Geld und die Bedeutung in Vanuatu
Am Eingang ist ein Anschlag für eine Stelle bei der Regierung. Jahressalär 410‘000 Vatu oder 4‘000 USD das entspricht 330 USD pro Monat. Ein fürstliches Salär für Vanuatu, ein Spitzenverdiener.
Wir lernen das später 1 Jahr Hochschule kostet USD 1‘000.-. Das heisst, dass Kinder hier nicht alle zur Schule gehen.
Ein Lehrer oder eine Lehrerin werden nicht vom Staat bezahlt sondern von ihrem Dorf. Das heisst sie verdienen pro Jahr irgendwelche 1‘000 Vatu. Wir lernen auch, dass hier alles kostet. Also wenn man in einer Bucht ist möchten die Dorfbewohner Geld. Weisst man darauf hin, dass man schon beim Einklarieren bezahlt hat geht das in Ordnung und man darf bleiben. Eine Tour, etwas anschauen, alles kostet. Aber wenn man versteht, dass sie draussen auf den Inseln kein Einkommen haben, dann versteht man diese Haltung schon eher. Allerdings hat die Abzockerei schon angefangen. In den verschiedenen Berichten erzählen wir davon. Und wir akzeptieren nicht alles, einfach weil wir die reale Wertvorstellung kennen.
Ein bisschen mehr Geschichte, was wir so machen.
In der Nacht segeln wir an Ambrym vorbei. Und jetzt endlich sehen wir ihn, den Vulkan. Schade, das kann man nicht auf dem Bild festhalten. Die ganze südliche Seite der Insel scheint zu brennen. Und der Schein des Vulkans begleitet uns fast durch die ganze Nacht. Wir halten nicht mehr an. Wir segeln einfach weiter bis Efate, Port Vila. Am Schluss in die Einfahrt in die Bucht von Port Vila ist wieder einmal tollstes Segeln. 15 kn Wind. Wir segeln am Wind und rauschen mit über 10 Kn durch das Flachwasser. So sollte es immer sein.
Ankern vor Port Vila ist nicht einfach, entweder 2m Korallen, oder 30m tief. Es hat Bojen, aber die sind „hinter“ der Hochspannungsleitung. Und ein erster Anlauf wird abgebrochen. Wir können nicht erkennen ob wir durchpassen. Am nächsten Tag fahren wir dann noch unten durch mit irgend so 3m Luft. Es hat also gereicht. Und so liegen wir dann an einer Boje für 12 CHF pro Tag. Inbegriffen Wasser, Abfall und Dinghi. Wir könnten auch Duschen, aber da ziehen wir die Bordnasszelle vor.
Hier ist Vanuatu sehr teuer. Ein Nachtessen kostet zwischen 20 und 40 Franken pro Person. Die Einwohner könnten sich das nie leisten. Alles aber auch wirklich alles kostet und kostet viel. Auch auf dem lokalen Markt sind die Preise hoch. In Port Vila bezahlen wir 1‘000 oder 500 für etwas. In den Inseln für dasselbe 100 oder 50. Wir schauen, auch die Lokalen bezahlen das gleiche wie wir.
In Port Vila kann man gut einkaufen, es gibt vieles, sogar richtig guten Cidre. Wir machen auch einen Ausflug mit einer Vanuatu Ausfluggesellschaft. Bucht man so etwas im Hotel, bleibt das Geld nicht in Vanuatu, es geht nach Neuseeland oder Australien. Efate hat nichts besonders Reizvolles. Es ist einfach eine Insel. Aber auch das muss man gesehen haben.
Zwischendurch verlassen wir Port Vila und umrunden die Insel mit Allure. Wir ankern an ein paar netten Plätzchen. Auch diese Tour bietet nichts Besonderes, sie ist einfach schön. Am letzten Tag Ankern wir in einer Bucht nahe bei Port Vila. Wir wären gerne ins Resort gegangen, aber es war bereits voll. So genossen wir die Show vom Wasser her. War eigentlich gut, so wurde einem die Aussicht nicht versperrt.
Wir können nicht ewig hier bleiben. 17. Oktober. Langsam müssen wir ans zurück nach Neuseeland segeln denken. Also weiter nach Südosten. Es gilt wieder das richtige Wetter abzuwarten. Aber es kommt nicht. Immer nach so 3 – 4 Tagen verspricht der Wetterbericht am nächsten Tag Ost-Wind. Aber schon am nächsten Tag ist alles wieder anders. Und wir sollten doch Ost-Wind haben um nach Südosten segeln zu können. Am 19. legen wir ab. Versprochen werden leichte SE-Winde. Mal sehen wie das draussen wird. Rund um eine Insel ist ja der Wind eh nicht vorhersehbar. Wir kreuzen auf, machen aber dank fehlender Wellen gut Höhe.
Irgendwann in der Nacht schläft der Wind ein, dafür werden die Wellen grösser. Das Gross schlägt ein paar Mal ziemlich heftig. Nach einer Weile kommt der Wind wieder ziemlich stark aus einer anderen Richtung. Beim Reffen sehe ich, dass das Gross schon wieder kaputt ist. Wir bergen das Segel und es geht weiter mit Fock und Motor. Noch später in der Nacht wechsle ich die Richtung, halte auf Erromango zu und berge auch die Fock. Die neue Richtung ist genau in den Wind. Und so bleibt es bis zur Ankunft in Erromango, 18 Stunden Motoren.