Archiv für den Monat: Januar 2019

3 Tage Singapur

Singapur Stadt Staat

Wenn man sich verschiedene Stadtpläne anschaut sind sie alle unterschiedlich. Wo hört die Stadt auf, wo fängt das Land an? Eben, Singapur ist ein Stadt Staat. Singapur wird die Schweiz von Asien genannt. Aber als Schweizer sehe ich keine Ähnlichkeit. Singapur ist viel zu sauber, zu ordentlich, zu organisiert, zu multikulturell, zu sicher, zu, zu….. es gehen uns die Worte aus. Man hat es ja gehört, nichts am Boden und tatsächlich….. Niemand schmeisst etwas weg ausser in einer einsamen Raucherecke, dort findet man Zigarettenstummel am Boden. Im MRT (Mass Rail Transport) nichts am Boden, kein Mensch isst oder trinkt. Lange sehen wir keinen Hund, erst bei einem Abendspaziergang entlang dem Fluss sehen wir Hundebesitzer. Alle natürlich mit Säckchen in der Hand.

Menschen aller Couleur finden wir in der Stadt. Und es sind Stadtmenschen. Das Asiatische Lächeln ist fast überall verschwunden. Es gilt wohl Big Business. Die Preise entsprechen den Schweizer­Preisen. Also wir meinten alles was in S$ angeschrieben steht würde auch so in der Schweiz mit CHF angeschrieben stehen. Das entspricht denoch 20% Rabatt. Aber der Staat stellt seinen Menschen viel zur Verfügung. Alle Parks, und deren gibt es viele, sind gratis. Viele Attraktionen, Museen, Ausstellungen fast alles gratis. Und wenn etwas Eintritt kostet ist der Preis moderat.

Wir fragen uns ob diese Ordnung ein Zusammenhang hat mit den drakonischen Strafen die hier in Singapur vorherrschen zu tun hat. Todesstrafe und Stockhiebe sind noch immer im Gesetz verankert und werden auch angewendet.

Vor allem Stockhiebe finden wir eine gute Sache, aber wir haben ja immer ein paar komische Ansichten. Wird hier in Singapur sogar von Verurteilten positiv bewertet. Klar in Europa gäbe es ein Aufschrei und würde mit Unmenschlich, nicht vereinbar mit Menschenwürde etc. bezeichnet. Aber Strafe ist wohl die einzige Sprache die wir wirklich verstehen.

Etwas ganz besonderes was nur wenige erleben dürfen ist eine Bootsfahrt rund um die Insel Singapur. Im Bericht Orang Laut haben wir etwas darüber berichtet. Und da findest Du auch eine Karte. Also da wir im Osten einklariert haben und dann schlussendlich im Westen gelandet sind mussten wir die ganze Insel umrunden. Das war eine Tagesfahrt. Singapur ist eine der verkehrsreichsten Insel der Welt. 1´000 ende Schiffe kommen und gehen nach Singapur. Entsprechend ist der eben der Schiffsverkehr. Gleichzeitig wird Singapur ununterbrochen verteidigt. Warum, keine Ahnung. Unzählige Polizeiboote patrouillieren und leiten jeden von der Insel weg der dort nicht anlegen darf.

Backbord voraus unsere Polizei-Eskorte

Und als wir von Sail Inonesia ankamen hatten die armen Kerle alle Hände voll zu tun. Es ist übrigens nicht so, dass man sich nicht in Singapur-Gewässer bewegen darf. Einfach wenn man dem Land zu nahe kommt wird man wegbegleitet, höflich. Etwas ganz erstaunlichem sind wir begegnet. Zwischen all den kleinen und grossen Schiffen haben sich Transport-Schuten bewegt.

Mit Kreutzchen verfolgen wir den Kurs der Schute am Radar
Und so sieht das Gefährt von weitem aus. Dazwischen ist ein Stahlseil

Ein Ungetüm von antriebslosem Kasten, gezogen von einem kräftigen Motorboot bewegt sich mit 1.5 – 2 Knoten durch die See. Viele dieser Dinger sind unterwegs und transportieren hauptsächlich Sand und den Landgewinn zu ermöglichen. Sie fahren einfach ihren Kurs völlig unbeirrt vom übrigen Verkehr. So sind Allure und die Heini´s durch eines der meist befahrenen Gewässer der Welt gefahren, Singapur Hub.

Rosa = Mittelline der Schiffsstrasse. Hier gilt strikt Rechtsverkehr. Die Strasse muss rechtwinkling überquert werden.
AIS gibt Dir eine Idee was uns bevorsteht. Sie bewegen sich mit 15 – 20 Kn, wir mit 6. Die Line mit X = unser gewünschter Kurs

Nun was haben wir 3 Tage lang in Singapur gemacht?

Hotel in Singapur

Wir wussten dass Singapur entgegen anderen Asiatischen Ländern sehr teuer ist. Auch wenn es um Hotels geht. 700 S$ ist noch nicht sehr teuer. 1 S$ = 0.75 CHF. Also gingen wir in Chinatown auf die Suche. Die erste Nacht 100 S$ mit tollem Frühstück, die zweite Nacht 120 S$ mit ohne Frühstück. Nur so ein Dormitorio 20 Betten in einem Zimmer oder so Röhrenzimmer, dazu hatten wir keine Lust. Also gönnten wir uns 2 Nächte Luxus.

MRT LRT Zug für 3 Tage und 20 Singapur $

MRT heisst Mass Rail Transport und ist mit einer U-Bahn vergleichbar. Äusserst modern etwa so wie der Zug in Kloten Zürich. Allerdings entdeckten wir, dass doch noch ein Lockführer vorne sitzt. Hat man begriffen wie das funktioniert und wie das mit den Stationen so geht, ist man sehr flink in Singapur. Jawohl Singapur, denn die U-Bahn führt durch die Stadt und auch alle Aussenquartiere, eben durch ganz Singapur. Wir nutzen unser 3 Tages Ticket gut und besuchten einen grösseren Teil von Singapur. Alles ist so gut bezeichnet, dass sogar ein Heini sich leicht zurechtfindet. Und obwohl gerade die Hochbahn nicht sehr schnell fährt ist sie sehr schnell. Da oben hat es halt noch kein Verkehr.

River Cruise mit Bumboats

Bumboats wurden vor langer Zeit als Lastschiffe in Singapur eingesetzt. Eine Rundreise mit diesen Booten dauert etwas mehr als 1 Stunde und führt durch einen Stadtteil von Singapur. Vom Riverside Point im Stadtinnern bis fast ans Meer zur Marina Barrage. Einiges an Brücken wird passiert, ein paar die sogar wie Holländische Brücken aussehen. Im Marina Bay befindet sich der Löwen vom Merlion Park. Der wasserspeiende Löwe ist berühmt, weil er einmal vom Blitz getroffen wurde. Die Fahrt führt auch am Gardens by the Bay vorbei sowie am Singapore Flyer Riesenrad.Alos konnten wir auf beschauliche Art so ein Teil von Singapur bewundern.

Bumboot fast wie ein Hopon Hopoff

Hop on Hop off

Kennen wir ja die Londonbusse. Die gibt es auch in Singapur, eben Hop on Hop off. Wir sind allerdings nicht gehüpft. Wir sassen einfach für 2½ Stunden und staunten. Es gäbe verschiedene Linien. Wir wählten ganz durch Zufall eine aus. Wir suchten nämlich unsere Station, gelangen aber dann zum günstigsten Anbieter der uns natürlich sofort abwarb und auf seinen Bus leitete. Im vorderen Teil, aber oben, mit Aircon liessen wir uns durch den grössten Teil der Stadt chauffieren. Was sollen wir erzählen. Schau ein Paar Bilder an, mehr gibt es zu dieser Fahrt nicht zu sagen.

Per Pedes

Eigentlich hätten wir uns so einen Elektroroller zulegen sollen. Das ist ein häufig anzutreffendes Transportmittel. Aber wir latschten uns die Füsse wund. Wir konnten kaum stoppen, denn immer wieder gab es etwas zu sehen, zu entdecken. Und natürlich in den verschiedenen Parks und dem Zoo gilt es eben die Füsse wund zu laufen. Aber das machten wir gerne, so konnten wir dann in unserem Chinesenbett viel besser schlafen.

Rikscha

Eher eine kleine Rundreise als wirkliches Transportmittel. Aber so kann man genau beobachten was wo ist und wenn man dann zu Fuss unterwegs ist findet man sich besser zurecht.

Im Hintergrund Deutsche Touristen. So konnten wir gleich losplaudern

Singapur Town

Da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Sauber, sauber. Und nette Gebäude, alt und neu. Tolle und teure Einkaufscenter. Vielleicht sogar moderner (und teurer) als bei uns. Immer wieder Parks dazwischen. Und viele Gebäude sind bewachsen. Man könnte sagen Grün ist die vorherrschende Farbe.

Es gibt viele solche hübsche Ecken
Eine ganz normale Strasse. Aber wie sauber. So ist es überall

Chinatown

Wir haben nicht nur hier gewohnt und gegessen. Wir sind auch in dieser für uns fremden Welt herumspaziert. Und uns ist aufgefallen, Chinatown ist nicht Asien. Hier sind geschäftige Ameisen am Werkeln. Obwohl jeder herumeilt wird man kaum berührt. Alle ausser die Heini´s sind in Eile.

Gardens by the Bay

Schon der Weg dorthin ist etwas Besonderes. Wir haben zum Glück nicht die nächste Zugstation gefunden sondern mussten ein ziemliches Stück laufen. Immer mit dem Smartphone vor der Nase suchten wir den kürzesten Weg. Und zum Glück versuchten wir Abkürzungen quer durch Gebäude, was recht gut funktionierte. Und so wurde der Weg zum GbtB ein Abenteuer für sich. Übrigens am Abend sind wir im Dunkeln denselben Weg zurückgegangen. Dank zauberhafter Beleuchtung war alles ganz anders. Manchmal mit der beleuchteten Stadt im Hintergrund.

Das High Light im GbtB sind sicher der Park mit den Supertrees und die zwei Dome. Fangen wir mit den Supertrees an. Also das ist eine Konstruktion einem Baum nachgebildet. Dann wurde diese Konstruktion bepflanzt. Jetzt wachsen diese Pflanzen und werden eines Tages die ganze Konstruktion einnehmen. Dann ist der Supertree fertig. Solarzellen liefern die Energie für die Beleuchtung der Superbäume und auch für den Park. Was genau mit so einem Superbaum bezweckt wird, wissen wir nicht. Toll sieht es allemal aus. Und Erklärungen, angebracht rund um die Bäume, sind einmal mehr ein Beispiel von Beschreibungen von Kreisläufen innerhalb der Natur, does and don’t, wirklich toll und lehrreich.

Eintritt muss man für die zwei Dome bezahlen. Flower Dome und Cloud Forest. Wie das so geht siehst Du hier:

Der Flower Dome könnte man sagen ist fast normal, eben ein grosses Treibhaus. Schon eine tolle Sache mit all diesen Pflanzen und Bäumen, man findet hier für den ganzen Tag jede Minute etwas neues, noch nie gesehenes. Der älteste Bewohner ist ein über 1000 Jahre alter Olivenbaum. Nun nicht ganz so normal ist der Cloude Forest. Da hat man doch in einen Dom oder profan gesagt ein Gewächshaus als einen Berg mit Wasserfall gebaut. Den Berg sieht man nicht, denn der ist mit Blumen aus aller Welt besetzt. Der Wasserfall ist 35m hoch, der Berg ist etwas höher. Künstlich werden Temperaturzonen geschaffen die einer viel höheren Höhe entsprechen um dann die übereinstimmenden Pflanzen zu beherbergen. Jawoll! je höher man steigt, je kälter wird es. Phantastisch. Beschreiben was wir gesehen haben, unmöglich, selber geniessen oder ein paar der Bilder anschauen. Aber Bilder werden diesem menschengeschaffenen Ding nicht gerecht. Geh doch einfach schnell nach Singapur.

Letzter Tag, Richtung Norden, Richtung Zoo

Der Zoo hat verschiedene Themenbereiche. Zoo, dass kennen wir schon. Nachtzoo, ging nicht, wir waren ja unter Tags da. Also wählten wir die Riversafari, allerdings ohne Bootsfahrt. Zu Fuss wanderten wir einem Flussbett entlang welches zu immer neuen und interessanten Themen rund um Wasser führt. Viele Tiere die mehr oder weniger mit dem Wasser zusammenhängen trifft man bei diesem Marsch an. Wir interessierten uns ausschliesslich für Wassertiere. Trotzdem machten wir einen Abstecher zu den Pandabären. Einen sahen wir von hinten. Einiges an Tieren laufen frei herum, oder haben in sich geschlossene Gehege die man aber zu Fuss durchquert. Nein, nein, wir beschreiben hier nicht jedes Tier welches uns interessierte. Aber doch eine Randnotiz die ich festhalten muss haben wir gesehen:

Vor 439 Millionen Jahren wurde 86% des damaligen Lebens von Graptolithen (Polypen ähnliche, Kolonien bildende maritime Tierchen), Brachiopoden (die gibt es heute noch) und Trilobites (drei Lappen Meeresbewohner) ausgelöscht.

Vor 363 Millionen Jahren wurde 75% des damaligen Lebens in den Korallen ausgelöscht.

Vor 251 Millionen Jahren wurde 96% des gesamten Lebens auf der Erde ausgelöscht.

Vor 199 bis 214 Millionen Jahren wurde ein Grossteil der damaligen Landtiere ausgelöscht.

Vor 65 Millionen Jahren wurden die Dinosaurier sowie ein Grossteil der maritimen Reptilien ausgelöscht.

Bis 55 Millionen Jahre AD oder politisch Korrekt CE? Wenn Du oben liest hat die Erde grob gesagt alle 100 Millionen Jahre ziemlich ratzeputze gemacht. Vielleicht hätten wir, die Menschheit, auch eine Chance 100 Millionen Jahre Geschichte zu schreiben. Aber vielleicht geben wir uns ja genug mühe und beschleunigen das Ganze. Nun ja wir sollten uns zufrieden geben, 3 Millionen oder so ähnlich gibt es uns ja schon.

Es ist uns aufgefallen, dass in Singapur oft auf wichtige Kreisläufe, sowie auf unser negatives Verhalten in diesem Zusammenhang hingewiesen wird. Ob es nützt ist schwer zu sagen. Bis jetzt sehen Edith und ich auf jeden Fall keine Veränderung, weder von den „wissenden“ noch von den unwissenden. Man könnte Singapur als offenes Museum oder als Lehrpfad bezeichnen. An vielen Orten gibt es Hinweise was es zu sehen gibt. Aber nicht nur einfach Hinweise, sondern auch interessante Informationen über wie, warum, wann, wozu

Es hat ja schon ein paar wenige Bilder im Bericht. Aber wenn Du auf den folgenden Link klickst wirst Du in ein Kaleidoskop von Bildern geführt. Einfach anschauen.

Malaysia und was wir so gemacht haben

Ja!, was sollen wir schreiben über Malaysia? Also über unseren Versuch die Hauptstadt zu finden haben wir ja schon geschrieben. Der geneigte Leser hat vielleicht aus dem Bericht (KL zum 1ten) herauslesen können das Malaysier wieder eine andere Art von Menschen sind. Überheblich wäre falsch und auch übertrieben. Aber gegenüber den Indonesiern doch viel selbstbewusster. Man könnte sagen stolze Moslem. Ehrlich gesagt, nach so freundlichen Leuten wie in Indonesien erlebt haben, ist es natürlich ein schwieriger und unfairer Vergleich. Also sagen wir es einmal so, die Malaien sind stolze Moslem und lassen dich das als Ungläubiger auch wissen. Weiterlesen

Rigg Gross Reparatur

Manchmal muss man etwas erfinderisch sein. Also wir haben ja 88m2 Lattengross. Das ist schon ein Unding zum Handhaben. Setzen vor allem braucht Muskelkraft. Wir haben extra keine elektrischen Winschen. Ich habe mir gesagt, bring ich das Grosssegel nicht mehr hoch, dann ist es Zeit zum Aufhören. Noch geht das Setzen ziemlich Ruckzuck. Und jetzt kommen dann bald Gäste, da geht es noch schneller.

Das Lattengross hat für jede Latte ein auf Rollen laufendes Wägelchen. Der oberste Punkt hatte immer einen besonders grossen Wagen, doppelt so gross wie die andern. Nun genau das Ding ging kaputt. Anstatt Rollen hat es zwei Graphitstäbe. Die waren auf einmal ziemlich abgetragen und behinderten das Laufen des Wagens. Verschiedene Versuche mit einem kleinen Wagen führten immer zum gleichen Resultat, Segelheissen kein Problem, Segel bergen nur möglich mit einer Winsch nach unten! Also ziemlich schwierig. Und im Fall dass das Grosssegel schnell geborgen werden müsste bei viel Wind, unmöglich. Also das richtige Teil muss her. Aber in Indonesien und auch in Malaysia nicht möglich.

Auslegeordnung. Das alles wird jetzt verbaut

Selber erfinden.

Zwei Wägeli sollten doch gleich sein wie ein grosses. Aber wie verbinden? Die Pumpe für Sikaflex hat ein Stift der den gleichen Durchmesser hat wie die zwei kleinen Wägelchen. Also wird die Pumpe dekomissioniert und der Stift in die richtige Länge gesägt. Noch ein Loch, damit man den Stift sichern kann. Und dann werden die zwei Wägelchen aneinander gebastelt.

Die 2 Wägeli zusammengeschustert

Resultat

Das Grosssegel lässt sich wieder setzten und bergen. Alles mit äh Leichtigkeit, ausser dem Setzen, das braucht Muskelkraft. Das Bergen geht dank Erdanziehung voll automatisch, so wie es sein sollte. Jetzt müssen wir nur noch eine neue Sikaflexpumpe kaufen und alles ist wie vorher.

Na sieht doch Toll aus

Noch ein Nachtrag. Das Metallteil welches die 2 Wägeli zusammen hält, seines Zeichen von einer Sikaflex Pumpe hat nach 3 Monaten den Geist aufgegeben. Die 2 Wägeli werden nicht mehr zusammen gehalten. Ein neues Wägeli muss bestellt werden. Wartezeit 1 Monat.

Orang Laut, eine Untergruppe der Sama-Bajau

Die Sama-Bajau sind ein maritimes Asiatisches Volk. Im 15. Jahrhundert wurden sie von Europäischen Seefahrer erwähnt. Woher und wie lange es diese Volksgruppe gibt kannst Du ja im Internet recherchieren. Aber hier möchte ich nicht von den Sama-Bajau berichten, sondern ganz spezifisch von den ca 1´500 Oang Laut die hier in Johor Bahru im Süden von Malaysia leben.

Wir sind ja von Indonesien kommend in der Strasse von Singapur in Malaysia gelandet. Im Südwesten von West-Malaysia in Tanjung Pengelih haben wir einklariert. Das ist ein Einklarierungsort, wo kaum Segler einklarieren, die erledigen das alles in Puterie Harbour. Von dort aus haben wir dann durch den Wasserweg zwischen Malaysia im Norden und Singapur im Süden nach Nordwesten nach Senibong Cove verholt. Dort blieben wir eine Woche.

Diese Karte zeit den Weg den wir mit Allure gefahren sind Rund um Singapur im Uhrzeigersinn. Es zeigt schön wo überall Land aufgeschüttet wird, mindesten auf Singapur seite. Der blaue Strick im nördlichen Kanal zeigt die Grenze. Wir immer schön nördlich vom Strick

Schon während dieser Fahr sind uns blaue im Wasser schwimmende Kanister aufgefallen. Überall ragen sie weit in die Wasserstrasse und versperren fast den Durchgang. Allure hatte ja bedenken in Singapur Wasser zu segeln, wegen illegaler Grenzverletzung. Also immer schön „enet em Strich“. Aber eben, diese dummen blauen Kanister. Vor wenigen Tagen wussten wir noch nicht was es mit diesen blauen Kanister auf sich hatte, wir werden es erfahren, Orang Laut.

Li eine Malaysianerin, chinesischer Abstammung hat uns eingeladen für eine ganztägige Informationsrunde über Orang Laut. Früher lebten sie wie die Sama-Bajau als Seenomaden in ihren Booten.

Orang Laut damals, nur auf dem Boot

 

 

 

 

 

 

Später wurden sie genötigt and „Land“ zu leben. So entstanden ihre typischen Stelzenhäuser die auf den trocken fallenden Teilen des Ufers erbaut wurden. Orang Laut oder Ozean-Leute lebten ausschliesslich von dem was Meer und nahe Uferzonen so an essbarem beherbergt. Eher selten gingen sie auch auf Jagt, vor allem Wildschweinjagt. Sie pflanzen auch heute noch nichts an. Allerdings hat sich gezwungenermassen ihr Leben dahin geändert dass sie jetzt auch „Business“ machen. Der Kurs wurde in einem Seefood-Restaurant abgehalten. Der Besitzer ist auch gleichzeitig der „Gemeindevorsteher“.

Orang Laut und die neue Behausung

Zuerst wurde uns ein bisschen über die fünf Gruppen, die das Volk der Orang Laut umfasst, die 1´500 Einwohner in der Wasserstrasse zwischen Singapur und Malayisa berichtet. Sg Temo ein Orang Laut erzählte in seiner Sprache wie sie leben. Wan eine Malaysische Lehrerin übersetzte auf Chinesich und Li als Privatübersetzerin auf Englisch. Diese fünf Gruppen leben verteilt als eigenständiger Clan entlang der besagten Wasserstrasse.

Die verschiedenen Orang Laut Gruppen

Ich hätte gerne gewusst, was für einen Pass denn diese Leute haben. Denn früher pendelten sie zwischen Singapur und Malaysia hin und her. Die besten Krebse gibt es auf der Singapur-Seite.

Die Malaysischen Krebse sind nur halb so gross wie die auf der anderen Seite (vom Zaun)

Muscheln dagegen mehr auf der Malaysia-Seite. Eines Tages erklärte dann jemand dass es eine rote Linie gibt zwischen den beiden Ländern. Alle Orang Laut mussten auf die nördliche Seite. Und dann war es einfach fertig mit Krebsfang auf der südlichen Seite (Singapur) der Wasserstrasse. Jetzt patrouilliert die Polizei auf der Singapur Seite rauf und runter. Ob Allure oder Orang Laut, jeder wird sofort weggejagt. Und tatsächlich hat es nebst dem Stacheldrahtzaun auch Schilder, dass hier Lebensgefahr lauert, es werde scharf geschossen.

Also Singapur-Krebse vom Speiseplan gestrichen. Aber das ist nicht das einzige was die Orang Laut zur Anpassung zwingt. Singapur ist ja überall daran der See Land abzugewinnen. Im grossen Stil wird aufgeschüttet. Was Singapur kann, können wir auch denkt sich Malaysia und erweitert das Land auf ihrer Seite der Wasserstrasse. Singapur ist darüber sauer. Aber das ist eine andere Geschichte.

Das «neue» Land kommt den Orang Laut immer näher

Nein es ist die Veränderung der ökologischen Struktur im Wasser. Mangrovenwälder verschwinden so schnell Du kannst kaum folgen. Das Aufschütten verändert nicht nur das Aussehen der Uferzonen sondern auch den Bewuchs. Und die ganze Erdbewegung erzeugt Sedimente die sich überall ablagern. Und die Natur kann sich gegen diese Mengen Sedimente nicht wehren und versandet im wahrsten Sinne des Worts. Dieser Vorgang tötet viele Nahrungsgrundlagen der Orang Laut. Aber das ist noch immer nicht alles. Schau Dir mal ein Paar der Bilder an. Im Hintergrund Hochhäuser, davor Sand zur Landgewinnung und dann die Behausung der Orang Laut. Ich muss wohl nicht erwähnen in welche Richtung die Sandhaufen zielen.

Die Orang Laut ringen seit langem um Gehört bei der Regierung. Aber die sieht nur das Geld. Viel Land wird den Chinesen zum Bauen zur Verfügung gestellt. Die bringen dann Baumaterial und Bauarbeiter von China und erstellen neue Trabantenstädte. Kaum fertig werden die teuren Wohnungen an Chinesen verkauft. Man kann nicht nur mit einer Armee ein Land einnehmen. Das geht auch anders.

Wie lange werden wir noch Orang Laut hier vorfinden? Eines beruhigt mich. Für den Fortschritt rotten wir uns auch gegenseitig aus. Es überleben nur die Starken. Und so wird es eines Tages der Natur wieder gut gehen, denn es hat nur noch Trumps in unserer Welt. Und ob die Trump-Spezis ohne anständige, arbeitende Menschen überlebt weiss ich nicht.

Zum Abschluss einfach noch ein Paar Bilder von den Orang Laut, wohl ein Volk das verschwinden wird, Sang und Klanglos

Selber nachlesen

 

Noch freuen sich die Kinder und spielen im Wasser

 

Die Muscheln in der Zucht werden von Pilzen befallen. Die nehmen den Muscheln die Nahrung weg. So bleiben die Muscheln klein, zu klein für den Verkauf[/caption]

Nur kurz

Wir sind in Thailand, Phuket und, ja Allure soll verkauft werden. Wenn Du möchtest…. sie kostet 395´000. Vielleicht machen wir mit Dir einen Freundschaftspreis. Und wenn Du einen Käufer bringst gibts einen tollen Bonus. So 10´000 liegen da bei Vertragsabschluss schon drin