Waren auf TC Cook

Nein das hat nichts mit James Cook dem grossen Seefahrer zu tun. TC Cook ist ein „Tropical Cyclone“ welcher Neuseeland besucht. 

Sein Anfang hat er irgend weiter Nördlich von Vanuatu. Seine grösste Stärke hatte er als Klasse 3. Jetzt gerade am 12. April 11:00 hat her noch Klasse 1 und ist auf halben Weg nach NZ. Bis er nach Neuseeland kommt wird er wohl nur noch ein tropischer Sturm sein. Wir hier in Opua in der Bay of Island werden vielleicht noch etwas über 30 kn abbekommen. Für Segler gut verankert oder in der Marina ist das OK. Was für die Leute am Land unangenehm ist, ist der Regen. Der wird sintflutartig das Land überqueren. Und der Regen, der hat schon angefangen. Aber jetzt mehr wie wir uns fühlen.

Als wir vernommen haben dass da ein Cyclone nach Neuseeland kommt, waren wir natürlich etwas nervös. Da die Neuseeländer gerne etwas übertreiben wussten wir nicht was wahr und was übertrieben ist.

Die Internetseite von MetService dem Wetterdienst von NZ sieht es grimmig aus. Der Weltuntergang steht uns kurz bevor.


 

 

 

 

 

Und so bemühten wir das Internet um die Lage wirklich beurteilen zu können. Unter anderen ist die Internetseite von Bob MCDavitt eine gute Internetseite. Er gilt unter Seglern im Pazifik als Wetterguru. Auf seiner Seite erklärt er regelmässig was gerade so passiert im Pazifik und was kommen könnte. Besonders jetzt im April, wenn alle daran denken NZ zu verlassen und in den Pazifik zu segeln ist seine Seite die wohl meistbesuchte Internetseite.

Wir müssen uns jetzt wieder das Wissen erarbeiten, wie wir eben diesen Cyclone überleben und wie wir dann nach Vanuatu segeln. Der Cyclone, sind wir sicher, der wird kein grosses Problem für uns. Nach Vanuatu zu segeln erachten wir auch nicht als ein Problem. Schwieriger wird es werden zu entscheiden wo wir die nächste Cyclone Saison verbringen. Wir möchten das ja in den Solomon Inseln machen. Und da gibt es wenig Informationen. Also…..

Cyclone Cook Internet Recherche

Eine Seite nach der anderen wird abgeklopft. Computer und Smartphone laufen heiss. Und das Resultat?

Keine Gefahr für uns. Aber eben, spannend war es. Und wir können uns vorstellen, dass es schlimm sein muss, wenn man weiss dass ein richtiger Cyclone auf den eigenen Standort zukommt. Und für den Leser von S-Hit ist es vielleicht interessant etwas über Winde zu erfahren.

 

Cyclone Klassifikation und was heisst Wind für uns.

 

 

 

 

Noch ein paar Erklärungen zum Wind. Also Wind bis 15 kn aus jeder Richtung ist OK für uns Segler. Natürlich spielen die zugehörigen Wellen eine grosse Rolle. Steht der Wind gegen eine Strömungswelle, können die resultierenden Wellen für ein kleineres Boot bereits bedrohlich sein. Aber für Allure ist Wind bis 15kn eben kein Thema.

Gibt es Wind über 20 kn dann müssen wir anfangen zu überlegen und zu planen. Woher kommt der Wind, wohin wollen wir, wo ankern wir, was macht die Welle, wo stehen wir geographisch. Das kann wichtig sein, denn wir möchten keinen starken Wind wenn wir in Ufernähe sind und der Wind Richtung Land bläst.

20 bis 30 knoten Wind von Achtern (hinten) und die Wellen schieben in die gleiche Richtung, das ist angenehmes segeln. Wir sind schnell und die Schiffsbewegung ist angemessen. Das Weinglas kann auf der rutschfesten Unterlage auf dem Tisch bleiben. Der gleiche Wind und wir müssen am Wind segeln da ist schon die Hölle los. Es ist ruppig im Schiff. Alles muss weggestaut werden. Aber noch fliegt nichts im Schiff herum. Wir machen das nur wenn wir kurz vor dem Ziel sind oder wenn es einfach nicht anders geht. Aber bei über 20kn Wind am Wind segeln machen wir nicht freiwillig.

 30 bis 50 knoten. Jetzt gibt es kein Gegenan mehr. Wir müssen mit Wind von Achtern segeln. Wahrscheinlich segeln wir nur noch mit der Genua.

Wir haben also nur die Möglichkeit im blauen Bereich zu segeln. Haben wir in diesem Bereich offenes Meer, also kein Land, keine Untiefen, ist das gut. Liegt unser Ziel auch in dieser Richtung ist das noch besser.

Jetzt gilt es alles festzuzurren und los geht der Höllenritt. Edith ist es nicht wohl, ich freue mich, weil wir vorwärts kommen, eben wenn das Ziel in diese Richtung liegt.

Das Maximum was wir an Wind hatten während kurzen Squalls sind etwa 55kn. So ein Squall dauert etwa 30 Minuten. Und bei 55kn haben nicht mehr wir das Sagen. Alles über 50kn ist gefährlich, machbar, aber gefährlich. Und natürlich kommt es sehr auf die Wellen drauf an. Gefährlich ist also nicht der Wind, gefährlich sind die Wellen die bei Wind entstehen. Draussen auf dem offenen Meer ist alles nicht so schlimm. Sicher gibt es die sogenannten Freak Wellen.

Auf unserer Allure haben wir, wie fast alle Segelschiffe, die Möglichkeit die Segel zu Reffen. Das machen wir je nach Wind und Wellen. Generell gilt ab 18 Knoten wahrer Wind wird gerefft. Wahrer Wind ist der Wind den wir auf Allure verspüren. Segen wir gegen den Wind ist der wahre Wind stärker als der wirkliche Wind, da ja Fahrtwind dazukommt. Kommt der Wind von Achtern, ist der wahre Wind schwächer, da wir ja mit dem Wind segeln.

So wird also bei 18 Knoten Wind das Grosssegel um 1 Stufe verkleinert. Allerdings haben wir keine Wellen, kann es schon einmal sein, dass wir zuwarten und erst bei über 20 kn reffen. Reffen hat ja 2 Gründe

  1. Und wichtigster Grund Schiff und Rigg nicht überbeanspruchen. Wir wollen ja nicht überschlagen.
  2. Schonen der Segel. Die sollten ja nicht überbeansprucht werden, da wir uns eine lange Lebensdauer erhoffen.

Bei 23 kn gelangen wir an den nächsten Reffpunkt, Reff 2 und über 30kn kommt dann Reff 3. Oder eben, nur noch die Genua (Vorsegel). Die Genua kann kontinuierlich gerefft werden bis sie nur noch ein Taschentuch ist. Du willst mal sehen was das heisst? Schau mal hier

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