3x traurig, 1x schön

Wir besuchen den Bunker 1. Gar nicht so weit von uns, aber der Weg führt uns fast in die Stadt. Wir hatten Glück, alle 4 wurden wir vom Sohn im CP chauffiert.

Dann spazieren wir zum Bunker hoch. Ein abenteuerlicher Weg, den ein Gehsteig gibt es kaum. Einmal im Bunker haben wir ruhe von den Autos dafür sehr viel Geschichte. Von 1944 bis 1992 stand Albanien unter kommunistischer Herrschaft. Enver Hoxha war der herrschende Despot von 1946 bis zu seinem Tod 1985. Albanien war striktem Stalinismus und Isolationismus ausgesetzt. Das Land wurde so total in den Ruin regiert. Während seiner Regentschaft wurden über 100´000 Bunker gebaut. Einer davon eben Bunker 1. Es war zwar viel Text und Bilder aber eine berührende Aufzählung der Fakten aus dieser dunklen Zeit. Traurig.


Zusammen, wir 4 fuhren wir nochmals ins Zentrum um etwas zu trinken. Dann nahmen wir Abschied von unseren Belgischen Freunden. Sie mussten weiter Fahren Richtung Heimat. Traurig.


Abfall noch immer ein Thema. Wir diskutieren mit einer jungen Albanerin auf dem CP. Sie lebt in Deutschland und ist bei ihren Eltern zu Besuch. Mit einer etwas gereizten Stimme sagt sie, dass Albanien andere Probleme als Littering hätte. Der Kommentar, dass das am einzelnen liegt unterlasse ich tunlichst. Albaner, Kosovaren, Mazedonier, sie alle machen alles richtig, da muss kein Tourist Kritik anbringen. Ein typisches Bild, Traurig.


Wir zwei machten uns auf die Suche nach einem Nachtessen und 2 Tickets für die Vorstellung Albanischer Tradition. Das Nachtessen war eher nebensächlich, die Show dafür der Hammer. Anhand einer Heiratsfeier lernten wir Albanische Musik, Tradition und Kleider kennen. Freude herrscht, es war sehr schön.

Tirana eine totale Überraschung

Am nächsten Tag muss man natürlich so bald wie möglich in die Stadt. Im Bus treffen wir ein Belgisches Pärchen, welche auf demselben CP sind wie wir. Wir laden sie gleich ein für die Busfahrt, den sie haben keine Lek. Und der Preis liegt gerade mal so hoch, dass wir uns leisten können die Zwei einzuladen, eine Fahrt pro Person ist 40 Rappen.

Wir fahren genau ins Zentrum. Und da bleiben unsere Münder offen. So architektonisch gelungene Gebäude die fast den Himmel berühren war eine Überraschung für uns. Die nächsten Bilder geben einen kleinen Einblick wie modern Tirana ist.


Ein Unding wurde umgebaut und ist heute eine Atraktion für Albaner und Touristen. Die Pytamide. Nicht nur das Äussere wurde gut überholt, auch im Innern passierte ein Wandel. Bei uns wohl kaum möglich solche Ideen zu verwirklichen.

Klar essen wir in der Stadt und klar Albanisch. Wir haben ein heisses Horsd´oeuvre mit kleinen Häppchen Albanischer Spezialitäten für 2 Personen. Das war dann zusammen mit dem Salat mehr als genug für uns. Unsere Belgischen Freunde hatten eine Grillplatte für 2 die wohl für 4 gedacht war.


Den Abend liessen wir bei den Belgiern ausklingen bei Wein und Bier.

Schon wieder Neuland

Und auch hier gilt, hier waren wir noch nie. Kaum über die Grenze ändert sich nichts. Und als wir wieder am See landen, ist es immer noch derselbe Ohridsee. Da starker auflandiger Wind herrscht, ist das Wasser nicht mehr schön Blau oder Grün sondern eher schmutzig braun.

Entlang dem Südufer hat wohl jeder Haushalt ein CP, Platz für ein 2 Camper. Wir haben die unfreundlichsten holländischen Nachbarn die es als Camper aus Holland gibt. Auf unsere Begrüssung antworten sie kaum. Und die einseitige Begrüssung war die ganze Unterhaltung.

Viel freundlicher waren unsere Gastgeber. Man sprach zwar kaum englisch, dafür meinte die Tochter sie könne Französisch. Allerdings antwortete sie korrekt auf englisch auf meine französischen Fragen.


Der Wind blies uns weg vom CP. Tirana war das nächste Ziel. Und die Fahrt durch die Stadt war toll. Wir suchten die Stadt wirklich auf, denn wir suchten einen CP fast mitten in der Stadt. Aber der musste einem Neubau weichen.

Längere Zeit für die Polizei vor uns her. Ich hätte als CH-Polizist die Hälfte der Verkehrsteilnehmer lebenslänglich ins Gefängnis gesteckt. Die Polizei tat nichts. Dann eine Zweispurige Strasse. Unsere Spur für Abzweiger nach links, die zweite zum gerade aus fahren. Die hatten grün, wir rot. Ein Schlaumeier vor der Polizei stoppte vor dem grünen Signal und setzte seinen Blinker nach links. Ein Idiot wer in der linken Spur hinten ansteht, er war viel cleverer. Die Polizei stoppte und machte gar nichts. Erst als hinter ihnen alle anfingen zu hupen, es war ja grün, gaben sie den Schlaumeier eine Lichthupe. Dieser bequemte sich dann den Blinker abzuschalten und so langsam anzufahren, dass es dann doch noch grün wurde für die Abzweiger. Husch war er nach links weg, gefolgt von einem anderen. Tirana Autoschule unter Polizeiaufsicht.

Wir fanden dann den CP etwas ausserhalb der Stadt am steilsten Auffahrtsweg mit Harnadelkurven die ich je gesehen habe. Aber René hatte uns ja gewarnt. Der Empfang äusserst herzlich, da wir der Dame ein Foto zeigten von Ihr mit Maudry´s.

Nach 2 Nächten weiter aber noch immer derselbe See

Wir fahren weiter, aber mit Unterbrüchen. Denn unterwegs gibt es noch etwas zu sehen. So die Bucht der Knochen und ein Kloster. Beides noch in Nordmazedonien zuhause.

Die Bucht der Knochen ist eigentlich ein Pfahlbaudorf am Ostrand des Ohridsee. Tatsächlich soll dort so ein Dorf gewesen sein irgend 1200 bis 700 vChr.


Der zweite Stopp galt dem Kloster Sveti Naum. Ende des 900 Jahrhunderts vom heiligen Naum gegründet. Und ist vor allem für die Bulgaren ein wichtiges Heiligtum. Ganz besonders angetan waren wir von den Pfauen und den Fresken in der Klosterkirche. Übrigens das Kloster wurde vor 1900 durch ein Feuer zerstört, nur die Kirche überlebte. Das Kloster wechselte auch mehrmals die Landeszugehörigkeit, Albanien, Serbien, Jugoslawien und jetzt eben Nordmazedonien.

Übrigens hier leben einige Pfaue. Und wir haben sie gesehen und sie haben sich von ihrer besten Seite gezeigt. Eigentlich darf man das unter Bild nicht schiessen. Aber es war doch so schön.

Vielleicht haben uns die Götter erwischen wollen, weil wir ein Föteli geschossen haben. Das Wetter kommt über den Ohridsee. Wir ergreifen die Flucht.


Am späteren Nachmittag verliessen wir dann Nordmazedonien und überquerten die Grenze nach Albanien. Die Nacht verbrachten wir auf unserem ersten Albanischen CP am Südufer des Ohridsees. Dort hat fast jeder in seinem Garten ein CP. 10 Euro inklusive Strom hat uns der Spass gekostet. Wo wir unser Klo entleert haben erzähle ich nicht, aber wir haben.

Ohridsee und nicht der vorgesehene CP


Wir fahren am CP Lakeside vorbei und müssen Wenden. Die Strassenarbeiter lachen, denn wie will man den so ein Ding hier in dieser schmalen Strasse wenden. Ganz einfach man nimmt auch die Wiese zur Hilfe. Dann wird uns in leidlichem Deutsch erklärt, dass der CP Sunrise viel mehr Platz hätte und viel schöner sei. Also fertig drehen und zurück zum Sunrise. Und wir werden in bestem Englisch freundlichst empfangen. Erst wenn wir gehen müssten wir Papiere bringen und ausfüllen. Soviel zum Vertrauen. Heute, 27.5.25 wird nichts mehr unternommen sondern CP, Regen, Berge und See genossen. Ach ja so nebenbei wird gewaschen und Schlümpfi ist furchtbar aufgeregt, weil eben, es regnet. Das ist aber kein Problem, kurzum wird der nebenstehende gedeckte Pingpong Platz mit Leinen verhängt, so dass keine Pingpong Bälle mehr fliegen können, dafür aber die Wäsche. Schlumpf ist wieder zufrieden.

Neuland


Hier sind wir beide noch nie gewesen. Unsere Route nach Hause führt uns durch den Westbalkan. Neuland. Und das erste Land dieser Region Nordmazedonien. Der Grenzübertritt bringt uns in ein Land ausserhalb Europas. Und ja es war so ein richtiger Grenzübertritt. Sehr freundlich. Pass zeigen, Grüne Versicherungskarte, da kam ein bisschen Hektik auf, wo ist sie denn und schliesslich stopp vor dem Grenzbaum. Keiner da der den Camper absucht. Ob die Verstärkung holen? Nein er musste wohl bloss mal. Ein Griff über die Theke und schon öffnet sich der Baum. Have a good time Switzerland ruft er hinterher. Wir sind in Nordmazedonien. Schnell die Schilder lesen, alles fast gleich wie bei uns. Nur über die Landstrasse darf man mit 100 brausen. Sonst das Übliche 50, 80 eben die 100 und 120.

Gute Strassen finden wir in dem NATO-Land. Jawoll, Nordmazedonien gehört seit Ende März 2020 zur Nato. Nordmazedonien musste mehrmals den Namen wechseln bis die Griechen 2019 einverstanden waren das das Land da im Norden von der Griechischen Provinz Mazedonien auch ein bisschen Mazedonien sein darf.

Übrigens Makedonien war einst riesig. Nordmazedonien oder lassen wir es mal bei Mazedonien beherbergt ein altes Volk. Bereits Alexander der Grosse hatte in seinem Reich das Königreich Makedonien. Klar wechselte das Land immer mal die Herrscher, auch sehr fremde Herrscher. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Mazedonien zwischen Serbien, Kroatien, Griechenland und Slowenien aufgeteilt. Ja und nach dem Untergang von Jugoslawien erklärten 1991 die Mazedonier ihre Unabhängigkeit. Und ab dann herrschte Zoff mit den Griechen über eben das Land Mazedonien.

Nun wir suchen schon nach wenigen Km unseren ersten CP auf. Der zeigt sich ganz hübsch, wir haben eine grosse Wiese die wir mit nur einem Camper in der anderen Ecke teilen müssen. 20 Euro kostete uns der Spass nachdem ich den Preis runtergehandelt habe. Der Besitzer zeigte sich als weiser Geschichtenerzähler und wir lernten, dass eigentlich der ganze Westbalkan das gleiche Slawische Volk ist und alle könnten sich sprachlich verstehen. Ab seit dem Zerfall von Jugoslawien wird die eigene Schrift und Sprache gefördert. Und ja es brodelt noch immer und die Serben helfen da tüchtig mit. Aber es sind da wohl auch noch andere (politische) Finger im spiel.


So das ist jetzt aber viel Info für einen Blog der ja nur etwas über unsere Reise aufzeigen will. Also fertig, nur noch Bilder.

Mount Athos, der heilige Berg nur für Männer.


Am Morgen fuhren wir gleich los Richtung Mount Athos. Unterkunft fanden wir nördlich von Ouranoupolis auf dem gleichnamigen CP. Wir bekamen nur einen Abstellplatz, aber der mit Meersicht. Eingezwängt in Dauercamper die aber alle nicht da waren, also eigentlich ganz angenehm ausser dem Preis. Tja wenn man eine Poolposition am Mount Athos hat.

Hier im Bild der Beweis, unsere Planung, Mount Athos und was natürlich nicht fehlen darf, der entsprechende Wein.

Wenn Du auf die Griechische Karte schaust, siehst Du drei Finger südlich von Polygros. Mount Athos liegt ganz westlich. Und schon wenige Km nachdem der Finger anfängt ist es verbotenes Gebiet. Denen gehört also fast der Ganze Finger, noch nicht die Hand.


Am nächsten Tag ging es dann zu Fuss, 3 km, los nach Ouranoupolis zum Hafen. Dort erwartete uns unser Boot schon ziemlich voll. Wir suchten einen Platz unter dem Dach was sich dann als recht gut erwies. Denn überall standen sich die Leute im Weg um einen guten Ausblick auf die Klöster zu haben. Trotzt Sonne war es oben auch recht kühl mit dem Fahrtwind. Also einmal mehr hatten die zwei Heini´s Glück. Und natürlich hatten wir Freude an der 3 Stündigen Hochseefahrt.

Mount Athos, die autonome Mönchsrepublik darf nur von Männern betreten werden. Darum eine Schifffahrt 500m vom Ufer entfernt. Die 500m wegen den Frauen an Bord. Es hat etwa 20 Klöster in denen etwa 2´000 Mönche leben. Ein Klax gegenüber dem wie früher, also vor 1´000 Jahren, die Klöster besetzt waren. Heute kämpfen die Klöster mit Nachwuchsproblemen. Eines zum Beispiel, welches heute noch 20 Mönche beherbergt, ist ausgelegt für 600.

So abgeschieden wie man denkt leben die Mönche nicht. Und wenn auch von Fern, wir haben gesehen dass da immer gebaut, sprich renoviert wird. Wir draussen 500m weg vom Ufer hatten Internet, also dürften auch die Mönche diesem Laster frönen. Ein Kloster wird nur von Russen bewohnt. Und viele der Klöster beherbergen Schätze von unvorstellbarem Wert.

Timon


Wir haben schlussendlich eine gefüllte Gasflasche bekommen. Erst am Morgen. Danach gleich losgefahren Richtung Porto Karras. Dort sollten wir ja Timon treffen und ja wir haben die beiden getroffen, seine Partnerin Eva und eben Timon. Wir haben einiges an Zeit auf der Parana ll verbracht inklusive Nachtessen im Angrenzenden Städtchen Neo Marmaras. Ein richtiges Ferienkaff. Nicht zu dieser Jahreszeit, aber im Sommer absolut Crazy. Wir haben offiziell auf dem Schiff geschlafen aber in Tat und Wahrheit im Camper was natürlich verboten war. Schöne Zeit mit unserem Segelfreund Timon und seiner Partnerin.

Natur, Flamingos und Abfall, Waschen …..


CP Ouzouni hat uns für ein paar Tage. Nach der Ankunft wird mal nichts getan ausser Nachtessen. Edith kocht. Und dann geht es weiter mit nichts tun. Na ja ein klein bisschen s-hit vielleicht. Und ein Sonnenuntergang auf dem CP geniessen


Am Morgen stehen wir nicht auf. Es ist ja Sonntag der 18. Mai 2025. Am Nachmittag gibt es eine Biketour, ein nahes Feuchtgebiet ruft. Wir radeln drum herum und bestaunen Abfall und Flamingos. Zurück beim CP entdecke ich einen flaches Vorderrad. Wieder einmal ein Pneu flicken. Der Dorn im Pneu ist schnell gefunden. Wo hat den mein Rad den gefunden?


Dienstag Natur pur mit Abfall, schlussendlich Nea Potidea Znacht. Nea Potidea ist das erste Dörfchen auf der Insel Kassandria. Eine Brücke für Autos führt dorthin. Fussgänger geht auch noch, gerade so. Ich trage unsere 2 Bikes eine Treppe hoch, sicher 4 Stockwerke.


Und dann über die Brücke, für Fussgänger so schmal dass die Bikes fliegen müssten. Auf der anderen Seite waren die Beine zerschunden wegen den Pedalen. Freu dich auf den Weg zurück.

Mittwoch, wir fahren zurück nach Thessaloniki in der Hoffnung unsere gefüllte Gasflasche zu treffen. Wir übernachten schon wieder im Regen, ohne Gasflasche. Mal sehen was der Morgen bringt. Gasflasche? Sicher Timon.