Archiv für den Monat: Juli 2018

Ein langer Weg nach Darwin

Sydney ist ja Geschichte, mindestens für uns. Ab Ende April ist die Cyclone Saison vorbei und man kann Richtung Norden segeln. Cyclones und Besuch haben uns also in der Gegend von Sydney belassen. Beide, Cyclones und Besucher gibt es nicht mehr. Und wir sind also unterwegs.

Halt

Bevor wir weiter segeln muss noch Allure gepflegt werden. Schon im Februar haben wir eine Werft angeschrieben, Boats Work. Wir möchten eigentlich den Backbord-Motor austauschen. Neu für Alt. Aber niemand will uns einen Motor verkaufen. Die Aussis sind einfach nicht interessiert. Wir wollen Dich nicht mit all den Versuchen einen neuen Motor zu bekommen langweilen. Aber glaube uns, wir waren erstaunt über die Arbeitsmoral der Australier. Nun Ende April, genau am 26. sind wir in der Werft angekommen und haben Auge in Auge mit dem Manager von MMS gesprochen.

MMS sollte der beste Mechaniker sein. Schon telefonisch und per E-Mail hat er uns eine Offerte versprochen. Alles hat nichts genützt. Er will uns partout keinen neuen Motor verkaufen. Warum????

Seatec auch eine Firma in der Werft von Boats Work ist eigentlich eine offizielle Vertretung von Volvo. Und siehe da. Das erste Gespräch mit dem Manager war schon mal ein Erfolg. Kosten und Termine kamen ein Tag später per E-Mail zu uns. Alles OK.

Die Fahrt zu Boat Works an die Gold Küste war nichts Besonderes. Wie es sich gehört, hart am Wind und vor allem extrem viel Gegenstrom. Immer so zwischen 1 bis 4 knoten. Es ist die East Australian Current. Dieser Strom ist ein Teil des South Ecuatorial Current, ein immerwährender Strom, wie es einige gibt auf den Weltmeeren. Und eben dieser kleine Nebenarm hat es in sich. Die Reise von Sydney an die Goldküste dürfte eine der langsamsten Reise sein die wir gemacht haben. Wir hatten einen Schnitt über alles von nur 4 knoten. Also die ersten 500 Sm der 2500 Sm langen Seereise sind wir schön langsam angegangen.

Goldküste bis Brisbane erledigten wir dafür einiges schneller. Der erste Teil mit Strom durch sehr flache Gewässer, selten mehr als 3m unter dem Kiel. Der zweite Teil mit Flachwasser und über 20 Kn Wind mit einem Schnitt von fast 9 kn.

Jetzt erzählen wir etwas über Brisbane. Brisbane könnte klein Sydney sein, irgendwie. Allerdings ist das Zentrum viel kleiner und so sind unsere Spaziergänge.

Toll war unser JoggWalk. Zuerst in südliche Richtung durch den Botanischen Garten am Fluss entlang zum Pacific Highway. Dort hat es eine Autobahn- und Fussgängerbrücke. Brisbane organisiert viel für seine Bürger, Parks, Feuerstellen, Spielplätze, Skulpturen, Velo- und Fussgängerzonen, wirklich toll. Nach etwa 1.5km erreichen wir die Brücke und Joggen gemütlich darüber. Müssen wir ja, zwei alti Lütli beim Joggen. Jetzt geht es wieder Richtung Zentrum, nur halt auf der anderen Flussseite. Alles Richtung Norden bis zur Story Bridge, ein Wahrzeichen von Brisbane. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht. Alle paar Meter hat es eine Tafel: Du bist nicht alleine, wir denken an dich, das mit Telefon-Nr. Allerdings würde man von der Brücke runter springen wollen, müsste man ein guter Kletterer sein oder Flügel haben. Apropos Kletterer, der Weg zur Story Bridge ist von einer Felswand gesäumt. So irgend 1 km lang und etwa 30m hoch. Überall kann man da seine Kletterkünste ausprobieren. Natürlich fehlen die notwendigen Hinweistafeln über Gefahren Ver- und Gebote nicht. Amüsant zu lesen für uns und wohl auch für die Kletterer.

Nach der Story Bridge geht es wieder zurück zum Botanischen Garten wo unser Dinghi auf uns wartet. Der Weg ist von feinen Restaurants gesäumt, mit Preisen um die 50A$ für die Hauptmalzeit. Von aussen sehen sie gut aus, die teuren Restaurants. Für den Abend entscheiden wir uns übrigens für ein Japanisches Restaurant. Ja ja ich weiss, über 50A$, aber gut war es.

Lange bleiben wir nicht in Brisbane, Darwin ruft. Und der Weg ist noch lange. Ein Excel-Blatt gibt Auskunft von wo nach wo, wie weit, wie lange und wann wir ablegen müssen. Das Resultat, wir kommen am 19 Juli an. 20. Ist das letztmögliche Datum.

Eines der ersten grossen Highlights Richtung Norden sind die Great Keppel Islands. Bücher, Internet und Aussis alle schwärmen von den Keppel Inseln. Und es soll touristisch noch nicht überlaufen sein, so wie dann Whitsunday wurde uns versprochen.

Mit dem zweiten hatten alle recht, es war ruhig dort. Aber so toll wie von uns erwartet war es nicht. Lange Strände, grosse weite Buchten, schon schön. Aber eben wir sind halt auch verwöhnt. Es ist auch nicht einfach etwas zu unternehmen. OK man kann überall an Land, an den Strand. Aber damit hat es sich. Selten führt ein weg irgendwohin. Strand dann Büsche, undurchdringliche Wildnis säumen die Bucht. Nur wenn es bewohnt ist, dann natürlich kann man spazieren. Aber dann fehlt halt die Natur. Das war schon ganz anders in Neuseeland. Aber wenn man eine Route findet, dann bietet sich dem Auge einiges. Doch auch hier Resorts die verlassen sind, langsam verlottern und zerfallen. Für uns ein trauriger Anblick und eben Naturverschandelung pur.

Immer weiter in den Norden. Meist mit tüchtig Wind 20 bis 30 kn SE. Und recht frisch. Wir sind doch schon recht nördlich. In Neukal war es auf dieser Höhe schon warm. Hier am Morgen unter 20Grad. Vor Mackay sehen wir einen „Schiffsfriedhof“? Sicher 100 Tanker vor Anker. Dem Rost nach zu urteilen haben diese Tanker ihre beste Zeit hinter sich.

Jedes Dreieck ein Schrotthaufen. Aber mindestens gut gekennzeichnet.

Vor der Hafeneinfahrt werden wir von der Hafenbehörde aufgerufen. Es komme ein Tanker und ein Pilot. Also gilt es zu warten. Und wir kreisen vor dem Hafen und schauen zu wie Aurora Bulker vor uns in den Hafen buxiert wird. Wir folgen ihm wie ein kleiner Terrier.

Wir laden eine Datei runter vom Hafen von Mackay. Geht noch, die Preise, also anrufen und fragen. Es hat Platz. Wir werden also wieder einmal einen Hafenplatz besetzen. Mackay ist nichts Besonderes, aber dank Hafenplatz wird gross eingekauft per Velo. Als wir dann bezahlen kommt das grosse Erwachen. Anstatt 70$ sind 90 angesagt. Ja die Preisliste im Internet sei halt etwas älter. Wir lernen, das passiert uns nicht noch einmal. Es wird sich übrigens zeigen, dass je weiter Nördlich desto wärmer und desto höher die Hafenpreise. Wir sehen viele Häfen mit leeren Plätzen, wen wundert’s.

Langsam kommen wir den Whitsunday Inseln näher. Wir stoppen jeden Abend an einer neuen Insel. Brampton, Thomas, Shaw, alle wurden uns als besonders erwähnt. Und wir haben für jede 2 Tage vorgesehen, am nächsten Morgen ziehen wir jedoch weiter. Ja schöne Bucht, aber kein Landgang.

Immer wieder gilt es etwas zu reparieren. Die „alte“ Werkbank, die war ja schon in Veltheim in Gebrauch. Auch jetzt muss sie immer mal herhalten. Gut so ein Teil an Bord zu haben.

Endlich, am Sonntag den 3. Juni passieren wir die Dent-Durchfahrt. Backbord die Dent-Insel, fast leer, Steuerbord Hamilton Island überbaut, sogar mit Hochhäuser. Hamilton Island ist einer der teuersten Ferieninseln von Australien. Was wir von Allure aus sehen erfreut uns nicht besonders. Wir werden uns die mindestens 500 A$ pro Übernachtung sparen.

Whitsunday Island, die Hauptinsel, unsere erste Bucht, Sawmill Bay. Eigentlich könnten wir hier einen Landgang machen. Es wird ein Track versprochen. Aber die Winde sollen in den nächsten Tagen nachlassen, also entschliessen wir uns am nächsten Morgen Richtung Great Barrier Reef auszulaufen und die Nacht oder Nächst im Riff zu verbringen. Kein Wind, das muss man ausnützen. Und es gilt einer der ganz grossen Jugend-Träume zu erfüllen, Tauchen im Great Barrier Reef.

Bait Reef, der Eingang ist nicht einfach, aber dort auf der anderen Seite des Riffs hat es Mooringbojen. Wir müssen nur dahin gelangen. Die Sonne scheint genau in unsere Augen, denkbar ungünstig mitten ins Riff zu fahren. SAS-Planet die Satellitenbilder versprechen eine Lücke. Edith meint auch es sehe nach tiefem Wasser aus. Also hopp rein ins Riff. Wir schaffen es ohne Kratzer an die Boje. Festmachen und den Kopf ins Wasser strecken wird fast gleichzeitig bewerkstelligt. Brr ist das kalt, nur 23 Grad. 6 – 10m Tief und man kann gerade den Grund ausmachen. Hie und da sieht man etwas Koralliges, das meiste sind tote Korallen. Wenig verblasste Farbtupfer verweisen auf lebende Korallen. Ich merke mir, wo das Tauchboot die Taucher ablädt. Da werde ich dann morgen früh auch hingehen.

 

Für ein Tauchanfänger ist der Tauchgang toll. Ich hänge auf 20m Tiefe am Dinghi. Der Strom führt mich sanft zurück Richtung Allure. Schöne Bomies säumen den Weg. Die Korallenstöcke reichen von ca 20m bis auf wenige Meter unter die Oberfläche. Ein paar farbige Fische nagen an den noch lebenden Korallen. Grosse Fische finden wir nur direkt unter Allure. Sie lauern ständig, dass etwas über Bord fällt. Mein erster Tauchgang im Great Barrier Reef fällt ernüchternd aus, wir sind an schöneren Orten getaucht. Uns wurde auch gesagt, dass Cyclones die letzten Jahre alles zerstört haben. Allerdings sehe ich auf den Korallen enorme Sedimentablagen. Es nimmt nicht nur die Farbe, es macht das Leben für die Tierchen schwierig. Vielleicht Cyclonses, vielleicht aber auch die Bergbauindustrie von Australien.

Übrigens noch eine Notiz zu unseren Kommentaren betreffend Wasserqualität. Wir motzen ja immer wieder darüber. Nun seit Sydney haben wir nie mehr den Grund gesehen, auch in Ankerplätzen von nur 3m Wassertiefe. Erst viel weiter Nördlich, schon fast bei den Whitsundays haben wir dann endlich wieder Grund gesehen. Und interessant, wir spülen ja das Geschirr mit Salzwasser. Überall in Australien hat das Salzwasser aus dem Hahn im ersten Moment nach Schwefel und faulen Eiern gestunken. Edith hat mich oft gefragt ob ich denn ….., was ich natürlich verneinte mit dem Hinweis ein Gentleman würde in Gegenwart einer Dame nie….Uns ist aufgefallen, dass draussen im Riff das Spülwasser nicht mehr gerochen hat. Auch blieben gewisse Fragen der Lady an Bord aus

Wir bleiben gut 1 Woche in den Whitsunday Islands. Was wir da so getrieben haben kann man ja in zwei extra Blogs auf s-hit sehen. Am 12. Juni verlassen wir die Whitsundays und ziehen weiter Richtung Norden. Wir lassen viel Geld hier und nehmen schöne Erinnerungen mit. Und grosse Hoffnung, dass der nördliche Teil vom Great Barrier Reef mehr bietet für die Taucher an Bord von Allure.

Der Wind lässt zu wünschen übrig wenn man als Segler denk, im Riff toll unterwegs Richtung Norden zu wenig. Langsam wird es wärmer. Am Morgen sehen wir jetzt täglich mindestens 20 Grad. Auch unter Tags ist es angenehmer, nur im Wind ist es noch kalt. Wir kommen den Tropen näher. Was auch besser ist, nur noch Tidenstrom. Also 6 Stunden nach Süden, 6 Stunden nach Norden. Und seit Mackay haben wir wieder den Tradewind, also fast immer SE einmal etwas mehr einmal etwas weniger. Und da unsere Richtung Nord oder NE ist, können wir fast jeden Tag zufrieden sein. Alles ist so wie im Prospekt beschrieben.

Townsville und Magnetic Island sind die nächsten speziell empfohlenen Ankerplätze. Townsville weil man gut einkaufen kann, Magnetic Island weil es schön sein soll. Townsville ist ein interessantes Städtchen. Viele Gebäude sind noch aus 18xx. Teils renoviert und sanft modernisiert, teils noch so wie damals. Ältere Häuser sind mit Fotos und erklärendem Text dokumentiert. Und Magnetic Island, Horshoe Bay entpuppt sich als wahres Trouvaille. Die Gegend selber ist schön, anders als wir uns gewohnt sind. Es sieht aus wie wen Riesen Steinboccia gespielt haben. Obelix hat sicher seine Hinkelsteine hier zusammen gesucht.

Es hat lange gedauert herauszufinden wie es denn zu dieser Gesteinsformation gekommen ist. Internet gibt nix her. Und endlich finden wir im Park eine Tafel, die etwas über die Geologie hier erklärt. Granit formte sich vor ein paar Jährchen. Dann hob sich das Gelände und schob so die Granitgesteinsschicht nach oben. Gleichzeitig wurde die Granitdecke grosser Hitze ausgesetzt. So brachen die Steine. Das führte dazu, dass gewisse formationen zwar Risse aufzeigen, aber zum Teil perfekt passend aufeinander stehen. Durch natürliche Erosion wird das Gestein so wie wir das sehen frei gelegt.

Und hier kann man toll wandern. Es hat Wanderwege wie in Neuseeland. Und eigentlich wenig dokumentiert. Wir besuchten auch ein Tiergarten für 29 A$ pro Person. Ohne Foto mit Koala. Die hätten noch extra gekostet. So lernten wir wieder einiges über Australien und sahen einheimische von ganz nah. Die meisten durften wir auch berühren oder sogar halten. Und den Einheimischen gefällt das wirklich mit Menschen zusammen zu sein. Hier auf Maggie wie die Einheimischen Magnetic Island nennen, sahen wir auch zum ersten Mal einen wild lebenden Koala.

Unser erster wild lebene Koala

Herrliche Krachmacher Kokaburra

Sollen wir oder sollen wir nicht, Hinchinbrook Passage?

Soll schön sein, aber die Einfahrt ist nicht ganz ohne. Mal sehen, wir segeln weg von Magnetic Island und überlassen es dem Zufall. Ohne Motor erreichen wir Orpheus Island und übernachten dort. Am Morgen entscheiden wir, wir wollen es wagen. Mit Wind, Tide und Zeit geht es genau auf. Und die Passage ist recht schön. Aber der Ankerplatz hat es in sich, wir werden ausgeräuchert. Auf Hinchingbrook hat es mehrere Feuer. Und kaum ist der Anker visavi von Cardwell gefallen dreht der Wind um 90 Grad und treibt den Rauch genau auf uns und Cardwell zu.

Cairns (versuch das mal richtig auszusprechen) ist eine interessante Stadt. Breite Strassen, breite Parkfelder, breite Rasen bis zum Hauseingang. Hier hat ein Städteplaner gebaut, der sich Platz wünschte. Als Fussgänger schlecht, denn man muss Meilen latschen bis man nur schon über die Strasse kommt. Wir finden schöne Parks, Alleen und viele Restaurants die zum Essen einladen. Uns fallen die vielen Backpackers auf. Und ja es hat viele Ausflugboote, viele Angebote für dies und das. Die Bilder laden zum Tauchen ein. Glasklares Wasser, bunte Korallen und viele Fische. Ich erkundige mich. Ja ja so sei es. Ich frage für Garantie. Aber nein, das können sie nicht geben, sie seien ja nur die Agenten die verkaufen. Ich lasse es bleiben. Denn ich habe ja das trübe Wasser gesehen. Und so ein Tauchausflug kostet je nach Ort über 300 A$, darin inbegriffen, Fahrt, Tee und 2 Tauchgänge. Und für über 300 A$ muss man die Ausrüstung selber mitbringen.

Cairns ist wohl die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Darwin.

Ja ja ich habe die Karte konsultiert, ab jetzt ausschliesslich Wildnis. Cooktown wäre noch etwas, aber das ist ja nur gerade 30 Meilen nördlich. Also Edith einkaufen für 1 Monat. Heute der 22. Juni, nächstes Einkaufen am 20 Juli. Eigentlich wie eine Atlantiküberquerung. Ab Cairns wird wohl auch wenig kommuniziert, sprich kaum Internet.

Townsville einer unserer vielen Stopps mit JoggWalk. Bei der Mauer im Hintergrund da liegt Allure. Bei Niedrigwasser sitzen wir im Schlick fest. Bei Hochwasser schaukeln wir leicht in den Wellen.

Wir bewegen uns recht zügig Richtung Norden. Manchmal jeden Tag, manchmal bleiben wir einen Tag. Aber jeder zweite Tag wird so um die 50 bis 70 Sm zurückgelegt. Wir segeln in geschützten Gewässer mit achterlichen Winden. Im Schnitt bewegen wir uns zwischen 7 bis 10 Knoten.

Wir haben ein Excel Blatt gebastelt, in welchem wir die ganze Planung bis Darwin festhalten. Datum, Meilen zu segeln und wie schnell wir sind. Und gute Schweizer wie wir sind, halten wir uns fast genau an den Plan.

An Land können wir nicht überall, das Saumriff gestattet es nicht und auch die starken Winde, selten unter 20 kn halten uns von Landausflügen ab.

Bei Portland Roads suchen wir trotzdem den Landkontakt. Es heisst zwar Achtung Krokodile. Aber wir sehen keine und werden mit einem Kaffee belohnt. Und es wird uns erzählt, dass vor 6 Monaten der Telstra-Tower (Australische Telecom) nicht mehr sendet. Und dass es noch weitere 6 Monate geht bis er wieder sendet. Also kein Internet und kein Telefon für 1 Dorf, eine Gegend, für mindestens 1 Jahr. Toll nicht?

Von hier aus sind es noch 180 SM bis Thursday Island (Cape York) Nordwestlichster Punkt von Australien. Und dann noch knapp 800 SM bis Darwin. Von Sydney bis Darwin also 2500 SM. Also wie eine Überfahrt über den Atlantik oder Pazifik. Ein Kontinent, und nur ein Teil der Ostküste. Und was uns auch sehr überrascht, die Küste ist leer. Wenige kleine Dörfer der Aborigines sonst nichts, einfach nur Sand, Busch, Bäume und hoffentlich Tiere.

Es geht doch auch sanft. Heute Freitag, 6. 7. 18 wenig Wellen und Wind nur bis 20 kn. So lieben wir segeln. Allerdings war die Strecke bis Escape River recht lang, über 60 Sm und wir hatten fast bedenken, dass wir es noch vor Einbruch der Nacht schaffen würden. Aber um 17 Uhr viel der Anker auf dem Grünen. Das würde heissen, es fällt trocken hier. Wir werden ja sehen.

Es viel nie trocken, nein wir hatten immer 8m unter dem Kiel. Unsere Freunde segelten weiter. Wir werden sie erst wieder in der Torres Strait sehen. Wir segeln am nächsten Tag weiter durch die Albany Passage. Eine Abkürzung und eine Abwechslung ist doch der Durchgang nicht allzu breit. Edith findet dass wir bei Possession Island ankern könnten. Wir machen das auch und bleiben sogar 2 Nächte, da es ein schöner und ruhiger Ankerplatz ist. Die Überraschung kommt dann, als wir einen Landspaziergang machen. So viel Abfall, vor allem Plastik. Bewohnt sind in der Torres Strait nur Horn und Thursday Island. Aber Abfall hat es fast für eine Grossstadt. Traurig.

Vor Horn entpuppt sich das Ankern auch ganz gut. Das obwohl es recht Strömung hat, die alle 6 Stunden die Richtung ändert. So windet es halt manchmal in die Stube. Aber bei 30 Grad ist eine Brise angenehm.

Am Donnerstag den 12. Juli legen wir los Richtung Darwin. Zuerst geht es flott mit 9 Kn. Bald jedoch herrscht Flaute. Wenn das so weiter geht, werden wir lange brauchen bis Darwin und auch viel Diesel verbrennen. Nun es wird nicht so schlimm, wir schaffen es bis kurz vor Darwin. Um nicht Nachts einlaufen zu müssen übernachten wir in einer Bucht vor Darwin.

Hier in Darwin passiert dann alles. Vorbereiten für Indonesien, ausklarieren und Reparaturen die allerdings nur zur Hälfte erledigt werden können. Es ist kaum etwas erhältlich hier in Darwin. Und eine 1 stündige Tätigkeit benötigt 1 Tag. Die Uhr hier läuft definitiv langsamer.

Nun ab dem nächsten Bericht ist Australien Geschichte. Wir segeln am 28. Juli los Richtung Indonesien. Und mit Indonesien wird ein neues Kapitel auf unserer Reise durch die Weltmeere geschrieben. Also dann bis bald wieder auf dieser Seite.