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Inari liegt in Finnland

Inari ist ja nicht unser erster Besuch in Finnland. Wir mussten ja einen Umweg fahren, der führte durch Finnland. Aber wie schon beim ersten Mal, weder verstehen wir ein Wort, noch können wir irgend etwas lesen und verstehen. Und Ortsnamen mit mehr als einem Buchstaben kann man sich auch nicht merken. Inari ist da gerade mal eine angenehme Ausnahme.

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Wir sind durch Inari durchgefahren und haben immer noch Inari gesucht. Ja so klein ist Inari, mindestens der Teil, der an der Hauptstrasse liegt. Eigentlich nur Museum und Einkaufsmöglichkeiten. Wir finden ein schöner, bezahlbarer Zeltplatz und dürfen direkt am Wasser Parken.

Nach dem Einrichten, wir packen wieder einmal alles aus, räumt Edith auf und ich vergnüge mich mit dem SUP auf dem kalten See.  Ein kleines Video zeigt unser Leben

Danach geht es gleich per Fahrrad in die Stadt. Das ist übrigens eine Leistung bei dem kalten Gegenwind. Übrigens auch auf dem SUP eine Leistung im Shorti gegen den kalten wind. Und ganz wichtig, ja nicht reinfallen. Als erstes besuchen wir das Samenmuseum. Ist ja schon das zweite, darum keine Geschichte über die Samen. Dieses Museum unterschied sich erheblich vom ersten, viel moderner. Aber viel zu lesen an speziellen Bildschirmen. Auf denen konnte man sogar verschiedenste Sprachen anwählen. Interessant welche Nationen das Museum besuchten, fast alles Norweger.

Nach dem Besuch ging´s zum Einkauf. Und bald darauf zurück zum Camper. Edith durfte Kochen, ich musste grillen, Filet. Abwasch nach dem Essen ist auch jetzt angesagt, genau wie zuhause. Dann wird s-hit.ch aufdatiert. Und schlussendlich kletter ich durch die Luke aufs Dach. Ich möchte ein Serienbild der untergehenden Sonne, die ja eben nicht untergeht schiessen. Also alles einstellen wie Zuhause X-Mal geübt. Soviel sei erzählt, am Morgen hatte ich 1 Bild geschossen. Obwohl, der Himmel absolut klar war und die Sonne tatsächlich nie hinter dem Horizont verschwand.

Wieder in Finnland

Wir sind unterwegs Richtung Finnland. Wir waren ja schon einmal hier in diesen Ferien. Unser kleiner Umweg weil die Brücke im Eimer war. Wir haben unseren Schlafplatz bei Lakslev verlassen. Hinter uns das schlechte Wetter, vor uns das schöne. Und wenn die Heizung im WoMo läuft, spürt man die Kälte draussen nicht. Der wenige Verkehr sind die Camper die sich noch ans Nordkap kämpfen. Also fast nur Gegenverkehr.

In Karasjok gibt es ein Samenmuseum. Die Samen sind eigentlich ein Nomadenvolk, welches Fennoskandinavien bewohnten. Heute gibt es nur noch ein traurig kleines Restchen Lappland, nämlich im Norden von Finnland. Die Samen oder von uns bezeichnet Lappen sind heute gezwungenermassen Sesshaft. Und entweder Schweden, Norweger, Finnen oder eben Russen. Als sich die Skandinavischen Länder herausschälten, das war ja ein Prozess mit einigen Änderungen, ergab es sich, dass ein Same in 3 Ländern Steuern zahlen musste. Dies weil er eben überall herumzog und keinen der 4 möglichen Pässe wollte. So wurden sie unter anderem gezwungen sich für ein Land zu entscheiden. Dort mussten sie sich dann auch niederlassen.

So neben bei, Kurden sind ja vom gleichen Schicksal berührt. Und nicht nur, in Asien haben wir auch verschiedene Völker oder besser Stämme getroffen, die vertrieben wurden und jetzt nirgends mehr sein dürfen. Nicht einmal einen Pass dürfen sie haben und das nicht in unterdrückten Ländern sondern in freien demokratisch regierten Staaten.

Wir wussten um die Lappen. Aber dass es die Lappen gar nicht gibt, sondern dass das einfach Samen sind die in Lappland leben wussten wir nicht. Jetzt sind wir wieder ein bisschen intelligenter und gleichzeitig ein bisschen mehr von den Menschen, auch von der westlichen Zivilisation enttäuscht. Man sollte Reisen abschaffen, wir hätten Karasjok nicht besuchen sollen, man lernt zu viel.

Um etwa 17 Uhr überquerten wir zum 2x die Finnisch/Norwegische Grenze. Jetzt bleiben wir für ein Weilchen in Finnland. Übrigens all die Zetteli die wir auf unserer Fahrt durch Norwegen gesammelt haben um die Mehrwertsteuer zurückzubekommen können wir wegschmeissen. Tja, reisen kann teuer sein, auch im eigenen Camper.

Wir sind jetzt auf einem schönen Campingplatz südlich von Inari. Direkt am See. Und vielleicht verziehen sich die Wolken noch und wir sehen doch endlich die Mitternachtssonne.

Hier fast die Mitternachtssonne
Mitternacht waren dann Wolken
aufgezogen, keine Sonne mehr
obwohl, sie war noch da.
Hinter den Wolken, wie Edith
zu sagen pflegt.