Archiv für den Monat: Juni 2022

Nächstes grösseres Ziel Rovaniemi aber in Etappen

Wir möchten endlich so richtig in Rentieren baden. Also suche nach einer Rentierfarm. Aber die haben eigentlich nur im Winter Angebote. Und im Sommer? Endlich werde ich im Internet fündig. Wir müssen in die Nähe von Pello, das liegt zwischen Rovaniemi und eben Pello, eigentlich in der Mitte. Wie gewünscht schreibe ich ein e-Mail. Antwort kommt auch. Aber Anna-Mari will mir nicht sagen wo sie zuhause ist. Nach langem Suchen werde ich im Facebook fündig. Abgemacht, Dienstag 14. 6. erscheinen wir.

 

Und noch ein kleines Video

 

 

 

 

Inari liegt hinter uns. Verschiedenes vor uns, eben mit dem Ziel in Rentieren baden. Etwas abseits von der Hauptroute nach Rovniemi soll es eine alte Kirche geben und eine Amethysten Mine. Die Kirche finden wir, die Mine auch. Die Mine in Luosto schliesst um 17 Uhr und wir kommen erst um 16 Uhr an. Also verschieben wir den Besuch auf Morgen und suchen eine Beiz für den Znacht.

Wir fahren Richtung Restaurant als wir einen grossen Parkplatz vor einem neueren Hotel sehen, gefüllt mit Rentieren. Jawoll, sicher 50. Und sie stehen und liegen da einfach auf der Wiese und auf dem Parkplatz. Wir schleichen uns vorsichtig an. Denn Ren rennen gleich weg wenn ihnen Leute zu nahe kommen. Nicht diese hier. Die Angestellten verscheuchen sie vor dem Eingang, aber die Tiere lassen sich kaum stören. Wir befinden uns mit anderen Touris bald mitten drin. Wir baden in den Rentieren.

Der Znacht muss sicher eine halbe Stunde warten. Aber das Bad in den Rentieren lassen wir uns nicht nehmen. Wir können bis auf einen Meter an die Tiere. Erst dann werden sie unruhig. Laufen weg, oder stehen auf und laufen weg. Also immer schön 1.5m Distanz (woher kommen wohl die 1.5m?). Aber auf die Distanz kann man den Tieren in die rehbraunen Augen schauen und sie schauen zurück. Wir trennen uns von den Tieren und gehen zum Znacht. Dort lernen wir, dass dieser Platz lange vor dem Bau des Hotels ein Sammelplatz für die Ren im Sommer war. Jetzt ist das Hotel gebaut und die Ren kommen noch immer. Das Nachtessen war toll, Lachs und Rengeschnetzeltes. Gerade als wir zahlen kommt ein Bus mit Touristen zum Hotel. Die rennen gleich auf die Rentiere los. Diese rennen auch los, weg von den Touris. Am Schluss ist der Platz mit Touris und deren Koffer gefüllt, die Ren sind auf dem Weg zum Nachtlager, genau wie wir.

Da sind sie, die lieben Tiere schon fast weg. Ob die einen Wegweiser brauchen?

 

 

 

Besuch des Samen Parlaments und ein Marsch zu einer Kirche

Heute Freitag 10.6.2022, nach 3 Tage Ferien (blöd, die sind doch immer in den Ferien) ist es wieder so weit. Wir denken ans Weiterziehen. Ein Anruf vom SolarButterfly Team macht uns zuerst aber noch auf die Suche nach Samen-Kontakte. Also nochmals ein Besuch im Samenmuseum. Nein sie wissen nichts. Vielleicht da drüben im Samenparlament?

Also rüber zum Samenparlament. Jetzt weiss Schlumpf auch endlich wozu dieses grosse Gebäude gut ist. Eben, ein Parlamentsgebäude. Wir finden eine nette Samenfrau am Empfang. Nein sie sieht genauso aus wie alle Finninnen und ist auch so gekleidet. Sie kann leider nicht viel machen, alle sind in den Ferien. Aber sie gibt uns eine offizielle E-Mailadresse. Mal sehen was daraus wird. Aber mindestens haben wir jetzt das Samenparlament besucht.

Jetzt gehts auf einen nahen Parkplatz, 20 km. Von dort aus auf eine kleine Wanderung, 5 km, ein Weg. Am Ende sollten wir eine alte Holzkirche, gebaut 1833. Parkplatz wird gefunden. Sogar ein Zürcher WoMo steht da. Der Weg, wenn man das so nennen darf, erinnert an ein ausgetrocknetes Flussbett. Wir treffen, in beide Richtungen, auf recht viele Leute. Die meisten grüssen mit Hei. Zwei dann doch mit Grüezi. Wir finden die Kirche. An der Tafel steht etwas über die Christianisierung und über diese Kirche. So zwei, drei Mal im Jahr besucht der Pfarrer die Kirche. Ansonsten ist sie leer. Die Samen wurden auch zum richtigen Glauben bekehrt, teilweise sogar mit Gewalt.

Video einer alten Kirche

Zurück zum Parkplatz ging es sogar flotter als auf dem Hinweg. Na ja wir kannten wohl schon alle wurzeln und Felsbrocken. Der gewählte Platz für die Nacht war leider schon besetzt. Es wäre eine Huskyfarm gewesen, geführt von einem Schweizer.

Schlussendlich fanden wir ein Plätzchen am Fluss Ivalojoki in Ivalo. Wie viele Abende wird jetzt die Zeitung gelesen und S-HIT nachgeführt. Ja man muss jeden Tag festhalten was wir so erleben. Denn der Eindrücke werden es mehr und mehr. Und dann kann man(n) sich nicht mehr erinnern.

Ein anstrengender Tag in der Umgebung von Inari

Heute soll es auf eine kleine Wanderung gehen. Ein nahegelegener Hügel, 419m hoch soll erspaziert werden. 25Km ein Klacks für uns.

Doch in Finnland ist hiken etwas anders als bei uns. Die Wege sind toll markiert, niemand kann sich da verlaufen. Aber die Wege sind wirklich Naturwege. So wie bei uns die BlauWeiss markierten. Man ist eigentlich ständig am klettern oder waten. Und so brauchen wir 7 Std und 8 Min für die ganze Route. Nicht gerechnet die halbe Stunde die wir auf dem Hügel Otsamo verbringen. Übrigens Höhenmeter die ja sehr wichtig sind, waren es nur 390.

Auf jeden Fall, nach unserer Rückkehr waren wir geschafft.

Inari liegt in Finnland

Inari ist ja nicht unser erster Besuch in Finnland. Wir mussten ja einen Umweg fahren, der führte durch Finnland. Aber wie schon beim ersten Mal, weder verstehen wir ein Wort, noch können wir irgend etwas lesen und verstehen. Und Ortsnamen mit mehr als einem Buchstaben kann man sich auch nicht merken. Inari ist da gerade mal eine angenehme Ausnahme.

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Wir sind durch Inari durchgefahren und haben immer noch Inari gesucht. Ja so klein ist Inari, mindestens der Teil, der an der Hauptstrasse liegt. Eigentlich nur Museum und Einkaufsmöglichkeiten. Wir finden ein schöner, bezahlbarer Zeltplatz und dürfen direkt am Wasser Parken.

Nach dem Einrichten, wir packen wieder einmal alles aus, räumt Edith auf und ich vergnüge mich mit dem SUP auf dem kalten See.  Ein kleines Video zeigt unser Leben

Danach geht es gleich per Fahrrad in die Stadt. Das ist übrigens eine Leistung bei dem kalten Gegenwind. Übrigens auch auf dem SUP eine Leistung im Shorti gegen den kalten wind. Und ganz wichtig, ja nicht reinfallen. Als erstes besuchen wir das Samenmuseum. Ist ja schon das zweite, darum keine Geschichte über die Samen. Dieses Museum unterschied sich erheblich vom ersten, viel moderner. Aber viel zu lesen an speziellen Bildschirmen. Auf denen konnte man sogar verschiedenste Sprachen anwählen. Interessant welche Nationen das Museum besuchten, fast alles Norweger.

Nach dem Besuch ging´s zum Einkauf. Und bald darauf zurück zum Camper. Edith durfte Kochen, ich musste grillen, Filet. Abwasch nach dem Essen ist auch jetzt angesagt, genau wie zuhause. Dann wird s-hit.ch aufdatiert. Und schlussendlich kletter ich durch die Luke aufs Dach. Ich möchte ein Serienbild der untergehenden Sonne, die ja eben nicht untergeht schiessen. Also alles einstellen wie Zuhause X-Mal geübt. Soviel sei erzählt, am Morgen hatte ich 1 Bild geschossen. Obwohl, der Himmel absolut klar war und die Sonne tatsächlich nie hinter dem Horizont verschwand.

Wieder in Finnland

Wir sind unterwegs Richtung Finnland. Wir waren ja schon einmal hier in diesen Ferien. Unser kleiner Umweg weil die Brücke im Eimer war. Wir haben unseren Schlafplatz bei Lakslev verlassen. Hinter uns das schlechte Wetter, vor uns das schöne. Und wenn die Heizung im WoMo läuft, spürt man die Kälte draussen nicht. Der wenige Verkehr sind die Camper die sich noch ans Nordkap kämpfen. Also fast nur Gegenverkehr.

In Karasjok gibt es ein Samenmuseum. Die Samen sind eigentlich ein Nomadenvolk, welches Fennoskandinavien bewohnten. Heute gibt es nur noch ein traurig kleines Restchen Lappland, nämlich im Norden von Finnland. Die Samen oder von uns bezeichnet Lappen sind heute gezwungenermassen Sesshaft. Und entweder Schweden, Norweger, Finnen oder eben Russen. Als sich die Skandinavischen Länder herausschälten, das war ja ein Prozess mit einigen Änderungen, ergab es sich, dass ein Same in 3 Ländern Steuern zahlen musste. Dies weil er eben überall herumzog und keinen der 4 möglichen Pässe wollte. So wurden sie unter anderem gezwungen sich für ein Land zu entscheiden. Dort mussten sie sich dann auch niederlassen.

So neben bei, Kurden sind ja vom gleichen Schicksal berührt. Und nicht nur, in Asien haben wir auch verschiedene Völker oder besser Stämme getroffen, die vertrieben wurden und jetzt nirgends mehr sein dürfen. Nicht einmal einen Pass dürfen sie haben und das nicht in unterdrückten Ländern sondern in freien demokratisch regierten Staaten.

Wir wussten um die Lappen. Aber dass es die Lappen gar nicht gibt, sondern dass das einfach Samen sind die in Lappland leben wussten wir nicht. Jetzt sind wir wieder ein bisschen intelligenter und gleichzeitig ein bisschen mehr von den Menschen, auch von der westlichen Zivilisation enttäuscht. Man sollte Reisen abschaffen, wir hätten Karasjok nicht besuchen sollen, man lernt zu viel.

Um etwa 17 Uhr überquerten wir zum 2x die Finnisch/Norwegische Grenze. Jetzt bleiben wir für ein Weilchen in Finnland. Übrigens all die Zetteli die wir auf unserer Fahrt durch Norwegen gesammelt haben um die Mehrwertsteuer zurückzubekommen können wir wegschmeissen. Tja, reisen kann teuer sein, auch im eigenen Camper.

Wir sind jetzt auf einem schönen Campingplatz südlich von Inari. Direkt am See. Und vielleicht verziehen sich die Wolken noch und wir sehen doch endlich die Mitternachtssonne.

Hier fast die Mitternachtssonne
Mitternacht waren dann Wolken
aufgezogen, keine Sonne mehr
obwohl, sie war noch da.
Hinter den Wolken, wie Edith
zu sagen pflegt.

 

 

Montag Morgen, 6.6. Sonne und ein angenehmes eiskaltes Lüftchen

In Honningsväg haben wir übernachtet. Edith ist nicht zufrieden mit dem Parkplatz für die Nacht. Sie ist halt bereits verwöhnt und will einen See mit schönen Bergen im Hintergrund und rotem Sonnenuntergang. Den Sonnenuntergang kann ich hier oben nicht bieten. Das Wasser vor der Nase ist salzig und anstelle von Bergen sehen wir Berge von Grümpel.

Wir treffen Johannes in Honningsväg. Er kommt mit dem Hurtigroutenschiff an. Wir freuen uns beide. Kennengelernt haben wir uns beim Segeln in Cuba, Jetzt treffen wir uns quasi am Nordkap.

Da wir gestern nicht das ganze Kap genossen haben, wollen wir nochmals die gut 30 km hinauffahren. Und wir wollen natürlich mit Johannes und Susanne plaudern. Da ich viele Camper auf dem Weg nach unten erwarte, denke ich dass es eine gute Idee ist, hinter dem Bus herzufahren. Der ist ja nicht so schnell denke ich. Falsch gedacht. Ich fahre so schnell wie unser Camper es zulässt und ich mich getraue die scharfen Kurven und die steile Strasse zu Fahren. Keine Chance, er lässt uns locker stehen. Nur ein Camper vor ihm lässt ihn und uns gemütlicher fahren. Am Kap plaudern wir mit dem Norweger. Er meinte dass er halt hier oft fahre und seine 500 PS schieben besser als unsere 130.

Dank Johannes gibt es sogar ein Föteli mit uns beiden drauf. Das brauchen wir. Sonst behaupten doch böse Zungen wir hätten das Bild der Kugel vom Nordkap im Internet geklaut. Man weiss ja nie mit all diesen Fake News. Aber wer weiss, vielleicht ist das ja nur Deepfake :-))

 

Das zweite Mal da oben ist es schöner. Zuerst noch viele Leute, nachdem alle Busse weg sind sind wir fast alleine. Wir schauen uns alles genau an. Ausser die Punkte, vor allem im Gebäude, die wir vergessen haben. Ich fliege auch meine Drohne über den Abgrund und natürlich über die Weltkugel. Und ganz toll, Wale versammeln sich zur gemeinsamen Jagd. Sie lassen sich bestens beobachten von hoch oben, nur, die Fotos lassen zu wünschen übrig.

Der weisse Schaumfleck, ein Wal an der Oberfläche. Von Auge sehen wir sie unter der Wasseroberfläche. Die Kamera sieht sie kaum.

Nach gut 4 Stunden denken wir, dass wir wieder weg wollen. Wir sind bis auf die Knochen erfrohren. Und Johannes ist ja schon vor einem Weilchen weg. Also wohin?

Das diskutieren wir beim Nachtessen in Honningsväg. Ein nettes Lokal Corner Food. Nach dem Essen geht es los. Noch ans Camper Kap? 500 km. Weiter in den Osten Richtung Kirkeness? 500 km. Wir haben beide genug von der Fahrerei. Wir möchten endlich etwas Ruhe und so richtig Campen. Also doch schon Richtung Finnland? Irgendwie sind wir Ziellos. Wir können doch nach nur 3 Wochen Norwegen Norwegen nicht verlassen. Und doch?

Bis zur Norwegisch Finnischen Grenze sind es knapp 300 km. Fahren wir los und sehen wo wir anhalten. Und los geht es. Bis Russenes kennt unser Camper den Weg. Ab hier ist wieder Neuland. Ich habe bereits mein App konsultiert und kurz nach Lakslev ein schönes Plätzchen am Ende des Porsangerfjords gefunden. Edith such in ihrem Buch für einen besseren Platz. Und auf einmal fahren wir an einem Platz vorbei. Umkehren und schauen. Zwei Camper sind schon da. Aber es hat genug Platz, schön versteckt, dass wir die anderen nicht sehen. Wir ziehen die Handbremse, wir bleiben. Kaum im Bett schüttelt uns der Wind für eine gute halbe Stunde durch. Dann ist wirklich ruhe und wir schlafen glücklich ein, einen Entscheid gefällt zu haben.

Schlecht Wetter oder nicht schlecht Wetter

Von Hammerfest gilt es wieder zurück zum Kvalsund zu fahren. Bei der Kvalsundbru haben wir ja übernachtet. Weiter über die Brücke. Dann weiter bis Russenes. So weit sind wir auf dem direkten Weg ans Nordkap. Aber wer will den schon den direkten Weg. Also wird kurz nach Russenes nach links abgebogen. Nein der Weg führt nicht ans Nordkap, diese Strasse ist eine Sackgasse. Aber das Ende der Sackgasse soll ein toller Ort sein, Havöysund. Das ist ja nur 85 km, der Hinweg. Der direkte Weg ans Nordkap wäre ja nur 210 km. Also packen wir noch 170 drauf. Und ja wir kommen nach all den Umwegen in der Nacht bei Tageslicht am Nordkap an. Und eben das Wetter schlecht oder nicht?

Der Umweg in die Sackgasse zahlt sich aus. Der Weg nach Havöysund ist pittoresk, genauso wie das Ziel. Havöysund ist ein Fischerdorf ohne Restaurant. Klar, Fischer brauchen das nicht, nur Touristen. Nach der Suche eines Kaffees, ein paar Fötelis und einem Drohnennflug geht es wieder zurück Richtung Nordkap.


Hier der Fischerhafen von Havyösund. Ein Dorf ohne Restaurant, dafür mit eine Kirche.

 

Das Internet hat für den Pfingstmontag schlechtes Wetter vorhergesagt und für Dienstag besseres. Aber wie man auf den Bildern sehen kann, ist heute Montag superblauer Himmel. Also doch noch zum Kap hochstressen? Schlumpf möchte, Patrick möchte. Also los gehts immer weiter den Berg hoch Richtung Nordkap, immer näher zu den schwarzen Wolken. Links die Wolken, rechts die Sonne und voraus das Kap. Ankunft am Tor, 2 WoMos in der Warteschlange. Die schwarzen Wolken kommen immer näher. Und die Kolonne bleibt einfach stehen. Zack wir sind an der Reihe. Nein danke wir bleiben nur kurz, nein kein Museumsbesuch. Also kostet es nichts. Wir rasen auf den Parkplatz zu, suchen unter hunderten von Campern einen leeren Platz. Wir rasen zu der berühmten Kugel, kurz warten bis die Zwei weg sind und schon geht das Fötelen los.

Man beachte, kaum Leute. Die flüchten schon von dem was da kommen wird

Noch schön Richtung Osten, dort, wo es noch blauen Himmel hat. Gerade ist genug im Kasten als die ersten Böen von Westen über die Hochebene donnern. Von irgendwelchen 10°C fällt das Thermometer auf 3°. Plus Windchill = 0°. Wir flüchten und dislozieren nach Honningsvag. Denn dort werden wir morgen Johann treffen. Johann kenne ich von Cuba, wir waren dort zusammen am Segeln.

Hammerfest bei Norwegischem Wetter

Bei der Ankunft in Hammerfest haben wir noch Wetter. Wir parken nahe beim Hafen und nehmen die Stadt (11´200 Einwohner) unter die neuen Schuhe. Ja meine Wanderschuhe aus Thailand sind am Kaputtgehen. Also neue gekauft in Hammerfest, sogar bezahlbar. Nach und nach merken wir, dass es kälter wird. Und schlussendlich setzt der Nieselregen ein. Wir frieren, Edith nicht so sehr, ich bis auf die Knochen. Nach einem Fussmarsch auf den lokalen Berg, den Salen, er ist 86m hoch, dafür steil wie ein richtiger Berg, geht es in die zweite Stadt. Ja Hammerfest hat zwei getrennte Stadtteile. Dazwischen liegen ein paar wenige Häuser. Man hat die Stadt wohl zweigeteilt, damit sie grösser wirkt. Nach diesem weiteren Marsch von etwa 4 km geht es zurück zum WoMo aufwärmen. Das gelingt nur, weil wir die Heizung einstellen. Übrigens das erste Mal unter Tags. Ansonsten wurde nur beim Aufstehen geheizt. In Windeseile dislozieren wir zum Nachtessen. Die Nacht verbringen wir etwas Ausserhalb mit tollem Blick durch den Regen auf Hammerfest.

Und wir bekommen Besuch auf unserem Parkplatz, Ren schauen vorbei ob es uns den gut gehe. Uns geht es gut, danke.

Jetzt haben wir noch ein kleines Problem. Also Wetternachrichten sind hier solala. Sie stimmen nämlich nur, wenn schlechtes Wetter angesagt ist und auch dann nicht immer, denn es könnte doch schön sein. Und jetzt gerade ist viel schlecht Wetter angesagt. Und für´s Nordkap sollten wir schön Wetter haben. Und ein letzter Blick vor dem Schlafengehen über das Nordmeer zeigt ganz weit Weg Sonne und sogar etwas blauen Himmel. Und wie sagt Edith immer: über den Wolken scheint die Sonne. Sie sollte recht behalten.

Nicht geradeaus nach Hammerfest

Ablegen in Alta. Dann ein Stück der E6 entlang. Und dann beim Leirbotnvannet links weg auf die 883. Die 883 führt der Küste entlang und verspricht besonderes. Schon bald zeigt das Garmin einen komischen Kurs. Also Smartphone Navigator konsultieren. Alles gut. Weiter. Nach einem Weilchen zeigt auch der Navigator einen komischen Kurs. In der Zwischenzeit bewundern wir die Natur neben der engen und gewundenen Strasse. Das Navi sagt umkehren. Schlumpf wird nervös, da stimmt doch etwas nicht. Auch meine Karte zeigt einen Unterbruch in der Route.

Ich erfreue mich gerade an einem Wasserfall der sich quasi auf die Strasse ergiesst. Wir halten an der doch stark bewohnten wunderschönen Strasse Ausschau nach irgend einer Person, die Auskunft geben könnte. Doch alle Häuser, obwohl offensichtlich bewohnt, zeigen keine Personen.

 

Da hinter der nächsten Kurve geht es nicht mehr weiter meinte meine Begleitung. Ich muss einem entgegenkommenden Auto ausweichen und vorsichtig an einer Velofahrerin, sie fährt in die gleiche Richtung, ausweichen. Es geht weiter nach der nächsten Kurve. Obwohl Navi und Schlumpf sagen, es geht nicht weiter. Immer schön der tollen Strasse entlang, vorbei an unzähligen grossen und kleinen Wasserfällen. Die Sonne scheint derweil und die Löcher in der Strasse lassen alle Tassen im Schrank hüpfen.

Endlich, Edith sieht eine Person auf der Veranda in einem Haus in einer Ansammlung von Häuschen. Anhalten und hineilen. Niemand da. Ich will gerade umkehren, als eine freundliche Stimme Norwegisch mit mir plaudert. Die pausbackige freundliche Frau spricht aber auch perfekt englisch. Ja ja sie wohne hier das ganze Jahr. Ja ja es sei schon ruhig im Winter, besonders wenn die Strasse zugeschneit sei. Nein sie liebe das. Und ja die Strasse ende dort um die nächste Ecke, weiter nur für Personen in einem kleinen Boot. Ich bedanke mich und kehre zum Camper zurück.

In der Zwischenzeit hat ein Fahrzeug bei Edith beim Camper gestoppt. Der Mann fährt dann doch die 5 Schritte zu mir. Er getraut sich wohl nicht mit Edith zu sprechen. Have you got a problem? Nein kein Problem. Doch ich frage auch nach der Route nach Hammerfest. Er zeigt mit dem Finger zurück. Die Strasse sei zwar in der Karte eingezeichnet, genauso wie im Navi. Sie sei schon seit Jahren geplant aber eben noch nicht gebaut. Und die im Süden (Politiker in Oslo), die machen sowieso nichts für uns im Norden. Wir plaudern über die Politiker und wie sie alles tun fürs Volk, in Norwegen und in der Schweiz. Wir überschütten unsere Politiker mit lobenden Worten und bezeichnen sie als Idioten wie halt überall.

Wir nehmen die schon gefahrene Route wieder unter die Räder und fahren 40km zurück zur E6. Die nimmt uns ohne murren auf und bringt uns bis fast nach Hammerfest. Wir übernachten wieder einmal an einem fantastischen Plätzchen bei der Kvalsundbrua. Das ist die längste Hängebrücke von Europa.

Am Morgen werden wir beim Frühstück von Rentieren gestört. Nein sie kommen nicht ins WoMo, sie sind ganz brav. Aber wir müssen den Kaffee unterbrechen und zuschauen.