Malaysia und was wir so gemacht haben

Ja!, was sollen wir schreiben über Malaysia? Also über unseren Versuch die Hauptstadt zu finden haben wir ja schon geschrieben. Der geneigte Leser hat vielleicht aus dem Bericht (KL zum 1ten) herauslesen können das Malaysier wieder eine andere Art von Menschen sind. Überheblich wäre falsch und auch übertrieben. Aber gegenüber den Indonesiern doch viel selbstbewusster. Man könnte sagen stolze Moslem. Ehrlich gesagt, nach so freundlichen Leuten wie in Indonesien erlebt haben, ist es natürlich ein schwieriger und unfairer Vergleich. Also sagen wir es einmal so, die Malaien sind stolze Moslem und lassen dich das als Ungläubiger auch wissen.

Was bietet den Malaysia? Eben, KL, Kuala Lumpur. Wir verbringen noch mehr Zeit dort und kommen so sicher auf 5 Tage KL Erfahrung. Unser Befund ist, dass KL sich nicht mit anderen Hauptstädten der Welt messen kann. OK die Twin Towers und der umliegende Park ist schon etwas Besonderes. Klar wir sausen auch mit dem Lift hinauf. Schön mit einem Grüppchen werden wir von Stockwerk zu Stockwerk geführt. Ja man darf sich da nur beschränkt frei bewegen. Und immer nach so 15 Minuten wird man zum nächsten Stockwerk geführt. Auch zuoberst muss man nach 15 Minuten die Aussicht über KL genossen haben und wird dann auf direktem Weg nach unten geschickt. Irgendwo in irgendeinem Stockwerk staunt die nächste Gruppe für 15 Minuten. Viele Gebäude in KL downtown sind sehr modern. Aber irgendwie ergeben sie nicht ein Bild als würden sie an diesen Platz gehören. Einzeln toll, zusammen als Bild – na ja. Auckland und noch mehr Sydney, da haben die Städtebauer besser geplant. Der Botanische Garten ist OK, aber wir verbrachten mehr Zeit in Sydney im Botanischen Garten. Das nationale Museum hat uns auch nicht aus den Socken gehauen. Man könnte sagen, die Exponate sind nicht gut vermarktet worden. Wenig Info, kaum Wissensvermittlung. Obwohl, die ausgestellten Objekte hätten sicher einiges zu erzählen gehabt. Du darfst nicht vergessen, wir haben bereits viele der schönsten Orte der Welt besucht und so vergleichen wir halt auch und es wird immer schwieriger uns in Erstaunen zu versetzen. Unsere Ahs und Ohs, deren wird immer weniger. Wie das so ist als Fussgänger haben wir ja auch erzählt. Um eine Strasse zu überqueren nimmt man am besten ein Taxi. Also jetzt weisst Du was wir in KL erlebt haben. Damit Du das auch Visuell miterleben kannst, ein paar Bilder. Auch noch zu KL werden die Bantu Caves gezählt. Zwar etwas ausserhalb aber doch im Grossraum KL situiert befinden sich Kalksteinhöhlen, kleine und GROSSE. Und in der grössten finden wir sogar mehrere Tempel und Tempelchen. Kommt man zu den Bantu Caves stechen einem der grosse Buddha und die Treppe zum Höhleneingang sofort ins Auge. Aber eben, das hast Du ja schon auf den Bildern gesehen.

Angefangen hat unser Leben in Malaysia im Süden, Johor Baru. Zwei verschieden Häfen haben wir da angelaufen. Wie im Bericht Orang Laut haben wir dadurch eine eher ungewöhnliche Route gewählt. Einklarieren im Osten und dann schlussendlich einen Hafen im Südwesten, Puteri Harbour. Die meisten segeln sofort nach Puteri Harbour. Von dort aus hätte man auch einklarieren können. Aber eben auf unsere Art umrunden wir Singapur und lernen so einiges.

Durch Zufall haben wir den Hafen von Malaka gefunden. Wir ankerten vor dem Hafen und suchten ein Plätzchen für unser Dinghi. Alle haben uns vor Malaka gewarnt. Schwierig zu ankern, viel Schwell, wenig Tiefe, windig. Aber siehe da im Hafen ein alter Bekannter von Brisbane. Wir erkundigen uns und schon haben wir für 1 Monat gebucht. Irgendwelche 5 SFr pro Tag kostet uns der Spass. Nicht dass der Hafen besonders schön ist. Aber Malaka ist eines der Touristenorte in Malaysia. Wir haben es im Hafen absolut ruhig, können aber jederzeit den Touristenstrudel im Stadtzentrum welches nur 15 Gehminuten entfernt ist aufsuchen. Auch Einkaufen oder Restaurants gibt unendlich und alles recht nahe. Da Malaka wirklich eine Touristenhochburg ist gibt es auch einiges zu sehen. Bilder. In Malaysia lernen wir übrigens was es mit Palmöl auf sich hat. Unvorstellbar diese Monokultur. Wir haben ja ein Auto von Li´s Bruder gemietet. Mit dem fahren wir auch die nähere Umgebung von Malaka ab. Bis KL wagen wir uns mit dem Auto. Und soweit wir sehen Palmölplantagen. Für Malaysia gibt es gute Preise, die allerdings langsam am zerfallen sind. Es besteht ein Überangebot von Palmöl. Wir lernen einen Schweizer Botaniker kennen. Er meint dass diese Monokultur hier in Malaysia eine Zeitbombe ist. Wenn der Käfer kommt dann hilft nur noch eine Chemiekeule. Durch Malaka führt ein Fluss, eine Touristenattraktion. Tolle Beizen, interessante Gebäude mit Malereien und Pflanzen säumen den Fluss. Wir verbringen einige Abende an den Gestaden, entweder nur für einen Drink, oder gleich Nachtessen. In Malaysia ist es fast billiger auswärts zu essen, als selber zu kochen. Das sofern man Malaiisch ist und nicht eine Touristenfalle besucht. Malaka ist historisch gesehen eine interessante Stadt mit viel Geschichte. Portugiesen, Engländer, Holländer, Araber, Chinesen und Malaien, alle haben die Stadt für eine gewisse Zeit besetzt und so der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Heute mehrheitlich muslimisch aber einst unter den Portugiesen Hochburg der Christen. An jeder Ecke findet man Zeugen der Zeit. Und in Malaka hat es wohl die grösste Ansammlung von Museen. Uns negativ aufgefallen ist das muslimische Museum. Besonders ich war daran interessiert, weil mich Religion als eine der wichtigsten Grundlagen der Menschheit interessiert. Aber leider war die Ausstellung sehr lieblos. Zum Glück war der Eintritt nur SFr 5 pro Person. Ganz anders das Nationale und das Völkermuseum, die waren Toll und definitiv ein Besuch wert. An jeder Ecke findet man auch Chinesische Tempel. Zwei christliche Kirchen dominieren das Stadtbild. Wir besuchen zwei Buddhistische Tempel die sich je links und rechts der Strasse befinden. Ich erkundige mich warum den die Gläubigen beten, dachte ich doch immer dass Buddha kein Gott als solches ist. „Sie beten auch nicht“ wurde ich von einem Buddhisten belehrt mit dem wir ins Gespräch kamen. „Was du da als beten ansiehst ist nur Ehrbezeugung. Und überhaupt die da auf der anderen Strassenseite das sind keine richtigen Buddhisten, die tun nur so.“ Ich versuchte mehr zu erfahren warum die enet der Strasse denn so schlechte Buddhisten seien. Aber obwohl sein Englisch recht gut war konnte er mir das nicht erklären. Nun mir ist klar ob verschiedene Christen, Muslim oder scheinbar auch Buddhisten da gibt es immer die Richtigen und die Falschen. Jetzt muss ich nur noch die Richtigen finden, dann kann ich mich vielleicht endlich bekehren lassen und ein anständiger Gläubiger werden.

Ein speziell erwähnenswerter Ausflug ist unsere 5-Tages Tour in die CH. Eine Gebirgskette zieht sich von Nordwesten nach Südosten durch Malaysia. Die CH, steht für Cameron Highlands sind an dieser Gebirgskette angegliedert und liegen so auf 1600 m Höhe. Es gibt da einiges zu sehen und hat auch tolle Wanderwege. Und ganz besonders sind die Teeplantagen. Erdbeeren sind da auch ein Highlight. Vielleicht weniger für uns, aber Asiaten kennen diese Frucht eigentlich nicht, trotzdem haben wir natürlich eine Portion genossen. Und dann die Fahrt durch die Teeplantagen. Der Anbau ist so angelegt, dass sich die Arbeiter mit einer speziellen Schere durch die Gänge arbeiten und so die jungen Teeschösslinge abernten. Das alle 4 bis 5 Tage. Alle 3 Jahre werden die Teestauden auf Arbeitshöhe getrimmt. Nach etwa 3 Monaten geht die Ernte wieder lost.

Hellgrün = Zeit zum Ernten.
Dunkelgrün = kürzlich geerntet
schmutzigbraun = auf Arbeitshöhe getrimmt.

Nicht nur die Aussicht ist toll in CH, auch das Klima angenehm kühl. Nur unter Tags kann es ein bisschen warm werden. Abends haben wir gerne ein Jäggli und lange Hosen an. In CH lernen wir wieder etwas Neues. Parken. Wir müssen dafür bezahlen. Nun das ist nichts Besonderes, aber das Wie ist etwas Besonderes. Man kauft nämlich so ein Büchlein mit vielen einzelnen Parkscheinen. Und für jede Stunde die man parken will muss man ein Ticket ausfüllen. Die plastifizierten Kärtchen so bis 12 pro Tag müssen ja nach Gebrauch entsorgt werden. Am einfachsten macht man das direkt in die Strasse. Denn es hat eigentlich kaum irgendwo öffentliche Abfallkübel.

In Malaka haben wir dann Jasmin an Bord genommen. 2 glückliche alte Lütli durften ihre Tochter wieder einmal in die Arme schliessen und sich für längere Zeit an ihr erfreuen. Wir sind nur gespannt ob sie unsere Macken aushält für gute 2 Monate. Wir begrüssten auch ein befreundetes Pärchen, Fabienne und Romeo von Raphael. Die Fämili Heini konnte ja nicht kommen. Die beiden Fabienne und Romeo werden während gut 2 Wochen B-Schein Meilen segeln mit uns. Also werden sie gleich an Bord eingedröhnt mit Bootslatein und Regeln. Kaum an Bord geht es zügig nach Norden. Mit wenigen Stopps düsen wir Richtung der viel gerühmten Insel Langkawi. Wir lassen eine interessante Station Port Klang aussen vor. Port Klang liegt am gleichnamigen Fluss, der durch KL fliesst und KL von Abfall befreit. KL fast sauber, Port Klang nicht so sehr. Edith und ich besuchten per Auto Port Klang und waren nicht sehr angetan vom Dreck.

Langkawi ist Landschaftlich sehr schön. Aber das Wasser überhaupt nicht klar. Und auf klares Wasser haben wir uns gefreut. Eine Anfrage bei unseren Segelfreunden ergab trotz Versprechen, kein klares Wasser. Aber schwimmen kann man. Also seit langem sind wir im Wasser. Die einen sogar mit Taucherbrille, denn in der Schweiz sieht man noch weniger Korallen als hier. Langkawi ist unsere letzte Station in Malaysia. Jetzt gilt es dann ab nach Thailand. Unsere B-Schein-Freunde erledigen mit mir zusammen das Ausklarieren. Und das ist hier ein bisschen Speziell. Lankawi ist eine Touristenhochburg. Also gibt es hier ein stetiges Kommen und Gehen. Nur gerade wenn wir ausklarieren wollen kommt und geht niemand, also ist Immigration und Zoll nicht besetzt. So müssen die entsprechenden Stellen aufgeboten werden. Aber auch das schaffen wir.

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