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Ein langer Weg nach Darwin

Sydney ist ja Geschichte, mindestens für uns. Ab Ende April ist die Cyclone Saison vorbei und man kann Richtung Norden segeln. Cyclones und Besuch haben uns also in der Gegend von Sydney belassen. Beide, Cyclones und Besucher gibt es nicht mehr. Und wir sind also unterwegs.

Halt

Bevor wir weiter segeln muss noch Allure gepflegt werden. Schon im Februar haben wir eine Werft angeschrieben, Boats Work. Wir möchten eigentlich den Backbord-Motor austauschen. Neu für Alt. Aber niemand will uns einen Motor verkaufen. Die Aussis sind einfach nicht interessiert. Wir wollen Dich nicht mit all den Versuchen einen neuen Motor zu bekommen langweilen. Aber glaube uns, wir waren erstaunt über die Arbeitsmoral der Australier. Nun Ende April, genau am 26. sind wir in der Werft angekommen und haben Auge in Auge mit dem Manager von MMS gesprochen.

MMS sollte der beste Mechaniker sein. Schon telefonisch und per E-Mail hat er uns eine Offerte versprochen. Alles hat nichts genützt. Er will uns partout keinen neuen Motor verkaufen. Warum????

Seatec auch eine Firma in der Werft von Boats Work ist eigentlich eine offizielle Vertretung von Volvo. Und siehe da. Das erste Gespräch mit dem Manager war schon mal ein Erfolg. Kosten und Termine kamen ein Tag später per E-Mail zu uns. Alles OK.

Die Fahrt zu Boat Works an die Gold Küste war nichts Besonderes. Wie es sich gehört, hart am Wind und vor allem extrem viel Gegenstrom. Immer so zwischen 1 bis 4 knoten. Es ist die East Australian Current. Dieser Strom ist ein Teil des South Ecuatorial Current, ein immerwährender Strom, wie es einige gibt auf den Weltmeeren. Und eben dieser kleine Nebenarm hat es in sich. Die Reise von Sydney an die Goldküste dürfte eine der langsamsten Reise sein die wir gemacht haben. Wir hatten einen Schnitt über alles von nur 4 knoten. Also die ersten 500 Sm der 2500 Sm langen Seereise sind wir schön langsam angegangen.

Goldküste bis Brisbane erledigten wir dafür einiges schneller. Der erste Teil mit Strom durch sehr flache Gewässer, selten mehr als 3m unter dem Kiel. Der zweite Teil mit Flachwasser und über 20 Kn Wind mit einem Schnitt von fast 9 kn.

Jetzt erzählen wir etwas über Brisbane. Brisbane könnte klein Sydney sein, irgendwie. Allerdings ist das Zentrum viel kleiner und so sind unsere Spaziergänge.

Toll war unser JoggWalk. Zuerst in südliche Richtung durch den Botanischen Garten am Fluss entlang zum Pacific Highway. Dort hat es eine Autobahn- und Fussgängerbrücke. Brisbane organisiert viel für seine Bürger, Parks, Feuerstellen, Spielplätze, Skulpturen, Velo- und Fussgängerzonen, wirklich toll. Nach etwa 1.5km erreichen wir die Brücke und Joggen gemütlich darüber. Müssen wir ja, zwei alti Lütli beim Joggen. Jetzt geht es wieder Richtung Zentrum, nur halt auf der anderen Flussseite. Alles Richtung Norden bis zur Story Bridge, ein Wahrzeichen von Brisbane. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht. Alle paar Meter hat es eine Tafel: Du bist nicht alleine, wir denken an dich, das mit Telefon-Nr. Allerdings würde man von der Brücke runter springen wollen, müsste man ein guter Kletterer sein oder Flügel haben. Apropos Kletterer, der Weg zur Story Bridge ist von einer Felswand gesäumt. So irgend 1 km lang und etwa 30m hoch. Überall kann man da seine Kletterkünste ausprobieren. Natürlich fehlen die notwendigen Hinweistafeln über Gefahren Ver- und Gebote nicht. Amüsant zu lesen für uns und wohl auch für die Kletterer.

Nach der Story Bridge geht es wieder zurück zum Botanischen Garten wo unser Dinghi auf uns wartet. Der Weg ist von feinen Restaurants gesäumt, mit Preisen um die 50A$ für die Hauptmalzeit. Von aussen sehen sie gut aus, die teuren Restaurants. Für den Abend entscheiden wir uns übrigens für ein Japanisches Restaurant. Ja ja ich weiss, über 50A$, aber gut war es.

Lange bleiben wir nicht in Brisbane, Darwin ruft. Und der Weg ist noch lange. Ein Excel-Blatt gibt Auskunft von wo nach wo, wie weit, wie lange und wann wir ablegen müssen. Das Resultat, wir kommen am 19 Juli an. 20. Ist das letztmögliche Datum.

Eines der ersten grossen Highlights Richtung Norden sind die Great Keppel Islands. Bücher, Internet und Aussis alle schwärmen von den Keppel Inseln. Und es soll touristisch noch nicht überlaufen sein, so wie dann Whitsunday wurde uns versprochen.

Mit dem zweiten hatten alle recht, es war ruhig dort. Aber so toll wie von uns erwartet war es nicht. Lange Strände, grosse weite Buchten, schon schön. Aber eben wir sind halt auch verwöhnt. Es ist auch nicht einfach etwas zu unternehmen. OK man kann überall an Land, an den Strand. Aber damit hat es sich. Selten führt ein weg irgendwohin. Strand dann Büsche, undurchdringliche Wildnis säumen die Bucht. Nur wenn es bewohnt ist, dann natürlich kann man spazieren. Aber dann fehlt halt die Natur. Das war schon ganz anders in Neuseeland. Aber wenn man eine Route findet, dann bietet sich dem Auge einiges. Doch auch hier Resorts die verlassen sind, langsam verlottern und zerfallen. Für uns ein trauriger Anblick und eben Naturverschandelung pur.

Immer weiter in den Norden. Meist mit tüchtig Wind 20 bis 30 kn SE. Und recht frisch. Wir sind doch schon recht nördlich. In Neukal war es auf dieser Höhe schon warm. Hier am Morgen unter 20Grad. Vor Mackay sehen wir einen „Schiffsfriedhof“? Sicher 100 Tanker vor Anker. Dem Rost nach zu urteilen haben diese Tanker ihre beste Zeit hinter sich.

Jedes Dreieck ein Schrotthaufen. Aber mindestens gut gekennzeichnet.

Vor der Hafeneinfahrt werden wir von der Hafenbehörde aufgerufen. Es komme ein Tanker und ein Pilot. Also gilt es zu warten. Und wir kreisen vor dem Hafen und schauen zu wie Aurora Bulker vor uns in den Hafen buxiert wird. Wir folgen ihm wie ein kleiner Terrier.

Wir laden eine Datei runter vom Hafen von Mackay. Geht noch, die Preise, also anrufen und fragen. Es hat Platz. Wir werden also wieder einmal einen Hafenplatz besetzen. Mackay ist nichts Besonderes, aber dank Hafenplatz wird gross eingekauft per Velo. Als wir dann bezahlen kommt das grosse Erwachen. Anstatt 70$ sind 90 angesagt. Ja die Preisliste im Internet sei halt etwas älter. Wir lernen, das passiert uns nicht noch einmal. Es wird sich übrigens zeigen, dass je weiter Nördlich desto wärmer und desto höher die Hafenpreise. Wir sehen viele Häfen mit leeren Plätzen, wen wundert’s.

Langsam kommen wir den Whitsunday Inseln näher. Wir stoppen jeden Abend an einer neuen Insel. Brampton, Thomas, Shaw, alle wurden uns als besonders erwähnt. Und wir haben für jede 2 Tage vorgesehen, am nächsten Morgen ziehen wir jedoch weiter. Ja schöne Bucht, aber kein Landgang.

Immer wieder gilt es etwas zu reparieren. Die „alte“ Werkbank, die war ja schon in Veltheim in Gebrauch. Auch jetzt muss sie immer mal herhalten. Gut so ein Teil an Bord zu haben.

Endlich, am Sonntag den 3. Juni passieren wir die Dent-Durchfahrt. Backbord die Dent-Insel, fast leer, Steuerbord Hamilton Island überbaut, sogar mit Hochhäuser. Hamilton Island ist einer der teuersten Ferieninseln von Australien. Was wir von Allure aus sehen erfreut uns nicht besonders. Wir werden uns die mindestens 500 A$ pro Übernachtung sparen.

Whitsunday Island, die Hauptinsel, unsere erste Bucht, Sawmill Bay. Eigentlich könnten wir hier einen Landgang machen. Es wird ein Track versprochen. Aber die Winde sollen in den nächsten Tagen nachlassen, also entschliessen wir uns am nächsten Morgen Richtung Great Barrier Reef auszulaufen und die Nacht oder Nächst im Riff zu verbringen. Kein Wind, das muss man ausnützen. Und es gilt einer der ganz grossen Jugend-Träume zu erfüllen, Tauchen im Great Barrier Reef.

Bait Reef, der Eingang ist nicht einfach, aber dort auf der anderen Seite des Riffs hat es Mooringbojen. Wir müssen nur dahin gelangen. Die Sonne scheint genau in unsere Augen, denkbar ungünstig mitten ins Riff zu fahren. SAS-Planet die Satellitenbilder versprechen eine Lücke. Edith meint auch es sehe nach tiefem Wasser aus. Also hopp rein ins Riff. Wir schaffen es ohne Kratzer an die Boje. Festmachen und den Kopf ins Wasser strecken wird fast gleichzeitig bewerkstelligt. Brr ist das kalt, nur 23 Grad. 6 – 10m Tief und man kann gerade den Grund ausmachen. Hie und da sieht man etwas Koralliges, das meiste sind tote Korallen. Wenig verblasste Farbtupfer verweisen auf lebende Korallen. Ich merke mir, wo das Tauchboot die Taucher ablädt. Da werde ich dann morgen früh auch hingehen.

 

Für ein Tauchanfänger ist der Tauchgang toll. Ich hänge auf 20m Tiefe am Dinghi. Der Strom führt mich sanft zurück Richtung Allure. Schöne Bomies säumen den Weg. Die Korallenstöcke reichen von ca 20m bis auf wenige Meter unter die Oberfläche. Ein paar farbige Fische nagen an den noch lebenden Korallen. Grosse Fische finden wir nur direkt unter Allure. Sie lauern ständig, dass etwas über Bord fällt. Mein erster Tauchgang im Great Barrier Reef fällt ernüchternd aus, wir sind an schöneren Orten getaucht. Uns wurde auch gesagt, dass Cyclones die letzten Jahre alles zerstört haben. Allerdings sehe ich auf den Korallen enorme Sedimentablagen. Es nimmt nicht nur die Farbe, es macht das Leben für die Tierchen schwierig. Vielleicht Cyclonses, vielleicht aber auch die Bergbauindustrie von Australien.

Übrigens noch eine Notiz zu unseren Kommentaren betreffend Wasserqualität. Wir motzen ja immer wieder darüber. Nun seit Sydney haben wir nie mehr den Grund gesehen, auch in Ankerplätzen von nur 3m Wassertiefe. Erst viel weiter Nördlich, schon fast bei den Whitsundays haben wir dann endlich wieder Grund gesehen. Und interessant, wir spülen ja das Geschirr mit Salzwasser. Überall in Australien hat das Salzwasser aus dem Hahn im ersten Moment nach Schwefel und faulen Eiern gestunken. Edith hat mich oft gefragt ob ich denn ….., was ich natürlich verneinte mit dem Hinweis ein Gentleman würde in Gegenwart einer Dame nie….Uns ist aufgefallen, dass draussen im Riff das Spülwasser nicht mehr gerochen hat. Auch blieben gewisse Fragen der Lady an Bord aus

Wir bleiben gut 1 Woche in den Whitsunday Islands. Was wir da so getrieben haben kann man ja in zwei extra Blogs auf s-hit sehen. Am 12. Juni verlassen wir die Whitsundays und ziehen weiter Richtung Norden. Wir lassen viel Geld hier und nehmen schöne Erinnerungen mit. Und grosse Hoffnung, dass der nördliche Teil vom Great Barrier Reef mehr bietet für die Taucher an Bord von Allure.

Der Wind lässt zu wünschen übrig wenn man als Segler denk, im Riff toll unterwegs Richtung Norden zu wenig. Langsam wird es wärmer. Am Morgen sehen wir jetzt täglich mindestens 20 Grad. Auch unter Tags ist es angenehmer, nur im Wind ist es noch kalt. Wir kommen den Tropen näher. Was auch besser ist, nur noch Tidenstrom. Also 6 Stunden nach Süden, 6 Stunden nach Norden. Und seit Mackay haben wir wieder den Tradewind, also fast immer SE einmal etwas mehr einmal etwas weniger. Und da unsere Richtung Nord oder NE ist, können wir fast jeden Tag zufrieden sein. Alles ist so wie im Prospekt beschrieben.

Townsville und Magnetic Island sind die nächsten speziell empfohlenen Ankerplätze. Townsville weil man gut einkaufen kann, Magnetic Island weil es schön sein soll. Townsville ist ein interessantes Städtchen. Viele Gebäude sind noch aus 18xx. Teils renoviert und sanft modernisiert, teils noch so wie damals. Ältere Häuser sind mit Fotos und erklärendem Text dokumentiert. Und Magnetic Island, Horshoe Bay entpuppt sich als wahres Trouvaille. Die Gegend selber ist schön, anders als wir uns gewohnt sind. Es sieht aus wie wen Riesen Steinboccia gespielt haben. Obelix hat sicher seine Hinkelsteine hier zusammen gesucht.

Es hat lange gedauert herauszufinden wie es denn zu dieser Gesteinsformation gekommen ist. Internet gibt nix her. Und endlich finden wir im Park eine Tafel, die etwas über die Geologie hier erklärt. Granit formte sich vor ein paar Jährchen. Dann hob sich das Gelände und schob so die Granitgesteinsschicht nach oben. Gleichzeitig wurde die Granitdecke grosser Hitze ausgesetzt. So brachen die Steine. Das führte dazu, dass gewisse formationen zwar Risse aufzeigen, aber zum Teil perfekt passend aufeinander stehen. Durch natürliche Erosion wird das Gestein so wie wir das sehen frei gelegt.

Und hier kann man toll wandern. Es hat Wanderwege wie in Neuseeland. Und eigentlich wenig dokumentiert. Wir besuchten auch ein Tiergarten für 29 A$ pro Person. Ohne Foto mit Koala. Die hätten noch extra gekostet. So lernten wir wieder einiges über Australien und sahen einheimische von ganz nah. Die meisten durften wir auch berühren oder sogar halten. Und den Einheimischen gefällt das wirklich mit Menschen zusammen zu sein. Hier auf Maggie wie die Einheimischen Magnetic Island nennen, sahen wir auch zum ersten Mal einen wild lebenden Koala.

Unser erster wild lebene Koala

Herrliche Krachmacher Kokaburra

Sollen wir oder sollen wir nicht, Hinchinbrook Passage?

Soll schön sein, aber die Einfahrt ist nicht ganz ohne. Mal sehen, wir segeln weg von Magnetic Island und überlassen es dem Zufall. Ohne Motor erreichen wir Orpheus Island und übernachten dort. Am Morgen entscheiden wir, wir wollen es wagen. Mit Wind, Tide und Zeit geht es genau auf. Und die Passage ist recht schön. Aber der Ankerplatz hat es in sich, wir werden ausgeräuchert. Auf Hinchingbrook hat es mehrere Feuer. Und kaum ist der Anker visavi von Cardwell gefallen dreht der Wind um 90 Grad und treibt den Rauch genau auf uns und Cardwell zu.

Cairns (versuch das mal richtig auszusprechen) ist eine interessante Stadt. Breite Strassen, breite Parkfelder, breite Rasen bis zum Hauseingang. Hier hat ein Städteplaner gebaut, der sich Platz wünschte. Als Fussgänger schlecht, denn man muss Meilen latschen bis man nur schon über die Strasse kommt. Wir finden schöne Parks, Alleen und viele Restaurants die zum Essen einladen. Uns fallen die vielen Backpackers auf. Und ja es hat viele Ausflugboote, viele Angebote für dies und das. Die Bilder laden zum Tauchen ein. Glasklares Wasser, bunte Korallen und viele Fische. Ich erkundige mich. Ja ja so sei es. Ich frage für Garantie. Aber nein, das können sie nicht geben, sie seien ja nur die Agenten die verkaufen. Ich lasse es bleiben. Denn ich habe ja das trübe Wasser gesehen. Und so ein Tauchausflug kostet je nach Ort über 300 A$, darin inbegriffen, Fahrt, Tee und 2 Tauchgänge. Und für über 300 A$ muss man die Ausrüstung selber mitbringen.

Cairns ist wohl die letzte Einkaufsmöglichkeit vor Darwin.

Ja ja ich habe die Karte konsultiert, ab jetzt ausschliesslich Wildnis. Cooktown wäre noch etwas, aber das ist ja nur gerade 30 Meilen nördlich. Also Edith einkaufen für 1 Monat. Heute der 22. Juni, nächstes Einkaufen am 20 Juli. Eigentlich wie eine Atlantiküberquerung. Ab Cairns wird wohl auch wenig kommuniziert, sprich kaum Internet.

Townsville einer unserer vielen Stopps mit JoggWalk. Bei der Mauer im Hintergrund da liegt Allure. Bei Niedrigwasser sitzen wir im Schlick fest. Bei Hochwasser schaukeln wir leicht in den Wellen.

Wir bewegen uns recht zügig Richtung Norden. Manchmal jeden Tag, manchmal bleiben wir einen Tag. Aber jeder zweite Tag wird so um die 50 bis 70 Sm zurückgelegt. Wir segeln in geschützten Gewässer mit achterlichen Winden. Im Schnitt bewegen wir uns zwischen 7 bis 10 Knoten.

Wir haben ein Excel Blatt gebastelt, in welchem wir die ganze Planung bis Darwin festhalten. Datum, Meilen zu segeln und wie schnell wir sind. Und gute Schweizer wie wir sind, halten wir uns fast genau an den Plan.

An Land können wir nicht überall, das Saumriff gestattet es nicht und auch die starken Winde, selten unter 20 kn halten uns von Landausflügen ab.

Bei Portland Roads suchen wir trotzdem den Landkontakt. Es heisst zwar Achtung Krokodile. Aber wir sehen keine und werden mit einem Kaffee belohnt. Und es wird uns erzählt, dass vor 6 Monaten der Telstra-Tower (Australische Telecom) nicht mehr sendet. Und dass es noch weitere 6 Monate geht bis er wieder sendet. Also kein Internet und kein Telefon für 1 Dorf, eine Gegend, für mindestens 1 Jahr. Toll nicht?

Von hier aus sind es noch 180 SM bis Thursday Island (Cape York) Nordwestlichster Punkt von Australien. Und dann noch knapp 800 SM bis Darwin. Von Sydney bis Darwin also 2500 SM. Also wie eine Überfahrt über den Atlantik oder Pazifik. Ein Kontinent, und nur ein Teil der Ostküste. Und was uns auch sehr überrascht, die Küste ist leer. Wenige kleine Dörfer der Aborigines sonst nichts, einfach nur Sand, Busch, Bäume und hoffentlich Tiere.

Es geht doch auch sanft. Heute Freitag, 6. 7. 18 wenig Wellen und Wind nur bis 20 kn. So lieben wir segeln. Allerdings war die Strecke bis Escape River recht lang, über 60 Sm und wir hatten fast bedenken, dass wir es noch vor Einbruch der Nacht schaffen würden. Aber um 17 Uhr viel der Anker auf dem Grünen. Das würde heissen, es fällt trocken hier. Wir werden ja sehen.

Es viel nie trocken, nein wir hatten immer 8m unter dem Kiel. Unsere Freunde segelten weiter. Wir werden sie erst wieder in der Torres Strait sehen. Wir segeln am nächsten Tag weiter durch die Albany Passage. Eine Abkürzung und eine Abwechslung ist doch der Durchgang nicht allzu breit. Edith findet dass wir bei Possession Island ankern könnten. Wir machen das auch und bleiben sogar 2 Nächte, da es ein schöner und ruhiger Ankerplatz ist. Die Überraschung kommt dann, als wir einen Landspaziergang machen. So viel Abfall, vor allem Plastik. Bewohnt sind in der Torres Strait nur Horn und Thursday Island. Aber Abfall hat es fast für eine Grossstadt. Traurig.

Vor Horn entpuppt sich das Ankern auch ganz gut. Das obwohl es recht Strömung hat, die alle 6 Stunden die Richtung ändert. So windet es halt manchmal in die Stube. Aber bei 30 Grad ist eine Brise angenehm.

Am Donnerstag den 12. Juli legen wir los Richtung Darwin. Zuerst geht es flott mit 9 Kn. Bald jedoch herrscht Flaute. Wenn das so weiter geht, werden wir lange brauchen bis Darwin und auch viel Diesel verbrennen. Nun es wird nicht so schlimm, wir schaffen es bis kurz vor Darwin. Um nicht Nachts einlaufen zu müssen übernachten wir in einer Bucht vor Darwin.

Hier in Darwin passiert dann alles. Vorbereiten für Indonesien, ausklarieren und Reparaturen die allerdings nur zur Hälfte erledigt werden können. Es ist kaum etwas erhältlich hier in Darwin. Und eine 1 stündige Tätigkeit benötigt 1 Tag. Die Uhr hier läuft definitiv langsamer.

Nun ab dem nächsten Bericht ist Australien Geschichte. Wir segeln am 28. Juli los Richtung Indonesien. Und mit Indonesien wird ein neues Kapitel auf unserer Reise durch die Weltmeere geschrieben. Also dann bis bald wieder auf dieser Seite.

 

Langeweile? Langeweile.

Ja fast langweilig unser Dahinplätschern seit wir in Sydney angekommen sind. Was wir machen? Tja wir freuen uns über Besuche aus der Schweiz. Wir segeln hin und her zwischen Lake Macquarie (nördlich von Pittwater), Pittwater (nördlich von Sydney) und Port Jackson (eben Sydney). Man könnte sagen, wir sind fast stationär, also wir leben so wie das normal ist. So können wir uns daran gewöhnen wieder in der Schweiz zu leben an einem Ort, eben normal. Langweilig?

Nein überhaupt nicht. In Sydney ankern wir in Black Wattle Bay, 15 Minuten zu Fuss von Darling Harbour, sozusagen im Stadtzentrum. Regelmässig zirkulieren wir von Darling Harbour nach Circulary Bay. Manchmal zu Fuss, manchmal mit der Fähre. Wir versuchen ein Visum für Thailand zu bekommen. Nach 3 Besuchen erfahren wir, dass wir das nur von der Schweiz aus können, oder Vorort. Wir bilden uns und besuchen dies oder jenes Museum. Weihnachten und Neujahr sind wir in Sydney und beobachten das berühmte Feuerwerk. Nachdem wir Sydney verlassen haben, können wir sagen, dass wir die Stadt genossen haben und einiges, wenn auch nicht alles gesehen haben.

Port Jackson hat 999 Arme. Und fast in jedem Arm kann man ankern. Middle Harbour wird zu einem unserer Lieblingsplätze. Fast in Sydney und doch kaum ein Mensch. Wen immer es stark windet verstecken wir uns dort und geniessen einfach das da sein. Fast langweilig. Und wenn es denn langweilig wird, spazieren, Wanderwege von Bucht zu Bucht. Und immer wieder kann man einen Blick auf Allure werfen, ist sie noch da? hält der Anker? Ach ja hier hat es ja kein Wind.

Aufgepasst. Wenn man eine Ankerboje (Boje die am eigenen Anker festgemacht ist. Kennzeichnet wo der Anker liegt, hilft wenn er festsitzt) setzt kann das Folgen haben. Also da kommen fischende Aussis, sehen eine Boje und machen daran fest. Und dann Fischt das Pärchen in aller Ruhe. Wir haben uns fast geniert, als wir unseren Anker und somit unsere Ankerboje wieder wollten. Wir haben dann nett geplaudert und sie haben sich verzogen ohne zu murren. Tja Langeweile?

Etwas nördlicher, aber noch immer in Port Jackson liegen wir vor Manly. Einem mondänen Badeort. Wir besuchen das Zentrum kaufen ein Eis und schauen wie die Aussis auf und ab spazieren. Oder wir machen ausgedehnte Spaziergänge am Strand entlang. Wir haben einen neuen Begriff WalkJogging. Wir laufen wenn der Weg schwierig ist, wir joggen wenn es eben ist. So können wir Ausflüge von bis 20 km machen. Sport und Freude, Natur und Aussicht alles zusammen.

In Pittwater wird nicht nur unsere Reparatur vom Blitzeinschlag innert nur 3 Monaten bewerkstelligt. Nein wir lernen nette Aussis kennen, machen ausgedehnte WalkJoggs und halten uns kulturell auf dem Laufenden. Es gibt hier nämlich farbige Zeichnungen und in Stein geritzte Zeichnungen der Aborigines. Ja in Manly hat der Blitz eingeschlagen und ein Teil unserer Elektrik zerdeppert. Instrumente, Lichtmaschine und eine Batterie kaputt. Und Australien ist der Ort wo das nicht passieren sollte. Denn hier heisst es zwar no worries, aber gemacht wird nichts. Also hat es 3 Monate gedauert Instrumente, Lichtmachine und Batterien auszuwechseln. OK wir hatten besuch und waren nicht immer Vorort am Warten bis die Herren weiter machten. Aber auch Bestellung und Lieferung, just in time gibt es in Australien nicht. Auch der Bericht für die Versicherung ist nach fast 4 Monaten noch nicht fertig. Wir möchten mindestens einen Motor austauschen. Aber auch das will niemand machen. No worries. Geld kommt auch so rein. Und tatsächlich, wir merken, dass die Leute an der Ostküste um Sydney viel Geld haben, sehr viel Geld. Den hier hat fast jeder mindestens 1 Haus und ein Boot.

Lake Macquarie ist die grösste Distanz Richtung Norden die wir zusammen mit Maria und Hans zurücklegen. Es ist kein Süsswassersee, es ist eine Bucht, eben fast wie ein See. Im nördlichen Teil reiht sich Siedlung an Siedlung. Im Süden hat es „nur“ Natur. Und ein Gefängnis für psychisch kranke Verbrecher. Dort kommen wir übrigens in Berührung mit Kängurus. Berührung? Jawohl, Jungtiere lassen sich streicheln, wenn man Karotten an sie verfüttert. Die alten halten doch lieber Abstand.

Langweilig? Das kannst Du selber beurteilen wenn Du dir die Bilder anschauen möchtest. Es ist einfach ein Potpourri von Eindrücken während unserem langweiligen Aufenthalt in der Umgebung von Sydney.

Sydney here we come

ja ja wir sind Aussies, mit Haut und Haar. Und wir sind noch nicht sicher ob uns das gefällt. Das in den Süden segeln bis Sydney war schon mal anstrengend. Der erste Teil nur SE Winde, meist viel mehr als angesagt. Und fast jeden Tag Regen, Schweizerwetter.

Dann trafen wir in Mooloolaba ein. Das könnte klein Venedig sein. Schickimiki-Häuser und eine Yacht vor der Tür.

Wir versuchten zu ankern, Resultat 1x aufhocken. Dank steigender Tide kein grosses Problem. Dann Anker schmeissen. Genau als er fällt ein Squall, heftiger Wind und Regen. Resultat wir landen zu nah an andern Ankerlieger. Gleichzeitig Peng und die Ankerkette wickelt sich um die Ankerwisch. Da sitzen wir nun fest. Der Squall verzieht sich und lacht was er denn wieder alles angerichtet hat. Nun, Ankerhoch das geht nicht mehr. Der Stift, welcher die Ankerkette vom «Zahnrad» abhält, ist abgebrochen. Also Anker von Hand hochziehen. Aber das geht nur zu dritt: einer am Ruder, einer Ankerkette hochziehen und einer Zeigen in welche Richtung fahren. Also die Küstenwache anrufen. 2 Stunden später kommen sie zu dritt. 2 „retten“ unseren Zweitanker den wir inzwischen ausgebracht haben, einer kommt und fährt Allure. Edith zeigt und ich ziehe den Anker hoch. Uff geschafft eigentlich unser erster Notfall überhaupt. Es kann weiter gehen.

Je näher man nach Sydney kommt desto mehr nimmt der Verkehr zu. Wir haben einen grösseren Abstand zur Küste genommen. Etwa 25 Sm damit wir in den Australian South equatorial Stream gelangen. So donnerten wir mit gut 10 kn Richtung Broken Bay. Aber die Grossen, die sind schneller. Hier düsen sie mit 25kn vorbei. Manchmal in unsere Richtung, manchmal kommen sie auf uns zu

Broken Bay, ein grösserer Einschnitt mit vielen Buchten, das wird unser nächster längerer Stopp vor Sydney. Broken Bay mit Pitt Water Bay, soll eines der schönsten Plätze in Australien Ostküste sein. Nun wir waren nicht sehr angetan, denn entweder ist die Küste stark bebaut oder unzugänglich verwildert. In beiden Fällen kann man kaum an Land. Einfachsten für uns wurde es erst als wir nette Menschen im Avalon Segelklub trafen. Wir durften dort unser Dinghi festmachen und an Land. Avalon und New Port ist eine Gegend für reiche. Tolle Häuser, gut angezogene Australier(innen), schöne Parks und vor allem sehr sauber.  Wir klapperten einiges im Broken Bay ab, denn wir sollten ja bald als Fremdenführer fungieren für unsere Freunde aus der Schweiz.

Man könnte meinen es sei Neuseeland, Bay of Island. Aber dort war es viel schöner

 

Ein typischer Landsitz. Hier darf man nicht anlegen. Bloss Pelikane und anderes Gefiech dürfen hier landen.

Links das offene Meer, Rechts Broken Bay oder genauer Pittwater mit seinen 100 Buchten.

Jetzt haben wir gerade gehört, dass wir hier nicht willkommen sind. Wir dürfen maximal 90 Tage in New South Wales sein. Bleiben wir länger gibt es eine Buse von bis zu 5´000 A$. Wir sind gerade am Abklären ob das wirklich stimmt. Obwohl, wir haben ja ein Visum. Das heisst nein wir haben kein Visum mehr, aber das ist eine andere Geschichte.

Broken Bay – Sydney, für Australien ein kurzer Sprung, tatsächlich Luftlinie nur 15 Sm, je nachdem wie man misst. Schlussendlich wurden es dann doch 25Sm. Der Anker fiel in der Farm Cove. Wo das ist? Ja klar, direkt neben der Sydney Opera, sozusagen im Botanischen Garten. So darum kann man sagen Sydney here we come.

Na ist das nahe genug an der Opera? Und zum Botanischen Garten könnte man fast übers Wasser laufen. Aber es ist ein bisschen wellig. Das wegen all den Ausflusgbooten und Fähren.

 

 

 

Schreck lass nach

Man hört manchmal davon, dass ein Schiff, Frachter oder Fischer, Yachten bedrängen. Aber dass es das gibt haben wir in das Reich der Geschichten abgetan.

Am Abend nach Edith´s Geburtstag haben wir dann unsere Meinung ändern müssen. Wir waren den zweiten Tag oder besser Nacht unterwegs Richtung Sydney. Ein Wetterfenster bis Freitag, Samstag, also für 5 Tage öffnete sich mit Ost bis Nordostwind, 10 kn. Also legten wir am Montag nach den letzten Einkauf vom Hafen  Scarborough ab. Wir planten auf der anderen Seite der Moreton Bay zu übernachtem um dann am nächsten Morgen mit der Sonne loszulegen Richtung Sydney.

Die Umrundung der Nordspitze der Moreton Insel verlief ereignislos, obwohl wir sehr nahe am Land vorbeisegelten und trotz Hochwasser manchmal nur 3m Wassertiefe hatten. Es dauerte ein Weilchen bis wir endlich einen südlichen Kurs einschlagen konnten, der uns Richtung Broken Bay führen würde. 480Sm errechneten wir. Also hofften wir Freitagmorgen irgendwann in der letzten Bay vor Sydney einlaufen zu können.

Die erste Nacht verlief ruppig. Regen, ändernde Winde, Squalls machten der Nachtwache zu schaffen. Das Oelzeug lag die ganze Nacht bereit. Die Morgenwache hatte es dann einfacher. Und bald verschwanden auch die Wolken und ein leicht bewölkter Tag versprach volle Batterien. Ein schöner Segeltag. Immer wieder sahen wir Segler, Motorbote, Tanker und Fischer vorbeifahren. Die Ostküste von Australien ist rege befahren von allen Arten von Schiffen.

Schon etwa 2 Stunden vor dem nicht so tollen Ereignis sahen wir einen Fischer auf dem AIS. Natürlich war es bereits dunkel und wir konnten, was da kommen sollte nur auf dem Plotter beobachten. Sein Kurs war die längste zeit gleich wie unser Kurs. Da er sich mit nur maximum 2 Knoten bewegte wussten wir, dass wir ihn irgendwann überholen würden. Gegen 21 Uhr kamen wir in seine Nähe und konnten ihn auch beobachten. Er fing an seine Richtung abrupt zu ändern, weg von uns, wieder in unsere Richtung, auf uns zu oder vor unserem Bug hindurch. Also riefen wir ihn auf Kanal 16 auf. Fishing Wessel Betjay, Fishing Wessel Betjay, Betjay this is Sailing Vessel Allure Allure Allure. Auch beim 10 Mal erhielten wir keine Antwort. Zusätzlich schalteten wir die Decksbeleuchtung ein, nicht nur damit er uns sicher sehen konnte, sondern auch unsere Segelstellung. Allerdings, ein Fischer sollte die Situation sicher erkannt haben und auch die Gewässer kennen. Wir segelten mit etwa 8kn hart am Wind. Also ausweichen nach Backbord war nicht möglich. Wenden war auch nicht möglich da wir sonst in den Bereich eines anderen, entgegenkommenden Frachters gekommen wären. Und ganz stark abfallen war auch nicht möglich, da sich auf unserer Steuerbordseite ein Seezeichen befand. Als der Fischer nur noch ca. 100m vor uns war liess ich die Segel flattern und fuhr unter Motor an seinem Heck vorbei. Es ist immer gefährlich einem Fischer am Heck vorbeizufahren, da man nicht weiss, was er hinter sich mitzieht. Wir konnten ihm ausweichen, kamen aber unserer Meinung nach gefährlich nahe an ihm vorbei. Wir waren froh heil an dem Fischer vorbei gekommen zu sein und beobachteten ober er uns folgen würde. Aber er ging ruhig seiner Beschäftigung nach und kümmerte sich nicht um uns.

Beim Punkt unser Ausweichmanöver. Das grosse Dreieck der Fischer, das kleine Dreieck die zwei Heini´s flüchten.

Als wir gerade ein Aufruf der Küstenwache hörte kam uns die Idee den Vorfall zu melden. Also riefen wir die Coast Guard Danger Point auf kanal 16 auf und meldeten den Vorfall. Wir gaben auch den Namen und die MMSI Nummer des Fischers Durch. Die Küstenwache versprach den Fall an die maritime Polizei weiterzuleiten. Kaum war unser Aufruf beendet rief der Fischer die Küstenwache auf, er hatte die Unterhaltung mitgehört. Er sagte wir hätten keine Ahnung von Regeln und hätten ihn behindert. Wir riefen ebenfalls nochmals auf, verneinten war der Fischer den da gesagt hatte und erklärten, dass wir ihn mehrmals aufgerufen hatten, er sich aber erst jetzt meldete. Die Küstenwache bestätigte, dass sie den Vorfall weiterleiten würde.

Wir beide waren etwas aufgebracht und hatten eine schlaflose Nacht, was natürlich der Navigation zugutekam. Man muss ja 24 Stunden Wache schieben wenn man unterwegs ist.

Nun die restliche Reise verlief toll. An der Grenze Queensland – New South Wales kamen wir dann in den Eastern Australian Strom. Der verläuft recht nahe der Küste entlang mit einer Stärke bis zu 3.5 Knoten. So verlief ein Stück der Reise mit fast 10kn Geschwindigkeit, obwohl wir nur schwache Winde hatten. Phu nur nicht dran denken wenn wir dann in den Norden zurück segeln.

 

 

 

 

 

Neukaledonien ade, Grüezi Australien

Am 24. Oktober 2017 mit einem Tag Verspätung geht es los das nächste grosse Abenteuer Australien. Ein Tag Verspätung? Wir wollten eigentlich am Montag loslegen, aber Segelfreunde von uns hatten ein Problem mit der Welle und sie mussten aus dem Wasser zur Reparatur. Also halfen wir am Dienstagmorgen ihre Yacht, welche nicht mehr manövrierfähig war, an den Kran zu buxieren. 4 Dinghis halfen. So ging es schnell und wir konnten dann los.

Wir nahmen nicht den direkten Weg. Wir wollten noch im Chesterfield Riff einen Zwischenhalt einschalten. Chesterfield Riff liegt etwas nördlicher als die Nordspitze von Neukaledonien. So ergab sich ein Umweg von zirka 120 Sm. Allerdings erwies sich dieser „Umweg“ als segensreich, da wir fast die ganze Strecke NeuKal – Chesterfield – Bundaberg segeln konnten. Andere Segler die direkte Route nahmen, mussten 5 bis 6 Tage unter Motor fahren. Und natürlich, der Besuch im Riff war ein tolles Erlebnis.

 

Chesterfield Reef.

Es gehört zu Neukaledonien und man muss eine Erlaubnis einholen. Viele Segler machen das nicht, aber die Behörden finden das dann doch raus. Konsequenzen? Wir haben einiges gehört, aber wissen nichts Genaues. Nun wir waren legal dort. Das Riff hat ein paar Inseln die ca 3m über Wasser sind. Bewohnt werden die Inseln nur von Vögeln. Da sich die Vögel nicht an Menschen gewöhnen mussten sind sie überhaupt nicht scheu. Man kann bis auf wenige Meter an ihre Nester gelangen. Auch wenn sie auf den niedrigen Büschen sitzen werden sie kaum nervös und schauen uns genauso verwundert an wie wir sie. In den Nestern hat es flaumige Jungvögel. Oft sind sie alleine, sie müssen auf die Eltern warten die wohl irgendwo draussen auf dem Meer fischen. Wir sahen auch tote Jungvögel noch in ihren Nestern. Wahrscheinlich sind die Eltern nicht zurückgekehrt. Es passiert dass sie beim Fischen die Flügel brechen wenn sie ins Wasser eintauchen um einen Fisch zu fangen. Das ist draussen auf dem Meer natürlich tödlich. Auf der Insel haben wir einen Vogel gesehen mit gebrochenem Flügel, armer Kerl.

Seit langem bin ich wieder tauchen gegangen. 2 Flaschen Luft habe ich verbraucht. Klares Wasser und viele Fische, Haie und Schildkröten leben hier. Und die Fische wie die Vögel sind nicht scheu. Sie schwimmen mit dem Taucher und kommen ganz nahe. Ein Leopardenhai lag ganz ruhig am Grund. So, Schildköte und Leopardenhai, das alleine zu sehen war der Umweg wert.

Zwei Nächte blieben wir dort. Zum Nachtessen gab es Languste. Fischer brachten sie vorbei und bekamen dafür unsere Bier. Wir hatten zu viel Alkoholisches für Australien. Am Morgen ganz früh, mit dem ersten Tageslicht verliessen wir das Riff und segelten Richtung Australien, Bundaberg. So früh sollte es Reichen, damit wir unter Tags in Bundaberg ankommen sollten.

Wenn Du dir die Bilder vom Chesterfield Riff anschaust, wirst Du auch 1, 2 Bilder sehen vom Abfall. Tja so weit weg von der Zivilisation und ……. Abfall. Du siehst auch Spuren im Sand, die einen von uns vom Kanu, die andern von Schildkröten die ans Land gehen um Eier zu legen. Nicht nur die Schildkröten legen Eier, auch die vielen Vögel versuchen Eier im Sand auszubrüten. Ja hier hat es ein paar Bilder über Chesterfield und segeln auf dem Korallenmeer Richtung Australien.

 

Bundaberg, Australia

Das Segeln verlief ereignislos, wie immer, mal zu schnell, mal zu langsam. Und so kam es, dass wir entweder vor Bundaberg treiben oder halt in der Nacht ankommen würden. Wir entschieden uns am Donnerstagnacht einzulaufen. Soll ja einfach sein wurde uns von der Rallyleitung Down Under Go West in Noumea erzählt. Und ankern sei auch einfach. Also los. Der Verkehr vor der Küste, sagenhaft. Zum Glück hatten wir AIS, ohne währe es äusserst schwierig gewesen die Küste heil anzulaufen.

Und die Frachter die Du hier siehst, die sind schnell, viel schneller als wir. Und klar, immer Nachts

Als nächstes, ab in den engen Kanal und den Ankerplatz finden. Vor dem Wind wird die Genua geborgen. Eine letzte Halse mit dem Grossegel bringt uns auf Kurs für die Einfahrt. Da sie recht lange ist, 4 Sm wollten wir das unter Segel machen. Die Halse gelang toll. Aber wir konnten Allure nicht auf den Einfahrtskanal bringen. Immer wieder brach sie aus. Ein Blick auf die Elektronik zeigte was wir vermuteten. Starker Strom der uns schiebt, aber wohl mit vielen Wirbel. Und die Einfahrt war recht eng. Wie besoffen torkelten wir auf die Einfahrt los. Also Segel runter und nur Motor. Aber auch das zeigte sich alles andere als einfach. Grün rechts, rot links. Aber was ist mit den blauen blendenden Lichtern? Erst viel später merken wir, dass das eigentlich eine Navigationshilfe ist um den Kurs zu halten und eigentlich nicht um uns zu blenden.

Ankern in einem Tidengewässer ist immer etwas speziell. Ankern in einem Fluss auch. Ankern in einem Fluss mit Tide und einem Fahrwasser ist ganz besonders, vor allem nachts wenn man nur Lichter sieht. Der vorgesehene Ankerplatz war schon voll. Also mussten wir auf die andere Seite der Fahrrinne Richtung Wand. Und nachts die Entfernung schätzen ist nicht einfach. So gelang das Ankern erst beim zweiten Anlauf. Der Abstand von Seezeichen, Steinwand und Ankerlieger zeigte sich am Morgen bei Tageslicht goldrichtig. Uff, und das war leicht gemäss Aussis. Was ist denn wenn die sagen es sei schwierig?

Am Morgen wurde uns dann ein Hafenplatz zugewiesen damit die Behörden sich um uns kümmern konnten. Als Erstes kam die Drogenfandung mit Hund. Der Hund hatte extra Finkli angezogen, damit er auf unserem Schiff rumschnüffeln kann. Die Drogenfahnder hatten dicke, grosse, schwarze Stiefel. Wir wurden von unserem Schiff komplimentiert in aussergewöhnlich harschem Ton. Wir wurden behandelt als ob man schon 100 kg Drogen gefunden hätte und jetzt noch nach den weiteren 500 kg suchen müsse. Was genau wo auf unserem Schiff vorging wissen wir nicht. Auf jeden Fall sahen wir Hund und 2 gestiefelte Fahnder im Schiffsinnern verschwinden. Später zeigten sich Spuren auf unserem Bett. Der Hund mit Finkli ist wohl mehrmals darüber marschiert. Als nicht gefunden wurde verabschiedeten sich die Beamten freundlich. Nur, ich war nicht sehr freundlich, nein man könnte sagen ich war sauer.

Bisosecurity durchsuchte das Schiff nach Termiten und anderem unerwünschten Gefiche. Natürlich wurden unsere Vorräte auch unter die Lupe genommen. Nur eine Zwiebel hatten wir, die nicht erlaubt war. Alles andere hatten wir vorsorglich vorher vertilgt. Wir wussten ja einigermassen was abläuft. Der Zoll hatte 1´000 Fragen über unser Woher und Wohin. Würde gerne wissen, was sie mit den fein säuberlich aufgeschriebenen Daten machen.

Nun wir überlebten das ganze Prozedere. Wir wählten ja das Rally Go West aus, weil wir hörten, dass das Einklarieren viel einfacher sei. Und das hat sich wohl auch bewahrheitet. Nur von Bemerkungen der Biosecurity Leute kommen wir erahnen, dass eigentlich dies und das auch noch gemacht werden sollte aber es sei jetzt schon in Ordnung.

Unsere erste Woche in Australien in Bundaberg verlief recht anstrengend. Jeden Tag wurde uns etwas Lehrreiches über das Segeln in Australien, Ostküste von Norden bis ganz in den Süden, Victoria und Tasmanien, erklärt. Schönes, Gefahren, Besonderes, richtige Route, eben den Kopf vollgestopft. Und alles auf Aussi-Englisch. Ja ja das ist schon eine Art Englisch aber eben, Aussi-Englisch. Und verstehen tun das nur die Australier und die Neuseeländer. Anderthalb Wochen genossen wir die Annehmlichkeiten einer Marina. Allerdings ist Bundaberg nicht unser Wunschort. Und als Überraschung bekamen wir hier mal so richtig Wind. Über 70 knoten, also 130kmh. Echt gefährlich. Auf allen vieren ging ich nach draussen um noch extra Leinen anzubringen. Trotzdem kostete es ein Schiff, das beinahe sank. Obwoh wir alle im Hafen fest am Pier lagen. Felix ein Kat riss sich los, machte sich ein Loch und trieb in den Kanal. Hier ein Link um den Sturm und die Rettungsaktion anzuschauen: https://youtu.be/x1vfJonDfiY

Es gibt schöneres als Bundaber. Ein Vorteil hatte es, wir mussten die Fahrräder auspacken um nach Burnett Head zum Einkaufen radeln. Und die Destilliere von Bundaberg konnten wir auch nur per Fahrrad besuchen. So sassen wir fast jeden Tag auf dem Rad. Und der Hinter gewöhnte sich wieder an den Sattel. Und die Beinmuskeln taten wieder ihre Arbeit. Es freute uns beide. Jetzt sind wir fit um quer durch Australien zu radeln. Aber ich glaube, wir werden wohl die Ostküste hauptsächlich per Allure erkunden.

Natürlich machten wir auch schon die ersten Ausflüge, per Fahrrad. Das Einkaufen wollen wir gar nicht erwähnen, das ist ja selbstverständlich. Nachdem wir Allure leerassen damit wir in Australien einklarieren konnten, musste Edith wieder bunkern und Allure mit allerlei Köstlichkeiten füllen. Unsere Küche ist fast immer eine Cuisine. Wir essen immer fein. Ob wir das in Australien weiter so halten können? Sicher ist das nicht einfach nach Neukaledonien. Schon das Brot, ist milde gesagt, eine Überraschung.

Die Destillierie, schau dir hier ein paar Bilder an. Natürlich ist die Bundaberg Destillierie die Beste der Welt, mindestens wird uns das erzählt. Da es in der ganzen Gegend viel Zuckerrohr hat ist die Destillerie eine clevere Sache. Denn bei der Zuckerherstellung fällt Molasse als Abfallprodukt an. Molasse ist das Ausgangsprodukt für den Rum. Die Molasse wird in der Destillerie in riesigen Tanks gelagert. So eine Art Molasseswimmingpool, bis 5m Tief. Die Molasse wird dann in einem ersten Destillierturm mit Dampf behandelt. Im Dampf bleibt der Alkohol, der dann beim Abkühlen flüssig wird. 2x wird Destillier. Die klare Flüssigkeit etwa 70% Alkohol ist schon Rum, aber noch nicht in Fässer gelagert und auch nicht mit Wasser und anderem Rum oder Zugaben gemischt. Irgend so nach 3 (günstig) bis 10 (teuer) Jahren entsteht dann ein Rum von unterschiedlicher Qualität. Wir haben den 2-Besten gekauft. Recht teuer aber auch gut. Aber schau Dir die Bilder an, dann kannst Du mindestens ein Teil von unserem Besuch geniessen.

Zweimal besuchten wir Mon Repos. Das ist eine Schildkrötenforschungsstation. Das erste Mal unter Tags, eigentlich als Veloausflug. Wir wussten nicht, was uns dort erwarten würde. Das zweite Mal am Abend um eben zuzuschauen wie die Schildkröten an Land kommen und Eier legen. Das war auch ein Erlebnis, angefangen mit der Velotour dorthin und dann das Warten mit schlussendlich zuschauen wie eine Schildkröte ein Loch buddelt und die Eier ablegt. Erst nach 2 Uhr kamen wir ins Bett. Jawoll bei der Fahrt zurück konnten wir den Nachthimmel geniessen. Und sahen die Augen vieler Frösche auf dem Radweg der Küste entlang.

So jetzt haben wir wieder viel geschrieben, weiteres über unser Australienbesuch wird folgen. Jetzt ist es Mitte November 2017 und wir werden ja wohl noch ein Weilchen hier bleiben.

PS. Es Regnet in strömen, schon den ganzen Morgen. Edith´s Kommentar:

zum Glück ist es kein Salzwasser, dass da vom Himmel fällt.

 

Neukaledonien jetzt für länger

Donna hat uns ja schon einmal nach Neukaledonien verschlagen. Jetzt versuchen wir es nochmals. Und wie es uns ergangen ist auf der Fahrt nach NeuKal kannst Du nachlesen in einem der letzten Berichte.

Wir haben mit Freunden von Raphael hier abgemacht. 2 Sachen sind passiert, Fäbi und Michaela verbrachten 1 Monat auf Allure und jetzt sind sie auch unsere Freunde. Pläne hatten wir grosse, was wir alles sehen wollten in diesem Monat. Aber wir verweilten dann doch länger an schönen Plätzen und so umrundeten wir nicht ganz Neukal sondern kurvten „nur“ im südlichen Teil sowie in den Loyalitätsinseln herum.

Allgemeines und eine Karte von Neukaledonien kannst Du dir bei Wikipedia anschauen. Was wir so erlebt haben das kannst Du hier nachlesen, nicht in Wikipedia. Was machten denn wir 4 so. Also wir haben viel und heftig diskutiert. Allerdings hat das das Weltgeschehen nicht beeinfluss. Mindestens nicht in dem Masse wie der Entscheid von Amerika aus dem Pariser Abkommen für Umweltschutz auszutreten. Na ja wir können ja nicht alle die Welt verbessern.

Wenn wir nicht diskutiert haben, dann sind wir gesegelt. Am ersten Tag nur eine kleine Strecke und so hat die Stammcrew der Allure eine neue nette Bucht in der Nähe von Noumea gefunden. Das nächste Ziel war dann die Hundeinsel. Das haben wir schon bei unserem 1. Besuch gemacht. Die Insel heisst nicht Hundeinsel, wir haben sie nur so getauft, weil Mouse der Hund dort lebt. Ile Casy, so heisst sie richtig, liegt im Bay de Prony. Dort wird auch Nickel abgebaut. Und wenn man am „richtigen“ Ort ist, ist die Bucht recht hässlich wegen der Abbauindustrie. Aber in der besseren Ecke, da sieht man nur schöne Natur. Mouse erwartet Segler meistens am Steg. Er freut sich auf Besucht.

 

Einst wollte wohl jemand ein Resort bauen. Hat wohl nicht rentiert, jetzt ist dort nur noch eine Bauruine und eben Mouse. Wir bringen immer Hundefutter, also um genau zu sein zum 2ten Mal. Aber wir haben auch jetzt noch Hundefutter an Bord. Also wird auch in naher Zukunft Mouse besuchen.

Wir teilten die Insel mit Carlos, ein Spanischer Einhandsegler. Nach Casy ging es dann auf eine im Süden gelegene Insel Ile des Pins. Schon lange bevor wir in NeuKal ankamen hörten wir nur Gutes über Ile des Pins, über ihre Schönheit. Und ja es ist eine schöne Insel. Tolle Buchten und einiges Sehenswertes. Ile des Pins war einst die Gefangeneninsel der Franzosen. Entsprechend hat die Insel einiges zu erzählen. Wie es sich gehört liefen wir im Dunkeln im Bay de Kuto ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Ankerplatz mitten im Korallengürtel erwies sich als ungeeigneter Nachtankerplatz. Also mussten wir im Dunkeln den Weg finden. Das erwies sich als nicht allzu schwierig. Nur beim Ankern meinten alle dass der Platz nicht geeignet sei, der läge ja mitten im Anfahrtsweg für Grossschiffe. Dem angestammten Skipper der Allure war das egal, er ankerte genau da. Und am Morgen könne man dann immer noch verholen. Prompt kam ein Frächterlein in der Nacht. Aber er liess uns links liegen und fand seine Anlegestelle auch ohne uns zu überhobeln. Wir schliefen gut nach einem langen Segeltag, verliessen wir doch Mouse schon um 06:45 und ankerten erst nach 20 Uhr.

Inselbesuch zu Fuss und per Auto rundeten den Besuch von Ile de Pins ab. Ein Besuch mit der Allure in der Nachbarbucht lief nicht so toll ab wie gedacht. Die Nachbarbucht ist immer schöner, was in diesem Fall sogar stimmt. Die Kanumera Bay ist zwar ein ausgewiesener Ankerplatz, aber die lokalen Kanaken wollten uns partout nicht in dieser Bucht. Wir wurden mit ziemlich unflätigen Worten verjagt. Also fügten wir uns den Drohungen und fuhren zurück in die Kuto Bay.

Das ist übrigens ein typisches Kanaken Rundhaus

Die Feriencrew der Allure wollte die ganze Welt in einem Monat sehen, also verliessen wir Ile de Pins bald um die Loyalitätsinseln zu besuchen. Um Zeit zu sparen liefen wir die Mittlere der 3 Inseln an, Lifou. Es würde ein Nachtschlag werden, denn die Strecke war einiges über 100 SM, also rechneten wir mit 24 Stunden. Wir verliessen dabei auch den schützenden Riffgürtel um NeuKal und segelten aufs offene Meer.

Am Morgen, oder besser frühen Morgen ging es dann weiter Richtung Ouvea. Wir hoben Anker schon um 0400 also wirklich früh. Ein Teil unter Motor weil es wenig Wind hatte, ein Teil mit Reff 2 weil es mehr als genug hatte.

Drueulu hiess unser erster Ankerplatz. Nicht für sehr lange. Schon am nächsten Tag ging es weiter mit einem kurzen Zwischenstopp auf Peng. Soll schön sein meinte ein Segler den wir in Drueulu trafen. Nun schlecht war Peng nicht aber ausser etwas schnorcheln konnte man hier nichts unternehmen. Und unsere Gäste wollten Action. Also verholten wir vor dem dunkel werden nach Eacho.

Alle freuten sich schon auf das Atoll d’Ou. Wir hatten von den Touamotus, das sind ja alles Atolle, geschwärmt und auch das Internet versprach viel, also war die Vorfreude gross. Und tatsächlich, schon das Anlaufen war spektakulär. Unsere Gäste wählten die Anfahrt von Norden her. Das war ein guter Entscheid, so konnten wir die nördliche Küste bewundern, die wirklich speziell war mit ihren zerklüfteten und unterspülten Inseln. Allerdings war dann der Weg an unseren Ankerplatz Fayaoue etwas weiter und hart am Wind. Wir rauschten durch die Bucht mit 6 bis 7 Knoten Geschwindigkeit. Wassertiefe selten über 10m, manchmal nur beängstigende 4m. Die Seekarten hier sind halt nicht sehr genau. Noch vor dem Einnachten schafften wir Fayaoue unser erster Ankerplatz.

Ein Steinfisch hat sich da fast ins Trockene verirrt. Hat ihn fast das Leben gekostet, er konnte kaum seine Kiemen unterwasser halten. Aber ich wollte ihn nicht verschieben. Er hätte mir das sicher mit einem tötlichen Stich gedankt.

Natürlich wieder ein Landausflug, auch mit Auto. 2 Australische junge Damen erzählten uns ein bisschen über die Insel. Sie arbeiteten hier für ein paar Wochen. Bald würden sie wieder zurückkehren in die Zivilisation. Mit Nachtessen auf der Insel war auch hier nichts zu wollen. Wir hätten gerne ein lokales Nachtessen gehabt, aber das war nicht zu finden. Die Autotour brachte uns ans nördliche Ende und dann zurück ans südliche Ende. Jede Beiz wurde angefragt, aber ausser einem Hamburger zum Zmittag gab‘s nichts. Zwei Nächte hier und dann noch 3 Nächte ganz im Süden rundeten unser Besuch vom Atoll d’Ouvea ab. Der Südliche Ankerplatz war so wie man sich ein Atoll vorstellt. Wasser türkis, Sand wie Puder, fast weiss.

Wir entschieden uns, dass wir nicht über die nördliche Spitze von Neukaledonien segeln, sondern wieder zurück via südliche Ecke. Das war ein guter Entscheid, gab es uns doch mehr Zeit die Ankerplätze zu geniessen. So setzten wir Kurs auf Grand Terre ab. In kurzen Etappen kämften wir uns in südöstliche Richtung. Kämpfen? Ja, immer gegenan segeln. In dieser Jahreszeit sind die Passatwinde vorherrschend. Und die kommen auf der südlichen Halbkugel halt meist von Südost. Unser nächstes Ziel mit längerem Stopp war Yate.

Die Baie von Yate war nicht so schön, man ist halt verwöhnt vom Atoll. Und wenn das Wasser trübe ist und nicht türkisblau….. Aber von hier aus sollten ein paar schöne Wanderungen möglich sein. Das Dörfchen direkt in der Bucht war nichts Besonderes. Dafür hatte es eine gute Bäckerei. Die Damen suchten Yate Dorf zu fuss auf. Die Herren suchten per Dinghi. Und alle 4 fanden wir Yate und den Laden wo es dann Eis gab. Wir erkundigten uns über das Wie und Wo für die morgige Wanderung dem Yate-Fluss entlang zum Staudamm. Das Kraftwerk hatten wir beim Eis geniessen vor uns. Der Ladenbesitzer versprach uns morgen auf den richtigen Pfad zu geleiten.

Und tatsächlich, nach einer etwas ungemütlichen Landung und ein paar erste Schritte bis zum Dorf, eröffnete sich eine wunderschöne Landschaft. Wir marschierten einem Flussbett entlang das langsam immer mehr Wasser führte. Früher, vor dem Bau des Staudamms war da wohl mehr Wasser. Restwassermanagement wie bei uns in der Schweiz gilt hier nicht. Trotzdem lässt das Gewässer einem die frühere Schönheit erahnen. Nach gut 3 Stunden erreichten wir den Staudamm. Nichts gewaltiges, nicht so hoch wie wir das kennen. Aber trotzdem eindrücklich. Und als wir die Krete des Dammes betraten und den See dahinter sehen konnten eröffnete sich ein anders eindrückliches Bild. Soweit das Auge reicht Wasser und Bäume im Wasser. Obwohl der Damm schon mehrere Jahre alt ist, leben die Bäume noch immer.

Nach Yate war unser nächstes Ziel Noumea. Unsere Gäste wollten auch noch die Stadt besuchen. Auch Noumea hat ein paar Sachen zu bieten. Also segelten wir via Prony Bay zurück. Von Yate aus war das 2 angenehme Tagesschläge.

Noumea ist eine Stadt. Sicher nicht mit Paris zu vergleichen, aber trotzdem bietet die Stadt nebst Restaurants mit guter Französischer Küche auch ein Paar schöne Ecken. Besonders das Centre Culturel und das Aquarium zählen zum feinsten was man so als Besucher anschaut.

1 Monat begleiteten uns unsere Freunde und ja der Monat ging sehr schnell vorbei. So galt es dann Abschied zu nehmen. Und so waren wir 2 wieder alleine in Neukaledonien.

Auch zu zweit unternahmen wir immer wieder touren mit Allure. Unser grösster Ausflug war der Besuch von Bourail an der Westküste. Das ist etwa in der Mitte von Neukaledonien. In kleinen Schritten segelten wir die Küste hoch. Jeden Tag oder jeden 2ten Tag so 3 bis 4 Stunden bis in die nächste Bucht. Buchten waren schön aber die Gegen ist äusserst Trocken. Bourail gerühmt, aber wir fanden es dann doch nicht so speziell. Ein zweiter grösserer Ausflug brachte uns nochmals zur Ile des Pins. Wir verweilten eine Woche hier in verschiedenen Buchten. Zum Teil recht gewagt ankerten wir zwischen Korallen und Inseln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein letztes Mal stoppten wir auf dem Rückweg bei der Hundeinsel. Moose freute sich mässig über unseren Besuch, er spürt auch das Alter.

 

 

Eine der schnellsten Fahrten brachte uns zurück nach Noumea. Die gut 30 Sm waren in knapp 4 Stunden abgespult. Tide und Wind waren uns freundlich gesinnt. Die letzten Tage in Noumea verbrachten wir mit Warten auf den Montag, da wollten wir ja eigentlich lossegeln Richtung Australien. Freunde von uns hatten dann aber kurz vor der Abfahrt noch ein Problem mit der Welle (Verbindung Motor und Propeller). So halfen wir am Dienstag­morgen ihr Boot an den Krahn zu schieben zum auswassern.

So geschah es, dass die Fahrt nach Australien mit 24 Stunden Verspätung angetreten wurde. Was sich daraus ergibt wird im nächsten Bericht dann erzählt.

Ein Resumé in wenigen Worten über NeuKal: Phantastisches Wetter, ein recht schöner südlicher Teil, kaum klares Wasser, sehr gutes Essen, ein paar tolle Erlebnisse, Zeit zum Weiterziehen.

Eines der wohl eindrücklichsten Erlebnisse auf unserer Reise durch die Meere

Wir haben es schon öfters versucht. Wir haben es in verschiedenen Teilen der Weltmeere versucht. Erst jetzt ist es gelungen, wir haben sie gefunden, oder besser sie haben uns gefunden.

Wale. 2 Stück. Am Sonntag den 10 September sind wir einmal mehr ausgelaufen. Es ging Richtung Prony Bay, im Süden von Noumea. Wir wollten es nochmals versuchen „Whale watching“. Am Montag suchten wir und kehrten erfolglos zurück in eine schöne Bucht. Am Dienstag liefen wir wieder aus. Nur ein Segler, ein professioneller „Whale watcher“, war unterwegs. Nicht weit vom Eingang von Prony Bay sahen wir sie dann blasen, 2 Stück. In gehörigem Abstand folgten wir gemütlich. Im ersten Bild kannst Du unseren Kurs gut verfolgen. Sicher ½ Stunden schauten wir zu wie sie manchmal sprangen, eine Flosse hochhielten oder einfach auf und untertauchten. Distanz immer gut 100m oder mehr. Unser Profibegleiter verliess uns Richtung Noumea. So waren wir alleine und suchten unsere Wale. Dort, einer Bläst. Gemütlich weiter in ihre Richtung. Dann waren sie verschwunden. Und wir suchten sie überall. Die machen wohl Feierabend wenn die Whale watcher gehen.

Auf einmal die aufgeregte Stimme von Edith, da direkt vor uns, was müssen wir machen. Und tatsächlich, schau Dir das 5te Bild an, direkt vor Allure tauchten sie auf. Zum Glück waren wir sehr langsam unterwegs. Aber wir lernten schnell, dass die Tiere zu uns gekommen sind. Jetzt ging es los, wir beide hatten Herzklopfen. Denn die 2 Riesen schwammen um uns herum, tauchten unter Allure und kamen vor dem Bug hoch. Sicher ¼ Stunde beobachteten wir einander. Whale watching? oder Menschen watching? Nicht einmal berührten die Riesen uns. Wir waren beide sehr gerührt denn ein solches Schauspiel hatten wir nicht erwartet. So ein Wal ist gleich gross wie Allure. Und doch sind es sanfte Riesen die wohl auch neugierig waren wer wir denn sind.

Ein tolles Erlebnis. Dafür sind wir um die halbe Welt gesegelt. Danke ihr 2 Freunde.

Vanuatu Noch einmal wahrscheinlich zum letzten Mal

Über das Landdiving haben wir ja schon berichtet. Es war wohl eine der eindrücklichsten Ereignisse auf unserer Reise. Ja und einiges kennen wir ja schon von Vanuatu. Es ist ja unser 2ter Besuch. Und als wir wieder in Ambrym in der Craig Cove ankerten und den Bäcker besuchten freute der sich sehr über das Wiedersehen. Es war wirklich wie ein Nachhausekommen. Wahrscheinlich würde man noch viele schöne solche Momente erfahren, würde man öfters an dieselben Plätze zurückkehren. Weiterlesen

Neuseeland Geschichte oder Vanuatu wir kommen (noch nicht)

Also Neuseeland ist Geschichte. Es war 2 Mal eine schöne Geschichte. Aber darüber haben wir ja immer wieder einmal berichtet. Nun das Visum wurde nur bis am 30 April 2017 verlängert, also insgesamt 5½ Monat. Wir haben nie verstanden warum nicht bis Mitte Mai, also 2 x 3 Monate. Schon die letzte Saison ist es uns so ergangen. Na ja der 30. April ist das Anfangsdatum unserer Fahrt Nr. 13.

Und so treffen wir um 10 Uhr im Zollbüro ein um auszuklarieren. Und schon um 11 heisst es Leinen los in Opua. Aber wir legen nicht gleich los. Zuerst noch ein Besuch bei Meerbär. Wir haben ihnen unsere Magic Box unser Internetrouter versprochen. Das Ding war echt toll, hätten wir das nur schon während der letzten Saison gewusst. So überliessen wir Meerbär das Kästchen. Kaum legten wir von der Meerbär ab, löste sich in der ersten Segellatte die Lattentasche. Also ab ins Lee um den Schaden zu reparierren. Erst um 15 Uhr ging es dann Richtung Vanuatu. Eigentlich dachten wir, dass wir noch schlafen werden irgendwo and der NZ-Küste. Aber in Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit liessen wir das aus.

Die erste Nacht verlief ereignislos. Um 14 Uhr wurde das Wetter via Satellitenphone hereingeholt. Edith fühlte sich nicht gut und begann seekrank zu werden. Obwohl der Wind nur um die 20 kn betrug, war es doch eine raue See. Am 2ten Abend kein Nachtessen.

Der dritte Tag verlief normal, Ediht war wieder 100% auf dem Dam. 14 Uhr Wetter einholen. Mh, da braut sich etwas zusammen über Vanuatu. Noch ein anderes Wetter zu Rate ziehen. Jawoll da braut sich ein Cyclone auf nördlich von Vanuatu. Scheint aber, dass er sich nach Osten verziehen wird. Also weiter.

Am 4ten Tag gab es kein Wetter mehr. Die USB-Schnittstelle am Satphone ist wegkorrodiert. Kein Wetter mehr. Und in Vanuatu können wir das sicher nicht Reparieren. Philip ein befreundeter Schweizer Segler auf seinem Kat Blue Bee hat uns auch schon von Donna dem Cyclone gewarnt. Seine Warnung, was wir gesehen haben und kein SatPhone – ab nach Neukaledonien.

Ich rufe via Satphone die Neuseeländische Maritime Radio Station an. Ich möchte wissen was Donna macht. Sie verweisen mich an die Neuseeländische Wetterzentrale. Die rufen mich prompt an und verlesen mir den Wetterbericht. Allerdings verstehe ich kein Wort. Schon ein Wetterbericht per Funk ist schwierige. Per Telefon unmöglich. Auf die Frage der Position von Donna werde ich auf den Wetterbericht verwiesen.

Am nächsten Tag, NeuKal ist schon bald vor dem Bug rufe ich nochmals an und frage direkt nach der Position von Donna. Noch immer nördlich von Vanuatu. Also sollten wir sicher sein in NeuKal. Und als wir dann in Funkweite von Neukaledonien sind rufe ich sie auf und frage betreffend Donna. NeuKal gibt mir klare Hinweise mit Position, Zugrichtung, erwarteter Zugrichtung sowie zu erwartendes Wetter für den Rest der Strecke. Sie empfehlen uns auch vor der Insel Amedee zu ankern. Wir entscheiden uns in anbetracht der starken Ostwinde näher nach Noumea zu segeln um dort in einer Bucht zu ankern. Ist ja klar, wie immer kommen wir nachts an. Gerade nach Sonnenuntergang bewältigen wir den Pass in die grosse Lagune. Und um elf Uhr nachts lassen wir den Anker im Bay de Citrone fallen.

Am Sonntag treffen wir uns mit dem Hafenmeister. Er händigt uns alle notwendigen Papiere aus um sich anzumelden. Montag sei Feiertag, aber am Dienstag können wir einklarieren.

Das Einklarieren wird dann interessant, denn Donna ist inzwischen auch im Norden von NeuKal eingetroffen. Gemäss Informationen wird Donna über Grand Terre (wir haben dann herausgefunden, dass damit die Hauptinsel von NeuKal gemeint ist) rauschen. Schlussendlich wird Donna östlich von den Loyeau Inseln vorbeiziehen. Also am Dienstag alles geschlossen wegen Donna. Erst am 10. Mai, Mittwoch läuft Noumea wieder fast normal und wir können einklarieren.

Hier noch ein Überblick über die Vorhersage der Zugbahn von Donna

 

 

Kaum ist das erledigt suchen wir einen Satelliten Telefon Flicker. Auch der wird gefunden und besucht. Aber er kann nur neue verkaufen. Und auch die könnte er nicht einrichten. Er weiss nichts von nichts. Gegenüber finde ich ein Laden der vielleicht Antennen verkauft. Keine Antennen, aber ein PC und Smartphone Reparaturdienst. OK meint der „Bastler“ werde nachschauen. Am Freitag kommt Bericht, dass er das nicht reparieren könne. Wir latschen 30 Minuten quer durch Noumea um das SatPhone wieder abzuholen. Da um die Ecke gäbe es JP Electronics. Der könne das vielleicht reparieren. Nach einigem Suchen finde ich den Hinterhof-Elektronik-Flicker. OK ich werden schauen. Am nächsten Mittwoch gehe ich vorbei und zeige ihm die Halterung. Vielleicht geht es darüber? Nein, das geht nicht. Aber er werde schauen. Wieder 30 Minuten zurücklatschen, quer durch Noumea. Am Freitag rufe ich an. Am Samstag werde er nachschauen verspricht er. Am Montagmorgen rufe ich an. Sorry noch nicht so weit, aber heute Morgen schaue ich sicher nach. Um 12 Uhr rufe ich wieder an. Ja ja sollte OK sein um 14 Uhr könnte es fertig sein. Aber vor dem Abholen soll ich nochmals anrufen. Um 16 Uhr rufe ich an, es ist fertig. Also los 30 Min……

Heute Abend Montag 22. 5.2017 um 20:30 lade ich das Wetter via SatPhone herunter. 2 Wochen und es ist repariert. Wir können wieder die Welt mit Allure erobern. Und wissen immer wie das Wetter wird. Und wir hoffen, dass wir morgen lossegeln Richtung Vanuatu. Und da soll einer noch sagen Segler erleben nichts.