Nuku Hiva

Edith hat heute Geburi. Also gibt es einen schön langen Bericht.

Wir sind jetzt auf der Hauptinsel der Marquesas, Nuku Hiva. So befinden wir uns bereits im nördlichen Teil der Marquesas, aber noch nicht auf der nördlichsten Insel, diese wäre die unbewohnte Insel Eiao. Wenn du natürlich den Stein Motu One auch zählst, ja dann ist Eiao nicht die nördlichste Insel. Aber zurück zu Nuku Hiva. Wie gesagt, es ist die Hauptinsel. Hier findet man alle Behörden der Marquesas.

Die erste Bucht die wir von Atuona aus am Morgen anlaufen, Hakaui ist wunderschön. Einmal drin scheint sie rund zu sein und keinen Ausgang zu haben. Leider ist das Wasser nicht klar, sonst wäre das die Traumbucht. Es war vor kurzem Vollmond, so bietet die Bucht auch nachts das Bild einer Märchenlandschaft. Wir besetzten die Bucht zu Viert. Unsere Holländischen und Französischen  Freunde und ein neues Pärchen, Schwedisch Deutsch. Es hat viel Platz in unserem Krater (so nennen wir unsere Bucht). Eine 3 Stündige Wanderung bringt uns an einen Wasserfall. Der ist zwar jetzt nicht sehr imposant, weil wenig Wasser die 300m Höhe runterstürzt. Aber wenn es regnet kann man nicht hierherkommen, weil nicht nur die Regentropfen runterfallen sondern auch Steine. Am Fusse des Wasserfalls hat es einen schönen Pool mit Süsswasserkrebsen, die über dich klettern und dich in die Zehe zwicken. Auf dem Rückweg geniessen wir einen Marquesischen ZmiZnacht. 1‘000 CFP kostet uns die tolle Mahlzeit.

Am Freitag früh legen wir in Hkaui ab und verholen in die Hauptbucht die den gleichen Namen hat wie der Hauptort, Taiohae. Wir erwarten ja ein Päckli aus Deutschland mit einer neuen WC-Pumpe. Die Pumpe ist irgendwo in Französisch Polynesien. Also müssen wir jeden Freitag auf eine Post um uns zu erkundigen. Vielleicht bekommen wir ja je das Packet?!

Taiohae ist ebenfalls eine schöne Bucht, aber weit offen in südliche Richtung. Hier hat es bereits etwa 15 Yachten. Viele warten hier die ganze Cyclon Saison ab. Edith gefällt die Bucht besser als Hakaui, so bleiben wir länger als zuerst gedacht. Hier in der Post rufen wir auch an ob denn unser Packet schon angekommen ist. Aber niemand weiss etwas über den Verbleib.

Endlich fangen wir wieder an zu Joggen. Ist doch gesund, früh, um 5:30 aufstehen, ein Saft und eine Banane und um 6:00 geht es los. Rund um die Bucht bis zum Bäcker. Auf dem Rückweg scheint schon die Sonne und es wird heiss. Um 7:00 sind wir zurück und geniessen das Baguette zum Frühstück. Jeden zweiten Tag machen wir das. Die Marqueser wundern sich schon wer denn da so verrückt ist und sich bewegt. Marqueser nehmen lieber das Auto. Und Autos hat es viele, vor allem hier in der „Hauptstadt“. Im quasi Kreisel hat es so viel Verkehr, dass wir manchmal Mühe haben über die Strasse zu kommen. Nach dem Joggen gehe ich baden und das Unterwasserschiff putzen. Leider lässt auch hier die Sicht zu wünschen übrig. Überhaupt sind wir von der Unterwasserwelt in den Marquesas nicht beeindruckt. Überall Plankton oder Sedimente von Flüssen. Biologisch ist das Wasser, glaube ich, sehr sauber.

Nach einer Woche denken wir, dass es Zeit ist Allure eine andere Bucht zu zeigen. Also legen wir unter Segel ab Richtung Südosten. Wir segeln und machen Wasser. Nach einer guten Stunde eine Wende Richtung Nordosten. Und bald sieht man den Eingang der Controller Bay. Eine der grösseren Buchten hier auf Nuku Hiva. Sie führt 3 Meilen ins Landesinnere. Hier liegt man schön ruhig. Leider, auch hier kein richtiges Schnorcheln wegen der Sicht. Eigentlich hätte es viele Fische. Sogar Haie können wir fast am Strand und hinter dem Schiff sichten. Wenn sie den an der Oberfläche schwimmen. Wir fahren mit dem Dinghi das Flüsschen hoch bis mitten ins Dorf. Das geht übrigens nur wenn die Tide schon etwas fortgeschritten ist. Bei Niedrigwasser versperrt eine Sandbarre die Einfahrt. Wie an vielen Orten gibt es hier auch eine „historischer Ort“ mit Tikis. Wir marschieren hin. Sind aber ein bisschen enttäuscht, wir haben schon viel besseres gesehen. Also hat die Kamera keine Arbeit. Dafür ein langer Ast, wir „pflücken“ Mangos.

Fast jede Bucht ist eigentlich bewohnt. Entweder eine Einsiedler, ein zwei Familien oder eben ein kleines Dorf. Aber nie hat man den Eindruck eine Insel sei überbevölkert. Schön war Annahoe, im Norden. Von dort aus kann man einen Spaziergang (400 m rauf 400m wieder runter) in die Nachbarbucht machen. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf beide Buchten. Bilder werden wir separat ablegen.

Damit der Weg nicht zu lange wird zurück nach Taiohae übernachten wir in einer Bucht Haaopu im Westen. Wir denken, dass wir ganz alleine sind. Aber siehe da, das Versorgungsschiff kommt. Leben kommt auch in die Bucht. Es werden Behälter mit Flugbenzin abgeladen. Der Flughafen ist mit einer Strasse mit dieser Bucht verbunden. Interessant. Wir staunen wie die Leute in diesem Schwell, noch immer gut 1m an der Landungsstelle umgehen können. Nach 3 Stunden ist der Spuk vorbei. Wir sind wieder in einer einsamen Bucht.

Um die Woche voll zu machen, stoppen wir für 2 Nächte in der allerersten Bucht in der wir gelandet sind, als wir auf Nuku Hiva Anker setzten. Wir stoppten wieder in Hakaui. Und wir besuchen wieder Monet. Sie hat Freude an unserem Besuch. Reich mit Früchten beladen marschieren wir zurück zu Allure.

Meistens hat es frühmorgens weniger Wind. Da wir nach Taiohae zurück gegen die vorherrschende Windrichtung müssen, beschliessen wir mit dem ersten Tageslicht Anker zu lichten. Um 5 Uhr stehen wir auf und nach einer Katzenwäsche geht es los. Ha gut getroffen. Wir haben kaum Wind in der Bucht, so wird der Anker von Hand gehoben. Nur so übungshalber. Wir verabschieden uns vom einzigen anderen Ankerlieger, ein Franzosenpaar welches hier in den Marquesas seinen Lebensabend verbringen will. Kaum aus der Bucht geht es los. Der Windmesser steigt auf 30 Knoten. Und die Welle steht bis gut 1.5m gegen uns. Wir müssen beide Motoren einschalten, damit wir vorwärts kommen. Gut eine Stunde werden wir durchgeschüttelt. Dann laufen wir kurz vor 8 Uhr in die Bucht von Taiohae. Unsere Rundreise ist beendet.

Jetzt bleiben wir sicher eine Woche hier, den am 27. November ist Schlumpfs Geburtstag und am 29. November ist hier ein grosses Fest. Diesmal nicht (nur) für die Touristen, diesmal eigentlich für die lokale Bevölkerung. Und beides wollen wir nicht verpassen, also bleiben wir hier in Taiohae.

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