Tja Edith’s Auge lässt uns keine Ruhe. Schon Mitte Oktober ist der nächste Termin. September noch OP und Kontrolle also nur Kurzreisen. Und jetzt zwar fast normale Ferien für die meisten. Für uns nur Mikro….
Also ab in den Süden. Erster Stop Tessin, südlich von Melide, Melano, ein CP direkt am See. Das Wetter durchzogen, aber kein Regen. Wir buchen für 2 Nächte mit Blick auf den See. Wir bleiben.. aber das gleich.
Kurz nach der Ankunft und nach dem Aufbau eine Tour mit dem SUP Richtung Riva San Vitale. Die imposante Basilica di San Vitale weist den Weg. Nur eine knappe Stunde unterwegs. Das Bild oben, unser Ausblick vom CP übers Wasser.
Am nächsten Tag geht es per Bike via Melide auf eine Art Halbinsel bis nach Morcote. Das ist ja das schönste Dorf der Schweiz. Könnte stimmen. In Morcote besuchen wir die Kirche, wirklich ein Kleinod. Nicht die grösste aber die Lage und auch das Innere können sich sehen lassen. Die Bilder beweisen es.
Wirklich erstaunlich. Wir schauen ja öfters nach Kulturgüter und da gehören Kirchen auch dazu. Und diese ist für uns eine der schönsten, die wir in der Schweiz gesehen haben. Die Malereien haben es uns angetan, ein bisschen wie in Orthodoxen Kirchen. Keine Ahnung wer das gemalt hat und was es darstellt. Erstaunlich, dass nichts darüber beschrieben steht. Egal, es ist schön.
Ich dachte um meinen Schlumpf zu schonen immer nur dem Ufer entlang. Aber nein, sie will in die Höhe. Nun, sie weiss nicht, was es heisst im Tessin in die Höhe. Also radeln wir, Richtung in die Höhe.
Irgend wann jammert mein Schlumpf, geht es noch weit hinauf? Ja meine Liebe, wir haben aber schon die Hälfte geschafft. Gut geplant, denn ich dachte mir schon so hoch hinaus möchte sie nicht. Also geht es bei Carona nicht nach Links sondern gerade aus. Paradiso das nächste Ziel. Wir radeln am Pao de Asucar vom Tessin vorbei. Wow mein Schlumpf das wäre doch etwas. Das Wetter App sagt schön voraus, also besprechen wir, dass wir eine Nacht länger bleiben. Es wird nicht bei einer Nacht mehr bleiben, aber das im nächsten Bericht.
Übrigens, wer sein Ticket verliert muss laufen. Also eile ich den San Salvatore hinunter und treffe meinen Schlumpf beim Bähnli. Selber schuld.
In loser Reihenfolge sehe ich S-Hit nicht nur als Reise-Blog sondern auch als Tagebuch. So halte ich hier fest, was mich gerade besonders beschäftig. Meist schöne Reisen. Aber manchmal halt auch Gedanken. Jetzt gerade die Weltsituation aus meiner Sicht. Vielleicht ist bei meiner Sicht alles falsch, vielleicht nicht gleich alles, aber hoffentlich nicht alles richtig.
Die weltweite Verschuldung ist sehr hoch. Nur etwa 5 Staaten (Macao, Brunei, Honkong, Lichtenstein und Tuvalu) sind nicht oder kaum verschuldet. Die Liste der höchsten Verschuldung führt der Sudan an mit 272% des BIP, gefolgt von Japan 237%.
Weitere Beispiele: Grichenland 151%, Italien 135%, Frankreich 115%. Andere wichtige Länder: USA 123%, Deutschland 62.5%, EU als gesamtes 81% und die Schweiz 17%.
Was wäre eine «gesunde» Verschuldung ausser keine? Meiner Meinung nach ist Schulden machen für ein Land nicht oportun. Vielleicht, ganz kurzfristig, mit dem Ziel wieder zurück auf Null. Ansparen für ein Land ist übrigens genauso ein NoGo, ein Staat darf kein Gewinn machen. Das Maastrich-Abkommen sieht die Obergrenze bei 60%. Diese Zahl ist wohl eher Politisch als Ökonomisch. Die USA z.B. kann sich einiges über 100% Schulden leisten. Das Vertrauen ist trotzdem da. Allerdings mit Trump an der Regierungsspritze bröckelt das Vertrauen, aber es gibt für den Moment keine Alternative. Cédric Tille, Wirtschaftsprofessor in Genf, erklärt: Verschuldung ist nicht per se schlecht, solange sie wachstumsfördernd investiert wird und die Zinslast tragbar bleibt. Es gibt dann noch andere Faktoren, wie die Zinslast in Abhängigkeit des Zinsniveaus des jeweiligen Landes. Und eben der Verwendungszweck. Beispiel: Infrastruktur kann dem BIP dienlich sein. Waffen sind immer nur Verschwendung ausser sie werden gebraucht was wohl noch schlechter ist.
Gleichzeitig mit der hohen Verschuldung ruft die Weltlage nach mehr Ausgaben, vor allem für die Verteidigung. Viele Länder haben in den letzten Jahren viel Geld in Entwicklungshilfe und Sozialausgaben gesteckt. Das Militär wurde kurz gehalten, da sich der grössere Teil der Welt trotz einiger Konfliktherde nach dem II Weltkrieg in eine friedlichere Richtung verlagert hat.
Des Weiteren hat sich die Welt auch verändert, dahin gehen dass heute vermehrt nur Stärke zählt. Zusammenhang, Solidarität, Menschenrecht, all diese Begriffe veränderten sich zum Nachteil aller. Es bildet sich eine Multipolare neue Weltordnung heraus, autoritäre Tendenzen entwickeln sich (zu) schnell, Bewegungen wie MAGA, Ukraine Krieg, Krieg in Israel – Gaza, Brexit, BRICS, um nur ein paar zu nennen. Die Dominanz des Westens wird hinterfragt, neue Kräfte zeigen Stärke wie z.B. China, Indien, Brasilien, Russland. Die «alte Ordnung» könnte sich verändern. Allianzen wie z.B G20 oder die EU sind nicht mehr geeint wie noch vor einiger Zeit: Ungarn, Polen und eben Brexit. Deutschland und Frankreich, beide wollen das Sagen haben, spielen aber noch gut Freund. Die EU (Ursula Von der Leyen) will aber eigentlich dominieren. Neue Gruppierungen sind entstanden wie z.B. die BRICS Staaten. Noch ist nicht genau klar wofür sie Stehen und wie vereint, gleich gerichtet sie sind.
Die Politik politisiert am Volk vorbei. Die Politik weiss besser was das Volk will, was gut ist für das Volk. Ist das wirklich so?.
Vielleicht stehen wir heue, nach der Globalisierung, am Anfang einer Deglobalisierung, hin zur Regionalisierung, zurück zum Heimmarkt um die geopolitischen Risiken zu minimalisieren. Zollkriege, Protektionismus. Veränderte Spielregeln im Welthandel werden von den Stärksten angestrebt. Die Frage ist noch offen, wer ist der Stärkste oder wer sind die Stärksten? Was will der Stärkste. Und vielleicht ist es auch eine Frage wie zeigt sich die Stärke, mit Krieg?
Zurück zum Anfang, die Länder sind hoch verschuldet. Die Prioritäten der nicht zur Verfügung stehenden Gelder sind im Wandel: von Sozialausgaben, Hilfsgelder etc. hin zur ?notwendigen? Verteidigung. Die Staaten bzw. die Politiker haben es nicht (das notwendige Geld), geben es aber mit vollen Händen aus in eine neue Richtung –> Militär. Es entsteht ein Verteilkampf. Und zwar so schnell, dass man der Veränderung hinterher hinkt. Denn einfach humanitäre Hilfe ersatzlos streichen und neu allozieren hinterlässt grosse Spuren in eben genau diesem Bereich. Prominentes Beispiel Deutschland. Schuldenbremse ade, Investieren auf Pump in die Infrastruktur und in die Wehrfähigkeit.
Staatsschulden überwiegen und nur noch Stärke zählt. Ein paar Beispiele:
Putin benutzt die Migration in der Welt als Waffe, er legt einen Stressgürtel um Europa in dem er die Ströme der Flüchtlinge nach Europa leitet.
Protektionismus: Keine Immigranten im eigenen Land. Handelsdefizit, sprich Zölle, ein neues Thema
Und eben Steuergelder neu allokieren in die Wehrfähigkeit.
Wie schon oben erwähnt: Bewegungen wie MAGA. Allianzen wie die EU werden verlassen (Brexit) oder hinterfragt. Kleine werden in eine Allianz gezwungen – EU – Schweiz. Parteien werden aus möglicher Regierungsbeteiligung ausgeschlossen (Brandmauer, Deutschland – AfD, Österreich – FPÖ, Holland – PVV, Belgien – Vlaams Belang)
Die Weltordnung ändert sich. Und bis jetzt hat es für grösser Veränderungen der Weltordnung immer einen Krieg gebraucht!
Wie verändert sie sich? Sie wird weniger Westlich (USA, Europa, NATO) dominiert. Andere streben an die (Welt)macht. Die Welt verliert an Demokratie oder definiert Demokratie neu. Dies auch in der westlichen Welt, bei Demokratien es entsteht eine Neubeurteilung was überhaupt Demokratie ist.
Nicht gerade Veränderung der Weltordnung, aber auch im kleineren Rahmen werden neue Ordnungen geschaffen. Oft sind es Minderheiten die sich durch ihr lautes Geschrei Gehör verschaffen. Und alle hören hin. Beispiel: LGBTQIA+, dann darf ein Mann in die Frauendusche. Und wehe irgend jemand zweifelt da an der Rechtmässigkeit. Ein ganz heisses Eisen, Antisemitismus. Ein ganzes Land darf einen Bevölkerungsteil drangsalieren bis zum geht nicht mehr. Stellt man nur schon Fragen wird das als Antisemitismus dargestellt und hart bestraft.
Was in der Welt geschieht weiss ich ja nur vom hören sagen, oder lese es in den Medien/Mainstream. Wie sagt man? Vom hören sagen lernt man lügen. Aber was ich doch ein bisschen kenne ist die Schweiz. Und hier gibt es immer mehr Abstimmungen die mit 49.5 Nein und 50.5% Ja-Stimmen entschieden werden. Das bezeichne ich als Zufallsmehr und nicht als eine Abstimmung. Die Abstimmungen werden auch immer mehr mit falschen Fakten und Zahlen bestückt, damit sie dann im Sinne der Politik ausfallen. Kaum ist mit 50.5% gewählt, kommt ans Licht, dass der Verlust der AHV eigentlich ein Gewinn ist. Sorry. Man irrt sich um mehrere hundert Millionen.
Und wird dann eine Abstimmung angenommen, passt aber unseren Politikern nicht, so wird die Umsetzung einfach verschlampt und lässt Jahre auf sich warten, oder noch besser, wird einfach nicht Umgesetzt. Prominentes Beispiel: die Sommerzeit. Hier ein paar Beispiele von nicht umgesetzten Volksentscheide in der Schweiz:
2010
Ausschaffungsinitiative kriminelle Ausländer raus
Umgehung: Einführung der Härtefallklausel.
2020
Zweizwohnungsinitiative: Max 20% pro Gemeinde
Umgehung: Ausnahme für laufende Projekte und durch Gesetzeslücken wurden weitere möglicher
2013
Minderinitiative gegen übersetzte Managerlöhne (12:1 Regel)
Boni und Vergütungsmodele umgehen den Managerlohn.
2014
Masseneinwanderungsgesetz. Zuwanderung mit Kontingenten regeln.
Keine, absolut keine Wirkung
Gibt es eine Hoffnung? Es gibt Stimmen, die meinen Europa, EU. Grund: Es gibt hier starke Demokratien und es hat kein Machtzentrum. Ich bin da nicht so positiv eingestellt. Warum? In allen europäischen Ländern wird der Volkswille immer weniger respektiert. Politiker leben ihr Leben, das Volk ein anderes. Und es müssen Brandmauern errichtet werden.
Mit der Wahl von Trump war ich nicht gerade glücklich. Aber, ich dachte, jetzt kommt ein neuer Wind. Und tatsächlich ein neuer Wind kam. Vieles dachte ich am Anfang, wow der tut etwas. Aber langsam dämmert es mir, dass die Änderungen die er injiziert nicht unbedingt gut sind für Amerika, geschweige für die Welt. Israel darf in Palästina machen was es will. Und Putin wird von allen Seiten verbal bedrängt. Aber niemand ausser Trump will mit ihm verhandeln. Recht oder Unrecht, was Putin macht? Unrecht sicher, den kein Krieg ist Recht. Aber hat der Westen nicht Russland so lange ignoriert bis eben bis… Jetzt geht Israel in die vollen. Amerika bombardiert Iran. Polen ruft Artikel 4 der NATO an (Vorstufe von Artikel 5). Unsere Medien sind voll von: Achtung Putin…., wenn wir Putin nicht…. dann… Für mich tönt das wie kurz vor dem II Weltkrieg. Und es gibt ja bewiesene Fake News wie z.B. Chemiewaffen im Irak, die es dann doch nie gab, aber den Angriff und die Bomben schon.
Für mich ist die Hoffnung, dass wir da «normal» herauskommen recht klein. Leider
Einmal mehr planen wir auf dem Gotthard zu schlafen. Und dieses Mal haben wir auch Glück, die Bunkeranlage Sasso war offen und wir waren für 2½ Stunden in der Kälte. Interessant was da anfangs zweiter Weltkrieg auf die Beine gestellt worden ist. Das Reduit. Nun zuerst wanderten wir in den langen Gängen herum. Langsam spührte man die Kälte in den Gliedern, denn angeblich geht es bis 6°C runter. Dann mit dem Bähnli in höhere Gefilde zu den Kanonen und zur Ausblicksplattform. Zum Glück, dort konnte man wieder Aufheizen um den Rückweg anzutreten.
Edith genoss Rösti und ich Älplermagronen zum Znacht. Das bei Schweizer Preisen.
Der Abend, die Nacht und der frühe Morgen gestalteten sich dann spannen. Beim dunkel werden kam Nebel auf, schnell und die Umgebung verbarg sich hinter einen eigenartigen Nebellicht. Die Alpenbühne hatte aber noch mehr für uns in petto, bald hörten wir den einen Trommelwirbel auf dem Camperdach. Mein Kopf bekam beim nachforschen einiges an Hagelkörner ab. Und zum Finale senkte sich ein nasser Regenvorhang auf die ganze Szene. Eigentlich hätte ich als Titel Wetterdrama Gotthard wählen sollen.
Am 26.6.2025 fuhren wir dann auf ziemlich direkten Weg runter vom Gotthard an die Löberenstrasse. Die Wetternachrichten und auch der Himmel auf der Fahrt versprach immer wieder Regen, Blitz und Donner. Zum Glück, obwohl wir eigentlich 4 Tage zu früh dran waren. Warum zum Glück?
An der Löberenstrasse erwartete uns die Überraschung, zwei alte Bekannte warteten einfach da auf uns. Wir wussten von nichts, sie wussten von nichts. Sie kammen einfach auf gut Glück und wir waren einfach genau zum richtigen Zeitpunkt zurück. Irgend 2012 das letzte Mal gesehen, ein paar Mal versucht sich zu treffen, jetzt klappte es.
Eine Überraschung auch auf dem Gotthard
Energie ist ja das Modewort Heuzutage. 3x Umweltfreundlich 1x effizient 2x ???
keine Planung. Wir möchten auf dem Gotthard übernachten. Das heisst irgend vor Mittag ankommen und sich dann am Hospiz niederlassen. Also in Grado abfahren und irgendwo vor, oder nach der Grenze campen. Also heisst die sorgfältige Planung, keine Planung einfach losfahren und schauen was passiert. Man kann ja immer nach 16 Uhr auf die Autobahn und dann an einer Raststätte übernachten. Also sorgfältig planen ohne Plan.
Und wir finden ein Plätzchen, CP Montorfano, kurz vor Como. Nichts besonderes einfach ein CP, allerdings mit netten Nachbarn. Mit denen haben wir dann auch das Nachtessen im heimischen CP-Restaurant genossen. Eine Junge Doktorandin aus Grenoble gesellte sich an den Nebentisch, so war für Unterhaltung gesorgt.
Im Mittelmeer beträgt die Tide höchstens so 60cm. Das, weil die Wasserfläche nicht genügend gross ist und der Durchgang bei Gibraltar zu eng ist mehr Meer Einlass zu gewähren. Aber hier in Grado kann die Tide sogar knapp über 1m werden. Und es ist sehr flach hier. 200m weg vom Ufer kann man immer noch locker stehen, sogar bei Hochwasser.
Grado selber ist ein nettes Städtchen. Bei unserem Besuch schön warm, was uns nicht hinderte einen ausgedehnten Spaziergang durch die Strassen zu machen. Die Bikes warteten derweil bei der Kirche.
Klar, irgendwann ist fertig. Und ja man möchte tatsächlich auch wieder nach Hause. Und Kroatien ist zwar schön, hat uns auch gefallen, aber die Leistungen passen selten zum Preis. Wir wussten, dass Kroatien und die CP´s teuer sind. Aber über 30 € und dann nicht einmal Grauwasserentsorgung das ist doch schon ein bisschen daneben. Und auf die Frage was wir jetzt mit dem Grauwasser machen antwortete der Besitzer einfach leeren. Ich fragte hier? Nein oben auf der Strasse.Und das bei 31 € ohne Strom. Aber schön war der Platz.
Auch beim ganz normalen Einkauf waren wir ab der Rechnung überrascht. Wie machen das nur die Kroaten. Denn die haben noch keinen Lohn wie wir in der Schweiz, aber der Einkauf erinnert uns stark an die Schweiz, mindestens was der Preis anbelangt.
Und bevor es ausser Lande ging noch ein Besuch in einer Festung. Ein Prospekt, der Edith in die Hände fiel versprach tolles. Nun schlecht war es nicht aber nicht die beste Festung. Ein paar Bilder lassen dich urteilen.
Übrigens auf dem einen Bild können wir unseren Camper erkennen. Er wartet bis wir zurück sind.
Slowenien durchfuhren wir einfach. Ohne anzuhalten, nur am Zoll für wenige Minuten.
Und dann, bella Italia. Triest liessen wir ebenfalls aussen vor. Grado war unser Ziel. Dort soll es gleich mehrere CP´s haben, also werden wir schon etwas freies finden. Und ja wir finden. Natürlich schweineteuer, aber mit allem Komfort den wir gar nicht brauchen. Aber wer das Meer ständig im Blickfeld haben will, der bezahlt halt meer. Nach der Ankunft wird nur mit dem SUP etwas unternommen. Am Montag biken wir dann nach Grado. Ein ganz nettes Städtchen. Auch das mit Bilder belegt.
Ich buche einen CP bei den Krka Wasserfällen. Es zeigt sich, dass es nicht notwendig gewesen wäre aber so sind wir beruhigt. Edith weiss nicht wo es hingeht. Da wir mit dem Segelschiff schon dort waren, wird sie sich sicher freuen. Sie freut sich. Denn ein Tag steht der Besuch bei den Wasserfällen an und ein Tag Später Shibenik. Denn auch dort waren wir schon. Die Wasserfälle sind zwar toll, aber der Eintritt nach 15 Uhr ist 30 € pro Person ist schon viel. Vorher wäre es 40. Wir warten und sparen ein Nachtessen. Eben, am nächsten Tag gehen wir biken, nach Shibenik. Ein hübsches mittelalterliches Städtchen, mindestens entlang der Hafenmole. Es ist heiss, also trinken. Eigentlich war ein Einkaufstag angedacht. Aber hier in Kroatien ist der Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag und somit ist alles zu. Wir können nur durch die Strassen schlendern und die schönen Gebäude bewundern. Ein Besuch bei der nahegelegenen Burg sagen wir auch ab. Über 11€ für ein paar Mauern. Das Museum würde noch extra kosten. Wir stehen am Eingang und sehen, dass einige wieder umdrehen und in allen Sprachen schimpfen. So eine Abzocke. Aber wir haben das auch von andern Campern gehört die via Kroatien in den Süden gereist sind. Kroatien einfach abzocken und teuer. Beim Nachtessen plaudern wir mit einer jungen Kroatin. Sie beklagt sich bitter. Schon junge Leute nehmen Kredit auf um ihr leben zu finanzieren. So etwas kann nicht gut gehen. Eine Serviertochter verdient 400€.
Es war dann wohl auch eine Servertochter, die Edith auf der Strasse angehupt hat, geh endlich von der Strasse weg. Ich habe dann mein Velo hingelegt und gefragt was los sei. «Wir sollen von der Strasse runter, Velos hätten hier nichts zu suchen. Und überhaupt sie wolle nur noch nach Hause.» Wir finden entweder sind Kroaten äusserst nett oder äusserst …..
Wir sind gespannt wie es morgen weiter geht. Eine erste Recherche betreffend CP lief ins leere. Entweder voll, oder keine Angaben. Also Morgen früh raus und mal schauen wo uns der Wind hinweht.
Der Grenzübergang ist ebenfalls langwierig. Aber was soll’s, wir sind ja eh fast Zuhause. Wir fahren alles der Küste entlang und halten Ausschau für einen CP. 2X voll und 1x Unfreundlich. Beim 4ten klappt´s. Er ist recht voll, aber wir kriegen direkt an der Rezeption einen Platz mit Meersicht. Man könnte ja auch waschen, die Waschmaschine ist gerade mal sechseinhalb Schritte weg.
Wir touchieren nur die eine Ecke, ganz kurz. Mostar, die Altstadt und die Brücke. Dann zieht es uns weiter nach Norden, Kroatien.
Fast überall, auch in den anderen Teilen vom Westbalkan trifft man auf die schlafenden Polizisten. Manchmal wenige Meter bis zum nächsten. Manchmal kaum zu sehen, mitten im Nichts. Manchmal so steil es haut dir fast den Camper in Stücken, auch wenn du darüber schleichst. Einige überholen genau da, weil sie wohl ein besseres Fahrwerk haben.
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In Mostar findet man noch mehrere Häuser mit Einschusslöcher. Einige so richtig zerschossen, abbruchreif.
Mostar, die Brücke Stari Most, ist ja bekannt dass während dem Bosnienkrieg 1993 geziehlt zerstöhrt. Die Brücke wurde danach originalgetreu nachgebaut. Sie stammt aus dem Osmanischen Reich, 16 hundert erbaut, für damals ein architektonisches Meisterwerk.
Die Brücke verband den Muslimischen Teil mit dem Katholisch geprägten Westteil. Also auch eine kulturelle Verbindung. Heute merkt man wenige von der Spannung von 1990. Heute ist es fast friedlich in Bosnien. Fast? Ja zur Zeit wo wir hier sind hat es im Serbischen Teil, Republika Srbska, wieder Spannungen. Deshalb nur ein kurzer Besuch. Die «Ordnung» die nach dem Krieg eingeführt wurde, Bosnien, Herzegovina und Republika Srbska als ein Staatsgebilde im gleichen Land funktioniert halt nicht. Wenn es nach den Serben ginge, dann wäre alles wieder Serbisch.
Am 12.6. überqueren wir die Grenze nach Montenegro. Hei war das ein Gewuschel. Das Prozedere dauerte fast 1 Stunde. Für uns alleine aber nur 5 Minuten. Der Rest war Wartezeit. Und eigentlich war der Andrang an der Grenze überschaubar.
Uns viel sofort der Zustand der Strassen auf. Kaum noch Schlaglöcher. Familiär dagegen der Abfall. Aber vielleicht kam der ja auch von all den Albanern die über die Grenze fuhren.
Beim Tanken entdeckten wir, dass die Dichtung eben nicht mehr dicht ist. Also suchten wir in Potgorica eine Fiat Garage auf. Er meinte in einer Stunde hätte er Zeit. Also ein Einkaufcenter suchen. Einkaufen. Überraschend teuer. Wir sind uns gewohnt die Tüte voll mit feinen Sachen und Geld aus dem Sack. Hier ist es umgekehrt. Zwar auch feine Sachen aber Geld aus der grossen Tüte und die wenigen Sachen in den Sack.
Zurück bei der Garage. Man Grüsst uns, aber nichts geschieht. Nach einer knappen Stunde und mehreren anderen Kunden frage ich nach. Ja ja just now. Tatsächlich es kommt ein neuer Kunde und er bedient ihn. Wir verlassen die Garage, das Leck leckt noch immer. Die Dichtung wird dann wohl irgend wo anders ausgetauscht.
Weiter nach Kotor. Soll eine schöne Altstadt sein. Eigentlich suchen wir einen CP. Der wäre ganz an der Spitze der Halbinsel. Und das wird eine Fahrt. Eigentlich würde ich da einfach den Verkehr nur im Uhrzeigersinn laufen lassen. Aber nein es geht in beide Richtungen, nur es hat eigentlich nur Platz für ein Fiat 500. Der CP an der Inselspitze gibt es, aber für unser WoMo ist die Einfahrt unmöglich. Tatsächlich es hat auch nur VW-Busse auf dem CP. Zurück oder weiter. Der Busschaufeur, der gerade vorbeifährt aus der Gegenrichtung, nach dem ich unser WoMo mühsamst um 180° gedreht hat erklärt uns man könne weiter fahren bis Kotor. Also wieder ein 180° Manöver und hinter dem Bus her. Der räumt toll auf mit dem Gegenverkehr. Keiner getraut sich ihm in den Weg zu stellen. Nur, ich muss doppelt so schnell fahren als in in dieser engen Strasse würde. Fotos gibt es keine, die Aufregung war zu gross.
Den vielen Verkehr rechnen wir dem Samstag zu. In Kotor parken wir auf einem Parkplatz für 20 Euro. Dafür dürfen wir auch 24 Std bleiben. Aber wir wollen doch gar nicht so lange. Macht nichts, auch 1 Stunde kostet 20 Euro. Wir besuchen die Stadt und die Burg. Aber vor der Burg gibt es noch etwas typisches zu Essen, Chateaubriand. 30 Euro für 2 Personen. Jetzt geht der Preis im Schnitt für den Parkplatz und das Chateaubriand auf. Auf der Burg werden wir nach einem schwitzigen Aufstieg mit einem Sonnenuntergang begrüsst. Auf dem Weg finden wir auch 1´000 Plastikfläschchen. Wir lernen dass man überall auf der Burg kalte Getränke kaufen kann. Die Fläschchen werden nach dem Genuss an Ort uns Stelle entsorgt.
Mit schlottrigen Knien erreichen wir wieder die Stadt. Jetzt wissen wir warum nur junge Leute den Aufstieg wagen.