Mit 4 Tagen Verspätung kommen wir in Italien an. Wir finden ein Plätzchen in Albenga. Kennst Du nicht? Wir auch nicht bis eben jetzt. Nach Genua, vor Alassio. Ein hübsches Städtchen, na ja der CP geht auch noch. Überrascht sind wir von der Altstadt. Aber die sehen wir erst später. Denn, am Morgen gibt es keine Dusche, die Pumpe ist kaputt. Weise vorausschauend habe ich bereits so ein Ding gekauft. Also nur ein bisschen werkeln und schon gibt es eine Dusche. Aber jetzt machen wir das was viele Camper machen, den ganzen Tag beim WoMo bleiben und nichts tun. Nur einmal ein kurzes Weilchen am Strand in der Sonne braten.
Am nächsten Tag dann endlich wieder wie gehabt eine Besichtigung. Hier biken ist nur für Wilde, wir gehen zu Fuss. Diese Brücke führt in die schöne Altstadt. Als Erstes sieht man das Spital. Heute bleiben wir besser gesund. Aber der Rest ist ganz nett.
Warum diese kleine Altstadt so viele Türme hat bleibt uns verborgen. Ich glaube, fast auf jedem Bild dass wir geschossen haben, sieht man ein Turm oder mindestens ein Türmchen.
Also es blieb nicht bei den 2 Tagen. Der dritte und letzte? Tag trieb uns auf den Pao de Asucar von Lugano. Ganz profan nennt man ihn hier San Salvatore. Wir könnten nun von Heldentaten berichten wie wir da hoch geklettert sind. Ja es hat Wege nach oben. Dazu später mehr. Nein wir waren faul und benutzen das Funiculare. Der Ausblick von da oben? Schau selber.
Dann gings wieder runter. Mit dem Bähnli. Edith zückt ihr Ticket. Ich suche noch. Der Rede kurzer Sinn es gibt doch von Heldentaten zu berichten. Ich finde meins nicht und muss laufen. Edith eine knappe Stunde mit dem Funiculare ich eine gute Stunde mit den Fusseli.
Wie gesagt der vierte? und letzte Tag, Lugano. Warum? Also man schreibt ja nebst S-hit auch etwas in den Status von WA. Und es gibt sogar Leute die das lesen. So die Hombis. Ah die Heini’s im Tessin. Also rufen sie uns an und so kommt der 4. Tag zu stande.
Tja Edith’s Auge lässt uns keine Ruhe. Schon Mitte Oktober ist der nächste Termin. September noch OP und Kontrolle also nur Kurzreisen. Und jetzt zwar fast normale Ferien für die meisten. Für uns nur Mikro….
Also ab in den Süden. Erster Stop Tessin, südlich von Melide, Melano, ein CP direkt am See. Das Wetter durchzogen, aber kein Regen. Wir buchen für 2 Nächte mit Blick auf den See. Wir bleiben.. aber das gleich.
Kurz nach der Ankunft und nach dem Aufbau eine Tour mit dem SUP Richtung Riva San Vitale. Die imposante Basilica di San Vitale weist den Weg. Nur eine knappe Stunde unterwegs. Das Bild oben, unser Ausblick vom CP übers Wasser.
Am nächsten Tag geht es per Bike via Melide auf eine Art Halbinsel bis nach Morcote. Das ist ja das schönste Dorf der Schweiz. Könnte stimmen. In Morcote besuchen wir die Kirche, wirklich ein Kleinod. Nicht die grösste aber die Lage und auch das Innere können sich sehen lassen. Die Bilder beweisen es.
Wirklich erstaunlich. Wir schauen ja öfters nach Kulturgüter und da gehören Kirchen auch dazu. Und diese ist für uns eine der schönsten, die wir in der Schweiz gesehen haben. Die Malereien haben es uns angetan, ein bisschen wie in Orthodoxen Kirchen. Keine Ahnung wer das gemalt hat und was es darstellt. Erstaunlich, dass nichts darüber beschrieben steht. Egal, es ist schön.
Ich dachte um meinen Schlumpf zu schonen immer nur dem Ufer entlang. Aber nein, sie will in die Höhe. Nun, sie weiss nicht, was es heisst im Tessin in die Höhe. Also radeln wir, Richtung in die Höhe.
Irgend wann jammert mein Schlumpf, geht es noch weit hinauf? Ja meine Liebe, wir haben aber schon die Hälfte geschafft. Gut geplant, denn ich dachte mir schon so hoch hinaus möchte sie nicht. Also geht es bei Carona nicht nach Links sondern gerade aus. Paradiso das nächste Ziel. Wir radeln am Pao de Asucar vom Tessin vorbei. Wow mein Schlumpf das wäre doch etwas. Das Wetter App sagt schön voraus, also besprechen wir, dass wir eine Nacht länger bleiben. Es wird nicht bei einer Nacht mehr bleiben, aber das im nächsten Bericht.
Übrigens, wer sein Ticket verliert muss laufen. Also eile ich den San Salvatore hinunter und treffe meinen Schlumpf beim Bähnli. Selber schuld.
Einmal mehr planen wir auf dem Gotthard zu schlafen. Und dieses Mal haben wir auch Glück, die Bunkeranlage Sasso war offen und wir waren für 2½ Stunden in der Kälte. Interessant was da anfangs zweiter Weltkrieg auf die Beine gestellt worden ist. Das Reduit. Nun zuerst wanderten wir in den langen Gängen herum. Langsam spührte man die Kälte in den Gliedern, denn angeblich geht es bis 6°C runter. Dann mit dem Bähnli in höhere Gefilde zu den Kanonen und zur Ausblicksplattform. Zum Glück, dort konnte man wieder Aufheizen um den Rückweg anzutreten.
Edith genoss Rösti und ich Älplermagronen zum Znacht. Das bei Schweizer Preisen.
Der Abend, die Nacht und der frühe Morgen gestalteten sich dann spannen. Beim dunkel werden kam Nebel auf, schnell und die Umgebung verbarg sich hinter einen eigenartigen Nebellicht. Die Alpenbühne hatte aber noch mehr für uns in petto, bald hörten wir den einen Trommelwirbel auf dem Camperdach. Mein Kopf bekam beim nachforschen einiges an Hagelkörner ab. Und zum Finale senkte sich ein nasser Regenvorhang auf die ganze Szene. Eigentlich hätte ich als Titel Wetterdrama Gotthard wählen sollen.
Am 26.6.2025 fuhren wir dann auf ziemlich direkten Weg runter vom Gotthard an die Löberenstrasse. Die Wetternachrichten und auch der Himmel auf der Fahrt versprach immer wieder Regen, Blitz und Donner. Zum Glück, obwohl wir eigentlich 4 Tage zu früh dran waren. Warum zum Glück?
An der Löberenstrasse erwartete uns die Überraschung, zwei alte Bekannte warteten einfach da auf uns. Wir wussten von nichts, sie wussten von nichts. Sie kammen einfach auf gut Glück und wir waren einfach genau zum richtigen Zeitpunkt zurück. Irgend 2012 das letzte Mal gesehen, ein paar Mal versucht sich zu treffen, jetzt klappte es.
Eine Überraschung auch auf dem Gotthard
Energie ist ja das Modewort Heuzutage. 3x Umweltfreundlich 1x effizient 2x ???
keine Planung. Wir möchten auf dem Gotthard übernachten. Das heisst irgend vor Mittag ankommen und sich dann am Hospiz niederlassen. Also in Grado abfahren und irgendwo vor, oder nach der Grenze campen. Also heisst die sorgfältige Planung, keine Planung einfach losfahren und schauen was passiert. Man kann ja immer nach 16 Uhr auf die Autobahn und dann an einer Raststätte übernachten. Also sorgfältig planen ohne Plan.
Und wir finden ein Plätzchen, CP Montorfano, kurz vor Como. Nichts besonderes einfach ein CP, allerdings mit netten Nachbarn. Mit denen haben wir dann auch das Nachtessen im heimischen CP-Restaurant genossen. Eine Junge Doktorandin aus Grenoble gesellte sich an den Nebentisch, so war für Unterhaltung gesorgt.
Im Mittelmeer beträgt die Tide höchstens so 60cm. Das, weil die Wasserfläche nicht genügend gross ist und der Durchgang bei Gibraltar zu eng ist mehr Meer Einlass zu gewähren. Aber hier in Grado kann die Tide sogar knapp über 1m werden. Und es ist sehr flach hier. 200m weg vom Ufer kann man immer noch locker stehen, sogar bei Hochwasser.
Grado selber ist ein nettes Städtchen. Bei unserem Besuch schön warm, was uns nicht hinderte einen ausgedehnten Spaziergang durch die Strassen zu machen. Die Bikes warteten derweil bei der Kirche.
Klar, irgendwann ist fertig. Und ja man möchte tatsächlich auch wieder nach Hause. Und Kroatien ist zwar schön, hat uns auch gefallen, aber die Leistungen passen selten zum Preis. Wir wussten, dass Kroatien und die CP´s teuer sind. Aber über 30 € und dann nicht einmal Grauwasserentsorgung das ist doch schon ein bisschen daneben. Und auf die Frage was wir jetzt mit dem Grauwasser machen antwortete der Besitzer einfach leeren. Ich fragte hier? Nein oben auf der Strasse.Und das bei 31 € ohne Strom. Aber schön war der Platz.
Auch beim ganz normalen Einkauf waren wir ab der Rechnung überrascht. Wie machen das nur die Kroaten. Denn die haben noch keinen Lohn wie wir in der Schweiz, aber der Einkauf erinnert uns stark an die Schweiz, mindestens was der Preis anbelangt.
Und bevor es ausser Lande ging noch ein Besuch in einer Festung. Ein Prospekt, der Edith in die Hände fiel versprach tolles. Nun schlecht war es nicht aber nicht die beste Festung. Ein paar Bilder lassen dich urteilen.
Übrigens auf dem einen Bild können wir unseren Camper erkennen. Er wartet bis wir zurück sind.
Slowenien durchfuhren wir einfach. Ohne anzuhalten, nur am Zoll für wenige Minuten.
Und dann, bella Italia. Triest liessen wir ebenfalls aussen vor. Grado war unser Ziel. Dort soll es gleich mehrere CP´s haben, also werden wir schon etwas freies finden. Und ja wir finden. Natürlich schweineteuer, aber mit allem Komfort den wir gar nicht brauchen. Aber wer das Meer ständig im Blickfeld haben will, der bezahlt halt meer. Nach der Ankunft wird nur mit dem SUP etwas unternommen. Am Montag biken wir dann nach Grado. Ein ganz nettes Städtchen. Auch das mit Bilder belegt.
Ich buche einen CP bei den Krka Wasserfällen. Es zeigt sich, dass es nicht notwendig gewesen wäre aber so sind wir beruhigt. Edith weiss nicht wo es hingeht. Da wir mit dem Segelschiff schon dort waren, wird sie sich sicher freuen. Sie freut sich. Denn ein Tag steht der Besuch bei den Wasserfällen an und ein Tag Später Shibenik. Denn auch dort waren wir schon. Die Wasserfälle sind zwar toll, aber der Eintritt nach 15 Uhr ist 30 € pro Person ist schon viel. Vorher wäre es 40. Wir warten und sparen ein Nachtessen. Eben, am nächsten Tag gehen wir biken, nach Shibenik. Ein hübsches mittelalterliches Städtchen, mindestens entlang der Hafenmole. Es ist heiss, also trinken. Eigentlich war ein Einkaufstag angedacht. Aber hier in Kroatien ist der Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag und somit ist alles zu. Wir können nur durch die Strassen schlendern und die schönen Gebäude bewundern. Ein Besuch bei der nahegelegenen Burg sagen wir auch ab. Über 11€ für ein paar Mauern. Das Museum würde noch extra kosten. Wir stehen am Eingang und sehen, dass einige wieder umdrehen und in allen Sprachen schimpfen. So eine Abzocke. Aber wir haben das auch von andern Campern gehört die via Kroatien in den Süden gereist sind. Kroatien einfach abzocken und teuer. Beim Nachtessen plaudern wir mit einer jungen Kroatin. Sie beklagt sich bitter. Schon junge Leute nehmen Kredit auf um ihr leben zu finanzieren. So etwas kann nicht gut gehen. Eine Serviertochter verdient 400€.
Es war dann wohl auch eine Servertochter, die Edith auf der Strasse angehupt hat, geh endlich von der Strasse weg. Ich habe dann mein Velo hingelegt und gefragt was los sei. «Wir sollen von der Strasse runter, Velos hätten hier nichts zu suchen. Und überhaupt sie wolle nur noch nach Hause.» Wir finden entweder sind Kroaten äusserst nett oder äusserst …..
Wir sind gespannt wie es morgen weiter geht. Eine erste Recherche betreffend CP lief ins leere. Entweder voll, oder keine Angaben. Also Morgen früh raus und mal schauen wo uns der Wind hinweht.
Der Grenzübergang ist ebenfalls langwierig. Aber was soll’s, wir sind ja eh fast Zuhause. Wir fahren alles der Küste entlang und halten Ausschau für einen CP. 2X voll und 1x Unfreundlich. Beim 4ten klappt´s. Er ist recht voll, aber wir kriegen direkt an der Rezeption einen Platz mit Meersicht. Man könnte ja auch waschen, die Waschmaschine ist gerade mal sechseinhalb Schritte weg.
Wir touchieren nur die eine Ecke, ganz kurz. Mostar, die Altstadt und die Brücke. Dann zieht es uns weiter nach Norden, Kroatien.
Fast überall, auch in den anderen Teilen vom Westbalkan trifft man auf die schlafenden Polizisten. Manchmal wenige Meter bis zum nächsten. Manchmal kaum zu sehen, mitten im Nichts. Manchmal so steil es haut dir fast den Camper in Stücken, auch wenn du darüber schleichst. Einige überholen genau da, weil sie wohl ein besseres Fahrwerk haben.
DCIM\100GOPRO\GOPR4278.JPG
DCIM\100GOPRO\GOPR4209.JPG
In Mostar findet man noch mehrere Häuser mit Einschusslöcher. Einige so richtig zerschossen, abbruchreif.
Mostar, die Brücke Stari Most, ist ja bekannt dass während dem Bosnienkrieg 1993 geziehlt zerstöhrt. Die Brücke wurde danach originalgetreu nachgebaut. Sie stammt aus dem Osmanischen Reich, 16 hundert erbaut, für damals ein architektonisches Meisterwerk.
Die Brücke verband den Muslimischen Teil mit dem Katholisch geprägten Westteil. Also auch eine kulturelle Verbindung. Heute merkt man wenige von der Spannung von 1990. Heute ist es fast friedlich in Bosnien. Fast? Ja zur Zeit wo wir hier sind hat es im Serbischen Teil, Republika Srbska, wieder Spannungen. Deshalb nur ein kurzer Besuch. Die «Ordnung» die nach dem Krieg eingeführt wurde, Bosnien, Herzegovina und Republika Srbska als ein Staatsgebilde im gleichen Land funktioniert halt nicht. Wenn es nach den Serben ginge, dann wäre alles wieder Serbisch.