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Alles hat mal ein Ende

Jetzt fahren wir Richtung Polnisch Deutsche Grenze. Heute 16.7.22 ist ja eh nur ein Regentag. Und ja es regnet. Immer so 10 Minuten Regen, dann 10 Minuten Sonne, fast den ganzen Tag. Einmal sogar Regen in fester Form.

Wir finden erst spät einen Zeltplatz, Edith will wieder waschen, darum Zeltplatz. Und was für ein Trouvaille. Wir lernen, dass selbst Polen aus der Gegend diesen Ort nicht kennen. Es ist ein Hotel, Veranstaltungen und eben Camping. Klar nur Polen hier. Es hat fast alles ausser eine Waschmaschine. Wir bleiben 2 Nächte, denn wir sind nur noch 40 km von Meseriz oder Miedzyrzecz. Was es mit dem unaussprechlichen Namen zu tun hat? Ganz einfach, dort werden wir am Montag Morgen Larso oder Solar Butterfly treffen.

Alles hat mal ein Ende. Irgendwie steckt in uns das Gefühl, dass Deutschland nicht mehr zu unserer Expedition gehört. Ist schon so, Deutsch verstehen wir ja und gut 2 Monate lang haben wir die lokalen Sprachen nicht verstanden. Und Deutsch ist ja für uns kein Problem. Höchstens unser Deutsch für die Deutschen.

Klar, wir treffen Larso. Zuerst nicht dort wo wir dachten. Denn obwohl wir die Adresse hatten stoppten wir am falschen Ort. Nein kein Fehler, 2x die gleiche Adresse im selben Ort. Nur ein kleiner Zusatz der nicht im Navi ist erläutert die richtige Adresse. In nur 5 Minuten waren wir am richtigen Ort und fanden uns. Kabelwerke Brugg, die Fabrik in Polen. Und heute hatte ich die erste und letzte Lektion wie man Laros auf- und abbaut. Alles noch ein bisschen ein Gebastel, aber ein Gebastel, welches funktioniert. Und das ist ja die Hauptsache.

Heute Nacht wird wohl auch die letzte Nacht in Polen sein. Die letzte Nacht weit weg von Zuhause. Wie schon erwähnt, Deutschland ist für uns fast Zuhause. Noch gute 10 Tage und wir sind wirklich Zuhause. Auch auf das freuen wir uns.

Danzig, Danzig, Danzig

Eigentlich wollten wir Polen nur durchqueren und nichts anschauen. Aber eben, manchmal kommt es anders als geplant. So, der Stopp in Marienburg und so der Stopp in Danzig. Und wir bedauern keine Minute. Die Stadt ist toll. Und die Geschichte hinter Danzig bzw. Polen auch. Ist ja für uns aktuelle Geschichte, die Geschichte von Lech Walesa und Solidarnos. Fast 4 Stunden waren wir im Solidarnos Center. Wir haben wieder viel gehört und gelesen. Vieles kennen wir schon. Nur, heute glaube ich nicht mehr alles. Ich glaube auch hinter der Danziger Geschichte steht viel Patos. Propaganda auf der anderen und auf dieser Seite.

Toll war auch der Besuch in der Stadt. Danzig hat sehr viele schöne alte Gebäude. Und auch Neues ist in einem akzeptablen Stil aufgebaut. Wir haben Stunden verbracht beim durch die Strassen schlendern. Auch gegessen haben wir bestens. Und zu akzeptablen Preisen.

Westernplatte sagt Dir vielleicht nichts. Wir wissen jetzt worum sich dieser Begriff dreht. Es war auch eine Stelle, die im 2. Weltkrieg eine Rolle gespielt hat. Entsprechend sind Tafeln aufgestellt, die von 10 Toten und 16 Verletzten berichten. Alles schön in Details aufgelistet. So wird es dann wohl auch in der Ukraine aufgelistet. Ob es der Wahrheit entspricht ist ja nicht wichtig. Ob so eine detailgetreue Aufzählung notwendig ist sei dahingestellt. Jeder Krieg ist unnötig. Und Danzig hat uns wieder einmal aufgezeigt, dass es eigentlich nie ein Sieger gibt, mindestens nicht für längere Zeit

Fast langweilige Fahrt und ein schöner Abend

Wie schon angekündigt fängt es am Morgen an zu regnen. (Dienstag, 12.7.22) Und es soll am Mittwoch noch dicker kommen. Also fliehen wir unter dem Regen hindurch Richtung Westen nach Malbork oder Marienburg. Dort gibt es eine tolle Burg aus der Zeit der Kreuzritter.

Was können wir über die Fahrt berichten? Regen, Regen und ja Regen. Und dann noch ein Kaffeestopp. Aber der wird etwas besonderes. Edith organisiert Kaffee am Kaffeeautomaten ich verschwinde für kleine Buben. Als ich zurück komme treffe ich Edith und eine stämmige Dame die sich später als Nichtdame entpuppt. Es scheint mir, dass die Nichtlady gerade Edith eins runterhauen will. Also, als Gentleman stelle ich mich dazwischen. Das wird aber von der Nichtlady gar nicht goutiert und sie brüllt mich an. Dann schuppst sie mich ziemlich heftig. Gleich 2x. Und dann erzählt sie allen ich, wir hätten sie angegriffen. Nachdem niemand reagiert brüllt sie nach der Polizei. Wir setzen uns etwas weiter weg um den Kaffee zu trinken. Aber die Nichtlady lässt nicht locker und holt ihren grossen (vermutlich) Ehegatten. Er scheint ganz umgänglich. Ich frage ihn ob er Englisch spreche, was er verneint. In der Zwischenzeit wird die Nichtlady handgreiflich, will mit Stühlen nach uns schmeissen und beschimpft uns. Dank ihrem Ehemann können wir die Flucht ergreifen, werden nur von dem Gegeifer der Nichtlady verfolgt. Fazit doch eine interessante Autofahrt.

In Malbork finden wir einen Platz mit Sicht auf die Burg. Dort gehen wir auch zum Nachtessen. Ein tolles Nachtessen zu tollen Preisen. Von solchen Preisen können wir nur träumen in der Schweiz. Wir nehmen den Hinterausgang und landen direkt in der Burg, vorbei an der Kasse. Wir geniessen noch eine gute Stunde in der Burg. Morgen werden wir durch den offiziellen Eingang gehen und alles nach Bezahlung des Eintrittgeldes anschauen. Heute Abend war es ja nur ein Probeanschauen.

Noch wichtig, die Sonne scheint, der Himmel ist blau, als wir in Malbork ankommen.

Neue Freunde, fremde Federn

Wir denken, dass wir an diesem schönen Platz 2 – 3 Nächte bleiben. Aber es wird anders kommen. Wir können nicht auf dem Hauptplatz bleiben, er ist voll. Also müssen wir gezwungenermassen fast am See schlafen. Ist natürlich herrlich, mehr Platz und Seesicht. Wir haben auch viel Platz. Bis…

Bis ein kleiner Polnischer Caravan kommt und vor uns (in Seerichtung) einparkt. Aber wir verstehen uns gleich. Und die Kinder helfen uns beim einschlagen der Heringe unserer Markise. Wir sind gleich Freunde und spielen zusammen. Es ist ja so einfach mit Kindern.

Ein Spaziergang in das nahe Kloster mit Klosterkirche rundete den Abend ab. Polen ist ja bekannt, dass es im allgemeinen sehr Katholisch ist. Also könnte man 1´000 Kirchen besuchen. Aber diese lag ja gerade vor der Tür. Der Papst Paul II residierte dort. So wurde die Kirche zum Dom, ist aber heute kein Dom mehr. Trotzdem die Werbung rund um das Kloster erwähnt immer wieder das Wort Dom. Köstlich, also auch in der Katholischen Kirche schmückt man sich gerne mit fremden Fendern.

Da sich ein Wetterumschwung abzeichnet planen wir doch nur 1 Nacht zu bleiben.