Archiv für den Monat: April 2018

Langeweile? Langeweile.

Ja fast langweilig unser Dahinplätschern seit wir in Sydney angekommen sind. Was wir machen? Tja wir freuen uns über Besuche aus der Schweiz. Wir segeln hin und her zwischen Lake Macquarie (nördlich von Pittwater), Pittwater (nördlich von Sydney) und Port Jackson (eben Sydney). Man könnte sagen, wir sind fast stationär, also wir leben so wie das normal ist. So können wir uns daran gewöhnen wieder in der Schweiz zu leben an einem Ort, eben normal. Langweilig?

Nein überhaupt nicht. In Sydney ankern wir in Black Wattle Bay, 15 Minuten zu Fuss von Darling Harbour, sozusagen im Stadtzentrum. Regelmässig zirkulieren wir von Darling Harbour nach Circulary Bay. Manchmal zu Fuss, manchmal mit der Fähre. Wir versuchen ein Visum für Thailand zu bekommen. Nach 3 Besuchen erfahren wir, dass wir das nur von der Schweiz aus können, oder Vorort. Wir bilden uns und besuchen dies oder jenes Museum. Weihnachten und Neujahr sind wir in Sydney und beobachten das berühmte Feuerwerk. Nachdem wir Sydney verlassen haben, können wir sagen, dass wir die Stadt genossen haben und einiges, wenn auch nicht alles gesehen haben.

Port Jackson hat 999 Arme. Und fast in jedem Arm kann man ankern. Middle Harbour wird zu einem unserer Lieblingsplätze. Fast in Sydney und doch kaum ein Mensch. Wen immer es stark windet verstecken wir uns dort und geniessen einfach das da sein. Fast langweilig. Und wenn es denn langweilig wird, spazieren, Wanderwege von Bucht zu Bucht. Und immer wieder kann man einen Blick auf Allure werfen, ist sie noch da? hält der Anker? Ach ja hier hat es ja kein Wind.

Aufgepasst. Wenn man eine Ankerboje (Boje die am eigenen Anker festgemacht ist. Kennzeichnet wo der Anker liegt, hilft wenn er festsitzt) setzt kann das Folgen haben. Also da kommen fischende Aussis, sehen eine Boje und machen daran fest. Und dann Fischt das Pärchen in aller Ruhe. Wir haben uns fast geniert, als wir unseren Anker und somit unsere Ankerboje wieder wollten. Wir haben dann nett geplaudert und sie haben sich verzogen ohne zu murren. Tja Langeweile?

Etwas nördlicher, aber noch immer in Port Jackson liegen wir vor Manly. Einem mondänen Badeort. Wir besuchen das Zentrum kaufen ein Eis und schauen wie die Aussis auf und ab spazieren. Oder wir machen ausgedehnte Spaziergänge am Strand entlang. Wir haben einen neuen Begriff WalkJogging. Wir laufen wenn der Weg schwierig ist, wir joggen wenn es eben ist. So können wir Ausflüge von bis 20 km machen. Sport und Freude, Natur und Aussicht alles zusammen.

In Pittwater wird nicht nur unsere Reparatur vom Blitzeinschlag innert nur 3 Monaten bewerkstelligt. Nein wir lernen nette Aussis kennen, machen ausgedehnte WalkJoggs und halten uns kulturell auf dem Laufenden. Es gibt hier nämlich farbige Zeichnungen und in Stein geritzte Zeichnungen der Aborigines. Ja in Manly hat der Blitz eingeschlagen und ein Teil unserer Elektrik zerdeppert. Instrumente, Lichtmaschine und eine Batterie kaputt. Und Australien ist der Ort wo das nicht passieren sollte. Denn hier heisst es zwar no worries, aber gemacht wird nichts. Also hat es 3 Monate gedauert Instrumente, Lichtmachine und Batterien auszuwechseln. OK wir hatten besuch und waren nicht immer Vorort am Warten bis die Herren weiter machten. Aber auch Bestellung und Lieferung, just in time gibt es in Australien nicht. Auch der Bericht für die Versicherung ist nach fast 4 Monaten noch nicht fertig. Wir möchten mindestens einen Motor austauschen. Aber auch das will niemand machen. No worries. Geld kommt auch so rein. Und tatsächlich, wir merken, dass die Leute an der Ostküste um Sydney viel Geld haben, sehr viel Geld. Den hier hat fast jeder mindestens 1 Haus und ein Boot.

Lake Macquarie ist die grösste Distanz Richtung Norden die wir zusammen mit Maria und Hans zurücklegen. Es ist kein Süsswassersee, es ist eine Bucht, eben fast wie ein See. Im nördlichen Teil reiht sich Siedlung an Siedlung. Im Süden hat es „nur“ Natur. Und ein Gefängnis für psychisch kranke Verbrecher. Dort kommen wir übrigens in Berührung mit Kängurus. Berührung? Jawohl, Jungtiere lassen sich streicheln, wenn man Karotten an sie verfüttert. Die alten halten doch lieber Abstand.

Langweilig? Das kannst Du selber beurteilen wenn Du dir die Bilder anschauen möchtest. Es ist einfach ein Potpourri von Eindrücken während unserem langweiligen Aufenthalt in der Umgebung von Sydney.