückt. So kommt es zum Glauben, dass alle Segler stinkreich sind.

Dick erzählt uns auch von seinen Ideen, Erromango für den Tourismus zu entwickeln. Yachten müssen einen Yachtklub haben, der auf ihre Boote achtet und ihre Bewegungen überwacht. Überwacht werden sollen auch die Einwohner des jeweiligen Dorfs, damit sie die Yachtis nicht stören. Wir erklären Dick, dass wir das nicht gut finden dass da eine totale Überwachung und Meldepflicht aufgebaut werden soll. Aber Dick meint das sei notwendig. Auch soll es mehr Touristenattraktionen geben die dann natürlich Einkünfte generieren soll.

Um diese Punkte in Cooksbay mit anderen Familien zu diskutieren, darum ist Dick mit uns von West, Dillons Bay nach Osten gereist. Hier in Cooksbay soll es ein grosses, wichtiges Treffen geben. Übrigens auch David und Jasson werden dabei sein. Nun so laden wir Dick in Polenia Bay aus. Er zeigt uns noch das Dorf.

Am nächsten Tag verlassen wir Port Narvin. Gemäss Wetterbericht sollten wir den ganzen Tag Ostwind haben und es sollte ein leichtes sein, Tanna zu erreichen. Aber wie halt so oft, der Wind richtet sich nicht nach der Prognose und wir haben den ganzen Tag Südost und wir müssen wieder aufkreuzen. Der Motor muss für mehrere Stunden mitlaufen, damit wir noch vor dem Eindunkeln ankern können.

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