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Neukaledonien jetzt für länger

Donna hat uns ja schon einmal nach Neukaledonien verschlagen. Jetzt versuchen wir es nochmals. Und wie es uns ergangen ist auf der Fahrt nach NeuKal kannst Du nachlesen in einem der letzten Berichte.

Wir haben mit Freunden von Raphael hier abgemacht. 2 Sachen sind passiert, Fäbi und Michaela verbrachten 1 Monat auf Allure und jetzt sind sie auch unsere Freunde. Pläne hatten wir grosse, was wir alles sehen wollten in diesem Monat. Aber wir verweilten dann doch länger an schönen Plätzen und so umrundeten wir nicht ganz Neukal sondern kurvten „nur“ im südlichen Teil sowie in den Loyalitätsinseln herum.

Allgemeines und eine Karte von Neukaledonien kannst Du dir bei Wikipedia anschauen. Was wir so erlebt haben das kannst Du hier nachlesen, nicht in Wikipedia. Was machten denn wir 4 so. Also wir haben viel und heftig diskutiert. Allerdings hat das das Weltgeschehen nicht beeinfluss. Mindestens nicht in dem Masse wie der Entscheid von Amerika aus dem Pariser Abkommen für Umweltschutz auszutreten. Na ja wir können ja nicht alle die Welt verbessern.

Wenn wir nicht diskutiert haben, dann sind wir gesegelt. Am ersten Tag nur eine kleine Strecke und so hat die Stammcrew der Allure eine neue nette Bucht in der Nähe von Noumea gefunden. Das nächste Ziel war dann die Hundeinsel. Das haben wir schon bei unserem 1. Besuch gemacht. Die Insel heisst nicht Hundeinsel, wir haben sie nur so getauft, weil Mouse der Hund dort lebt. Ile Casy, so heisst sie richtig, liegt im Bay de Prony. Dort wird auch Nickel abgebaut. Und wenn man am „richtigen“ Ort ist, ist die Bucht recht hässlich wegen der Abbauindustrie. Aber in der besseren Ecke, da sieht man nur schöne Natur. Mouse erwartet Segler meistens am Steg. Er freut sich auf Besucht.

 

Einst wollte wohl jemand ein Resort bauen. Hat wohl nicht rentiert, jetzt ist dort nur noch eine Bauruine und eben Mouse. Wir bringen immer Hundefutter, also um genau zu sein zum 2ten Mal. Aber wir haben auch jetzt noch Hundefutter an Bord. Also wird auch in naher Zukunft Mouse besuchen.

Wir teilten die Insel mit Carlos, ein Spanischer Einhandsegler. Nach Casy ging es dann auf eine im Süden gelegene Insel Ile des Pins. Schon lange bevor wir in NeuKal ankamen hörten wir nur Gutes über Ile des Pins, über ihre Schönheit. Und ja es ist eine schöne Insel. Tolle Buchten und einiges Sehenswertes. Ile des Pins war einst die Gefangeneninsel der Franzosen. Entsprechend hat die Insel einiges zu erzählen. Wie es sich gehört liefen wir im Dunkeln im Bay de Kuto ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Ankerplatz mitten im Korallengürtel erwies sich als ungeeigneter Nachtankerplatz. Also mussten wir im Dunkeln den Weg finden. Das erwies sich als nicht allzu schwierig. Nur beim Ankern meinten alle dass der Platz nicht geeignet sei, der läge ja mitten im Anfahrtsweg für Grossschiffe. Dem angestammten Skipper der Allure war das egal, er ankerte genau da. Und am Morgen könne man dann immer noch verholen. Prompt kam ein Frächterlein in der Nacht. Aber er liess uns links liegen und fand seine Anlegestelle auch ohne uns zu überhobeln. Wir schliefen gut nach einem langen Segeltag, verliessen wir doch Mouse schon um 06:45 und ankerten erst nach 20 Uhr.

Inselbesuch zu Fuss und per Auto rundeten den Besuch von Ile de Pins ab. Ein Besuch mit der Allure in der Nachbarbucht lief nicht so toll ab wie gedacht. Die Nachbarbucht ist immer schöner, was in diesem Fall sogar stimmt. Die Kanumera Bay ist zwar ein ausgewiesener Ankerplatz, aber die lokalen Kanaken wollten uns partout nicht in dieser Bucht. Wir wurden mit ziemlich unflätigen Worten verjagt. Also fügten wir uns den Drohungen und fuhren zurück in die Kuto Bay.

Das ist übrigens ein typisches Kanaken Rundhaus

Die Feriencrew der Allure wollte die ganze Welt in einem Monat sehen, also verliessen wir Ile de Pins bald um die Loyalitätsinseln zu besuchen. Um Zeit zu sparen liefen wir die Mittlere der 3 Inseln an, Lifou. Es würde ein Nachtschlag werden, denn die Strecke war einiges über 100 SM, also rechneten wir mit 24 Stunden. Wir verliessen dabei auch den schützenden Riffgürtel um NeuKal und segelten aufs offene Meer.

Am Morgen, oder besser frühen Morgen ging es dann weiter Richtung Ouvea. Wir hoben Anker schon um 0400 also wirklich früh. Ein Teil unter Motor weil es wenig Wind hatte, ein Teil mit Reff 2 weil es mehr als genug hatte.

Drueulu hiess unser erster Ankerplatz. Nicht für sehr lange. Schon am nächsten Tag ging es weiter mit einem kurzen Zwischenstopp auf Peng. Soll schön sein meinte ein Segler den wir in Drueulu trafen. Nun schlecht war Peng nicht aber ausser etwas schnorcheln konnte man hier nichts unternehmen. Und unsere Gäste wollten Action. Also verholten wir vor dem dunkel werden nach Eacho.

Alle freuten sich schon auf das Atoll d’Ou. Wir hatten von den Touamotus, das sind ja alles Atolle, geschwärmt und auch das Internet versprach viel, also war die Vorfreude gross. Und tatsächlich, schon das Anlaufen war spektakulär. Unsere Gäste wählten die Anfahrt von Norden her. Das war ein guter Entscheid, so konnten wir die nördliche Küste bewundern, die wirklich speziell war mit ihren zerklüfteten und unterspülten Inseln. Allerdings war dann der Weg an unseren Ankerplatz Fayaoue etwas weiter und hart am Wind. Wir rauschten durch die Bucht mit 6 bis 7 Knoten Geschwindigkeit. Wassertiefe selten über 10m, manchmal nur beängstigende 4m. Die Seekarten hier sind halt nicht sehr genau. Noch vor dem Einnachten schafften wir Fayaoue unser erster Ankerplatz.

Ein Steinfisch hat sich da fast ins Trockene verirrt. Hat ihn fast das Leben gekostet, er konnte kaum seine Kiemen unterwasser halten. Aber ich wollte ihn nicht verschieben. Er hätte mir das sicher mit einem tötlichen Stich gedankt.

Natürlich wieder ein Landausflug, auch mit Auto. 2 Australische junge Damen erzählten uns ein bisschen über die Insel. Sie arbeiteten hier für ein paar Wochen. Bald würden sie wieder zurückkehren in die Zivilisation. Mit Nachtessen auf der Insel war auch hier nichts zu wollen. Wir hätten gerne ein lokales Nachtessen gehabt, aber das war nicht zu finden. Die Autotour brachte uns ans nördliche Ende und dann zurück ans südliche Ende. Jede Beiz wurde angefragt, aber ausser einem Hamburger zum Zmittag gab‘s nichts. Zwei Nächte hier und dann noch 3 Nächte ganz im Süden rundeten unser Besuch vom Atoll d’Ouvea ab. Der Südliche Ankerplatz war so wie man sich ein Atoll vorstellt. Wasser türkis, Sand wie Puder, fast weiss.

Wir entschieden uns, dass wir nicht über die nördliche Spitze von Neukaledonien segeln, sondern wieder zurück via südliche Ecke. Das war ein guter Entscheid, gab es uns doch mehr Zeit die Ankerplätze zu geniessen. So setzten wir Kurs auf Grand Terre ab. In kurzen Etappen kämften wir uns in südöstliche Richtung. Kämpfen? Ja, immer gegenan segeln. In dieser Jahreszeit sind die Passatwinde vorherrschend. Und die kommen auf der südlichen Halbkugel halt meist von Südost. Unser nächstes Ziel mit längerem Stopp war Yate.

Die Baie von Yate war nicht so schön, man ist halt verwöhnt vom Atoll. Und wenn das Wasser trübe ist und nicht türkisblau….. Aber von hier aus sollten ein paar schöne Wanderungen möglich sein. Das Dörfchen direkt in der Bucht war nichts Besonderes. Dafür hatte es eine gute Bäckerei. Die Damen suchten Yate Dorf zu fuss auf. Die Herren suchten per Dinghi. Und alle 4 fanden wir Yate und den Laden wo es dann Eis gab. Wir erkundigten uns über das Wie und Wo für die morgige Wanderung dem Yate-Fluss entlang zum Staudamm. Das Kraftwerk hatten wir beim Eis geniessen vor uns. Der Ladenbesitzer versprach uns morgen auf den richtigen Pfad zu geleiten.

Und tatsächlich, nach einer etwas ungemütlichen Landung und ein paar erste Schritte bis zum Dorf, eröffnete sich eine wunderschöne Landschaft. Wir marschierten einem Flussbett entlang das langsam immer mehr Wasser führte. Früher, vor dem Bau des Staudamms war da wohl mehr Wasser. Restwassermanagement wie bei uns in der Schweiz gilt hier nicht. Trotzdem lässt das Gewässer einem die frühere Schönheit erahnen. Nach gut 3 Stunden erreichten wir den Staudamm. Nichts gewaltiges, nicht so hoch wie wir das kennen. Aber trotzdem eindrücklich. Und als wir die Krete des Dammes betraten und den See dahinter sehen konnten eröffnete sich ein anders eindrückliches Bild. Soweit das Auge reicht Wasser und Bäume im Wasser. Obwohl der Damm schon mehrere Jahre alt ist, leben die Bäume noch immer.

Nach Yate war unser nächstes Ziel Noumea. Unsere Gäste wollten auch noch die Stadt besuchen. Auch Noumea hat ein paar Sachen zu bieten. Also segelten wir via Prony Bay zurück. Von Yate aus war das 2 angenehme Tagesschläge.

Noumea ist eine Stadt. Sicher nicht mit Paris zu vergleichen, aber trotzdem bietet die Stadt nebst Restaurants mit guter Französischer Küche auch ein Paar schöne Ecken. Besonders das Centre Culturel und das Aquarium zählen zum feinsten was man so als Besucher anschaut.

1 Monat begleiteten uns unsere Freunde und ja der Monat ging sehr schnell vorbei. So galt es dann Abschied zu nehmen. Und so waren wir 2 wieder alleine in Neukaledonien.

Auch zu zweit unternahmen wir immer wieder touren mit Allure. Unser grösster Ausflug war der Besuch von Bourail an der Westküste. Das ist etwa in der Mitte von Neukaledonien. In kleinen Schritten segelten wir die Küste hoch. Jeden Tag oder jeden 2ten Tag so 3 bis 4 Stunden bis in die nächste Bucht. Buchten waren schön aber die Gegen ist äusserst Trocken. Bourail gerühmt, aber wir fanden es dann doch nicht so speziell. Ein zweiter grösserer Ausflug brachte uns nochmals zur Ile des Pins. Wir verweilten eine Woche hier in verschiedenen Buchten. Zum Teil recht gewagt ankerten wir zwischen Korallen und Inseln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein letztes Mal stoppten wir auf dem Rückweg bei der Hundeinsel. Moose freute sich mässig über unseren Besuch, er spürt auch das Alter.

 

 

Eine der schnellsten Fahrten brachte uns zurück nach Noumea. Die gut 30 Sm waren in knapp 4 Stunden abgespult. Tide und Wind waren uns freundlich gesinnt. Die letzten Tage in Noumea verbrachten wir mit Warten auf den Montag, da wollten wir ja eigentlich lossegeln Richtung Australien. Freunde von uns hatten dann aber kurz vor der Abfahrt noch ein Problem mit der Welle (Verbindung Motor und Propeller). So halfen wir am Dienstag­morgen ihr Boot an den Krahn zu schieben zum auswassern.

So geschah es, dass die Fahrt nach Australien mit 24 Stunden Verspätung angetreten wurde. Was sich daraus ergibt wird im nächsten Bericht dann erzählt.

Ein Resumé in wenigen Worten über NeuKal: Phantastisches Wetter, ein recht schöner südlicher Teil, kaum klares Wasser, sehr gutes Essen, ein paar tolle Erlebnisse, Zeit zum Weiterziehen.

Patrick Heini

31. März 2017

Wir dachten nicht, dass wir nochmals nach Whangarei kommen, mindestens  auf eigenem Kiel. Oft kommt es anders als gedacht. Wir wollten ja in die Südinsel segeln, den Malborough Sound besuchen. Anhaltend stürmische Winde haben das verhindert. Also zurück an der Ostküste der Nordinsel entlang, gemütlichst, eine Bucht nach der anderen besuchen. War auch toll und kein Stress.

Und jetzt halt kommen wir zurück nach Whangarei für ein Paar Tage. Kurz darauf werden wir nach Opua weiter segeln, gemütlichst, kein Stress um dann von dort aus den Weg in den Pazifik fortzusetzen. Wir glauben es heisst jetzt bald Neuseeland ade, für immer??!!..

Hier noch ein Bild von unserem Ankerplatz. Wenn Du gute Augen hast, kannst Du uns sehen

Urquart, Eingang zum Hatea River

Heute Morgen hatten wir einen Ankertrunk

Unsere Reise in den Süden ist gestern um Mitternacht heftig unterbrochen worden. Herrliche 15kn Nordwind wurden von heftigen Böen von 40 kn aus Südosten unterbrochen. Der versprochene Sturm hielt sich an sein Versprechen und traf uns pünktlich, auf die Minute um Mitternacht 15 Seemeilen vor dem East Cape.

Umkehren, Segelbergen, absegeln zurück in die Bucht von Whangaparaoa. Einfahrt in die Bucht um 05:00 bei 30 kn plus Wind, Ankern bei 25kn, Ankertrunk Cuba Libre und ein Glas Wein um 06:00

Wir warten auf besseres Wetter – 13:30, Frühstücksei, Kaffee und Mozart aus dem Lautsprecher untermalt von Windgeräuschen von draussen

Und wenn Du sehen möchtest wie es uns ergeht:

Vanuatu zum Zweiten

Vanua Lava – Espiritu Santo

Nein nein, wir haben nicht das Zeitliche gesegnet. Eine der Inseln hier heisst einfach Espiritu Santo. Luganville ist die „Hauptstadt“. Und für uns wieder ein bisschen Zivilisation. Bevor wir lossegeln, schauen wir noch zu bei einem Hausbau. Wenig Werkzeug, viel Handwerk und fast alles Baumaterial aus der Natur. Manche Häuschen bekommen ein Cement-Boden. 2 Wochen geht es bis so ein Häuschen steht. Meist baut der Besitzer auch gleich selber. Theoretisch ist das Leben hier gratis. Baumaterial ist eben Gratis. Alle haben „Gärten“ dort wird angepflanzt was man fürs Leben benötigt. Aber eben, Kleider und Schule, das kostet. Und wo überall angepflanzt wird, wo die Gärten sind. Auf den Bildern wirst Du dann sehen, dass Vanuatu sehr viele Berge hat. Alles ist steil. Also werden Gärten in den Hang gebaut oder gleich auf die Krete. Das Dorf ist dann unten am Wasser, der Garten 1 Stunde oben auf der Krete. Die Bewohner gehen am Morgen hoch in die Gärten um das Frühstück zu holen. Später gehen sie nochmals hoch um die Gärten zu pflegen. Und am Abend wird dann noch das Nachtessen geerntet.

Wir verlassen ja Sola auf Vanua Lava nach ein paar Tagen. Wir entscheiden uns nach sorgfältigem Studium der aktuellen Wetterlage (wir haben seit Wochen kein Internet) dass wir wohl im Westen, also im Lee von Espiritu Santos Luganville anlaufen. Und tatsächlich, kaum aus dem Windschatten der Bucht von Sola rasen wir mit Raumen Wind Richtung nördliche Spitze von Espiritu. Noch kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir ruhige Gewässer hinter Espiritu. Es wird eine unruhige Nacht für mich. Am Wind, halber Wind, Vorwind, kein Wind, viel Wind, alle 15 Minuten Action. Am Morgen bin ich unausstehlich, übermüdet. Edith übernimmt und bekommt für 2 Stunden schönen Wind. Noch sind es 35 Meilen bis Luganville als wir Kurs nach Osten einschlagen.

Jetzt geht es los. Starke Strömung, Wind und Wellen gegen uns. Mit 2 Motoren auf über 2000 Umdrehungen schaukeln wir mit 3 Knoten Richtung Osten. Es will und will nicht. Und was wir nicht hofften, dass wir Luganville nicht vor dem Eindunkeln schaffen. Dabei wäre es doch nur ca 15 SM gewesen bis in die Abdeckung. Wir finden eine ruhige Bucht dank AIS. Kaum fällt der Anker in der Baldwine Cove kommt ein schicki miki Dinghi angebraust. „Das ist eine private Bucht, Ankern verboten. 300m um jede Insel in Privatbesitz ist auch privates Gewässer.“ Soll er doch sein AIS abstellen, dann finden wir ihn nicht.

Wenn das wirklich so ist, dann wird segeln bald unmöglich weil jeder Bonze auf seiner Privatinsel seine Privatbucht mit zugehörigen Gewässer besitzt. Nach Seerecht sind alle Gewässer öffentlich. Auch hier in Vanuatu?

Am nächsten Morgen geht es weiter nach Luganville. Noch 20 Meilen und man glaubt es kaum, wir schaffen es wieder nur gerade vor dem Eindunkeln. Der Wind wäre OK aber 4 -5 Knoten Strom gegen uns. Und wir segeln. Du musst Dir eine 4-eckige Insel vorstellen. In einer Ecke hat jemand einen Ecke abgeschnitten und etwas versetzt hingelegt. Und in diesem Kanal kann man jetzt von jeder Seite her nach Luganville segeln. Aber eben da entsteht eine rechte Strömung, klar gegen uns. Aber wir schaffen es gerade bei der Flussmündung noch ein Plätzchen zu ergattern.

Am nächsten Morgen (Mittwoch, 14. September 2016) können wir endlich wieder ins Internet.

Luganville, wir ankern in einem Flussdelta, das allerdings dem wind ausgesetzt ist. Aber wir wissen, dass es die nächsten Tage nicht allzu viel wind hat. Auf der Gegenüberliegenden Insel wäre es zwar schön, aber man kann nicht ankern, zu steil. Und eine Boje kostet 15 USD pro Tag. Das ist uns zu viel.

Auf Espirtu Santo gibt es einiges zu machen. Die Stadt selber bietet nicht allzu viel ausser einkaufen. Aber wir unternehmen eine Tour zu Millennium Cave. Eine Abenteuer-Tour. Und das ist sie auch. Millennium wird sie genannt, weil sie im 2‘000 eröffnet worden ist. Anstatt zu schreiben, kannst Du den Film anschauen. Sie sind wohl selbst erklärend. Australier die ebenfalls dabei sind meinten, dass in Australien so etwas nicht möglich sei, zu wenig sicher. Und ja man muss ein paar Mal leer schlucken an besonders schönen Orten. Edith ist mutig und meistert alle Leitern und Engpässe mit Bravour.

Auch schönes muss ein Ende haben, wir möchten ja noch andere Inseln besuchen. Es wird von so vielem schönen gesprochen. Nächstes Ziel die Insel Aboa. An der Nordspitze hat es eine Bucht, eine Caldera. Einfach sagenhaft. Die Einfahrt soll schwierig sein, unbedingt nur bei Tageslicht und möglichst Hochwasser. Wir planen, aber der Wind lässt sich nicht planen und so landen wir eine Bucht vorher. Auch toll, wir Ankern. Edith darf zurückbleiben und Kochen. Ich muss mich im Dinghi in die sagenhafte Bucht mit der schwierigen Einfahrt vorkämpfen. Herausfinden ob Allure da reinpasst. Wie ich um die Ecke biege, ein Anblick, ganz normal wie viele andere Buchten. Ich suche die Einfahrt. Ein Taxiboot mit 5 Vanuater hält auf mich zu. Ich erkundige mich, wo ist die Einfahrt. 5 Leute mit 10 Armen zeigen in 15 Richtungen. Auf Englisch, Französisch, Bislam und noch irgendeine Sprache werde ich von der besten Möglichkeit überzeugt.

In Anbetracht der normalen Schönheit und in Anbetracht der vielleicht nicht existierenden Einfahrt beschliessen wir die nächste Bucht auf Maewo anzulaufen, Asanvari. Mit Wind auf die Nase legen wir los um die knapp 12 Seemeilen abzusegeln. Herrliches aufkreuzen, 20kn Wind und keine Wellen. Wir brauchen fast 5 Stunden und unzählige Wenden. Aber dafür schonen wir die Umwelt, wir brauchen ausser zum Ablegen und zum Ankern kein Diesel. Aus dem Dunst schält sich langsam das Ziel. Es sind schon 5 Yachten dort vor Anker. Und was für eine Bucht eröffnet sich, glasklares Wasser schon ab 20m sieht man den Grund, ein pittoresker Wasserfall, schmucke Häuschen, Palmen, Felsformationen.

Wenig versprochen, noch weniger erwartet und dann das, wow. Die Lokalen und die Yachtis entpuppen sich als tolle Zeitgenossen. Wir bleiben 4 Nächte. Wir lassen uns für 500 Vatu pro Person um den Wasserfall führen und besuchen 4 Dörfer. Uff ein Chrampf, aber es lohnt sich. Für 1200 Vatu pro Person gibt es ein Vanuatu Frühnachtessen. Wir essen um 17 Uhr, um 18 Uhr ist es stockdunkel und wir müssen noch zurück zu den Yachten. Danke Erika. Deine Küche war wundervoll. Und alle Yachtis treffen sich zum Sundowner am Wasserfall. Na wenn das kein schönes Leben ist? Die Sonne zeigt uns einer ihrer schönsten Untergänge und sie zaubert alle Rottöne aufs Wasser. Je später desto Pastellfarbener. Trotzdem, unser Visa läuft aus. Wir müssen weiter Richtung Süden und da der Wind immer gegen uns ist müssen wir vorwärts machen.

Schade, es kann nicht mehr schöner kommen und gelesen haben wir auch nichts also ab nach Pentecost Loltong Bay. Und doch es kommt noch schöner. Noch viel schöner. So ein pittoreskes Dörfchen haben wir noch nie gesehen. Da muss sich auch die Schweiz beeilen. Und da ich einem Einwohner helfe sein Glasfaster Taxiboot wieder flott zu kriegen sind wir bald bekannt im Dörfchen und werden von allen begrüsst. Auch hier verbringen wir wieder 4 Nächte und geniessen ein 10 Kurs Nachtessen a la mode de Vanuatu. 10 typische Speisen von hier, nur Häppchen, aber wir sind danach voll.

Der Skipper drängelt. Noch 200 Seemeilen gegenan. 1. Oktober, am 9. läuft das Visum aus und wir noch immer mitten in der Inselwelt von Vanuatu. Doch auch mir gefällt es hier. Trotzdem, der Wind soll günstig sein und Ambrym und die Vulkane warten. Vielleicht sind sie ausgeglüht bis wir kommen.

Auf der Fahrt nach Ambrym werden wir vom Wind abgedrängt. Wir können Ranon auf der Nordostseite nicht anlaufen. Wir schaffen einfach nicht so viel Höhe es wird nur für Craig Cove reichen. Trotz Neumond sehen wir kein Vulkan leuchten wir sind etwas enttäuscht. Und eben Ranon und den Spaziergang auf den Vulkan, der fällt auch ins Wasser oder besser wird vom Wind verweht.

Craig Cove gefällt uns nicht und die Einwohner kommen ziemlich aggressiv zu uns an oder fast auf die Allure. Am nächsten Tag legen wir ab Richtung Malakula. Banan Bay, hier soll es Tänze geben. Also anstelle von Vulkanschlund Tänze, auch gut.

Keine Tänze, 4 Nasen sind zu wenig, da tanzen wir euch höchstens auf der Nase rum.

Also weiter, der Wind ist moderat und soll heute Nacht von Osten blasen. Also weiter Richtung Efate, Visa einholen. Wie es weiter geht auf Efate kann man im nächsten Bericht lesen. Der hier ist so lange, da sind sicher alle Leser schon eingeschlafen.

Damit Du dir ein Bild machen kannst was alles so geschrieben wurde hier ein paar Bilder

2015 und bald heisst es 2016

Schon über 1 Monat in Neuseeland. Festtage vor der Tür. Und das alte Jahr geht zur Neige und ein neues kündigt sich an. Es ist also Zeit noch einmal etwas über uns zu berichten. Für uns ist es die dritte Weihnacht fernab von Zuhause. 2½ Jahre unterwegs. Und erst die Hälfte der Erdkugel umrundet. Festtage und ein Neues Jahr stimmen nachdenklich. Schade finden wir es, dass wir fern von der Familie sind. Gerade in diesen Tagen. Und auch weil die Familie Heini gewachsen ist. Tamara ist zu uns gestossen und klein Yaron ist auf die Welt gekommen. Schön finden wir es, dass wir so viel Tolles auf unserer Reise erleben dürfen. Im Gegensatz dazu, die Vorkommnisse in letzter Zeit, wir denken da besonders an Paris sind ja nicht erfreulich. Aber wir sind fernab in einer ziemlich heilen Welt. Die Pazifischen Inseln sind sowie so fernab von jedem Weltgeschehen. Und auch hier in Neuseeland ist man weit weg von der Welt. Ganz klar wir haben ein schönes Leben. Unsere Sorgen beschränken sich darauf, dass der Wind ständig von vorne kommt. Und wir lesen von all diesen Vorkommnissen im Internet. Irgendwie ist es zu weit weg um uns hier wirklich zu berühren. Auch wenn man mit den Neuseeländer hier spricht, Paris, Flüchtlingsdrama ist zwar ein Thema aber irgendwie surrealistisch, eben weit weg. Aber das ist ja eigentlich gar nicht was man hier lesen will. Von dem bekommt man in der zivilisierten Welt genug mit am Fernsehen.

NZ die Fortsetzung. Wir sind gute 2 Wochen in Whangarei gelegen. Dort haben wir wieder einmal so richtig Stadt genossen. Nicht dass Whangarei eine grosse Stadt ist, eher ein Städtchen. Ein kurzer Schlag mit dem Dinghi und wir waren mitten in Restaurants, Geschäften und verkehrsreichen Strassen. Ja ja wir mussten Links und Rechts schauen, bevor wir die Strasse überqueren konnten. Und hier haben Autos fast immer Vortritt. Auch auf Zebrastreifen haben die Fussgänger kein Vortritt. Nur wenn ich auf dem Fussgängerstreifen bin, darf mich ein Auto nicht überfahren (mindestens nehmen wir das an)!

Aber wir wollten ja nocheinmal den Norden, genau Bay of Island sehen. Und dann hörten wir auch von Freunden, Koa, dass sie ganz überraschend doch nach NZ kommen und ob wir den Weihnachten mit ihnen feiern würden. Also ging es zusammen in den Norden. Schön gemütlich, Bucht um Bucht besuchen. Das Interessanteste war eine Bucht in der früher (noch bis 1960) Wale gefangen und verarbeitet wurden. Ab 1940 war dies kein lohnendes Geschäft mehr. Der Besuch war auch der Anlass das Internet betreffend Walfang heute zu besuchen. Es werden von Finnland, Island und Japan noch immer über 1‘000 Wale pro Jahr gefangen. Zuviele, damit sich die Walpopulation erholen könnte. Also werden wir in einigen Jahren diese Tiere ausgerottet haben. Ups, schon wieder Negatives.

Seit gut 1 Woche sind wir jetzt im Bay of Island. Könnte ein Schweizer See sein, mit Bergen und Buchten. Und wir möchten noch einige dieser Buchten besuchen und einige der Bergli besteigen. Das gibt dann schöne Föteli von oben. Heute bereiten wir uns auf die Nacht vor. Das Wichtigste dieser Nacht, ab 00:01 schreiben wir das Jahr 2016. Heute Nacht soll es auch ein Feuerwerk geben im Bay of Island. Wir sind gut stationiert, so hoffen wir mindestens, um die Show zu sehen. Und heute Nacht soll es auch stürmen und regnen. Es windet schon ziemlich stark und der Himmel ist auch bewölkt. Das Radarbild zeigt, dass der Regen nicht mal die Nordspitze erreicht hat.

Also haben wir viele Gründe nach vorne zu schauen, ob alle Luken geschlossen sind, ob der Anker hält und ob das 2016 so gut wird wie das 2015. Somit auch allen Lesern von S-Hit Prosit Neujahr.

E&P  345

Tschüss bis ins 2016

Wir können es kaum glauben

Heute wollten wir ein Foto schiessen von den leeren Gestellen in den Läden. Die Segler sind wohl die einzigen die sich daran stören. Was ist, wenn jetzt Aranui, das Versorgungsschiff auf dem Weg hierher sinkt? Werden wir dann alle hungers sterben?

Tja es ist wirklich kaum zu glauben. Nun am Dienstag soll Aranui ankommen. Wir sind gespannt ob sie dann wirklich all die versprochenen Nahrungsmittel bringt.

Milchprodukte leer, Fisch schwierig zu bekommen (vorher haben wir jeden Tag den Fischern zugeschaut), Getränke alle Gestelle leer, Gemüse, nur Mittwoch und Samstag wenig zu bekommen. Wir sind um 6 Uhr Morgens im Mark sonst …. Heute wollten wir ein Brot bestellen, aber der Bäcker hat kein Mehl mehr

Und in ein paar Tagen bekommen wir Besuch von Roli. Wir wissen noch nicht, wie wir in durchfüttern können – armer Roli. Wir freuen uns auf seinen Besuch

Galapagos

Ja wir sind angekommen, nur 4 Tage haben wir gebraucht. Mehr wird kommen, aber zuerst müssen wir ein funktionierendes Internet finden. Und das scheint unmöglich :-(( Ansonsten ist es hier super. Wetter toll, Temperatur immer, Tag und Nacht, angenehm, zutrauliche Tiere, interessante Gegend gutes Essen, aber alles teuer für Ecuador. Europäische hochpreise :-((