Bay of Island ist ein tolles Segelgebiet mit vielen Möglichkeiten. Aber dieses Jahr möchten wir mehr von NZ sehen. Also auf zu Neuem Richtung Süden. Wir stoppen sicher in Whangarei. Einkauf, Reparaturen, Auto abholen…..
Wir haben diese Route auch schon ein paar Mal abgesegelt. Also auch jetzt etwas Neues. Wir wollen die Inseln Poor Knight Islands besuchen. Am Morgen schon um 7 legen wir von der Nordostspitze vom Bay of Island ab Richtung Poor Knight. Die Wetternachrichten versprechen wenig Wind, nur etwa 10 Knoten aus SW. Das Leichtwindsegel ist ja wieder repariert, also gleich ausprobieren. Mit doch fast 5 kn geht es gemütlich in SE Richtung. Wir hören gerade Wetter über Kanal 16 mit Sturmwarnung, als wir die Windanzeige auf 16 Kn schnellen sehen. Geschwind das Leichtwindsegel bergen.
Poor Knight Island ist zwar schön, aber einen Ankerplatz unter den gegebenen Bedingungen finden wir nichts. Wir kurven in der Inselwelt herum, stören einen Fischer (Fischen ist im Naturschutzpark Poor Knight verboten) und verlassen die Inselwelt nach einer guten Stunde. Zurück am Festland (äh Neuseeland ist ja seit neustem ein Kontinent) ankern wir in der Bucht von Whangaruru.
Am Morgen gibt’s ein Spaziergang. Wir nehmen die falsche Route, aber die entpuppt sich als toller Weg. Nachdem wir wieder an den Strand zurückfinden begeben wir uns dann doch noch auf den offiziell als schön angepriesenen Wanderweg. Wirklich nichts Besonderes, am Strand entlang, durch Kuhweiden, einen sanften Hügel hochspazieren.
Das interessanteste am ganzen Spaziergang von gut 2 Std ist eine Kuh auf der falschen Seite vom Zaun. Die Kühe auf der richtigen Seite gehen auf und ab. Die Kuh auf der falschen Seite geht mit und muht kläglich, sie will zu ihren Kumpanen. Erfolglos.
Am nächsten Tag segeln wir nach Tutukaka. Hier waren wir schon oft. Wir bleiben nur eine Nacht und füllen noch den Dieseltank. Weiter dann gemütlich nach Urquart. Urquart liegt an der Einfahrt vom Hatea River. Zwar liegt am andern Ufer die Raffinerie mit zugehörigem Industriehafen. Aber solange man nicht nach Westen schaut ist die Gegend wunderschön. Hier hat man auch viele Möglichkeiten für Wanderungen. Es wackelt in der Bucht und wir verholen um die Ecke in die Smugglers Bay. Ist aber auch nicht besser, aber die Aussicht halt anders.
Nach dem Anlanden nehmen wir die kleine Runde (1 gute Stunde) unter die Füsse. Und das Kapp belohnt uns dann mit einer schönen Aussicht aufs offene Meer und Richtung Hatea Fluss. Den Fluss, den wir dann Morgen hinauffahren werden Richtung Whangarei, Richtung Heimathafen, mindestens für eine gute Weile, bis nach dem Besuch von Jasi.
Wie immer gefällt uns die Fahrt Richtung Whangarei. Der Strom schiebt, der Wind bremst. Wir können kaum segeln. Wir fahren so gemütlich, dass wir uns am Schluss beeilen müssen, denn die Brücke schliesst um 16 Uhr für 2 Stunden für den Berufsverkehr. Wir kratzen die letzte Kurve vor der Brücke, 0.9 m zeigt die Tiefenanzeige. Wir schieben uns durch den Schlamm. Dass war knapp. Nach einem Aufruf auf Kanal 18 öffnet sich die Brücke majestätisch, der Verkehr stoppt und wir passieren die Brücke. Kaum an der Pilemooring fest, hören wir schon Hi there how are you über das Wasser schallen. Man kennt uns, wir kennen die Segler. Home sweet home.
Hier bleiben wir und arbeiten an unserer ToDo Liste. Und die ist nach wie vor lang. Also Auto abholen, Velo auspacken, …und warten auf den Besuch von Jasmin.
Einer der Ausflüge die wir machen müssen wir aber doch erwähnen. Also jeden Sonntag bimmeln wir mit unserer Schiffglocke wenn das Ausflugsboot an uns vorbei fährt. Jetzt ist es an der Zeit einen Ausflug mit dem Ausflugsboot mitzumachen.
Es geht den Hatea River hinunter Richtung Limestone Island. Wir passieren die Hatea River Brücke. Und so sieht das vom Wasser her aus.
Weiter auf der Fahrt Richtung Limestone Insel sieht man dann Im Hintergrund Golden Bay Cement. Eine richtige Cementfabrik (Heimweh oder besser Erinnerungsschmerz).
Auf der Limestone Insel da wurde auch einmal Kalkstein abgebaut und zu Cement verarbeitet. Und wir besuchen die Ruinen dieser ehemaligen Cementfabrik. Als Experte können wir die Fabrikruinen nur teilweise der Produktionskette zuordnen.
Sicher ist, der grösste Teil der Produktion war Handarbeit. Klar erkenntlich sind Silos Mühlengebäude und die zwei Öfen. Ein Laie würde sich natürlich nur an der Aussicht freuen.
Der Blick zeigt den Hatea River Richtung Whangarei, also von da her sind wir ja gekommen. Und eben, diesen Weg haben auch wir mit Allure mehrmals zurückgelegt.