Tuamotu

Wir sind in den Tuamotus. Oder, man könnte auch sagen wir sind im Paradies. Und was hat es auf sich mit dem Paradies? Also die Tuamotus gehören zu Französisch Polynesien. Und diese Inselwelt nennt sich eben Tuamotus. Einst gab es hier Inseln vulkanischen Ursprungs. Drumherum sind Korallenriffe gewachsen. Und dann sind die Inseln wieder im Meer verschwunden und nur die Saumriffe übrig geblieben, eben Atolle, eben die Tuamotus.

Eines der wohl bekanntesten Atolle ist das Mururoa-Atoll. Hier haben ja die Franzosen bis in die 90ziger Jahre ihre Atomversuche gemacht. Aber lassen wir dieses traurige Kapitel.

Die Zeit drängte, wir wollten ja unsere Freunde am Flughafen in Fakarava abholen, also mussten wir Fakarava direkt anlaufen. Und so wurde Fakarava unser ersten Atoll in den Tuamotus. Eigentlich hätte es Makemo sein sollen. War ja wohl gut, den das Anlaufen eines Atolls ist nicht ganz ohne. Und die Nordeinfahrt von Fakarava zählt zu den einfacheren Pässen.

So ein Atoll ragt , sagen wir mal 2 Meter aus dem Wasser. Es besteht aus einem zusammenhängenden Riffgürtel. Fast alle Atolle haben eine oder zwei breite, tiefe Stellen, den Eingang oder eben Pass. An einigen Stellen ist das Riff so hoch, die 2 bis gar 5 m, das könnte man als eine Insel bezeichnen, heisst hier Motu. Die Motus und die Pässe werden von einem mehr oder weniger hohen Korallengürtel verbunden. Der ganze Gürtel ist je nach dem 200 bis 300 Meter breit. Kleine Atolle sind 20 km lang, grössere 100. Innerhalb des Atolls ist es so 20 bis 30m Tief. Richtung Meer fällt die Tiefe schon nach 200 m auf über 1‘000m Wassertiefe. Je nach Wellengang wird jetzt das Riff mehr oder weniger überspült. In den Tuamotus gibt es ebenfalls einen Tiedenhub von gut 1m. 2 Mal am Tag wechselt das Wasser von Hoch zu Nieder und dann wieder zu Hochwasser. Also steigt das Wasser sollte das Wasser vom Meer her in das Atoll strömen, entsprechend bei Niedrigwasser raus. Weil jetzt aber immer Wasser über den (Teller-)Rand gespült wir, kann es sein, dass immer Wasser rausfliesst. Die Kombination Tide und reingespültes Wasser führt dazu, dass es einen Strom von bis zu 10 kn in einem Pass geben kann. Und je nach Strömung kann dann eine mehrere Meter hohe Welle vor dem Pass stehen. Entsprechend kann man dann nicht ein-, oder auslaufen. Theoretisch sollte es um Hoch, respektive Niedrigwasser eine Pause ohne Strom geben, aber eben, nur theoretisch.

So jetzt weisst Du, dass das rein- oder rausfahren in ein Atoll nicht so ganz ohne ist. Man muss zur rechten Zeit dort sein und erst noch Glück haben, dass die Bedingungen gut sind. Und es braucht manchmal einen starken Motor und starke Nerven.

Für uns als Besucher, ein Paradies. Immer hier leben, auch von November bis April während der Cyclone-Saison ist dann wohl nicht immer das Paradies. Auch wenn sich das Wetter beruhigt, wie jetzt im April, ist es immer recht warm. Nur der Wind bringt etwas Abkühlung. Wasser gibt es auf den Atollen nur in Form von Regen. Entsprechend wird das Wasser von den Dächern in grossen Fässern gesammelt. Man findet etwas Wasser im Boden, aber das ist meistens brackisch und wird nur zum Waschen und für die Toilette benutzt. Das Regenwasser wird getrunken oder zum Kochen genutzt. Segler bekommen kaum Wasser, also sind wir zufrieden, dass wir einen Wassermacher haben.

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