KL zum 1ten oder Besuchsversuch Kuala Lumpur

Also die zwei Heini´s haben ein „trial run“ nach Kuala Lumpur oder KL wie die Eingeweihten hier sagen unternommen. Um 7 Uhr standen wir in Malaka vorne an der Strasse gemäss dem Moto grab a Grab. Was in der westlichen Welt Uber ist, ist hier Grab. Eine tolle sache irgend ein Privater fährt in der Gegen herum und sieht das Du zum Beispiel nach Malaka Sentral möchtest um den Bus nach KL zu nehmen. Also bietet er Dir an, dich mitzunehmen für einen Bruchteil der Taxi-Kosten. Wir haben schnell einen Partner gefunden der uns zur Busstation fährt.

Die Dame am Schalter meint ganz erstaunt wie was sie wissen nicht wo der Bus abfährt, das auf meine Frage wo denn der Bus KKKL abfahre. So quasi was soll die blöde Frage, hier natürlich. Gute Dame meinte ich in meinem besten Englisch es hat hier 500 Busse, hätten sie freundlichst die Güter mir zu sagen wo unser Bus fährt. Sie merkt, dass ich leicht irritiert bin und gibt dann doch noch Auskunft.

Im Bus sitzen 2 frierende Heini´s und fahren durch den Verkehr Richtung KL. Man weiss, dass man KL erreicht hat, wenn man steht oder nur noch im Schritttempo weiter fährt.

Wir sind etwas überrascht, die Busstation Sentral ist alles andere als Sentral, die ist nämlich 15km ausserhalb von KL. Mehrere Zuglinien fahren nach KL Sentral, äh wirklich Sentral. Wir entscheiden uns für den KLIA. Ich denke was ist denn das für eine Ortschaft. Schlumpf merkt sofort, dass das Kuala Lumpur International Airport heisst. Der KLIA ist schnell und teuer. Zurück nehmen wir eine andere Line, die ist langsam und günstig. Anstatt CHF 5.- bezahlen wir nur CHF 4.- dafür dürfen wir dann 5 Minuten länger Zug fahren.

Kaum angekommen marschieren die Zwei los und suchen den Ausgang. Nach fast 30 Minuten sind wir noch immer in einem Gebäude, sehen aber einen Ausgang. Hinter einer Scheibe fahren Autos. Und das ist es dann, überall Autos, Fussgänger? Was ist das? So was hat in einer modernen Stadt wie KL kein Platz. Also besteht unsere Aufgabe nicht zu suchen wohin wir wollen, sondern wohin wir können. Schlussendlich nach irgend welchen 2km sind wir auf der anderen Strassenseite und stehen vor dem Botanischen Garten. Na ja wir spazieren dann dahin und dorthin, essen etwas Kleines und auf der anderen Seite des Parks wagen wir uns wieder in den Verkehr, noch immer zu Fuss. Das wird nix, also gräb a Grab.

Zum grossen Markt und dort zum Touristenbüro. Sie wissen wo das ist? Auf ChinaEnglisch verständigen wir uns. 6 Ringgit wechseln den Besitzer und wir sind am Markt, beim Touristenbüro. Aber leider der falsche Markt und das falsche Touristenbüro. Trotzdem, auf ChinaEnglisch erfahren wir was es in KL zu tun und zu schauen gibt.

Nach einem kurzen Spaziergang durch den falschen Markt nehmen wir den Weg zurück unter die Füsse. Jetzt sind wir schon ganz gut im Pfadfinden, tja halt ein alter Pfadi. Und dann nähern wir uns dem Museum, welches wir schon kennen. Da ist ja auch die Unterführung, keine 2 km Umweg mehr, oder doch?

Also da ist die Treppe Fituno A. Klapper klapper wir zwei trippeln da runter. Schnell schnell dort drüben Fituno A die Rolltreppe hoch. Und schon freuen wir uns, aber was ist das, wir sind ja noch immer beim Museum, gar nicht auf der anderen Strassenseite. „Das musst Du aber niemandem erzählen“ meint Edith.  Würde ich ja auch nicht, will doch nicht, dass uns alle auslachen. Also nochmals Fituno A runter, aber diesmal Fituno B rauf und tatsächlich, wir haben es geschafft. Ach ja das ganze ist nicht eine kleine Treppe, unser «Umweg» führt über etwa 3 stockwerke, pro Weg wohlverstanden.

Jetzt gilt es nur noch sich durch das Innere aller Gebäude zu kämpfen, Pfadi vor. Und dann sehen wir wieder die bekannten Buchstaben, KLIA, mit den Buchstaben hat ja das kleine Abenteuer angefangen. Fortsetzung folgt. Dann sicher ein 5-Seitiger Reisebericht von KL mit 6234 Bilder. Nur dass es niemandem langweilig wird.

Indonesien (nur) 3 Monate

Am 2 August 2018 sind wir in Kupang, unserem ersten Ort in Indonesien angekommen. Und am 30. Oktober haben wir in Batam den Anker aus dem Dreck gezogen und sind Richtung Malaysia losgesegelt, oder besser unter Motor losgefahren.

Wir waren glücklich in Indonesien, sind aber auch nicht unglücklich, wieder etwas näher der Zivilisation. Und damit ist schon viel gesagt. Indonesien ist ein Drittweltland und das sieht man an vielen Orten. Gleichzeitig ist zu sagen, hier haben wir die nettesten Menschen auf unserer Reise getroffen. Es gibt überall nette Menschen. Aber in Indonesien sind einfach 99.9% nett. Und wenn eine/r mal nicht gleich lacht, lächelt er zurück sobald Du ihr/ihm ein Lächeln schenkst.

Von Westtimor bis bis Bangka sind wir dem Rally gefolgt. Damit wir rechtzeitig (Visum), nämlich Ende Oktober Indonesien verlassen konnten, sind wir ab Bangka alleine weiter gesegelt. Natürlich könnten wir zählen auf wieviel Inseln wir gestoppt haben. Aber sagen wir es einmal anders, wir haben 1989 SM zurückgelegt und vielleicht noch 300 km zu Fuss oder per Roller dazugegeben. Also insgesamt sicher 4´000 km.

Indonesien, ausser Bali ist wohl kein Land das man besucht. Man kennt Indonesien zu wenig als Feriendestination. Und tatsächlich, ausser Flores Westseite, mit Komodo zusammen und Bali kennt kaum jemand andere Inseln. Vielleicht noch Borneo wegen der Orang-Utan. Bali und Flores kennen Jubel Trubel, alle anderen Inseln, Destinationen sind eher ruhig. Einfachheit, Freue am Leben durch lächeln, das sind dort die Highlights.

Einzig Negatives, wir haben es bereits erwähnt, der Abfall. Es ist wirklich ein trauriges Kapitel wie hier mit dem Abfall umgegangen wird. Aber Indonesische Regierung stellt nichts zur Verfügung und die Leute sind sich noch an Bananenschalen und andere natürliche Verpackungen gewöhnt. Also wird alles einfach am Boden, im Fluss oder gleich im Meer entsorgt. Alles!

Nun anstatt zu erzählen was wir dann und dann gemacht haben oder gesehen, ist es wohl besser wir lassen Bilder sprechen. Du weisst ja es heisst Bilder sind besser als…..

Sail Indonesia

Wir sind ja mit einem Rally unterwegs, quer durch Indonesien, von Osten nach Westen, von Australien via Indonesien nach Malaysia. Für die Rally organisation haben wir einen Bericht geschrieben. Und wenn Du willst, kannst Du den Sail IndonesiaBericht lesen.

Gerade jetzt sind wir im Riff bei der Insel Bangka, etwa in der Mitte der Nordostseite. Wir sind unterwegs zum nächsten Stop. Wenig Wind dafür keine Strömung. So konnten wir heute 60 Meilen zurücklegen. Morgen geht es dann noch weiter, 40 Meilen. Quer durch Riffe, Seefahrtsrinnen, immer schön Bangka entlang nach Nordwesten. Dort treffen wir dann wieder auf die Rally. Und was dann passiert? Tja das sehen wir dann.

 

Handwerk in Indonesien

Man könnte sagen wir werden immer mehr zu Indonesien-Kenner. Wir segeln ja nicht nur und schimpfen über den allgegenwertigen Abfall, wir machen auch Ausflüge. Und wir lassen uns belehren, was den so läuft hier. Die Häuser, die werden noch immer aus Bambus und Stroh gebaut. Wenig aus Holz, noch weniger aus Backstein. Wellblechdächer sind allterdings überall zu finden. Es wird sicher noch ein Bericht über Häuser geben. Jetz möchte ich ein paar Handwerker zeigen die wir auf unseren Ausflügen besucht haben. Das sind übrigens keine Touristenatraktionen. Das sind Leute die mit ihrem Handwerk Geld verdienen.

Palm-Zucker

Da klettert eine junge Frau auf die Palmen. Sie sammelt gut 20m über dem Boden einen Saft. Wie genau, dass wissen wir nicht, wir zogen es vor auf dem Boden zu bleiben. Palmen, die gibt überall, die hier die stehen im Garten der Familie die eben diese Süssigkeiten herstellt.

Der Saft wird dann eingekocht auf dem Feuer. Dieser Prozess geht so irgend 2 Stunden. Dabei Trännten die Augen der Köchin und unsere Augen.

Der eingedickte Siroup wird dann in Förmchen aus Palmenblätter gegossen. Kühlt ab und ist verkaufsbereit. Wir wollten 1 Förmchen. Haben dann 1kg bekommen für gerade mal 5 Franken. Die ca 30 Förmchen mit dem zuckersüssen braunen Rondel haben wir an unsere Segelfreunde verteilt. Natürlich verschwand je ein Förmchen auch in unserem Mund. Und 2 Kinder freuten sich auch über die unerwartete Schleckerei. Übrigens viel später erhielten wir einen «Kuchen» mit eben genau diesem Palmenzucker als Guss.

Der grösste Teil der Bevölkerung ist entweder Bauer, Fischer oder verkauft etwas. Reis ist ja die Hauptmahlzeit der Indonesier. Keine Mahlzeit ohne. Und hier siehst Du ein paar Bilder von Indonesichen Reisfelder.

Der Rauch gehört nicht dazu, sieht aber hübsch aus. Die Arbeit ist hart, knöcheltief im Wasser stehen werden die Reissetzlinge in gebückter Haltung Stück für Stück eingepflanzt.

Und wenn wir schon von Essen sprechen. In Indonesien gibt es Popkorn. Etwas anders zubereitet wie bei uns. Aber schau es Dir an

Die Frau schmeisst eine Handvoll Maiskörner in ihren Topf auf dem Feuer. Kaum geröstet nimmt sie ein Maiskorn raus, legt es auf einen Stein und haut mit einem Stein in ihrer Hand auf das Maiskorn. Fertig ist ein Popkorn. Und schon folgt das nächste. Sie sitzt da und produziert im Sekundentakt 1 Popkorn nach dem ander und das ohne sich die Finger zu verbrennen. Und ja die Maiskörner sind heiss und nein sie haut sich nicht auf die Finger, obwohl das Tempo ist atemberaubend.

Popkorn ohne Salz das geht nicht. Also mal sehen wie man hier zu Salz kommt.

 

 

 

 

Die Frau kratzt salzhaltige Erde zusammen. Der Platz wird nur bei Vollmond vom Meer überflutet. Deshalb die salzhaltige trockene Erde. Auch unsere Fahrer sehen staunend zu, sie haben das auch noch nicht gesehen.

Als nächstes wird diese Erde in eine Art Sieb geschüttet. Als Sieb dient ein Jutensack in einer hölzernen Form aufgehängt. Und dann wird mit Meerwasser (enthält ja auch Salz und ist erst noch billiger als Süsswasser) das Salz in der Erde ausgewaschen.

Die Brine, das stark salzhaltige Wasser wird in Pfannen aufgefangen. Diese Pfanne mit der Brine wird dann auf ein offenes Holzfeuer gelegt und eingekocht. Bis, ja, bis der grösste Teil des Wasser verdampft ist.

Übrig bleibt ein feuchter Salzhaufen. Dieser wird in geflochtene Körbe abgefüllt zum Abtropfen.

Unter dem Abtropfend-Sieb steht ein Topf, der die Feuchtigkeit auffängt. Man ist ja modern, denn die aufgefangene Brühe wird wieder Rezirkuliert.

Schlussendlich wird das noch feuchte Salz in der Sonne getrocknet bis es als Salz bereit zum Verkauf ist.

 

 

 

 

 

Das Bild hier zeigt nocheimal den Prozess: Eindicken, abtropfen. Für mich erstaundlich, so ein Aufwendiger Prozess. Warum nicht einfach die Sonne die Arbeit machen lassen? So wie wir das in den Bahamas gesehen haben, wo tausende von Tonnen Salz hergestellt wird.

Und jetz noch ein Handwerk, eine Schnapsbrennerei. Wir haben übrigens probiert und dann wollten wir eine Flasche kaufen. Uns wurde eine ziemlich schäbig aussehende Plastikflasche angeboten. Also wurde unser Wasser ausgetrunken um den schönen (ighith) Schnaps in die saubere Thermoskanne zu erwerben. Das wurde auch so gemacht, aber via die schmutzige Plastikflasche. Nun wir beide haben bis jetzt den Schnaps überlebt. Aber wir können ihn nur im Kaffee trinken.

Feuer, im Feuer der Schnapskessel. Die Plastikflaschen enthalten den Palmensaft also das Ausgangsprodukt. Übrigens derselbe, aber fermentiert, mit dem auch die Süssigkeiten hergestellt wurden.

Die Destillatröhre. Das fertige Produkt wird gleich in Flaschen abgefüllt. Und all das unter einem EU hygiene Siegel ;-)), Schau Dir den Trichter genau an.

 

Kleider werden, falls nicht in China produziert, gewoben. Ein Webstuhl? Mit nichten. Ein einfaches Ding wird mit dem Rücken straff gehalten und dann wird losgewoben. Aber zuerst muss die Baumwolle zu Faden gesponnen werden.

Da mein Indonesisch auf sehr wackligen Beinen steht (Google Translate hilft etwas) verstehe ich diesen Prozess nicht genau. Aber die Baumwollbällchen werden durch diese Presse gedreht, bevor sie zu einem Faden gesponnen werden.

Und die Frau macht das ganz geschickt. Am Fidibus drehen und die verkrüngelten Baumwollbällchen in einen festen Faden spinnen. Der Rock den die Damen tragen ist eben hier von hand gesponnen worden

 

 

 

 

 

In Indonesien werden noch Wale geschlachtet. Wir besuchen ein Dorf wo das noch praktiziert wird. Für Touristen wird auf Wunsch ein Delphin abgeschlatet. Dies in Ermangelung von Walen. Wir verzichteten auf dieses Schauspiel.

 

Dass in Indonesien viel gefischt wird haben wir wohl schon erwähnt und werden wir noch bei anderen Gelegenheiten erzählen. Darum ist die zwar zum Teil noch schöne Unterwasserwelt leer. Und die wenigen Fische die es noch gibt füllen sich die Mägen mit Plastik der zur Genüge herumschwimmt.

Indonesien 3 Wochen

Dringend notwendig. Sonst vergessen wir es. Und vielleicht möchte ja sogar jemand wissen was wir machen. Der letzte Eintrag sah uns noch in Darwin. Dieser Berich entsteht in einem hässlichen Dorf Ciendeh auf Flores. Ja ja wir sind schon 3 Wochen in Indonesien. Wir sind hier mit einem Rally. Und tatsächlich das Einklarieren war eine einfache Sache. Zwar benötigten wir 8 kopien von jedem Papier aber das wurde uns nur nach und nach gesagt. Alle Behördenvertreter wollten etwas von uns, mindestens eben eine Kopie von diesem und jenem und auch von dem was wir nicht hatten. Hatten wir es nicht so war das auch gut. Herrlich.

An einigen Orten wurden wir mit allen Ehren empfangen. Auch der Bürgermeiste und seine Vertreter begrüssten uns. Ein Empfang mit Tanz und vielen Reden auf Indonesisch. Dabei können wir gerade mal Selimat Pagi, guten Tag. Was uns besonders auffällt. Auf den östlichen Inseln sind 80% Christen und weniger als 20 Muslim. Trotzdem sieht man und hört man nur Muslim. Sogar ganze strassen werden gesperrt wenn die Mulime in der Mosche sind. Ganz klar soetwas möchte ich nicht in der Schweiz. Wir staunen ab der Toleranz der Bevölkerung.

Schade ist der viele Abfall. Aber wir berichten jetzt nicht über dieses Thema. Wir erzählen nur das Schöne. Es ist auch toll so in der Flotte zu segeln. Ich habe vor der Abfahrt alle Telefon-Nr. gesammelt und jetzt haben wir regen WhatsApp verkehr. So wissen wir, die eher hinterher segeln, immer genau wo was zu finden ist und wo die besten Ankerplätze sind.

Wir haben auch schon einige Landausflüge gemacht. Die Preise dafür sind wie in Australien, exorpitant. Ein Taxi in die Stadt kostet 5´000 Rupien, ein Ausflug 1`200`000. Manchmal sagen wir dann einfach nein. Solche Preise passen nicht nach Indonesien. Denn ein Essen kostet zwischen 10 und 20´000 IRD.

Vieles wird für uns arrangiert. Aber wenn man jetzt an so irgend etwas Touristisches denkt liegt man falsch. Die lokale Bevölkerung geniesst die Darbietung für uns genauso wie wir. Und wir sind überall eine Atraktion ob wir als Gruppe kommen oder nur Edith und ich. Immer müssen wir auf ein Bild. Die Indonesieriennen genauso wie die Indonesiern oder auch Kinder zücken das Händy, ein Lachen und wir sind auf dem Chip zusammen als IndoSelfie gespeichert.

Wir haben es ja gewusst, aber staunen Trotzdem wie dicht bevölkert jede Insel ist. Und der Verkehr sieht auch etwas ander aus als bei uns. Aber die paar Bilder die wir ins Netz gestellt haben zeigen auch das.

Einkaufen in Indonesen ist wie auf den Inslen im Pazifik. Man kauft ein was man findet. In grösseren Orten etwas mehr als in kleinen. Schau die das eine Bild gut an. Da macht eine Frau Popkorn. Wie? Also da wird das Maiskorn im Ofen aufgeheitzt. Dann wir es ohne sich die Finger zu verbrennen aus dem «Ofen» genommen, auf einen Stein gelegt und mit einem Stein in der Hand flach gehauen. Nächstes Maiskorn.

Und ja die nächsten Geschichten werden auch folgen.

 

 

Ein langer Weg nach Darwin

Sydney ist ja Geschichte, mindestens für uns. Ab Ende April ist die Cyclone Saison vorbei und man kann Richtung Norden segeln. Cyclones und Besuch haben uns also in der Gegend von Sydney belassen. Beide, Cyclones und Besucher gibt es nicht mehr. Und wir sind also unterwegs.

Halt

Bevor wir weiter segeln muss noch Allure gepflegt werden. Schon im Februar haben wir eine Werft angeschrieben, Boats Work. Wir möchten eigentlich den Backbord-Motor austauschen. Neu für Alt. Aber niemand will uns einen Motor verkaufen. Die Aussis sind einfach nicht interessiert. Wir wollen Dich nicht mit all den Versuchen einen neuen Motor zu bekommen langweilen. Aber glaube uns, wir waren erstaunt über die Arbeitsmoral der Australier. Nun Ende April, genau am 26. sind wir in der Werft angekommen und haben Auge in Auge mit dem Manager von MMS gesprochen.

MMS sollte der beste Mechaniker sein. Schon telefonisch und per E-Mail hat er uns eine Offerte versprochen. Alles hat nichts genützt. Er will uns partout keinen neuen Motor verkaufen. Warum????

Seatec auch eine Firma in der Werft von Boats Work ist eigentlich eine offizielle Vertretung von Volvo. Und siehe da. Das erste Gespräch mit dem Manager war schon mal ein Erfolg. Kosten und Termine kamen ein Tag später per E-Mail zu uns. Alles OK.

Die Fahrt zu Boat Works an die Gold Küste war nichts Besonderes. Wie es sich gehört, hart am Wind und vor allem extrem viel Gegenstrom. Immer so zwischen 1 bis 4 knoten. Es ist die East Australian Current. Dieser Strom ist ein Teil des South Ecuatorial Current, ein immerwährender Strom, wie es einige gibt auf den Weltmeeren. Und eben dieser kleine Nebenarm hat es in sich. Die Reise von Sydney an die Goldküste dürfte eine der langsamsten Reise sein die wir gemacht haben. Wir hatten einen Schnitt über alles von nur 4 knoten. Also die ersten 500 Sm der 2500 Sm langen Seereise sind wir schön langsam angegangen.

Goldküste bis Brisbane erledigten wir dafür einiges schneller. Der erste Teil mit Strom durch sehr flache Gewässer, selten mehr als 3m unter dem Kiel. Der zweite Teil mit Flachwasser und über 20 Kn Wind mit einem Schnitt von fast 9 kn.

Jetzt erzählen wir etwas über Brisbane. Brisbane könnte klein Sydney sein, irgendwie. Allerdings ist das Zentrum viel kleiner und so sind unsere Spaziergänge.

Toll war unser JoggWalk. Zuerst in südliche Richtung durch den Botanischen Garten am Fluss entlang zum Pacific Highway. Dort hat es eine Autobahn- und Fussgängerbrücke. Brisbane organisiert viel für seine Bürger, Parks, Feuerstellen, Spielplätze, Skulpturen, Velo- und Fussgängerzonen, wirklich toll. Nach etwa 1.5km erreichen wir die Brücke und Joggen gemütlich darüber. Müssen wir ja, zwei alti Lütli beim Joggen. Jetzt geht es wieder Richtung Zentrum, nur halt auf der anderen Flussseite. Alles Richtung Norden bis zur Story Bridge, ein Wahrzeichen von Brisbane. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht. Alle paar Meter hat es eine Tafel: Du bist nicht alleine, wir denken an dich, das mit Telefon-Nr. Allerdings würde man von der Brücke runter springen wollen, müsste man ein guter Kletterer sein oder Flügel haben. Apropos Kletterer, der Weg zur Story Bridge ist von einer Felswand gesäumt. So irgend 1 km lang und etwa 30m hoch. Überall kann man da seine Kletterkünste ausprobieren. Natürlich fehlen die notwendigen Hinweistafeln über Gefahren Ver- und Gebote nicht. Amüsant zu lesen für uns und wohl auch für die Kletterer.

Nach der Story Bridge geht es wieder zurück zum Botanischen Garten wo unser Dinghi auf uns wartet. Der Weg ist von feinen Restaurants gesäumt, mit Preisen um die 50A$ für die Hauptmalzeit. Von aussen sehen sie gut aus, die teuren Restaurants. Für den Abend entscheiden wir uns übrigens für ein Japanisches Restaurant. Ja ja ich weiss, über 50A$, aber gut war es.

Lange bleiben wir nicht in Brisbane, Darwin ruft. Und der Weg ist noch lange. Ein Excel-Blatt gibt Auskunft von wo nach wo, wie weit, wie lange und wann wir ablegen müssen. Das Resultat, wir kommen am 19 Juli an. 20. Ist das letztmögliche Datum.

Eines der ersten grossen Highlights Richtung Norden sind die Great Keppel Islands. Bücher, Internet und Aussis alle schwärmen von den Keppel Inseln. Und es soll touristisch noch nicht überlaufen sein, so wie dann Whitsunday wurde uns versprochen.

Mit dem zweiten hatten alle recht, es war ruhig dort. Aber so toll wie von uns erwartet war es nicht. Lange Strände, grosse weite Buchten, schon schön. Aber eben wir sind halt auch verwöhnt. Es ist auch nicht einfach etwas zu unternehmen. OK man kann überall an Land, an den Strand. Aber damit hat es sich. Selten führt ein weg irgendwohin. Strand dann Büsche, undurchdringliche Wildnis säumen die Bucht. Nur wenn es bewohnt ist, dann natürlich kann man spazieren. Aber dann fehlt halt die Natur. Das war schon ganz anders in Neuseeland. Aber wenn man eine Route findet, dann bietet sich dem Auge einiges. Doch auch hier Resorts die verlassen sind, langsam verlottern und zerfallen. Für uns ein trauriger Anblick und eben Naturverschandelung pur.

Immer weiter in den Norden. Meist mit tüchtig Wind 20 bis 30 kn SE. Und recht frisch. Wir sind doch schon recht nördlich. In Neukal war es auf dieser Höhe schon warm. Hier am Morgen unter 20Grad. Vor Mackay sehen wir einen „Schiffsfriedhof“? Sicher 100 Tanker vor Anker. Dem Rost nach zu urteilen haben diese Tanker ihre beste Zeit hinter sich.

Jedes Dreieck ein Schrotthaufen. Aber mindestens gut gekennzeichnet.

Vor der Hafeneinfahrt werden wir von der Hafenbehörde aufgerufen. Es komme ein Tanker und ein Pilot. Also gilt es zu warten. Und wir kreisen vor dem Hafen und schauen zu wie Aurora Bulker vor uns in den Hafen buxiert wird. Wir folgen ihm wie ein kleiner Terrier.

Wir laden eine Datei runter vom Hafen von Mackay. Geht noch, die Preise, also anrufen und fragen. Es hat Platz. Wir werden also wieder einmal einen Hafenplatz besetzen. Mackay ist nichts Besonderes, aber dank Hafenplatz wird gross eingekauft per Velo. Als wir dann bezahlen kommt das grosse Erwachen. Anstatt 70$ sind 90 angesagt. Ja die Preisliste im Internet sei halt etwas älter. Wir lernen, das passiert uns nicht noch einmal. Es wird sich übrigens zeigen, dass je weiter Nördlich desto wärmer und desto höher die Hafenpreise. Wir sehen viele Häfen mit leeren Plätzen, wen wundert’s.

Langsam kommen wir den Whitsunday Inseln näher. Wir stoppen jeden Abend an einer neuen Insel. Brampton, Thomas, Shaw, alle wurden uns als besonders erwähnt. Und wir haben für jede 2 Tage vorgesehen, am nächsten Morgen ziehen wir jedoch weiter. Ja schöne Bucht, aber kein Landgang.

Immer wieder gilt es etwas zu reparieren. Die „alte“ Werkbank, die war ja schon in Veltheim in Gebrauch. Auch jetzt muss sie immer mal herhalten. Gut so ein Teil an Bord zu haben.

Endlich, am Sonntag den 3. Juni passieren wir die Dent-Durchfahrt. Backbord die Dent-Insel, fast leer, Steuerbord Hamilton Island überbaut, sogar mit Hochhäuser. Hamilton Island ist einer der teuersten Ferieninseln von Australien. Was wir von Allure aus sehen erfreut uns nicht besonders. Wir werden uns die mindestens 500 A$ pro Übernachtung sparen.

Whitsunday Island, die Hauptinsel, unsere erste Bucht, Sawmill Bay. Eigentlich könnten wir hier einen Landgang machen. Es wird ein Track versprochen. Aber die Winde sollen in den nächsten Tagen nachlassen, also entschliessen wir uns am nächsten Morgen Richtung Great Barrier Reef auszulaufen und die Nacht oder Nächst im Riff zu verbringen. Kein Wind, das muss man ausnützen. Und es gilt einer der ganz grossen Jugend-Träume zu erfüllen, Tauchen im Great Barrier Reef.

Bait Reef, der Eingang ist nicht einfach, aber dort auf der anderen Seite des Riffs hat es Mooringbojen. Wir müssen nur dahin gelangen. Die Sonne scheint genau in unsere Augen, denkbar ungünstig mitten ins Riff zu fahren. SAS-Planet die Satellitenbilder versprechen eine Lücke. Edith meint auch es sehe nach tiefem Wasser aus. Also hopp rein ins Riff. Wir schaffen es ohne Kratzer an die Boje. Festmachen und den Kopf ins Wasser strecken wird fast gleichzeitig bewerkstelligt. Brr ist das kalt, nur 23 Grad. 6 – 10m Tief und man kann gerade den Grund ausmachen. Hie und da sieht man etwas Koralliges, das meiste sind tote Korallen. Wenig verblasste Farbtupfer verweisen auf lebende Korallen. Ich merke mir, wo das Tauchboot die Taucher ablädt. Da werde ich dann morgen früh auch hingehen.

 

Für ein Tauchanfänger ist der Tauchgang toll. Ich hänge auf 20m Tiefe am Dinghi. Der Strom führt mich sanft zurück Richtung Allure. Schöne Bomies säumen den Weg. Die Korallenstöcke reichen von ca 20m bis auf wenige Meter unter die Oberfläche. Ein paar farbige Fische nagen an den noch lebenden Korallen. Grosse Fische finden wir nur direkt unter Allure. Sie lauern ständig, dass etwas über Bord fällt. Mein erster Tauchgang im Great Barrier Reef fällt ernüchternd aus, wir sind an schöneren Orten getaucht. Uns wurde auch gesagt, dass Cyclones die letzten Jahre alles zerstört haben. Allerdings sehe ich auf den Korallen enorme Sedimentablagen. Es nimmt nicht nur die Farbe, es macht das Leben für die Tierchen schwierig. Vielleicht Cyclonses, vielleicht aber auch die Bergbauindustrie von Australien.

Übrigens noch eine Notiz zu unseren Kommentaren betreffend Wasserqualität. Wir motzen ja immer wieder darüber. Nun seit Sydney haben wir nie mehr den Grund gesehen, auch in Ankerplätzen von nur 3m Wassertiefe. Erst viel weiter Nördlich, schon fast bei den Whitsundays haben wir dann endlich wieder Grund gesehen. Und interessant, wir spülen ja das Geschirr mit Salzwasser. Überall in Australien hat das Salzwasser aus dem Hahn im ersten Moment nach Schwefel und faulen Eiern gestunken. Edith hat mich oft gefragt ob ich denn ….., was ich natürlich verneinte mit dem Hinweis ein Gentleman würde in Gegenwart einer Dame nie….Uns ist aufgefallen, dass draussen im Riff das Spülwasser nicht mehr gerochen hat. Auch blieben gewisse Fragen der Lady an Bord aus

Wir bleiben gut 1 Woche in den Whitsunday Islands. Was wir da so getrieben haben kann man ja in zwei extra Blogs auf s-hit sehen. Am 12. Juni verlassen wir die Whitsundays und ziehen weiter Richtung Norden. Wir lassen viel Geld hier und nehmen schöne Erinnerungen mit. Und grosse Hoffnung, dass der nördliche Teil vom Great Barrier Reef mehr bietet für die Taucher an Bord von Allure.

Der Wind lässt zu wünschen übrig wenn man als Segler denk, im Riff toll unterwegs Richtung Norden zu wenig. Langsam wird es wärmer. Am Morgen sehen wir jetzt täglich mindestens 20 Grad. Auch unter Tags ist es angenehmer, nur im Wind ist es noch kalt. Wir kommen den Tropen näher. Was auch besser ist, nur noch Tidenstrom. Also 6 Stunden nach Süden, 6 Stunden nach Norden. Und seit Mackay haben wir wieder den Tradewind, also fast immer SE einmal etwas mehr einmal etwas weniger. Und da unsere Richtung Nord oder NE ist, können wir fast jeden Tag zufrieden sein. Alles ist so wie im Prospekt beschrieben.

Townsville und Magnetic Island sind die nächsten speziell empfohlenen Ankerplätze. Townsville weil man gut einkaufen kann, Magnetic Island weil es schön sein soll. Townsville ist ein interessantes Städtchen. Viele Gebäude sind noch aus 18xx. Teils renoviert und sanft modernisiert, teils noch so wie damals. Ältere Häuser sind mit Fotos und erklärendem Text dokumentiert. Und Magnetic Island, Horshoe Bay entpuppt sich als wahres Trouvaille. Die Gegend selber ist schön, anders als wir uns gewohnt sind. Es sieht aus wie wen Riesen Steinboccia gespielt haben. Obelix hat sicher seine Hinkelsteine hier zusammen gesucht.

Es hat lange gedauert herauszufinden wie es denn zu dieser Gesteinsformation gekommen ist. Internet gibt nix her. Und endlich finden wir im Park eine Tafel, die etwas über die Geologie hier erklärt. Granit formte sich vor ein paar Jährchen. Dann hob sich das Gelände und schob so die Granitgesteinsschicht nach oben. Gleichzeitig wurde die Granitdecke grosser Hitze ausgesetzt. So brachen die Steine. Das führte dazu, dass gewisse formationen zwar Risse aufzeigen, aber zum Teil perfekt passend aufeinander stehen. Durch natürliche Erosion wird das Gestein so wie wir das sehen frei gelegt.

Und hier kann man toll wandern. Es hat Wanderwege wie in Neuseeland. Und eigentlich wenig dokumentiert. Wir besuchten auch ein Tiergarten für 29 A$ pro Person. Ohne Foto mit Koala. Die hätten noch extra gekostet. So lernten wir wieder einiges über Australien und sahen einheimische von ganz nah. Die meisten durften wir auch berühren oder sogar halten. Und den Einheimischen gefällt das wirklich mit Menschen zusammen zu sein. Hier auf Maggie wie die Einheimischen Magnetic Island nennen, sahen wir auch zum ersten Mal einen wild lebenden Koala.

Unser erster wild lebene Koala

Herrliche Krachmacher Kokaburra

Sollen wir oder sollen wir nicht, Hinchinbrook Passage?

Soll schön sein, aber die Einfahrt ist nicht ganz ohne. Mal sehen, wir segeln weg von Magnetic Island und überlassen es dem Zufall. Ohne Motor erreichen wir Orpheus Island und übernachten dort. Am Morgen entscheiden wir, wir wollen es wagen. Mit Wind, Tide und Zeit geht es genau auf. Und die Passage ist recht schön. Aber der Ankerplatz hat es in sich, wir werden ausgeräuchert. Auf Hinchingbrook hat es mehrere Feuer. Und kaum ist der Anker visavi von Cardwell gefallen dreht der Wind um 90 Grad und treibt den Rauch genau auf uns und Cardwell zu.

Cairns (versuch das mal richtig auszusprechen) ist eine interessante Stadt. Breite Strassen, breite Parkfelder, breite Rasen bis zum Hauseingang. Hier hat ein Städteplaner gebaut, der sich Platz wünschte. Als Fussgänger schlecht, denn man muss Meilen latschen bis man nur schon über die Strasse kommt. Wir finden schöne Parks, Alleen und viele Restaurants die zum Essen einladen. Uns fallen die vielen Backpackers auf. Und ja es hat viele Ausflugboote, viele Angebote für dies und das. Die Bilder laden zum Tauchen ein. Glasklares Wasser, bunte Korallen und viele Fische. Ich erkundige mich. Ja ja so sei es. Ich frage für Garantie. Aber nein, das können sie nicht geben, sie seien ja nur die Agenten die verkaufen. Ich lasse es bleiben. Denn ich habe ja das trübe Wasser gesehen. Und so ein Tauchausflug kostet je nach Ort über 300 A$, darin inbegriffen, Fahrt, Tee und 2 Tauchgänge. Und für über 300 A$ muss man die Ausrüstung selber mitbringen.

Cairns ist wohl die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Darwin.

Ja ja ich habe die Karte konsultiert, ab jetzt ausschliesslich Wildnis. Cooktown wäre noch etwas, aber das ist ja nur gerade 30 Meilen nördlich. Also Edith einkaufen für 1 Monat. Heute der 22. Juni, nächstes Einkaufen am 20 Juli. Eigentlich wie eine Atlantiküberquerung. Ab Cairns wird wohl auch wenig kommuniziert, sprich kaum Internet.

Townsville einer unserer vielen Stopps mit JoggWalk. Bei der Mauer im Hintergrund da liegt Allure. Bei Niedrigwasser sitzen wir im Schlick fest. Bei Hochwasser schaukeln wir leicht in den Wellen.

Wir bewegen uns recht zügig Richtung Norden. Manchmal jeden Tag, manchmal bleiben wir einen Tag. Aber jeder zweite Tag wird so um die 50 bis 70 Sm zurückgelegt. Wir segeln in geschützten Gewässer mit achterlichen Winden. Im Schnitt bewegen wir uns zwischen 7 bis 10 Knoten.

Wir haben ein Excel Blatt gebastelt, in welchem wir die ganze Planung bis Darwin festhalten. Datum, Meilen zu segeln und wie schnell wir sind. Und gute Schweizer wie wir sind, halten wir uns fast genau an den Plan.

An Land können wir nicht überall, das Saumriff gestattet es nicht und auch die starken Winde, selten unter 20 kn halten uns von Landausflügen ab.

Bei Portland Roads suchen wir trotzdem den Landkontakt. Es heisst zwar Achtung Krokodile. Aber wir sehen keine und werden mit einem Kaffee belohnt. Und es wird uns erzählt, dass vor 6 Monaten der Telstra-Tower (Australische Telecom) nicht mehr sendet. Und dass es noch weitere 6 Monate geht bis er wieder sendet. Also kein Internet und kein Telefon für 1 Dorf, eine Gegend, für mindestens 1 Jahr. Toll nicht?

Von hier aus sind es noch 180 SM bis Thursday Island (Cape York) Nordwestlichster Punkt von Australien. Und dann noch knapp 800 SM bis Darwin. Von Sydney bis Darwin also 2500 SM. Also wie eine Überfahrt über den Atlantik oder Pazifik. Ein Kontinent, und nur ein Teil der Ostküste. Und was uns auch sehr überrascht, die Küste ist leer. Wenige kleine Dörfer der Aborigines sonst nichts, einfach nur Sand, Busch, Bäume und hoffentlich Tiere.

Es geht doch auch sanft. Heute Freitag, 6. 7. 18 wenig Wellen und Wind nur bis 20 kn. So lieben wir segeln. Allerdings war die Strecke bis Escape River recht lang, über 60 Sm und wir hatten fast bedenken, dass wir es noch vor Einbruch der Nacht schaffen würden. Aber um 17 Uhr viel der Anker auf dem Grünen. Das würde heissen, es fällt trocken hier. Wir werden ja sehen.

Es viel nie trocken, nein wir hatten immer 8m unter dem Kiel. Unsere Freunde segelten weiter. Wir werden sie erst wieder in der Torres Strait sehen. Wir segeln am nächsten Tag weiter durch die Albany Passage. Eine Abkürzung und eine Abwechslung ist doch der Durchgang nicht allzu breit. Edith findet dass wir bei Possession Island ankern könnten. Wir machen das auch und bleiben sogar 2 Nächte, da es ein schöner und ruhiger Ankerplatz ist. Die Überraschung kommt dann, als wir einen Landspaziergang machen. So viel Abfall, vor allem Plastik. Bewohnt sind in der Torres Strait nur Horn und Thursday Island. Aber Abfall hat es fast für eine Grossstadt. Traurig.

Vor Horn entpuppt sich das Ankern auch ganz gut. Das obwohl es recht Strömung hat, die alle 6 Stunden die Richtung ändert. So windet es halt manchmal in die Stube. Aber bei 30 Grad ist eine Brise angenehm.

Am Donnerstag den 12. Juli legen wir los Richtung Darwin. Zuerst geht es flott mit 9 Kn. Bald jedoch herrscht Flaute. Wenn das so weiter geht, werden wir lange brauchen bis Darwin und auch viel Diesel verbrennen. Nun es wird nicht so schlimm, wir schaffen es bis kurz vor Darwin. Um nicht Nachts einlaufen zu müssen übernachten wir in einer Bucht vor Darwin.

Hier in Darwin passiert dann alles. Vorbereiten für Indonesien, ausklarieren und Reparaturen die allerdings nur zur Hälfte erledigt werden können. Es ist kaum etwas erhältlich hier in Darwin. Und eine 1 stündige Tätigkeit benötigt 1 Tag. Die Uhr hier läuft definitiv langsamer.

Nun ab dem nächsten Bericht ist Australien Geschichte. Wir segeln am 28. Juli los Richtung Indonesien. Und mit Indonesien wird ein neues Kapitel auf unserer Reise durch die Weltmeere geschrieben. Also dann bis bald wieder auf dieser Seite.

 

Barrier Reef etwas anders

Whitsunday, Barrier Reef, wir haben viel davon gehört. Und alle haben es gerühmt. Und tauchen im Barrier Reef war einer der ganz grossen Träume. Nun je näher wir der Magischen Insel kamen, desto grösser wurde die Spannung. Die Fahrt dorthin hat der eine oder andere vielleicht schon miterlebt. Der letzte Beitrag «Nur ein Film» hat ja gezeigt wie wir Richtung Whitsunday Island segeln.

Also, in der Zwischenzeit haben wir das Geheimnis um das Great Barrier Reef gelüftet. Es dürfte weniger die Unterwasserwelt sein als… aber nein. Schau Dir lieber die Bilder an und dann verstehst auch Du das Geheimnis Great Barrier Reef und Whitsunday

Whitsunday nur ein Film

Wie ist das so segeln. Wir befinden uns an einem der schönsten Orte der Welt, das mindestens behaupten die Australier. Es werden noch Bilder folgen. Aber hier kann man sich einen Whitsunday Film anschauen.

Qualität: nicht besonders. Einfach während dem Segeln aufgenommen und dazu geplaudert.

Geräusche: Wind, Wellen, Windgenerator, Edith und Patricks Lippen

Nachvertonen: An gewissen Stellen war der Geräuschpegel so hoch, dass ich nachvertont habe.

Erlebnis: Selber urteilen, wir haben einfach den Segelausflug festgehalten

Schauspieler: Edith und Patrick

Film, Schnitt und Ton: Patrick

Langeweile? Langeweile.

Ja fast langweilig unser Dahinplätschern seit wir in Sydney angekommen sind. Was wir machen? Tja wir freuen uns über Besuche aus der Schweiz. Wir segeln hin und her zwischen Lake Macquarie (nördlich von Pittwater), Pittwater (nördlich von Sydney) und Port Jackson (eben Sydney). Man könnte sagen, wir sind fast stationär, also wir leben so wie das normal ist. So können wir uns daran gewöhnen wieder in der Schweiz zu leben an einem Ort, eben normal. Langweilig?

Nein überhaupt nicht. In Sydney ankern wir in Black Wattle Bay, 15 Minuten zu Fuss von Darling Harbour, sozusagen im Stadtzentrum. Regelmässig zirkulieren wir von Darling Harbour nach Circulary Bay. Manchmal zu Fuss, manchmal mit der Fähre. Wir versuchen ein Visum für Thailand zu bekommen. Nach 3 Besuchen erfahren wir, dass wir das nur von der Schweiz aus können, oder Vorort. Wir bilden uns und besuchen dies oder jenes Museum. Weihnachten und Neujahr sind wir in Sydney und beobachten das berühmte Feuerwerk. Nachdem wir Sydney verlassen haben, können wir sagen, dass wir die Stadt genossen haben und einiges, wenn auch nicht alles gesehen haben.

Port Jackson hat 999 Arme. Und fast in jedem Arm kann man ankern. Middle Harbour wird zu einem unserer Lieblingsplätze. Fast in Sydney und doch kaum ein Mensch. Wen immer es stark windet verstecken wir uns dort und geniessen einfach das da sein. Fast langweilig. Und wenn es denn langweilig wird, spazieren, Wanderwege von Bucht zu Bucht. Und immer wieder kann man einen Blick auf Allure werfen, ist sie noch da? hält der Anker? Ach ja hier hat es ja kein Wind.

Aufgepasst. Wenn man eine Ankerboje (Boje die am eigenen Anker festgemacht ist. Kennzeichnet wo der Anker liegt, hilft wenn er festsitzt) setzt kann das Folgen haben. Also da kommen fischende Aussis, sehen eine Boje und machen daran fest. Und dann Fischt das Pärchen in aller Ruhe. Wir haben uns fast geniert, als wir unseren Anker und somit unsere Ankerboje wieder wollten. Wir haben dann nett geplaudert und sie haben sich verzogen ohne zu murren. Tja Langeweile?

Etwas nördlicher, aber noch immer in Port Jackson liegen wir vor Manly. Einem mondänen Badeort. Wir besuchen das Zentrum kaufen ein Eis und schauen wie die Aussis auf und ab spazieren. Oder wir machen ausgedehnte Spaziergänge am Strand entlang. Wir haben einen neuen Begriff WalkJogging. Wir laufen wenn der Weg schwierig ist, wir joggen wenn es eben ist. So können wir Ausflüge von bis 20 km machen. Sport und Freude, Natur und Aussicht alles zusammen.

In Pittwater wird nicht nur unsere Reparatur vom Blitzeinschlag innert nur 3 Monaten bewerkstelligt. Nein wir lernen nette Aussis kennen, machen ausgedehnte WalkJoggs und halten uns kulturell auf dem Laufenden. Es gibt hier nämlich farbige Zeichnungen und in Stein geritzte Zeichnungen der Aborigines. Ja in Manly hat der Blitz eingeschlagen und ein Teil unserer Elektrik zerdeppert. Instrumente, Lichtmaschine und eine Batterie kaputt. Und Australien ist der Ort wo das nicht passieren sollte. Denn hier heisst es zwar no worries, aber gemacht wird nichts. Also hat es 3 Monate gedauert Instrumente, Lichtmachine und Batterien auszuwechseln. OK wir hatten besuch und waren nicht immer Vorort am Warten bis die Herren weiter machten. Aber auch Bestellung und Lieferung, just in time gibt es in Australien nicht. Auch der Bericht für die Versicherung ist nach fast 4 Monaten noch nicht fertig. Wir möchten mindestens einen Motor austauschen. Aber auch das will niemand machen. No worries. Geld kommt auch so rein. Und tatsächlich, wir merken, dass die Leute an der Ostküste um Sydney viel Geld haben, sehr viel Geld. Den hier hat fast jeder mindestens 1 Haus und ein Boot.

Lake Macquarie ist die grösste Distanz Richtung Norden die wir zusammen mit Maria und Hans zurücklegen. Es ist kein Süsswassersee, es ist eine Bucht, eben fast wie ein See. Im nördlichen Teil reiht sich Siedlung an Siedlung. Im Süden hat es „nur“ Natur. Und ein Gefängnis für psychisch kranke Verbrecher. Dort kommen wir übrigens in Berührung mit Kängurus. Berührung? Jawohl, Jungtiere lassen sich streicheln, wenn man Karotten an sie verfüttert. Die alten halten doch lieber Abstand.

Langweilig? Das kannst Du selber beurteilen wenn Du dir die Bilder anschauen möchtest. Es ist einfach ein Potpourri von Eindrücken während unserem langweiligen Aufenthalt in der Umgebung von Sydney.

Penalty applies oder vor einem Australienbesuch lesen

Unser Lieblingswort hier in Australien: „Busse“. Wir staunen was hier alles verboten ist. Und damit Du auch ein bisschen mitstaunen kannst findest Du in der Bilderfolge ein paar Müschterli

Aber wir haben auch selber ein Müsterli. An vielen Parkplätzen steht geschrieben wie genau man parkieren muss. Also nicht nur wie lange man darf, wie genau das Auto hinstellen.

Infringement details below:

Penalty notice details

Penalty notice no 31..

Penalty amount $110 Amount due $ 110

Offence description Not angle park as on parking control sign/road marking

Offence date and time 24/1/2018 05:54 PM

Offence location Federal Road GLEBE

Demerit offence NO

Da stehts geschrieben 90 Grad und es steht auch mit dem Füdli zum Randstein

So machen es die Australier. Jeder wie er will. Und hier haben wir geparkt.

Aber wir …… lies einfach weiter

Wir wissen wo aber wir wissen nicht warum. Und anrufen bei der Polizei kann man zwar aber die wiessen von nichts. Beim Busseneintreiber wird man auf die Internet-Seite verwiesen. Da hätte es dann ein Beweisfoto. Aber da war keins. Vielleicht haben sie nicht mit Schweizer Hartnäckigkeit gerechnet. Wir haben 3 mal angerufen bis wir erfuhren, dass wir bei der Stadtbehörde die Fotos zuschicken lassen können. Wir sind gespannt ob sie auf unser Mail antworten. Mindestens erhalten haben sie es. Mit einer Antowrt kann erst in 10 bis 15 Arbeitstagen gerechnet werden. Noch weniger Recht für den Bürger als bei uns. Aber bei den Australiern heisst es halt immer No worries.

Allerdings man muss sagen es herrscht Ordnung hier in Syndey. Wir haben tatsächlich noch keine Besoffenen gesehen. Musik am Abend/Nacht alles in Massen. Und sicher fühlt man sich hier auch sehr. Sogar Autofahren ist nicht sehr stressig. Will man die Spur wechseln deutet man das an und schon wird Platz gemacht.

Wir sind ja jetzt schon eine Weile hier. Und eben, Penalty applies hat uns schon sehr beeindruckt. Obwohl, Sydney und Umgebung gefällt uns recht gut. Natürlich sind wir 2 schon recht verwöhnt und bis wir Oh und Ah machen braucht es schon viel. Das kommt halt davon, wenn man die schönsten Plätze in der Welt besuchen darf.

Also schau sie dir an die Bilder. Und such doch das Bild mit A$ 5´500 Busse. Dieses Schild haben wir am Anfang eines Wanderweges ins Outback gefunden.