Archiv des Autors: Patrick Heini

Neuseeland Geschichte oder Vanuatu wir kommen (noch nicht)

Also Neuseeland ist Geschichte. Es war 2 Mal eine schöne Geschichte. Aber darüber haben wir ja immer wieder einmal berichtet. Nun das Visum wurde nur bis am 30 April 2017 verlängert, also insgesamt 5½ Monat. Wir haben nie verstanden warum nicht bis Mitte Mai, also 2 x 3 Monate. Schon die letzte Saison ist es uns so ergangen. Na ja der 30. April ist das Anfangsdatum unserer Fahrt Nr. 13.

Und so treffen wir um 10 Uhr im Zollbüro ein um auszuklarieren. Und schon um 11 heisst es Leinen los in Opua. Aber wir legen nicht gleich los. Zuerst noch ein Besuch bei Meerbär. Wir haben ihnen unsere Magic Box unser Internetrouter versprochen. Das Ding war echt toll, hätten wir das nur schon während der letzten Saison gewusst. So überliessen wir Meerbär das Kästchen. Kaum legten wir von der Meerbär ab, löste sich in der ersten Segellatte die Lattentasche. Also ab ins Lee um den Schaden zu reparierren. Erst um 15 Uhr ging es dann Richtung Vanuatu. Eigentlich dachten wir, dass wir noch schlafen werden irgendwo and der NZ-Küste. Aber in Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit liessen wir das aus.

Die erste Nacht verlief ereignislos. Um 14 Uhr wurde das Wetter via Satellitenphone hereingeholt. Edith fühlte sich nicht gut und begann seekrank zu werden. Obwohl der Wind nur um die 20 kn betrug, war es doch eine raue See. Am 2ten Abend kein Nachtessen.

Der dritte Tag verlief normal, Ediht war wieder 100% auf dem Dam. 14 Uhr Wetter einholen. Mh, da braut sich etwas zusammen über Vanuatu. Noch ein anderes Wetter zu Rate ziehen. Jawoll da braut sich ein Cyclone auf nördlich von Vanuatu. Scheint aber, dass er sich nach Osten verziehen wird. Also weiter.

Am 4ten Tag gab es kein Wetter mehr. Die USB-Schnittstelle am Satphone ist wegkorrodiert. Kein Wetter mehr. Und in Vanuatu können wir das sicher nicht Reparieren. Philip ein befreundeter Schweizer Segler auf seinem Kat Blue Bee hat uns auch schon von Donna dem Cyclone gewarnt. Seine Warnung, was wir gesehen haben und kein SatPhone – ab nach Neukaledonien.

Ich rufe via Satphone die Neuseeländische Maritime Radio Station an. Ich möchte wissen was Donna macht. Sie verweisen mich an die Neuseeländische Wetterzentrale. Die rufen mich prompt an und verlesen mir den Wetterbericht. Allerdings verstehe ich kein Wort. Schon ein Wetterbericht per Funk ist schwierige. Per Telefon unmöglich. Auf die Frage der Position von Donna werde ich auf den Wetterbericht verwiesen.

Am nächsten Tag, NeuKal ist schon bald vor dem Bug rufe ich nochmals an und frage direkt nach der Position von Donna. Noch immer nördlich von Vanuatu. Also sollten wir sicher sein in NeuKal. Und als wir dann in Funkweite von Neukaledonien sind rufe ich sie auf und frage betreffend Donna. NeuKal gibt mir klare Hinweise mit Position, Zugrichtung, erwarteter Zugrichtung sowie zu erwartendes Wetter für den Rest der Strecke. Sie empfehlen uns auch vor der Insel Amedee zu ankern. Wir entscheiden uns in anbetracht der starken Ostwinde näher nach Noumea zu segeln um dort in einer Bucht zu ankern. Ist ja klar, wie immer kommen wir nachts an. Gerade nach Sonnenuntergang bewältigen wir den Pass in die grosse Lagune. Und um elf Uhr nachts lassen wir den Anker im Bay de Citrone fallen.

Am Sonntag treffen wir uns mit dem Hafenmeister. Er händigt uns alle notwendigen Papiere aus um sich anzumelden. Montag sei Feiertag, aber am Dienstag können wir einklarieren.

Das Einklarieren wird dann interessant, denn Donna ist inzwischen auch im Norden von NeuKal eingetroffen. Gemäss Informationen wird Donna über Grand Terre (wir haben dann herausgefunden, dass damit die Hauptinsel von NeuKal gemeint ist) rauschen. Schlussendlich wird Donna östlich von den Loyeau Inseln vorbeiziehen. Also am Dienstag alles geschlossen wegen Donna. Erst am 10. Mai, Mittwoch läuft Noumea wieder fast normal und wir können einklarieren.

Hier noch ein Überblick über die Vorhersage der Zugbahn von Donna

 

 

Kaum ist das erledigt suchen wir einen Satelliten Telefon Flicker. Auch der wird gefunden und besucht. Aber er kann nur neue verkaufen. Und auch die könnte er nicht einrichten. Er weiss nichts von nichts. Gegenüber finde ich ein Laden der vielleicht Antennen verkauft. Keine Antennen, aber ein PC und Smartphone Reparaturdienst. OK meint der „Bastler“ werde nachschauen. Am Freitag kommt Bericht, dass er das nicht reparieren könne. Wir latschen 30 Minuten quer durch Noumea um das SatPhone wieder abzuholen. Da um die Ecke gäbe es JP Electronics. Der könne das vielleicht reparieren. Nach einigem Suchen finde ich den Hinterhof-Elektronik-Flicker. OK ich werden schauen. Am nächsten Mittwoch gehe ich vorbei und zeige ihm die Halterung. Vielleicht geht es darüber? Nein, das geht nicht. Aber er werde schauen. Wieder 30 Minuten zurücklatschen, quer durch Noumea. Am Freitag rufe ich an. Am Samstag werde er nachschauen verspricht er. Am Montagmorgen rufe ich an. Sorry noch nicht so weit, aber heute Morgen schaue ich sicher nach. Um 12 Uhr rufe ich wieder an. Ja ja sollte OK sein um 14 Uhr könnte es fertig sein. Aber vor dem Abholen soll ich nochmals anrufen. Um 16 Uhr rufe ich an, es ist fertig. Also los 30 Min……

Heute Abend Montag 22. 5.2017 um 20:30 lade ich das Wetter via SatPhone herunter. 2 Wochen und es ist repariert. Wir können wieder die Welt mit Allure erobern. Und wissen immer wie das Wetter wird. Und wir hoffen, dass wir morgen lossegeln Richtung Vanuatu. Und da soll einer noch sagen Segler erleben nichts.

Trockenfallen

An einem Sonntag sind wir in Browns Bay Neuseeland trocken gefallen.

Tide Facts:

Hi 13:17 2.9m    Low 19:39 0.6m

Was wir wollen:

Ich denke um 15:30 verlassen wir den Ankerplatz und fahren auf den Strand zu bis auf eine Tiefe von 1.1m dort lassen wir den Buganker fallen und bringen den Heckanker mit dem Dinghi das Ankergeschirr aus. Kette (10m) und Leine (40m).

Wie haben wir das gemacht bzw. erlebt. Die folgende Tabelle erzählt etwas darüber

Uhrzeit Wassertiefe in m Bemerkung
1334 3.4 Wir messen die Wassertiefe am Ankerplatz um ein Gefühl für das Sinken des Wasserspiegels zu bekommen
1415 3.2 Die Tidenangaben stimmen. Der Wasserspiegel sinkt
1450 3.2 Ist wohl dem Schwojen zuzuordnen
1500 3.1 Wir sinken noch immer
1510 3.0 Skipper wird nervös wollen wir früher an den Strand fahren? Reicht die Zeit um das UW-Schiff zu reinigen und die Anoden am Saildrive zu wechseln?
1520 2.9 Fällt es dann nach Plan so tief, dass wir den Saildrive trocken erreichen?
1545 Am Strand, wir versuchen zu Ankern bei 1.2m Wassertiefe
1605 1.2 Es haut nicht hin, wir driften nach Achtern trotz wenig Wind vom Ufer her. Ich fahre vorwärts bis wir aufsitzen.
1635 Wir sitzen auf, Allure bewegt sich noch, aber wir verändern die Position definitiv nicht mehr.
1700 0 Wir sitzen auf. Gestranded, 0m unter dem Kiel
Nach 1700 So um 17:10 fange ich an den Schiffsrumpf von Seepocken (Barnicles) zu reinigen. Mit Spachtel vom Copper coat. Mit Plastikspachtel keine Chance.
1800 Wirklich trocken Beide Saildrives sind aus dem Wasser wir können Anoden wechseln. Gelegentlich spritz eine Welle den Skipper nass. Die wollen wohl wissen was da geschieht.
Die Sonntagsspaziergänger am Strand erkundigen sich ob wir Hilfe brauchen, ob wir feststecken. Wir sind eine kleine Attraktion
1830 Es wird dunkel
1939 Wir meinten das Wasser zu sehen wie es zurückkommt
2000 Definitiv das Wasser kommt zurück. Böse Zungen haben behauptet es käme heute nicht mehr.
2220 Es rüttelt im Schiff
2250 Fast frei. Ich versuche immer mal an der Leine des Heckankers zu ziehen. Aber ich bin nicht stark genug
2300 Ich bin stark genug und verhole uns am Heckanker zurück. Beim Heckanker angekommen schalten wir die Motoren ein und verholen uns an unseren Ankerplatz
2315 3.5 Wieder vor Anker. Wir sind erleichtert, hat alles bestens geklappt. Schiff gereinigt, Anoden gewechselt, Unterhaltung gehabt und geboten. Wir haben unseren 2ten Ankertrunk an diesem Sonntag.

So sieht das dann aus wenn die Yacht kein Wasser mehr um sich hat. Anker sollte zum grossen Teil  aus dem Ankerkasten sein und das Dinghi nicht am Davids. Also nicht zu viel Gewicht vorne oder hinten. Beachte wie tief wir in den Sand eingesunken sind. Sogar die Ruder. Das ist nicht unbedingt ideal.

Allure auf dem Trockenen Strand

 

 

 

Jetzt gilt’s ernst.

Wir verlassen Whangarei einmal mehr. Wohl das letzte Mal. Wir fühlen etwas Wehmut. Neuseeland, Whangarei war doch für uns nach fast einem ganzen Jahr Aufenthalt (2x 6 Monate) doch ein bisschen wie Heimat. Und Neuseeland gefällt uns gut. Aber jetzt gilt es schritt für Schritt Abschied zu nehmen. Mit Whangarei machen wir den Anfang.

Patrick Heini

31. März 2017

Wir dachten nicht, dass wir nochmals nach Whangarei kommen, mindestens  auf eigenem Kiel. Oft kommt es anders als gedacht. Wir wollten ja in die Südinsel segeln, den Malborough Sound besuchen. Anhaltend stürmische Winde haben das verhindert. Also zurück an der Ostküste der Nordinsel entlang, gemütlichst, eine Bucht nach der anderen besuchen. War auch toll und kein Stress.

Und jetzt halt kommen wir zurück nach Whangarei für ein Paar Tage. Kurz darauf werden wir nach Opua weiter segeln, gemütlichst, kein Stress um dann von dort aus den Weg in den Pazifik fortzusetzen. Wir glauben es heisst jetzt bald Neuseeland ade, für immer??!!..

Hier noch ein Bild von unserem Ankerplatz. Wenn Du gute Augen hast, kannst Du uns sehen

Urquart, Eingang zum Hatea River

NZ-Besuch vorbei

Jasmin hat uns besucht, was uns natürlich sehr freute. Nur der Abschied – na ja es wird ja ein Wiedersehen geben.

Also wie schon angekündigt, die alten Lütli wurden gehörig im Land herumgehetzt. Als Erstes Auckland mit dem Auto, Jasi abholen. Das ging gut und schon am Abend waren wir zurück in Whangarei. Whangarei ist ein Städtchen, am Ende eines schiffbaren Flusses. Beim Einlass, Bream Head hat es 2 Häfen für die Grossschifffahrt. Es wird Holz und Oel umgeschlagen. Gegenüber von einem von uns bevorzugten Ankerplatz Urquart Bay (wie das Schottische Schloss) hat es eine Raffinerie.

Schon letzte Saison hat uns die Fahrt den Fluss hoch sehr gefallen. Nur es gilt aufzupassen. Der Fluss ist sehr gut mit Seezeichen gekennzeichnet. Die Fahrrinne ist schmal. Und so gilt es aufmerksam zu sein, steht’s in der Fahrrinne zu bleiben und kein Seezeichen zu rammen. Ja letztes Jahr haben wir einen Kat gesehen, der ein Seezeichen genau zwischen die Schwimmer genommen hat. Riesen Loch und der Cross-Beam kaputt.

Wir schauen immer auf die Tide, nach Norden Richtung Whangarei mit Einlaufendem Wasser, nach Süden Richtung Urquart mit auslaufendem Wasser. Der Tidenstrom macht bis zu 1½ Knoten aus. Leider treffen wir es meist dass der Wind uns auf die Nase bläst.

Schon ein Tag nach unserer Ankunft. Geht es wieder den Hatea Fluss Richtung Süden. Wir wollen nach Auckland. Denn dort haben wir einen Hafenplatz reserviert. Das ist gar nicht einfach direkt in Auckland einen Platz zu finden.

Am späteren Nachmittag treffen wir in Urkuart ein und Ankern. Wie seit langem haben wir tolles Wetter. Am nächsten Tag geht es gleich auf einen Berg (Neuseeländisch) oder besser Hügel (Schweizerisch). Und man könnte sagen, dass dieser Spaziergang in Sport ausartete, denn der Weg führt so steil den Berg hoch, dass er fast ausschliesslich als Treppe angelegt worden ist. So haben wir sicher über tausend Stufen erklommen. Und wir wurden mit einer tollen Aussicht belohnt.

Weiter, immer weiter nach Süden. Und dann sehen wir endlich die Skyline von Auckland. Tüchtige achterliche Winde blasen uns in die Bucht von Auckland. Hier hat sich ja damals auch Alinghi während des America Cups bewegt. Wahrscheinlich sind wir gleich schnell unterwegs. Gegenüber von Auckland ankern wir, damit wir morgen früh schnell im Hafen sind und ebenfalls schnell in der Stadt. Es wird eine unruhige Nacht obwohl es nicht allzu stark bläst. Und wir können die Skyline von Auckland bei Nacht geniessen.

Was macht man in einer Stadt wie Auckland mit 2 Frauen? Ein bisschen die Stadt besichtigen und Einkaufen. Wir hatten Spass für 2 Tage. Dann hiess es Abschied nehmen. Der Plan war ja der Besuch von Great Barrier Island und dann der Norden, Bay of Islands. Aber….

Great Barrier Island hat nichts gemeinsam mit dem Great Barrier Reef. Es ist eine Inselgruppe Nordöstlich vor dem Hauraki Golf. Es wurde uns schon gesagt, dass es dort schön sei. Und alle hatten recht. Eine Bucht nach dem andern öffnet sich auf kurze Distanzen. Jeden Tag eine neue, gut geschützte Bucht. Und viele kleine Wanderungen. Wir treffen einen Holländer der sich in einer der Buchten schon vor Jahren niedergelassen hat. Ein kurliger aber netter Kerl.

Wir bleiben länger als geplant in dieser Inselwelt. Es hat wenig Wind und wenn, aus der falschen Richtung. Kein Bay of Island. Wir beschliessen wieder nach Whangarei zurück zu segeln. Denn als nächstes ist ja eine Autotour geplant. Roturua und Wellington sind Wünsche von Jasi. Und die gilt es natürlich zu berücksichtigen. Kaum in Whangarei angekommen setzten wir uns ins Auto und los geht es. Es dauert 1 Tag um Roturua zu erreichen. Hier haben wir mitten in der Stadt ein Bungalow in einem Hostel gebucht. Warum Roturua? Internet gibt Auskunft http://wikitravel.org/de/Rotorua und wir erzählen ein wenig.

Am Abend besuchten wir eine kulturelle Show mit Nachtessen, Hangi. Um sich Appetit zu holen, schauen wir uns eine Show an. Maoris erzählen, singen und tanzen. Es gefällt uns gut. Hangi wird hier der Erdofen genannt. Solche Mahlzeiten haben wir schon auf verschiedensten Pazifischen Inseln genossen, immer das Gleiche, gekocht im Boden. Immer etwas anderes der Inhalt, von Region zu Region verschieden. Zum Verdauen besuchen wir dann die Dorf-Umgebung. Ist ganz toll. Wir besuchen die Wasserversorgung, eine Quelle vom Dorf. Die ist von eigenartiger Farbe. Und beim Wassereintritt werden kleine Wölkchen, wohl Sediment angehoben. Im Dunkeln stolpern wir dem Waldweg entlang bis zu einem Flüsschen. Dort treffen gerade die Krieger von der Nachbarinsel ein und werden vom Dorf und uns als Besucher begrüsst. Ein Heiden Spektakel. Aber so dürfe es wohl schon zu und her gegangen sein, damals. Im Wald sehen wir dann auch Tiraden von Glühwürmchen. Wir waren ja schon in einer Glühwürmchenhöhle. So wissen wir Bescheid, dass das eigentlich Fäden sind, die die Fliegenlarven herunterhängen lassen. Sie bringen die Fäden zum Leuchten. Je mehr Hunger sie haben, desto heller leuchtet der klebrige Faden. Darin verfangen sich dann noch kleinere Insekten und werden dann verspeist. Auf meine Frage ob sich denn auch Touristen in den klebrigen Fäden verfangen und dann als Glühwürmchennahrung enden wurde nur gelacht. Auch hier nimmt mich niemand ernst.

Der nächste Tag brachte uns schönes Wetter. Per Auto ging es Richtung Süden zum Thermal Wonderland Wai O Tapu. Und es ist ein Wunderland. Was soll man da an Worten verlieren. Bilder sagen alles. Wir kommen übrigens fast zu spät. Es hat eine lange Schlange vor der Kasse. Denn genau um 1015 soll Lady Knox loslegen. Genau um 1015 spritzt er in die Höhe. Und da wir etwas knapp waren mit der Zeit, mussten die Damen schon vorgehen. Ich durfte noch parken um dann auch Richtung Geysire zu laufen. Warum spritzt dieser Geysire genannt Lady Knox genau um 1015?

Nun die Geschichte geht so. Gefangene in dieser Gegend wuschen ihre Wäsche im heissen Wasser. Das Leben als Gefangener war hart, aber wenigstens gab es hier heiss Wasser gratis. Leider viel die Seife in das Loch und der Geysire spritzte kurz darauf hoch in die Luft. Warum dass das kein Märchen ist? Es ist ein physikalischer Effekt. Der Geysire würde irgendwann losspritzen auch ohne menschliches Zutun. Aber der Zeitpunkt wäre nicht vorhersagbar. Es wird Seife oder mindestens ein Mittel, welches die Oberflächenspannung bricht in den Schlund gegossen. Das Bricht eben die Oberflächenspannung des heissen Wassers und der Geysire spritz hoch in die Luft. Bauliche Massnahmen, ein kleiner Steinkegel helfen den Strahl schön hoch nach oben zu richten. Vulkanische Aktivitäten heizen das Wasser auf. Je nach „Hitzestau spritzt Lady Knox mehr oder weniger hoch. Aber eben würde der Mensch nicht eben ein Mittelchen, heute nicht mehr Seife wegen Umweltschutz, in den Schlund giessen würde der Geysire auch spritzen, nur eben wenn er Lust hätte, aber wohl sicher ein bis mehrmals pro Tag.

Nachdem wir den Geysire bewundert haben, machten wir uns zu Fuss auf den Weg durch dieses Wunderland. Und es ist ein Wunderland. Schau einfach die Bilder an.

Mit einer jungen Dame in unserer Mitte gibt es kein Rasten. Schon am nächsten Tag gilt es nach einer weiteren Wanderung durch die thermische „Hölle“ von Roturua weiter nach Wellington zu Fahren. In Upperhutt haben wir eine AirBnB Unterkunft gefunden. Bei einer richtigen Kiwi-Familie Judy and Ray. Es gäbe viel zu sehen in Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland. Wir besuchten das Museum und den Botanischen Garten. Selbstverständlich durfte die Einkaufsstrasse von Wellington nicht fehlen. Und das schwierigste Unterfangen war das richte Restaurant fürs Nachtessen zu suchen. Die Strassen entlang der Hafenpromenade sind gespickt mit Ausstellungen und Restaurant. Schlussendliche landeten wir in einer Kaschemme wo man aus dem Blechnapf frisst. Aber gut haben wir gegessen auf unseren zusammengesuchten Sitzen. Bänke, Stühle und Geschirr in dieser Spelunke wurden irgendwo zusammengesucht. Weil alles nicht zusammenpasst, passt alles gut zusammen. Und das Essen war wirklich toll.

Wellington – Whangarei war dann eine Fahrt, eine ziemliche Fahrt quer durch die Nordinsel. Am Abend spät erreichten wir Allure und alle sanken müde ins Bett wo wir mit sanften Bewegungen in den Schlaf gewiegelt wurden.

Über die Letzte Fahrt nach Auckland an den Flughafen gibt es nicht viel zu berichten. Jasmin begab sich auf den Flieger Richtung Schweiz, wir zwei schliefen in einem richtigen NZ-Holzhaus mitten in Auckland bei Seglerfreunden.

Tja, NZ Besuch vorbei. Wenn Du möchtest, wir haben auch ein paar Fotos gemacht.

Neuseeland Whangarei wir kommen

Bay of Island ist ein tolles Segelgebiet mit vielen Möglichkeiten. Aber dieses Jahr möchten wir mehr von NZ sehen. Also auf zu Neuem Richtung Süden. Wir stoppen sicher in Whangarei. Einkauf, Reparaturen, Auto abholen…..

Wir haben diese Route auch schon ein paar Mal abgesegelt. Also auch jetzt etwas Neues. Wir wollen die Inseln Poor Knight Islands besuchen. Am Morgen schon um 7 legen wir von der Nordostspitze vom Bay of Island ab Richtung Poor Knight. Die Wetternachrichten versprechen wenig Wind, nur etwa 10 Knoten aus SW. Das Leichtwindsegel ist ja wieder repariert, also gleich ausprobieren. Mit doch fast 5 kn geht es gemütlich in SE Richtung. Wir hören gerade Wetter über Kanal 16 mit Sturmwarnung, als wir die Windanzeige auf 16 Kn schnellen sehen. Geschwind das Leichtwindsegel bergen.

Poor Knight Island ist zwar schön, aber einen Ankerplatz unter den gegebenen Bedingungen finden wir nichts. Wir kurven in der Inselwelt herum, stören einen Fischer (Fischen ist im Naturschutzpark Poor Knight verboten) und verlassen die Inselwelt nach einer guten Stunde. Zurück am Festland (äh Neuseeland ist ja seit neustem ein Kontinent) ankern wir in der Bucht von Whangaruru.

Am Morgen gibt’s ein Spaziergang. Wir nehmen die falsche Route, aber die entpuppt sich als toller Weg. Nachdem wir wieder an den Strand zurückfinden begeben wir uns dann doch noch auf den offiziell als schön angepriesenen Wanderweg. Wirklich nichts Besonderes, am Strand entlang, durch Kuhweiden, einen sanften Hügel hochspazieren.

Das interessanteste am ganzen Spaziergang von gut 2 Std ist eine Kuh auf der falschen Seite vom Zaun. Die Kühe auf der richtigen Seite gehen auf und ab. Die Kuh auf der falschen Seite geht mit und muht kläglich, sie will zu ihren Kumpanen. Erfolglos.

Am nächsten Tag segeln wir nach Tutukaka. Hier waren wir schon oft. Wir bleiben nur eine Nacht und füllen noch den Dieseltank. Weiter dann gemütlich nach Urquart. Urquart liegt an der Einfahrt vom Hatea River. Zwar liegt am andern Ufer die Raffinerie mit zugehörigem Industriehafen. Aber solange man nicht nach Westen schaut ist die Gegend wunderschön. Hier hat man auch viele Möglichkeiten für Wanderungen. Es wackelt in der Bucht und wir verholen um die Ecke in die Smugglers Bay. Ist aber auch nicht besser, aber die Aussicht halt anders.

Nach dem Anlanden nehmen wir die kleine Runde (1 gute Stunde) unter die Füsse. Und das Kapp belohnt uns dann mit einer schönen Aussicht aufs offene Meer und Richtung Hatea Fluss. Den Fluss, den wir dann Morgen hinauffahren werden Richtung Whangarei, Richtung Heimathafen, mindestens für eine gute Weile, bis nach dem Besuch von Jasi.

Wie immer gefällt uns die Fahrt Richtung Whangarei. Der Strom schiebt, der Wind bremst. Wir können kaum segeln. Wir fahren so gemütlich, dass wir uns am Schluss beeilen müssen, denn die Brücke schliesst um 16 Uhr für 2 Stunden für den Berufsverkehr. Wir kratzen die letzte Kurve vor der Brücke, 0.9 m zeigt die Tiefenanzeige. Wir schieben uns durch den Schlamm. Dass war knapp. Nach einem Aufruf auf Kanal 18 öffnet sich die Brücke majestätisch, der Verkehr stoppt und wir passieren die Brücke. Kaum an der Pilemooring fest, hören wir schon Hi there how are you über das Wasser schallen. Man kennt uns, wir kennen die Segler. Home sweet home.

Hier bleiben wir und arbeiten an unserer ToDo Liste. Und die ist nach wie vor lang. Also Auto abholen, Velo auspacken, …und warten auf den Besuch von Jasmin.

Einer der Ausflüge die wir machen müssen wir aber doch erwähnen. Also jeden Sonntag bimmeln wir mit unserer Schiffglocke wenn das Ausflugsboot an uns vorbei fährt. Jetzt ist es an der Zeit einen Ausflug mit dem Ausflugsboot mitzumachen.

Es geht den Hatea River hinunter Richtung Limestone Island. Wir passieren die Hatea River Brücke. Und so sieht das vom Wasser her aus.


 

Weiter auf der Fahrt Richtung Limestone Insel sieht man dann Im Hintergrund Golden Bay Cement. Eine richtige Cementfabrik (Heimweh oder besser Erinnerungsschmerz).

Auf der Limestone Insel da wurde auch einmal Kalkstein abgebaut und zu Cement verarbeitet. Und wir besuchen die Ruinen dieser ehemaligen Cementfabrik. Als Experte können wir die Fabrikruinen nur teilweise der Produktionskette zuordnen.

Sicher ist, der grösste Teil der Produktion war Handarbeit. Klar erkenntlich sind Silos Mühlengebäude und die zwei Öfen. Ein Laie würde sich natürlich nur an der Aussicht freuen.

Der Blick zeigt den Hatea River Richtung Whangarei, also von da her sind wir ja gekommen. Und eben, diesen Weg haben auch wir mit Allure mehrmals zurückgelegt.

 

 

Heute Morgen hatten wir einen Ankertrunk

Unsere Reise in den Süden ist gestern um Mitternacht heftig unterbrochen worden. Herrliche 15kn Nordwind wurden von heftigen Böen von 40 kn aus Südosten unterbrochen. Der versprochene Sturm hielt sich an sein Versprechen und traf uns pünktlich, auf die Minute um Mitternacht 15 Seemeilen vor dem East Cape.

Umkehren, Segelbergen, absegeln zurück in die Bucht von Whangaparaoa. Einfahrt in die Bucht um 05:00 bei 30 kn plus Wind, Ankern bei 25kn, Ankertrunk Cuba Libre und ein Glas Wein um 06:00

Wir warten auf besseres Wetter – 13:30, Frühstücksei, Kaffee und Mozart aus dem Lautsprecher untermalt von Windgeräuschen von draussen

Und wenn Du sehen möchtest wie es uns ergeht:

Jasmin ist in NZ

Wir schliessen jetzt S-Hit für ein Weilchen. Jasmin ist hier und so müssen die alten Lütli in NZ herumdüsen, damit die junge Dame auch ja alles sieht was es hier gibt. Ihre Liste ist ellenlang. Die Wünsche gehen in die Tausende. Doch die Zeit die ist knapp. Also erst segeln, dann Landausflug.

Wenn wir zurückkommen gibt es auch weiterhin kein S-Hit. Wir (die alten Lütlli) müssen uns erholen wenn die junge Dame abgereist ist.

Neuseeland und die ersten Reparaturen

Wir wussten, dass wir ein Problem hatten mit dem Furling (damit wird das Vorsegel bzw. die Genua ein- und ausgerollt). Was sich erst bei der Rigginspektion zeigte, war dass wir auch ein Problem mit dem Mast hatten. Der hatte nämlich einen Riss im Mastfuss von gut und gern 10 cm. Also kaum einklariert sofort den Rigger aufsuchen. Und zusammen schauen wir für einen Termin, damit der Mast noch vor den Festtagen repariert wird. Kein leichtes Unterfangen. Hier ticken die Uhren etwas anders.

mast-crack-761

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tatsächlich eine Woche später am Donnerstag den 24. Dezember kommt der Mast runter. Das mit einem riesen Krahn. Es geht schnell, denn Edith und ich haben schon die Segel abgeschlagen und alle elektrischen Leitungen gelöst.

Der erste Kostenvoranschlag beträgt 5‘000 NZD und sagt nicht aus, was alles gemacht wird. Der zweite Voranschlag liegt bei 7‘500 NZD ist sehr detailliert, aber es fehlt die Arbeit am Vorstag. Es sei erst möglich den Arbeitsumfang zu sehen, wenn das Rigg repariert und installiert wird. Denn, so der Rigger, durch den Riss wurde das Vorstag in die Länge gezogen und muss gekürzt werden. So rechnen wir mit Kosten in der Grössenordnung von 10‘000 NZD. Die Schlussrechnung wird dann 13‘685 NZD betragen. Darin inbegriffen Extras oder besser Wünsche von uns und 18% Mehrkosten. Die Arbeit wird recht gut ausgeführt. Aber eben, in NZ gilt eine Offerte nichts, es ist nur ein Richtpreis.

Wie wurde Repariert: Ein Stück (mit Riss) abgesägt und ein neues Stück angefügt. Nicht geschweisst sondern mit innen liegender Schürze angeschraubt. Jetzt haben wir den ersten Meter vom Mast neu.

Übrigens am 15. Dezember steht der Mast wieder. Aber wir müssen noch die Segel vom Segelmacher holen, die wurden auch gerade noch ein bisschen repariert. Dann gilt es Segel anzuschlagen, das laufende Gut ersetzen und das Elektrische wieder anschliessen. Insgesamt bringt uns das bis an die Weihnachtstage. So richtig fertig sind wir erst im Januar.

Aber wir können Opua nicht verlassen, denn gerade während den Festtagen gibt der Motor für den Wassermacher den Geist auf. Reparatur erst möglich ab dem 4. Januar.

Weihnachten verbringen wir mit Deutschen Freunden. Neujahr feiern wir zu zweit vor Russel und bewundern das kurze Feuerwerk im Bay of Islands. Jetzt sind wir wieder unterwegs. Richtung Süden, denn bald kommt Jasmin. Aber das im nächsten Bericht.