Handwerk in Indonesien

Man könnte sagen wir werden immer mehr zu Indonesien-Kenner. Wir segeln ja nicht nur und schimpfen über den allgegenwertigen Abfall, wir machen auch Ausflüge. Und wir lassen uns belehren, was den so läuft hier. Die Häuser, die werden noch immer aus Bambus und Stroh gebaut. Wenig aus Holz, noch weniger aus Backstein. Wellblechdächer sind allterdings überall zu finden. Es wird sicher noch ein Bericht über Häuser geben. Jetz möchte ich ein paar Handwerker zeigen die wir auf unseren Ausflügen besucht haben. Das sind übrigens keine Touristenatraktionen. Das sind Leute die mit ihrem Handwerk Geld verdienen.

Palm-Zucker

Da klettert eine junge Frau auf die Palmen. Sie sammelt gut 20m über dem Boden einen Saft. Wie genau, dass wissen wir nicht, wir zogen es vor auf dem Boden zu bleiben. Palmen, die gibt überall, die hier die stehen im Garten der Familie die eben diese Süssigkeiten herstellt.

Der Saft wird dann eingekocht auf dem Feuer. Dieser Prozess geht so irgend 2 Stunden. Dabei Trännten die Augen der Köchin und unsere Augen.

Der eingedickte Siroup wird dann in Förmchen aus Palmenblätter gegossen. Kühlt ab und ist verkaufsbereit. Wir wollten 1 Förmchen. Haben dann 1kg bekommen für gerade mal 5 Franken. Die ca 30 Förmchen mit dem zuckersüssen braunen Rondel haben wir an unsere Segelfreunde verteilt. Natürlich verschwand je ein Förmchen auch in unserem Mund. Und 2 Kinder freuten sich auch über die unerwartete Schleckerei. Übrigens viel später erhielten wir einen «Kuchen» mit eben genau diesem Palmenzucker als Guss.

Der grösste Teil der Bevölkerung ist entweder Bauer, Fischer oder verkauft etwas. Reis ist ja die Hauptmahlzeit der Indonesier. Keine Mahlzeit ohne. Und hier siehst Du ein paar Bilder von Indonesichen Reisfelder.

Der Rauch gehört nicht dazu, sieht aber hübsch aus. Die Arbeit ist hart, knöcheltief im Wasser stehen werden die Reissetzlinge in gebückter Haltung Stück für Stück eingepflanzt.

Und wenn wir schon von Essen sprechen. In Indonesien gibt es Popkorn. Etwas anders zubereitet wie bei uns. Aber schau es Dir an

Die Frau schmeisst eine Handvoll Maiskörner in ihren Topf auf dem Feuer. Kaum geröstet nimmt sie ein Maiskorn raus, legt es auf einen Stein und haut mit einem Stein in ihrer Hand auf das Maiskorn. Fertig ist ein Popkorn. Und schon folgt das nächste. Sie sitzt da und produziert im Sekundentakt 1 Popkorn nach dem ander und das ohne sich die Finger zu verbrennen. Und ja die Maiskörner sind heiss und nein sie haut sich nicht auf die Finger, obwohl das Tempo ist atemberaubend.

Popkorn ohne Salz das geht nicht. Also mal sehen wie man hier zu Salz kommt.

 

 

 

 

Die Frau kratzt salzhaltige Erde zusammen. Der Platz wird nur bei Vollmond vom Meer überflutet. Deshalb die salzhaltige trockene Erde. Auch unsere Fahrer sehen staunend zu, sie haben das auch noch nicht gesehen.

Als nächstes wird diese Erde in eine Art Sieb geschüttet. Als Sieb dient ein Jutensack in einer hölzernen Form aufgehängt. Und dann wird mit Meerwasser (enthält ja auch Salz und ist erst noch billiger als Süsswasser) das Salz in der Erde ausgewaschen.

Die Brine, das stark salzhaltige Wasser wird in Pfannen aufgefangen. Diese Pfanne mit der Brine wird dann auf ein offenes Holzfeuer gelegt und eingekocht. Bis, ja, bis der grösste Teil des Wasser verdampft ist.

Übrig bleibt ein feuchter Salzhaufen. Dieser wird in geflochtene Körbe abgefüllt zum Abtropfen.

Unter dem Abtropfend-Sieb steht ein Topf, der die Feuchtigkeit auffängt. Man ist ja modern, denn die aufgefangene Brühe wird wieder Rezirkuliert.

Schlussendlich wird das noch feuchte Salz in der Sonne getrocknet bis es als Salz bereit zum Verkauf ist.

 

 

 

 

 

Das Bild hier zeigt nocheimal den Prozess: Eindicken, abtropfen. Für mich erstaundlich, so ein Aufwendiger Prozess. Warum nicht einfach die Sonne die Arbeit machen lassen? So wie wir das in den Bahamas gesehen haben, wo tausende von Tonnen Salz hergestellt wird.

Und jetz noch ein Handwerk, eine Schnapsbrennerei. Wir haben übrigens probiert und dann wollten wir eine Flasche kaufen. Uns wurde eine ziemlich schäbig aussehende Plastikflasche angeboten. Also wurde unser Wasser ausgetrunken um den schönen (ighith) Schnaps in die saubere Thermoskanne zu erwerben. Das wurde auch so gemacht, aber via die schmutzige Plastikflasche. Nun wir beide haben bis jetzt den Schnaps überlebt. Aber wir können ihn nur im Kaffee trinken.

Feuer, im Feuer der Schnapskessel. Die Plastikflaschen enthalten den Palmensaft also das Ausgangsprodukt. Übrigens derselbe, aber fermentiert, mit dem auch die Süssigkeiten hergestellt wurden.

Die Destillatröhre. Das fertige Produkt wird gleich in Flaschen abgefüllt. Und all das unter einem EU hygiene Siegel ;-)), Schau Dir den Trichter genau an.

 

Kleider werden, falls nicht in China produziert, gewoben. Ein Webstuhl? Mit nichten. Ein einfaches Ding wird mit dem Rücken straff gehalten und dann wird losgewoben. Aber zuerst muss die Baumwolle zu Faden gesponnen werden.

Da mein Indonesisch auf sehr wackligen Beinen steht (Google Translate hilft etwas) verstehe ich diesen Prozess nicht genau. Aber die Baumwollbällchen werden durch diese Presse gedreht, bevor sie zu einem Faden gesponnen werden.

Und die Frau macht das ganz geschickt. Am Fidibus drehen und die verkrüngelten Baumwollbällchen in einen festen Faden spinnen. Der Rock den die Damen tragen ist eben hier von hand gesponnen worden

 

 

 

 

 

In Indonesien werden noch Wale geschlachtet. Wir besuchen ein Dorf wo das noch praktiziert wird. Für Touristen wird auf Wunsch ein Delphin abgeschlatet. Dies in Ermangelung von Walen. Wir verzichteten auf dieses Schauspiel.

 

Dass in Indonesien viel gefischt wird haben wir wohl schon erwähnt und werden wir noch bei anderen Gelegenheiten erzählen. Darum ist die zwar zum Teil noch schöne Unterwasserwelt leer. Und die wenigen Fische die es noch gibt füllen sich die Mägen mit Plastik der zur Genüge herumschwimmt.

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