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Gut 24 Stunden auf offener See, eine Schiffsreise nach Patras.

Wie schon berichtet, wir waren auf der Suche nach etwas Süssem. Und wir haben in unserer Koje die gleiche Sicht wie der Kapitän. Eigentlich können wir mit dem Besenstiel an die Decke klopfen und er hört uns.

Aber fangen wir von vorne an. Kurz vor dem Dunkelwerden, dürfen wir auf´s Schiff fahren. Kurz und bündig werden wir gefragt, ob wir Englisch sprechen. Dann sagt er Steuer links, Steuer rechts Vorwärts Rückwärts ununterbrochen. Keine Ahnung was ich muss, ich schaue einfach, dass ich nichts umfahre. Tatsächlich nach allem Steuern und Schalten stehe ich hinter einem Car, und seitlich von einem Lieferwagen. Er winkt aussteigen, nur, wir können kaum die Türe öffnen.

Wir finden unsere Koje, eben die direkt unter dem Kapitän. Und dann noch das Süsse.

In der Nacht sausen wir entlang dem Italienischen Stiefel nach Süden. Erster halt ist Igounemitsa. Um 16 Uhr wird wieder abgelegt und wir fahren Richtung Patras auf der Insel Peloponnes.

Wieder fast 7 Std. Patras ist in Sicht obwohl es schon dunkel ist. 21:15 während ich diese Zeilen schreibe. Hier in Griechenland gehen die Uhren anders. UTC +3. Langsam kommt bei allen Passagieren Langeweile auf. Man merkt es. Auch Schlumpf rutscht auf dem Stuhl hin und her.

Wir werden wohl in Patras bleiben. Bin gespannt ob ich den Lastwagenparkplatz finden werde. Aber das dann an einem anderen Tag.

So sieht unsere Fahrt auf der Fähre aus. Swimming Pool ohne Wasser. Wohl zu kalt oder aber man mag kein Wasser innerhalb eines Schiffs.

Das erste Mal in unserem Leben sehen wir Albanien so nah. Vielleicht werden wir in 2 Monaten dort der Küste entlang fahren. Aber das wird man dann hier lesen können.

Die Reise von Zug nach Patras.


Samstag, wir legen los sogar fast pünktlich. Von Zug aus ist es natürlich nicht weit bis zum Gotthardtunnel Nordportal. Im Internet wird gewarnt, dass die Wartezeit zunimmt. Obwohl, unterwegs sehen wir kaum Verkehr. Schwups sind wir vor dem Nordportal, schwups sind wir im Portal. Durch das Tunnel mit rasanten 70 kmh. Da vorne ist wohl ein Tourist der die Wände bewundern will.


Geplant war, das heisst so Gedanklich, in San Marino zu übernachten. Geschafft haben wir es nur bis Mailand. Wir finden ein Stellplatz ganz in der Nähe vom Zentrum. Der Weg zum Stellplatz ist spannend. Die Strasse wird immer schmäler. Und je schmäler sie wird, desto mehr Leute und Biker. Tatsächlich, der versprochene Stellplatz ist dort wo er sein sollte. 35€ auch nicht schlecht. Aber das Tram Nr. 2 ins Zentrum ist nur 5 Minuten weit weg und führt uns gleich vor die Pforten des Mailänder Doms. Also nicht reklamieren.

Noch ein bisschen flanieren Richtung Stellplatz, bevor uns das Tram Nr. 2 wieder zurückbringt genau vor die Brücke. Jawohl, der Stellplatz ist änet dem Bach. Aber immer noch nur 5 Minuten.

Am Morgen geht es Los Richtung Ancona. Noch gut 400 Km. Wir möchten vor 16 Uhr dort ankom-men, denn das Ticken Online zu bekommen hat nicht geklappt. Wir finden Ancona und die Ticket-station. Tatsächlich ohne grosses Tam Tam be-kommen wir Tickets und finden auch die richti-ge Kolonne auf dem grossen Parkplatz. Jetzt gilt es zu warten, also ab in die Altstadt von Ancona. Edith isst ja gerne früh. Dank meinem «fast per-fekten» Italienisch bekommen wir sogar Spaghetti al Vongole obwohl es wohl noch nicht an der Zeit währe. Hier isst man ja frühstens um 8.

Zurück in der Kolonne schauen wir dem Entladen unserer Fähre zu. Und das geht na ja geordnet?? zu und her. Irgend wann kurz vor 20 Uhr durften wir dann auf das Schiff. Der Einweiser fuchtelte mit seinen Händen und gab Anweisungen wie das Steuerrad drehen. Aber was er wollte, wo ich parken sollte verstand ich nicht. Auf jeden Fall war es noch innerhalb der Fähre.

Traurig? Glücklich? Abschied und etwas Neues

Heute Morgen ist wieder einmal früh Tagwach, 06:30. Früh für uns. 11:30 fährt unsere Fähre nach Tallinn. 10:45 müssen wir dort sein. Also 10:00 vom Camping wegfahren. Ja alles ist minutiös vorbereitet. Das Wann und Wo absolut klar.

Wir wissen nicht ob wir traurig oder glücklich sind. Irgend wie traurig, weil jetzt das Kapitel Skandinavien, Norden vorbei ist. Irgend wie glücklich, weil ein Langjähriger Wunsch in Erfüllung geht, Estland, Lettland und Litauen, die Baltischen Staaten.

Es ist recht warm und wir sind schon kurz nach 10 am Pier. Wir sind nicht die Ersten, aber auch nicht die Letzten. Und die Zeit vergeht im nu. Schauen wie die Laster und Autos aus der Viking Fähre fahren und schon sind wir an der Reihe. Wir merken uns den Stock gut, 4. Man will ja den Camper wieder finden.

Wir eilen auf Deck 9 und finden auch gleich ein Tisch mit 4 Stühlen. Schön auf der Steuerbordseite, damit ich das Ablegen auch perfekt im Auge habe. Das Ablegen geschieht so professionell, dass ich bei meinem Einkauf von 2 Drinks nichts bemerke. Man hat mich also nicht gebraucht. Die Zeit auf der Fähre verlief wie im Flug. Nur kurz konnten wir kein Land sehen. Schon bald kam die Hafeneinfahrt von Tallinn in Sicht und wir mussten uns beeilen Deck 4 zu finden. Nur das existierte in der Zwischenzeit nicht mehr. Und keiner von der Crew wusste Bescheid. Schlussendlich haben wir Deck 3.5 und somit unser Camper gefunden. Reinhechten, Motor starten und einen rasanten Start an den Tag legen war eins. Wir fuhren mit gefühlten 150 kmh aus der Fähre hinter den andern her.

Nach einigem Suchen fanden wir unseren Campingplatz am Hafen, irgend welche 8 km östlich von der Altstadt von Tallinn. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir dann in der tollen Altstadt von Tallinn. Und beim Nachtessen lernten wir vom nicht mehr Uber Taxi Dienst Bolt Taxi Dienst kennen. Den nutzten wir dann für 5 Euro zurück zum Camper. Wie es sich gehört: Nachtruhe 24:30

Eine etwas andere Nacht

Wir schlagen uns wieder einmal eine Nacht um die Ohren, ohne Schlaf. Aber der Reihe nach. Vom Malstrom weg fahren wir direkt nach Bodö. Ganz hinten im Hafen soll es Rastplätze für Camper haben. Wir fahren quer durch den Hafen, am Fährterminal vorbei wo schon einige Autos auf die nächste Fähre warten. Wir finden den Platz, teuer und lausig. Irgend eine Intuition lässt uns ausserhalb parken. Obwohl es nur noch wenig freie Plätze zum schlafen hat. Wir wollen uns zuerst erkunden wie denn das mit der Fähre in die Lofoten so funktioniert. Denn das Internet gibt kaum etwas preis, vor allem nicht der Preis. Alles geschlossen beim Fährterminal, kein Mensch und die, die wir fragen wissen noch weniger als wir. Es gibt kein Touristenbüro in Bodö. Ist angeblich umgezogen, aber an der Adresse finden wir nur das Stadthaus.

Nach dem Nachtessen sehen wir beim zurück spazieren dass sich noch mehr Lastwagen, Autos und vor allem Camper am Fährterminal eingefunden haben. Edith jetzt nicht wie los in die Schlange. Wir schauen dann in der Schlange für die Fähre was Sache ist. Gesagt getan, zurück zum WoMo und zurück in die Schlange. 3Te Reihe der Fahrzeuge die nicht gebucht haben. Wir erkundigen uns in der Warteschlange, ja das ist die Abfahrtstelle für nach Moskenes. Und ja diese Schlange hier hat nicht gebucht. Und ja man hat kein Hinweis gefunden wie das geht.

Da ich sowieso alle besser weiss als die andern versuche ich es noch einmal via Internet. Endlich kann ich mich auf Norwegisch anmelden, nur bezahlen kann ich nicht. Denn es brauch hier die lokale Autobahnkarte und eben, die haben wir nicht.

Ab 20 Uhr bei hellem Sonnenschein tummeln wir uns in der Warteschlange. Um 01:00 soll es losgehen. 01:00 ein gelbrot bekleideter Mann sucht mit zwei Geräten ein Auto nach dem anderen auf. Die ersten zwei Reihen für die die gebucht haben. Die dritte Reihe ist leer. Dann die erste Reihe für die, die nicht gebucht haben. Dann nichts mehr. Pause. Erst nach einer langen langen Zeit kommt er mit seinen zwei Geräten. Gerät 1 aufnahme der Autonummer, Gerät 2 aufnahme der Stimme des Fahrers, Name und Name der Beifahrer. Wir sind drauf.

Ich frage wie viele Autos denn in die Fähre passen. 100 Personenautos. Ein Lastwagen gleich etwa 3 Personenwagen. Ich zähle, sicher 98 Autos umgerechnet, inklusive 3 pro Lastwagen. Und die Riesencamper? Unser kleines 7.5m langes Ding ist ja ein Zwerg gegen die Norwegischen Camper. Also bleiben wir doch hier in Bodö? Schon wieder etwas Herzklopfen. Schlussendlich!

Alle haben Platz. Aber zwischen den Stosstangen kommt keine Maus durch. Ein paar Minuten nach 01:00 legen wir ab Richtung Lofoten. Obwohl es tüchtig windet haben wir wenig Wellengang. Das Schaukeln fühlt sich gut an.

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Der Sonnenuntergang ist hier Effizient. Die Norweger verschwenden keine Zeit, nur gerade mal 5 Minuten ist die Sonne unter dem Horizont, aber man sieht den oberen Rand gerade noch. Nach kurzer Fahrt finden wir ein Parkplatz und die Rolläden sind schnell unten. Wir schlafen bei Tageslicht wie die Herrgötter, das in den Lofoten.

Diese Bilder sind zwischen 1 Uhr Nachts und 3 Uhr aufgenommen