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Fast langweilige Fahrt und ein schöner Abend

Wie schon angekündigt fängt es am Morgen an zu regnen. (Dienstag, 12.7.22) Und es soll am Mittwoch noch dicker kommen. Also fliehen wir unter dem Regen hindurch Richtung Westen nach Malbork oder Marienburg. Dort gibt es eine tolle Burg aus der Zeit der Kreuzritter.

Was können wir über die Fahrt berichten? Regen, Regen und ja Regen. Und dann noch ein Kaffeestopp. Aber der wird etwas besonderes. Edith organisiert Kaffee am Kaffeeautomaten ich verschwinde für kleine Buben. Als ich zurück komme treffe ich Edith und eine stämmige Dame die sich später als Nichtdame entpuppt. Es scheint mir, dass die Nichtlady gerade Edith eins runterhauen will. Also, als Gentleman stelle ich mich dazwischen. Das wird aber von der Nichtlady gar nicht goutiert und sie brüllt mich an. Dann schuppst sie mich ziemlich heftig. Gleich 2x. Und dann erzählt sie allen ich, wir hätten sie angegriffen. Nachdem niemand reagiert brüllt sie nach der Polizei. Wir setzen uns etwas weiter weg um den Kaffee zu trinken. Aber die Nichtlady lässt nicht locker und holt ihren grossen (vermutlich) Ehegatten. Er scheint ganz umgänglich. Ich frage ihn ob er Englisch spreche, was er verneint. In der Zwischenzeit wird die Nichtlady handgreiflich, will mit Stühlen nach uns schmeissen und beschimpft uns. Dank ihrem Ehemann können wir die Flucht ergreifen, werden nur von dem Gegeifer der Nichtlady verfolgt. Fazit doch eine interessante Autofahrt.

In Malbork finden wir einen Platz mit Sicht auf die Burg. Dort gehen wir auch zum Nachtessen. Ein tolles Nachtessen zu tollen Preisen. Von solchen Preisen können wir nur träumen in der Schweiz. Wir nehmen den Hinterausgang und landen direkt in der Burg, vorbei an der Kasse. Wir geniessen noch eine gute Stunde in der Burg. Morgen werden wir durch den offiziellen Eingang gehen und alles nach Bezahlung des Eintrittgeldes anschauen. Heute Abend war es ja nur ein Probeanschauen.

Noch wichtig, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, als wir in Malbork ankommen.

Genau der richtige Tag

Am Morgen verlassen wir unseren einsamen Schlafplatz im Hinterland. Das bei Nieselregen. Wir finden Oulu. Aber wir finden nichts dort. Lust zum Suchen haben wir auch keine, noch immer Nieselregen. Also war ist das Beste bei Nieselregen? Autofahren. Eben, heute ist genau der richtige Tag zum Autofahren. Weiter Richtung Süden.

Wir fahren bei Nieselregen etwas über 300 km. 2 Stopps um etwas anzuschauen, aber die Vorhersagen aus dem Buch entpuppen sich als Nieten. Nieten bei Nieselregen, ein schönes Wortspiel. Immer meinen wir, dass wir aus dem Regen kommen, aber er folgt uns hartnäckig. Manchmal artet der Nieselregen auch in richtigen Schnürregen aus. Oft treffen wir auf Frontregen, wir mein ja dass wir dem Regen entkommen. Aber Regen bleibt Regen, den ganzen Tag.

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Dank Park4Night App findet Edith einen tollen Platz am Bottnischen Meerbusen. Das, 50 km Nördlich von Vaasa unserem nächsten Ziel. Oravais heisst der Ort in der Nähe. Wir haben den besten Platz, die Vorderreifen fast im Wasser. Das Dach hält den zur Zeit vorherrschenden Sprühregen ab. Ausser Sonne ist alles vorhanden, Aussicht, Meer, Parkplatz, Abwasserentsorgung, nur die versprochene Würstlibude ist zu. Edith kocht fein. Dann ein Drohnennflug und danach ein Spaziergang. Klar, Edith ist mit dem Schirm bewaffnet. Der ist aber Trocken, als wir wieder beim WoMo ankommen. Wir bewundern die Häuser hier. Für Schweizerverhältnisse fast alle Millionärsvillen. Zu jedem Haus gehören auch noch 2 – 3 oder gar mehr Nebenhäuschen. Sicher eine Sauna, eine grosszügige Garage, ein Häuschen für den Grümpel und ein Häuschen für die Kinder.

Während diese Zeilen entstehen haben sich die Wolken grösstenteils verzogen. Und die Sonne lacht uns entgegen. Tja wie immer, genau der richtige Tag.

Weiter gegen Süden. Wir finden eine Mumie.

Wir sind, sauber gewaschen, wieder auf der Strasse. So in etwa immer gegen Süden. Das nächste grosse Ziel, Helsinki. Wir haben da einen Campingplatz fast mitten in der Stadt gebucht. Am 25. Juni sollten wir dort einchecken.

Beim Fahren gibt es selten Highlights. Strassen sind Strassen. Und eine Atlantic Ocean Road gibt es nicht an jeder Ecke. Dafür finden wir eine alte Kirche aus dem Jahre 1521, Mikaelin Kirche in Keminmaa. Makaber: der damalige Pfarrer Nikolaus Rungius, bervor er 1629 das Geistliche segnete hat er angekündigt, dass sein Leichnam nicht verwesen werde wenn seine Verkündigungen der Wahrheit entsprechen. Er sieht tatsächlich noch gut aus. Und man erzählt sich, dass die Mumie auch Wunder verrichte. Er liegt im Boden und kann zugedeckt werden. Man sagt auch, wenn einem heiratswilligen der Trauzeuge fehle, Nikolaus Rungius könne da schon aushelfen.

Weiter , Strasse, Shopingcenter, Strasse. Dann in der Nähe von Oulu suchen wir ein Plätzchen zum Schlafen. Edith ist überrascht in welche Richtung ich unser WoMo steuere. Immer enger wird die Naturstrasse. Endlich, um die nächste Ecke ein See und ein kleiner Parkplatz. Dank Regen etwas durchweicht. Also möchte meine holde Begleiterin nicht hier bleiben. Wir dislozieren nicht weit und der Platz findet Anerkennung. Wetten dass uns hier niemand stört und dass wir ausser dass Summen der Mücken nichts hören werden. Kommentar von Edith zu meinem Geschreibsel, letzter Satz: auch Regentropfen.