Archiv des Autors: Patrick Heini

Schon wieder Gotthard


Einmal mehr planen wir auf dem Gotthard zu schlafen. Und dieses Mal haben wir auch Glück, die Bunkeranlage Sasso war offen und wir waren für 2½ Stunden in der Kälte. Interessant was da anfangs zweiter Weltkrieg auf die Beine gestellt worden ist. Das Reduit. Nun zuerst wanderten wir in den langen Gängen herum. Langsam spührte man die Kälte in den Gliedern, denn angeblich geht es bis 6°C runter. Dann mit dem Bähnli in höhere Gefilde zu den Kanonen und zur Ausblicksplattform. Zum Glück, dort konnte man wieder Aufheizen um den Rückweg anzutreten.


Edith genoss Rösti und ich Älplermagronen zum Znacht. Das bei Schweizer Preisen.


Der Abend, die Nacht und der frühe Morgen gestalteten sich dann spannen. Beim dunkel werden kam Nebel auf, schnell und die Umgebung verbarg sich hinter einen eigenartigen Nebellicht. Die Alpenbühne hatte aber noch mehr für uns in petto, bald hörten wir den einen Trommelwirbel auf dem Camperdach. Mein Kopf bekam beim nachforschen einiges an Hagelkörner ab. Und zum Finale senkte sich ein nasser Regenvorhang auf die ganze Szene. Eigentlich hätte ich als Titel Wetterdrama Gotthard wählen sollen.

Am 26.6.2025 fuhren wir dann auf ziemlich direkten Weg runter vom Gotthard an die Löberenstrasse. Die Wetternachrichten und auch der Himmel auf der Fahrt versprach immer wieder Regen, Blitz und Donner. Zum Glück, obwohl wir eigentlich 4 Tage zu früh dran waren. Warum zum Glück?

An der Löberenstrasse erwartete uns die Überraschung, zwei alte Bekannte warteten einfach da auf uns. Wir wussten von nichts, sie wussten von nichts. Sie kammen einfach auf gut Glück und wir waren einfach genau zum richtigen Zeitpunkt zurück. Irgend 2012 das letzte Mal gesehen, ein paar Mal versucht sich zu treffen, jetzt klappte es.

Eine Überraschung auch auf dem Gotthard

Energie ist ja das Modewort Heuzutage.
3x Umweltfreundlich 1x effizient 2x ???

Schönes Nachhausekommen.

Planung für Morgen den 24.6.2025

keine Planung. Wir möchten auf dem Gotthard übernachten. Das heisst irgend vor Mittag ankommen und sich dann am Hospiz niederlassen. Also in Grado abfahren und irgendwo vor, oder nach der Grenze campen. Also heisst die sorgfältige Planung, keine Planung einfach losfahren und schauen was passiert. Man kann ja immer nach 16 Uhr auf die Autobahn und dann an einer Raststätte übernachten. Also sorgfältig planen ohne Plan.

Und wir finden ein Plätzchen, CP Montorfano, kurz vor Como. Nichts besonderes einfach ein CP, allerdings mit netten Nachbarn. Mit denen haben wir dann auch das Nachtessen im heimischen CP-Restaurant genossen. Eine Junge Doktorandin aus Grenoble gesellte sich an den Nebentisch, so war für Unterhaltung gesorgt.

Grado

Im Mittelmeer beträgt die Tide höchstens so 60cm. Das, weil die Wasserfläche nicht genügend gross ist und der Durchgang bei Gibraltar zu eng ist mehr Meer Einlass zu gewähren. Aber hier in Grado kann die Tide sogar knapp über 1m werden. Und es ist sehr flach hier. 200m weg vom Ufer kann man immer noch locker stehen, sogar bei Hochwasser.

Grado selber ist ein nettes Städtchen. Bei unserem Besuch schön warm, was uns nicht hinderte einen ausgedehnten Spaziergang durch die Strassen zu machen. Die Bikes warteten derweil bei der Kirche.

Schon auf der Heimfahrt


Klar, irgendwann ist fertig. Und ja man möchte tatsächlich auch wieder nach Hause. Und Kroatien ist zwar schön, hat uns auch gefallen, aber die Leistungen passen selten zum Preis. Wir wussten, dass Kroatien und die CP´s teuer sind. Aber über 30 € und dann nicht einmal Grauwasserentsorgung das ist doch schon ein bisschen daneben. Und auf die Frage was wir jetzt mit dem Grauwasser machen antwortete der Besitzer einfach leeren. Ich fragte hier? Nein oben auf der Strasse.Und das bei 31 € ohne Strom. Aber schön war der Platz.

Auch beim ganz normalen Einkauf waren wir ab der Rechnung überrascht. Wie machen das nur die Kroaten. Denn die haben noch keinen Lohn wie wir in der Schweiz, aber der Einkauf erinnert uns stark an die Schweiz, mindestens was der Preis anbelangt.

Und bevor es ausser Lande ging noch ein Besuch in einer Festung. Ein Prospekt, der Edith in die Hände fiel versprach tolles. Nun schlecht war es nicht aber nicht die beste Festung. Ein paar Bilder lassen dich urteilen.

Übrigens auf dem einen Bild können wir unseren Camper erkennen. Er wartet bis wir zurück sind.

Slowenien durchfuhren wir einfach. Ohne anzuhalten, nur am Zoll für wenige Minuten.

Und dann, bella Italia. Triest liessen wir ebenfalls aussen vor. Grado war unser Ziel. Dort soll es gleich mehrere CP´s haben, also werden wir schon etwas freies finden. Und ja wir finden. Natürlich schweineteuer, aber mit allem Komfort den wir gar nicht brauchen. Aber wer das Meer ständig im Blickfeld haben will, der bezahlt halt meer. Nach der Ankunft wird nur mit dem SUP etwas unternommen. Am Montag biken wir dann nach Grado. Ein ganz nettes Städtchen. Auch das mit Bilder belegt.

Bekanntes

Ich buche einen CP bei den Krka Wasserfällen. Es zeigt sich, dass es nicht notwendig gewesen wäre aber so sind wir beruhigt. Edith weiss nicht wo es hingeht. Da wir mit dem Segelschiff schon dort waren, wird sie sich sicher freuen. Sie freut sich. Denn ein Tag steht der Besuch bei den Wasserfällen an und ein Tag Später Shibenik. Denn auch dort waren wir schon. Die Wasserfälle sind zwar toll, aber der Eintritt nach 15 Uhr ist 30 € pro Person ist schon viel. Vorher wäre es 40. Wir warten und sparen ein Nachtessen. Eben, am nächsten Tag gehen wir biken, nach Shibenik. Ein hübsches mittelalterliches Städtchen, mindestens entlang der Hafenmole. Es ist heiss, also trinken. Eigentlich war ein Einkaufstag angedacht. Aber hier in Kroatien ist der Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag und somit ist alles zu. Wir können nur durch die Strassen schlendern und die schönen Gebäude bewundern. Ein Besuch bei der nahegelegenen Burg sagen wir auch ab. Über 11€ für ein paar Mauern. Das Museum würde noch extra kosten. Wir stehen am Eingang und sehen, dass einige wieder umdrehen und in allen Sprachen schimpfen. So eine Abzocke. Aber wir haben das auch von andern Campern gehört die via Kroatien in den Süden gereist sind. Kroatien einfach abzocken und teuer. Beim Nachtessen plaudern wir mit einer jungen Kroatin. Sie beklagt sich bitter. Schon junge Leute nehmen Kredit auf um ihr leben zu finanzieren. So etwas kann nicht gut gehen. Eine Serviertochter verdient 400€.

Es war dann wohl auch eine Servertochter, die Edith auf der Strasse angehupt hat, geh endlich von der Strasse weg. Ich habe dann mein Velo hingelegt und gefragt was los sei. «Wir sollen von der Strasse runter, Velos hätten hier nichts zu suchen. Und überhaupt sie wolle nur noch nach Hause.» Wir finden entweder sind Kroaten äusserst nett oder äusserst …..

Wir sind gespannt wie es morgen weiter geht. Eine erste Recherche betreffend CP lief ins leere. Entweder voll, oder keine Angaben. Also Morgen früh raus und mal schauen wo uns der Wind hinweht.

Sozusagen Zuhause.


Der Grenzübergang ist ebenfalls langwierig. Aber was soll’s, wir sind ja eh fast Zuhause. Wir fahren alles der Küste entlang und halten Ausschau für einen CP. 2X voll und 1x Unfreundlich. Beim 4ten klappt´s. Er ist recht voll, aber wir kriegen direkt an der Rezeption einen Platz mit Meersicht. Man könnte ja auch waschen, die Waschmaschine ist gerade mal sechseinhalb Schritte weg.

Bosnien Herzegovina nur ganz kurz.

Wir touchieren nur die eine Ecke, ganz kurz. Mostar, die Altstadt und die Brücke. Dann zieht es uns weiter nach Norden, Kroatien.

Fast überall, auch in den anderen Teilen vom Westbalkan trifft man auf die schlafenden Polizisten. Manchmal wenige Meter bis zum nächsten. Manchmal kaum zu sehen, mitten im Nichts. Manchmal so steil es haut dir fast den Camper in Stücken, auch wenn du darüber schleichst. Einige überholen genau da, weil sie wohl ein besseres Fahrwerk haben.

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In Mostar findet man noch mehrere Häuser mit Einschusslöcher. Einige so richtig zerschossen, abbruchreif.

Mostar, die Brücke Stari Most, ist ja bekannt dass während dem Bosnienkrieg 1993 geziehlt zerstöhrt. Die Brücke wurde danach originalgetreu nachgebaut. Sie stammt aus dem Osmanischen Reich, 16 hundert erbaut, für damals ein architektonisches Meisterwerk.

Die Brücke verband den Muslimischen Teil mit dem Katholisch geprägten Westteil. Also auch eine kulturelle Verbindung. Heute merkt man wenige von der Spannung von 1990. Heute ist es fast friedlich in Bosnien. Fast? Ja zur Zeit wo wir hier sind hat es im Serbischen Teil, Republika Srbska, wieder Spannungen. Deshalb nur ein kurzer Besuch. Die «Ordnung» die nach dem Krieg eingeführt wurde, Bosnien, Herzegovina und Republika Srbska als ein Staatsgebilde im gleichen Land funktioniert halt nicht. Wenn es nach den Serben ginge, dann wäre alles wieder Serbisch.

Montenegro auch Neuland.

Am 12.6. überqueren wir die Grenze nach Montenegro. Hei war das ein Gewuschel. Das Prozedere dauerte fast 1 Stunde. Für uns alleine aber nur 5 Minuten. Der Rest war Wartezeit. Und eigentlich war der Andrang an der Grenze überschaubar.

Uns viel sofort der Zustand der Strassen auf. Kaum noch Schlaglöcher. Familiär dagegen der Abfall. Aber vielleicht kam der ja auch von all den Albanern die über die Grenze fuhren.

Beim Tanken entdeckten wir, dass die Dichtung eben nicht mehr dicht ist. Also suchten wir in Potgorica eine Fiat Garage auf. Er meinte in einer Stunde hätte er Zeit. Also ein Einkaufcenter suchen. Einkaufen. Überraschend teuer. Wir sind uns gewohnt die Tüte voll mit feinen Sachen und Geld aus dem Sack. Hier ist es umgekehrt. Zwar auch feine Sachen aber Geld aus der grossen Tüte und die wenigen Sachen in den Sack.

Zurück bei der Garage. Man Grüsst uns, aber nichts geschieht. Nach einer knappen Stunde und mehreren anderen Kunden frage ich nach. Ja ja just now. Tatsächlich es kommt ein neuer Kunde und er bedient ihn. Wir verlassen die Garage, das Leck leckt noch immer. Die Dichtung wird dann wohl irgend wo anders ausgetauscht.

Weiter nach Kotor. Soll eine schöne Altstadt sein. Eigentlich suchen wir einen CP. Der wäre ganz an der Spitze der Halbinsel. Und das wird eine Fahrt. Eigentlich würde ich da einfach den Verkehr nur im Uhrzeigersinn laufen lassen. Aber nein es geht in beide Richtungen, nur es hat eigentlich nur Platz für ein Fiat 500. Der CP an der Inselspitze gibt es, aber für unser WoMo ist die Einfahrt unmöglich. Tatsächlich es hat auch nur VW-Busse auf dem CP. Zurück oder weiter. Der Busschaufeur, der gerade vorbeifährt aus der Gegenrichtung, nach dem ich unser WoMo mühsamst um 180° gedreht hat erklärt uns man könne weiter fahren bis Kotor. Also wieder ein 180° Manöver und hinter dem Bus her. Der räumt toll auf mit dem Gegenverkehr. Keiner getraut sich ihm in den Weg zu stellen. Nur, ich muss doppelt so schnell fahren als in in dieser engen Strasse würde. Fotos gibt es keine, die Aufregung war zu gross.

Den vielen Verkehr rechnen wir dem Samstag zu. In Kotor parken wir auf einem Parkplatz für 20 Euro. Dafür dürfen wir auch 24 Std bleiben. Aber wir wollen doch gar nicht so lange. Macht nichts, auch 1 Stunde kostet 20 Euro. Wir besuchen die Stadt und die Burg. Aber vor der Burg gibt es noch etwas typisches zu Essen, Chateaubriand. 30 Euro für 2 Personen. Jetzt geht der Preis im Schnitt für den Parkplatz und das Chateaubriand auf. Auf der Burg werden wir nach einem schwitzigen Aufstieg mit einem Sonnenuntergang begrüsst. Auf dem Weg finden wir auch 1´000 Plastikfläschchen. Wir lernen dass man überall auf der Burg kalte Getränke kaufen kann. Die Fläschchen werden nach dem Genuss an Ort uns Stelle entsorgt.

Mit schlottrigen Knien erreichen wir wieder die Stadt. Jetzt wissen wir warum nur junge Leute den Aufstieg wagen.

Fluss Valbones


Und wir finden einen CP und «alte» Freunde. Denn das steht ein WoMo und ein transportabler Stevi. Edith kennt den, denn sie hat den schon ausgeliehen am Ohridsee. Die Besitzer freuen sich auch uns zu sehen und so übernachten wir mit Freunden an eine der idyllischsten Plätzchen die wir je gesehen haben. Wir fahren durch ein kleines Bächlein und landen auf einer richtigen Insel. Rund um uns Wasser. Znacht gibts im Hotel. Ausgezeichnet essen wir. In der Nacht träume ich, dass das Wasser steigt. Am Morgen hatte ich schon angst, dass das Bett nass ist. Alles im grünen Bereich, kein Wasser aussen, kein nasses Bett. Es geht weiter jetzt doch endlich Richtung Shkoder, nach 3 Tage Umweg.

Typisch Fährima


Ja am Montag (9.6.25) Morgen erkundigen wir uns. Also die Fähre für uns wäre 160€, übrigens noch vor kurzem 30€. Nichts für uns. Also eine kleine Tour mit einem der vielen kleinen Booten. Nur 30 Minuten in die Richtung und dann zurück. Ja kein Problem 50€ pro Person. Auch das Angebot lehnen wir danken ab. Übrigens die Reguläre Fahrt Richtung Skoder wäre 10€ pro Person. Der Fährima will es so, wir fahren Auto. Aber dann hören wir wie schön es sein soll im Tal. Also nicht Richtung Shkoder, weiter, tiefer in innere Albanien oder Kosovo? Man muss ja schliesslich alles Schöne gesehen haben. Aber nicht um jeden Preis.


Fluss Valbones


Und wir finden einen CP und «alte» Freunde. Denn das steht ein WoMo und ein transportabler Stevi. Edith kennt den, denn sie hat den schon ausgeliehen am Ohridsee. Die Besitzer freuen sich auch uns zu sehen und so übernachten wir mit Freunden an eine der idyllischsten Plätzchen die wir je gesehen haben. Wir fahren durch ein kleines Bächlein und landen auf einer richtigen Insel. Rund um uns Wasser. Znacht gibts im Hotel. Ausgezeichnet essen wir. In der Nacht träume ich, dass das Wasser steigt. Am Morgen hatte ich schon angst, dass das Bett nass ist. Alles im grünen Bereich, kein Wasser aussen, kein nasses Bett. Es geht weiter jetzt doch endlich Richtung Shkoder, mit 3 Tage Umweg.