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Nach Jahren haben wir Ihn wieder einmal getroffen.

Wer? Das kommt gleich, immer schön der Reihe nach. Von unserem Plätzchen irgend wo im Busch sind wir dann am Morgen nach einer grossen Beratung weggefahren. Nein wir wollen nicht wandern, weil es jeden Moment noch mehr regnet. Nein, wir wollen nicht auf das Amethyst Museum warten. Also ab Richtung Rovaniemi. Edith will sowieso waschen. Also Rovaniemi.

Unterwegs werden wir dann aufgehalten. Viel Werbung. Arctic … und vieles mehr. Wir wollen uns eh noch etwas die Beine vertreten also anhalten und Parken. Wir knabbern und trinken etwas und dann will Edith die Füsse bewegen. Auf und ab, links und rechts. Vieles los hier aber alles zu. Das ganze hier ist wohl nur im Winter offen. Dann aber einiges.

Wir treffen ein Deutsches Paar, die seit 2 Jahren hier leben. Der grosse Kanton gefällt ihnen nicht mehr. Sie schwärmen von den Finnen. Und geben uns den Typ die Rentiere da drüben zu besuchen. Das machen wir. Für je fünf Eurostutz wird uns ein Zweig in die Hand gedrückt und wir werden durch eine Schleuse komplimentiert. Zuerst dachte ich, der Zweig diene dazu die Mücken abzuwehren. Vor und in der Schleuse war es auch ein gutes Werkzeug dafür. Nach der Schleuse rannten zwei Ren auf uns los. Jetzt wusste ich um die wahre Bedeutung des Zweiges: Renabwehrast. Aber nein, die Tiere blieben friedlich und knapperten einfach am Zweig. Ah Rentierfutter, um Freunde zu werden. Die dreiwöchigen Baby-Ren hielten gehörigen Abstand. Die alten zupften die Blätter vom Zweig, bis wir nur noch Holz in den Händen hatten. Der leere Zweig war jetzt aber nicht mal mehr zum Mücken verjagen brauchbar.

Das Pärchen empfahl uns auch das grosse Gebäude da drüben, das fast wie ein Palast. Dort wohne er im Sommer, der Niklaus. Nach etwas zögern besuchten wir Ihn trotzdem. Und der Besuch hat Spass gemacht. Seine Helfer, die Elven, versicherten uns Er werde uns nicht behalten trotz unserer Missetaten. Und tatsächlich, wir hatten ein nettes Gespräch mit Ihm. Er konnte sich an uns erinnern dank seines grossen Buch. Da waren wir doch glattweg noch registriert, und das vor dem elektronischem Zeitalter.

Besuch des Samen Parlaments und ein Marsch zu einer Kirche

Heute Freitag 10.6.2022, nach 3 Tage Ferien (blöd, die sind doch immer in den Ferien) ist es wieder so weit. Wir denken ans Weiterziehen. Ein Anruf vom SolarButterfly Team macht uns zuerst aber noch auf die Suche nach Samen-Kontakte. Also nochmals ein Besuch im Samenmuseum. Nein sie wissen nichts. Vielleicht da drüben im Samenparlament?

Also rüber zum Samenparlament. Jetzt weiss Schlumpf auch endlich wozu dieses grosse Gebäude gut ist. Eben, ein Parlamentsgebäude. Wir finden eine nette Samenfrau am Empfang. Nein sie sieht genauso aus wie alle Finninnen und ist auch so gekleidet. Sie kann leider nicht viel machen, alle sind in den Ferien. Aber sie gibt uns eine offizielle E-Mailadresse. Mal sehen was daraus wird. Aber mindestens haben wir jetzt das Samenparlament besucht.

Jetzt gehts auf einen nahen Parkplatz, 20 km. Von dort aus auf eine kleine Wanderung, 5 km, ein Weg. Am Ende sollten wir eine alte Holzkirche, gebaut 1833. Parkplatz wird gefunden. Sogar ein Zürcher WoMo steht da. Der Weg, wenn man das so nennen darf, erinnert an ein ausgetrocknetes Flussbett. Wir treffen, in beide Richtungen, auf recht viele Leute. Die meisten grüssen mit Hei. Zwei dann doch mit Grüezi. Wir finden die Kirche. An der Tafel steht etwas über die Christianisierung und über diese Kirche. So zwei, drei Mal im Jahr besucht der Pfarrer die Kirche. Ansonsten ist sie leer. Die Samen wurden auch zum richtigen Glauben bekehrt, teilweise sogar mit Gewalt.

Video einer alten Kirche

Zurück zum Parkplatz ging es sogar flotter als auf dem Hinweg. Na ja wir kannten wohl schon alle wurzeln und Felsbrocken. Der gewählte Platz für die Nacht war leider schon besetzt. Es wäre eine Huskyfarm gewesen, geführt von einem Schweizer.

Schlussendlich fanden wir ein Plätzchen am Fluss Ivalojoki in Ivalo. Wie viele Abende wird jetzt die Zeitung gelesen und S-HIT nachgeführt. Ja man muss jeden Tag festhalten was wir so erleben. Denn der Eindrücke werden es mehr und mehr. Und dann kann man(n) sich nicht mehr erinnern.

Ein anstrengender Tag in der Umgebung von Inari

Heute soll es auf eine kleine Wanderung gehen. Ein nahegelegener Hügel, 419m hoch soll erspaziert werden. 25Km ein Klacks für uns.

Doch in Finnland ist hiken etwas anders als bei uns. Die Wege sind toll markiert, niemand kann sich da verlaufen. Aber die Wege sind wirklich Naturwege. So wie bei uns die BlauWeiss markierten. Man ist eigentlich ständig am klettern oder waten. Und so brauchen wir 7 Std und 8 Min für die ganze Route. Nicht gerechnet die halbe Stunde die wir auf dem Hügel Otsamo verbringen. Übrigens Höhenmeter die ja sehr wichtig sind, waren es nur 390.

Auf jeden Fall, nach unserer Rückkehr waren wir geschafft.

Inari liegt in Finnland

Inari ist ja nicht unser erster Besuch in Finnland. Wir mussten ja einen Umweg fahren, der führte durch Finnland. Aber wie schon beim ersten Mal, weder verstehen wir ein Wort, noch können wir irgend etwas lesen und verstehen. Und Ortsnamen mit mehr als einem Buchstaben kann man sich auch nicht merken. Inari ist da gerade mal eine angenehme Ausnahme.

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Wir sind durch Inari durchgefahren und haben immer noch Inari gesucht. Ja so klein ist Inari, mindestens der Teil, der an der Hauptstrasse liegt. Eigentlich nur Museum und Einkaufsmöglichkeiten. Wir finden ein schöner, bezahlbarer Zeltplatz und dürfen direkt am Wasser Parken.

Nach dem Einrichten, wir packen wieder einmal alles aus, räumt Edith auf und ich vergnüge mich mit dem SUP auf dem kalten See.  Ein kleines Video zeigt unser Leben

Danach geht es gleich per Fahrrad in die Stadt. Das ist übrigens eine Leistung bei dem kalten Gegenwind. Übrigens auch auf dem SUP eine Leistung im Shorti gegen den kalten wind. Und ganz wichtig, ja nicht reinfallen. Als erstes besuchen wir das Samenmuseum. Ist ja schon das zweite, darum keine Geschichte über die Samen. Dieses Museum unterschied sich erheblich vom ersten, viel moderner. Aber viel zu lesen an speziellen Bildschirmen. Auf denen konnte man sogar verschiedenste Sprachen anwählen. Interessant welche Nationen das Museum besuchten, fast alles Norweger.

Nach dem Besuch ging´s zum Einkauf. Und bald darauf zurück zum Camper. Edith durfte Kochen, ich musste grillen, Filet. Abwasch nach dem Essen ist auch jetzt angesagt, genau wie zuhause. Dann wird s-hit.ch aufdatiert. Und schlussendlich kletter ich durch die Luke aufs Dach. Ich möchte ein Serienbild der untergehenden Sonne, die ja eben nicht untergeht schiessen. Also alles einstellen wie Zuhause X-Mal geübt. Soviel sei erzählt, am Morgen hatte ich 1 Bild geschossen. Obwohl, der Himmel absolut klar war und die Sonne tatsächlich nie hinter dem Horizont verschwand.

Wieder in Finnland

Wir sind unterwegs Richtung Finnland. Wir waren ja schon einmal hier in diesen Ferien. Unser kleiner Umweg weil die Brücke im Eimer war. Wir haben unseren Schlafplatz bei Lakslev verlassen. Hinter uns das schlechte Wetter, vor uns das schöne. Und wenn die Heizung im WoMo läuft, spürt man die Kälte draussen nicht. Der wenige Verkehr sind die Camper die sich noch ans Nordkap kämpfen. Also fast nur Gegenverkehr.

In Karasjok gibt es ein Samenmuseum. Die Samen sind eigentlich ein Nomadenvolk, welches Fennoskandinavien bewohnten. Heute gibt es nur noch ein traurig kleines Restchen Lappland, nämlich im Norden von Finnland. Die Samen oder von uns bezeichnet Lappen sind heute gezwungenermassen Sesshaft. Und entweder Schweden, Norweger, Finnen oder eben Russen. Als sich die Skandinavischen Länder herausschälten, das war ja ein Prozess mit einigen Änderungen, ergab es sich, dass ein Same in 3 Ländern Steuern zahlen musste. Dies weil er eben überall herumzog und keinen der 4 möglichen Pässe wollte. So wurden sie unter anderem gezwungen sich für ein Land zu entscheiden. Dort mussten sie sich dann auch niederlassen.

So neben bei, Kurden sind ja vom gleichen Schicksal berührt. Und nicht nur, in Asien haben wir auch verschiedene Völker oder besser Stämme getroffen, die vertrieben wurden und jetzt nirgends mehr sein dürfen. Nicht einmal einen Pass dürfen sie haben und das nicht in unterdrückten Ländern sondern in freien demokratisch regierten Staaten.

Wir wussten um die Lappen. Aber dass es die Lappen gar nicht gibt, sondern dass das einfach Samen sind die in Lappland leben wussten wir nicht. Jetzt sind wir wieder ein bisschen intelligenter und gleichzeitig ein bisschen mehr von den Menschen, auch von der westlichen Zivilisation enttäuscht. Man sollte Reisen abschaffen, wir hätten Karasjok nicht besuchen sollen, man lernt zu viel.

Um etwa 17 Uhr überquerten wir zum 2x die Finnisch/Norwegische Grenze. Jetzt bleiben wir für ein Weilchen in Finnland. Übrigens all die Zetteli die wir auf unserer Fahrt durch Norwegen gesammelt haben um die Mehrwertsteuer zurückzubekommen können wir wegschmeissen. Tja, reisen kann teuer sein, auch im eigenen Camper.

Wir sind jetzt auf einem schönen Campingplatz südlich von Inari. Direkt am See. Und vielleicht verziehen sich die Wolken noch und wir sehen doch endlich die Mitternachtssonne.

Hier fast die Mitternachtssonne
Mitternacht waren dann Wolken
aufgezogen, keine Sonne mehr
obwohl, sie war noch da.
Hinter den Wolken, wie Edith
zu sagen pflegt.