Neukaledonien jetzt für länger

Donna hat uns ja schon einmal nach Neukaledonien verschlagen. Jetzt versuchen wir es nochmals. Und wie es uns ergangen ist auf der Fahrt nach NeuKal kannst Du nachlesen in einem der letzten Berichte.

Wir haben mit Freunden von Raphael hier abgemacht. 2 Sachen sind passiert, Fäbi und Michaela verbrachten 1 Monat auf Allure und jetzt sind sie auch unsere Freunde. Pläne hatten wir grosse, was wir alles sehen wollten in diesem Monat. Aber wir verweilten dann doch länger an schönen Plätzen und so umrundeten wir nicht ganz Neukal sondern kurvten „nur“ im südlichen Teil sowie in den Loyalitätsinseln herum.

Allgemeines und eine Karte von Neukaledonien kannst Du dir bei Wikipedia anschauen. Was wir so erlebt haben das kannst Du hier nachlesen, nicht in Wikipedia. Was machten denn wir 4 so. Also wir haben viel und heftig diskutiert. Allerdings hat das das Weltgeschehen nicht beeinfluss. Mindestens nicht in dem Masse wie der Entscheid von Amerika aus dem Pariser Abkommen für Umweltschutz auszutreten. Na ja wir können ja nicht alle die Welt verbessern.

Wenn wir nicht diskutiert haben, dann sind wir gesegelt. Am ersten Tag nur eine kleine Strecke und so hat die Stammcrew der Allure eine neue nette Bucht in der Nähe von Noumea gefunden. Das nächste Ziel war dann die Hundeinsel. Das haben wir schon bei unserem 1. Besuch gemacht. Die Insel heisst nicht Hundeinsel, wir haben sie nur so getauft, weil Mouse der Hund dort lebt. Ile Casy, so heisst sie richtig, liegt im Bay de Prony. Dort wird auch Nickel abgebaut. Und wenn man am „richtigen“ Ort ist, ist die Bucht recht hässlich wegen der Abbauindustrie. Aber in der besseren Ecke, da sieht man nur schöne Natur. Mouse erwartet Segler meistens am Steg. Er freut sich auf Besucht.

 

Einst wollte wohl jemand ein Resort bauen. Hat wohl nicht rentiert, jetzt ist dort nur noch eine Bauruine und eben Mouse. Wir bringen immer Hundefutter, also um genau zu sein zum 2ten Mal. Aber wir haben auch jetzt noch Hundefutter an Bord. Also wird auch in naher Zukunft Mouse besuchen.

Wir teilten die Insel mit Carlos, ein Spanischer Einhandsegler. Nach Casy ging es dann auf eine im Süden gelegene Insel Ile des Pins. Schon lange bevor wir in NeuKal ankamen hörten wir nur Gutes über Ile des Pins, über ihre Schönheit. Und ja es ist eine schöne Insel. Tolle Buchten und einiges Sehenswertes. Ile des Pins war einst die Gefangeneninsel der Franzosen. Entsprechend hat die Insel einiges zu erzählen. Wie es sich gehört liefen wir im Dunkeln im Bay de Kuto ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Ankerplatz mitten im Korallengürtel erwies sich als ungeeigneter Nachtankerplatz. Also mussten wir im Dunkeln den Weg finden. Das erwies sich als nicht allzu schwierig. Nur beim Ankern meinten alle dass der Platz nicht geeignet sei, der läge ja mitten im Anfahrtsweg für Grossschiffe. Dem angestammten Skipper der Allure war das egal, er ankerte genau da. Und am Morgen könne man dann immer noch verholen. Prompt kam ein Frächterlein in der Nacht. Aber er liess uns links liegen und fand seine Anlegestelle auch ohne uns zu überhobeln. Wir schliefen gut nach einem langen Segeltag, verliessen wir doch Mouse schon um 06:45 und ankerten erst nach 20 Uhr.

Inselbesuch zu Fuss und per Auto rundeten den Besuch von Ile de Pins ab. Ein Besuch mit der Allure in der Nachbarbucht lief nicht so toll ab wie gedacht. Die Nachbarbucht ist immer schöner, was in diesem Fall sogar stimmt. Die Kanumera Bay ist zwar ein ausgewiesener Ankerplatz, aber die lokalen Kanaken wollten uns partout nicht in dieser Bucht. Wir wurden mit ziemlich unflätigen Worten verjagt. Also fügten wir uns den Drohungen und fuhren zurück in die Kuto Bay.

Das ist übrigens ein typisches Kanaken Rundhaus

Die Feriencrew der Allure wollte die ganze Welt in einem Monat sehen, also verliessen wir Ile de Pins bald um die Loyalitätsinseln zu besuchen. Um Zeit zu sparen liefen wir die Mittlere der 3 Inseln an, Lifou. Es würde ein Nachtschlag werden, denn die Strecke war einiges über 100 SM, also rechneten wir mit 24 Stunden. Wir verliessen dabei auch den schützenden Riffgürtel um NeuKal und segelten aufs offene Meer.

Am Morgen, oder besser frühen Morgen ging es dann weiter Richtung Ouvea. Wir hoben Anker schon um 0400 also wirklich früh. Ein Teil unter Motor weil es wenig Wind hatte, ein Teil mit Reff 2 weil es mehr als genug hatte.

Drueulu hiess unser erster Ankerplatz. Nicht für sehr lange. Schon am nächsten Tag ging es weiter mit einem kurzen Zwischenstopp auf Peng. Soll schön sein meinte ein Segler den wir in Drueulu trafen. Nun schlecht war Peng nicht aber ausser etwas schnorcheln konnte man hier nichts unternehmen. Und unsere Gäste wollten Action. Also verholten wir vor dem dunkel werden nach Eacho.

Alle freuten sich schon auf das Atoll d’Ou. Wir hatten von den Touamotus, das sind ja alles Atolle, geschwärmt und auch das Internet versprach viel, also war die Vorfreude gross. Und tatsächlich, schon das Anlaufen war spektakulär. Unsere Gäste wählten die Anfahrt von Norden her. Das war ein guter Entscheid, so konnten wir die nördliche Küste bewundern, die wirklich speziell war mit ihren zerklüfteten und unterspülten Inseln. Allerdings war dann der Weg an unseren Ankerplatz Fayaoue etwas weiter und hart am Wind. Wir rauschten durch die Bucht mit 6 bis 7 Knoten Geschwindigkeit. Wassertiefe selten über 10m, manchmal nur beängstigende 4m. Die Seekarten hier sind halt nicht sehr genau. Noch vor dem Einnachten schafften wir Fayaoue unser erster Ankerplatz.

Ein Steinfisch hat sich da fast ins Trockene verirrt. Hat ihn fast das Leben gekostet, er konnte kaum seine Kiemen unterwasser halten. Aber ich wollte ihn nicht verschieben. Er hätte mir das sicher mit einem tötlichen Stich gedankt.

Natürlich wieder ein Landausflug, auch mit Auto. 2 Australische junge Damen erzählten uns ein bisschen über die Insel. Sie arbeiteten hier für ein paar Wochen. Bald würden sie wieder zurückkehren in die Zivilisation. Mit Nachtessen auf der Insel war auch hier nichts zu wollen. Wir hätten gerne ein lokales Nachtessen gehabt, aber das war nicht zu finden. Die Autotour brachte uns ans nördliche Ende und dann zurück ans südliche Ende. Jede Beiz wurde angefragt, aber ausser einem Hamburger zum Zmittag gab‘s nichts. Zwei Nächte hier und dann noch 3 Nächte ganz im Süden rundeten unser Besuch vom Atoll d’Ouvea ab. Der Südliche Ankerplatz war so wie man sich ein Atoll vorstellt. Wasser türkis, Sand wie Puder, fast weiss.

Wir entschieden uns, dass wir nicht über die nördliche Spitze von Neukaledonien segeln, sondern wieder zurück via südliche Ecke. Das war ein guter Entscheid, gab es uns doch mehr Zeit die Ankerplätze zu geniessen. So setzten wir Kurs auf Grand Terre ab. In kurzen Etappen kämften wir uns in südöstliche Richtung. Kämpfen? Ja, immer gegenan segeln. In dieser Jahreszeit sind die Passatwinde vorherrschend. Und die kommen auf der südlichen Halbkugel halt meist von Südost. Unser nächstes Ziel mit längerem Stopp war Yate.

Die Baie von Yate war nicht so schön, man ist halt verwöhnt vom Atoll. Und wenn das Wasser trübe ist und nicht türkisblau….. Aber von hier aus sollten ein paar schöne Wanderungen möglich sein. Das Dörfchen direkt in der Bucht war nichts Besonderes. Dafür hatte es eine gute Bäckerei. Die Damen suchten Yate Dorf zu fuss auf. Die Herren suchten per Dinghi. Und alle 4 fanden wir Yate und den Laden wo es dann Eis gab. Wir erkundigten uns über das Wie und Wo für die morgige Wanderung dem Yate-Fluss entlang zum Staudamm. Das Kraftwerk hatten wir beim Eis geniessen vor uns. Der Ladenbesitzer versprach uns morgen auf den richtigen Pfad zu geleiten.

Und tatsächlich, nach einer etwas ungemütlichen Landung und ein paar erste Schritte bis zum Dorf, eröffnete sich eine wunderschöne Landschaft. Wir marschierten einem Flussbett entlang das langsam immer mehr Wasser führte. Früher, vor dem Bau des Staudamms war da wohl mehr Wasser. Restwassermanagement wie bei uns in der Schweiz gilt hier nicht. Trotzdem lässt das Gewässer einem die frühere Schönheit erahnen. Nach gut 3 Stunden erreichten wir den Staudamm. Nichts gewaltiges, nicht so hoch wie wir das kennen. Aber trotzdem eindrücklich. Und als wir die Krete des Dammes betraten und den See dahinter sehen konnten eröffnete sich ein anders eindrückliches Bild. Soweit das Auge reicht Wasser und Bäume im Wasser. Obwohl der Damm schon mehrere Jahre alt ist, leben die Bäume noch immer.

Nach Yate war unser nächstes Ziel Noumea. Unsere Gäste wollten auch noch die Stadt besuchen. Auch Noumea hat ein paar Sachen zu bieten. Also segelten wir via Prony Bay zurück. Von Yate aus war das 2 angenehme Tagesschläge.

Noumea ist eine Stadt. Sicher nicht mit Paris zu vergleichen, aber trotzdem bietet die Stadt nebst Restaurants mit guter Französischer Küche auch ein Paar schöne Ecken. Besonders das Centre Culturel und das Aquarium zählen zum feinsten was man so als Besucher anschaut.

1 Monat begleiteten uns unsere Freunde und ja der Monat ging sehr schnell vorbei. So galt es dann Abschied zu nehmen. Und so waren wir 2 wieder alleine in Neukaledonien.

Auch zu zweit unternahmen wir immer wieder touren mit Allure. Unser grösster Ausflug war der Besuch von Bourail an der Westküste. Das ist etwa in der Mitte von Neukaledonien. In kleinen Schritten segelten wir die Küste hoch. Jeden Tag oder jeden 2ten Tag so 3 bis 4 Stunden bis in die nächste Bucht. Buchten waren schön aber die Gegen ist äusserst Trocken. Bourail gerühmt, aber wir fanden es dann doch nicht so speziell. Ein zweiter grösserer Ausflug brachte uns nochmals zur Ile des Pins. Wir verweilten eine Woche hier in verschiedenen Buchten. Zum Teil recht gewagt ankerten wir zwischen Korallen und Inseln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein letztes Mal stoppten wir auf dem Rückweg bei der Hundeinsel. Moose freute sich mässig über unseren Besuch, er spürt auch das Alter.

 

 

Eine der schnellsten Fahrten brachte uns zurück nach Noumea. Die gut 30 Sm waren in knapp 4 Stunden abgespult. Tide und Wind waren uns freundlich gesinnt. Die letzten Tage in Noumea verbrachten wir mit Warten auf den Montag, da wollten wir ja eigentlich lossegeln Richtung Australien. Freunde von uns hatten dann aber kurz vor der Abfahrt noch ein Problem mit der Welle (Verbindung Motor und Propeller). So halfen wir am Dienstag­morgen ihr Boot an den Krahn zu schieben zum auswassern.

So geschah es, dass die Fahrt nach Australien mit 24 Stunden Verspätung angetreten wurde. Was sich daraus ergibt wird im nächsten Bericht dann erzählt.

Ein Resumé in wenigen Worten über NeuKal: Phantastisches Wetter, ein recht schöner südlicher Teil, kaum klares Wasser, sehr gutes Essen, ein paar tolle Erlebnisse, Zeit zum Weiterziehen.

One thought on “Neukaledonien jetzt für länger

  1. Rolli

    hoi jetzt für länger 🙂

    hört sich so an, das bald alle hunde und katzen dicke bäuche haben, entlang eurer route…..;-).
    wie gehts der crew und der allure, alles im günen bereich?

    gruss aus dem kalten norden
    rolli

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