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Hafen oder Naturreservat


Nur eine recht kurze Strecke, 7 SM. Schönes Wetter und kein Wind. Trotzdem heissen wir Segel. Ganz einfach um sie zu trocken. Gut 1½ Stunden und wir sind am Ziel in Arholma, eine Insel. Der Hafen, oder vielleicht besser die Anlegestelle ist mitten im Naturschutzgebeit. Da wir sehr früh sind, spazieren wir nach dem Kaffee von Arholma Oster Hamn nach Arholma Stadt. Dorf?


Und von dort zum Fährhafen Norra Brygan. In der Stadt/Dorf haben wir kaum jemand gesehen. Alle sind im Fährhafen. Klar warum, es gibt dort riesen Eis für 3.5 Fränki.


Etwas später nehmen wir den Weg zurück zum Boot. Kurz vor vier sind wir wieder hier.


Der Hafen im Naturreservat. Erstens, es hat keine Klos, nur Plumpsklos. Dafür aber eine Sauna. Das ist also schon einmal das erste Naturgefühl. Es ist schön auf der Insel auf dem Weg in die Dorf/Stadt. Überall hat es Häuschen, teilweise bewohnt. Und oft hat es eine Tafel, die erklärt was den das Häuschen genau ist. Die Natur war rund um uns, mit vielen Blumen. Aber wo genau das Naturreservat ist habe ich nicht bemerkt. Vielleicht rund um das Plumpsklo. Mindestens dem Geruch nach. Auf jeden Fall darf man offiziell nicht ins Wasser pinkeln.

Ehrlich, es hatte hier viel Natur und für unser Auge ungewohnt. Eben Schweden

Regen, enge Durchfahrt und Anlegen an Felsen

In Öregrund segeln wir zu früh los. heute ist nur Regen angesagt.Aber, zum Glück, stimmt der Wetterbericht nicht. Mindestens am Anfang. Heute stehen über 30 SM auf dem Programm. Endlich kann ich Meilen schreiben.

Der erste Teil führt entlang derselben Route die wir genommen haben um nach Öregrund zu segeln. Aber dann betreten wir Neuland. Man könnte durch das offene Meer der Küste entlang nach Süden segeln. Oder was wir machen, einen Kanal nehmen zwischen dem Festland und der Insel Väddö.

HIer die ganzen Steine voller Kormorane. Man richt sie bis zu uns hin.

Zuerst ist der Kanal schön breit. Und man kurvt um ein paar Inseln. Die einen links herum, die andern rechts herum. Also genug breit. Nach einer Weile geht es unter einer Brücke durch, 17m hoch. Übrigens wir haben irgend welche 16.8m also mehr als genug Platz. Später müssen wir vor einer Hebebrücke warten, im strömenden Regen.

Und eine zweite wartet auf uns, eine Drehbrücke. Wir müssen exakt in 30 Minuten dort sein. Also immer schön 5 kn über Grund. Wir sind pünktlich, die Brücke dreht sich für uns. Auf der anderen Seite ist es schön schmal. Ich komme mir vor wie damals durch das Flüsschen Aff in der Bretagne. Nur jetzt sind wir in einer Yacht mit 1.8m Tiefgang. Ich darf steuern, oder muss ich????

Als wir uns dem Ziel nähern hört auch der Regen auf. Wir sind alle nass bis auf die Haut. All unser Oelzeug ist ziemlich undicht. Aber am Felsen wird dann schon alles trocken.

Am Felsen? Jup wir legen mit Heckanger vorwärts an einem Felsen an. Schwedisch halt eben. Nach dem Ausbringen vom Heckanger springe ich über den Bug an Land und lande prompt auf der Nase. Der Boden ist so feucht, dass man einfach nur rutscht. Aber das stört nicht, nach 3 Landleinen und einem Bodenhaken ist auch der Bug fest. Also kann Amity weder Rückwärts, noch Vorwärts und auch nicht links oder rechts. Die Bilder dokumentieren genaustens die technischen Details.

So sieht jetzt das Ganze vom Bug aus. Auch die Steine werden dokumentiert.

Und der Skipper kontrolliert ob wir den heute Nacht gut schlafen können. Ja dieses Abenteuer war das erste Mal für mich so in der Art. Mir hats gefallen. Ich werde gut schlafen. Aber Skipper sind immer etwas Nervös, man weiss ja nie.

Die Fliegen kommen und schauen wer sich den da in ihr Revier getraut. «Hä dänk mir»

Aber ausser Fliegen kann niemand an unseren Platz kommen. Wir sind eingeschlossen von der Wildnis. Auch wir können nicht weit wandern. Nur gerade ein paar wenige Schritte nach links und rechts. Dafür findet man im Detail die Schönheit der Natur.

Nebel, Nebel, kurze Fahrt


Von Raggarön geht es kurz nach Süden aus der Bucht. Dann Kurz nach Osten bis ins Fahrwasser. Und schlussendlich einfach zwischen den Inseln immer gegen Norden bis eben Öregrund. Öregrund liegt auf dem Festland, nördlich von Stockholm.


Der Nebel lichtet sich erst, als wir im Hafen festmachen. Klar, jetzt braucht es ja keine Sicht mehr. Und wir können auf einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste gehen. So richtig die Schären bewundern.

Öregrund ist ein grösseres schönes Städtchen. Wir gehen einkaufen. Ich möchte die Crew mit einem Dessert aus der Konditorei erfreuen. Aber zuerst muss ich mein Riesensofteis vertilgen. Beatrice kommt mir entgegen und eröffnet mir dass es dort in der Konditorei tolle Sachen gäbe, sie hätte gekauft ….. Also wird nichts mit der Überraschung.

Wir gehen Essen in der grossen Stadt. Nicht einfach. Restaurant reiht sich an Restaurant. Nur, wir verstehen das Menü erst, als wir Google Translate zur Hilfe nehmen. Für das Skipperpaar gibt es Lachs, für mich Ox.

Hafentag auf Aland, Hafen von Käringsund


Wie vorhergesagt, bleiben wir heute im Hafen von Käringsund und tun nichts. Das Nichtstun stimmt natürlich nicht. Wir schauen uns die Gegend an. Als Erstes besuchen wir das östlichste Posthaus der Russen. Jetzt keine Russen mehr und auch kein Postbüro sondern ein Museum mit Ausstellungen.


Nach dem Posthaus kehren wir um, Richtung Hafen. Dort gibt es ein tolles Softeis. Schön cremig, nicht der verwässerte Mist den man in der Schweiz bekommt. Nach dem Eisschlemmen gehen wir ins Fischereimuseum.


Und nach dem Museum wird noch die lokale Natur bewundert. So verbringen wir unseren Hafentag mit Nichtstun.


Hansueli mach übrigens nicht nichts wie wir. Er werkelt jede freie Minute an der Amity herum. Typisch Skipper. Ich frage ihn, ob ich etwas kaputt machen soll, damit es etwas zu reparieren gibt. Hansueli ist nicht amüsiert.